habe mir vor einigen Tagen dieses Heft gekauft, um zu sehen, wie es geworden ist. Die Optik des Magazins ist ok, obwohl es einige merkwürdige Muster in der Schrift gibt. Da ich kein Fachmann für Druck und ähnliches bin, weiß ich nicht woher es kommt. Das eine oder andere kann am Layout bestimmt noch gefeilt werden, aber es ist das erste Heft, dass darf nicht vergessen werden.
Positiv finde ich, dass die Druckgröße der Schrift angenehmer als in der PRANKE ist. Aber Stocki kennt die Kritik zu dem Punkt ja schon.
Zum Inhalt kann ich allerdings keine positiven Ergebnisse mitteilen, denn insgesamt läßt die Grammatik, Satzbau und Rechtschreibung zu wünschen übrig. Bitte steinigt mich aber nicht gleich, denn ich will jetzt nicht behaupten, dass ich in diesen Punkten perfekt bin, aber ein gewisses Maß sollte schon sein.
Teilweise wirkt das Textniveau wie aus der 5.-6. Klasse und es wird sich auch so manches Mal in etwas längeren Sätzen ziemlich "verlaufen".
Insgesamt wirkt das Magazin durch den Herausgeber etwas überladen, da ca. 95 Prozent der Artikel von ihm selber sind. Sicherlich ein großes Plus, was den Fleiß anbelangt, aber dadurch auch ein hohes Maß an Recherchefehlern und sogar ganz klaren Falschaussagen.
Schlimm sind für mich die Texte zum Thema GODZILLA, FINAL WARS und CHING gewesen. Klare technische Mängel von DVDs wurden nicht genau besprochen und Scheiben die Fehler haben, wurden in den Himmel gelobt.
Wenn einem persönlich bestimmte Fehler an DVDs nichts ausmachen, heißt es nicht, dass man diese dann auch noch als positive Erfindung darstellen mußt.
Denn bei FINAL WARS wurde mit den Farben gespielt und das Ergebnis ist ein matschiges, farbloses Bild. Da geht es nicht, dass man dies als großen Coup von SPLENDID erklärt und es untermauert, indem man sagt: "Ich mag es sowieso nicht so grell von den Farben." Keine Firma hat das Recht ein Filmwerk zu verändern, sondern sollte es so rausbringen, wie es geschaffen wurde.
Weiterhin wurde die US-Fassung von GODZILLA 1954 mit einem MINUS bezeichnet, was für den Umschnitt stimmen mag, aber technisch ist es die beste und sauberste Fassung, die bisher veröffentlicht wurde.
Des Weiteren die Lobpreisung der japanischen GODZILLA 1954 Version, die mit einem PLUS bewertet wurde, weil sie der Originallänge entspricht und der Rest untertitelt wurde. Es wurde aber in keinem Wort erwähnt, wie freizügig und saudämlich man die Untertitel getextet hat. Und einfach den Film ein bischen frei übersetzen und damit den Inhalt verändern, ist mit Sicherheit genauso unerträglich, wie der Umschnitt der US-Fassung.
Also warum ein PLUS ohne Widersprüche?
Die Besprechung von CHING kann man auch nicht als gelungen ansehen, denn es ist nicht damit getan, den Inhalt eines Films wiederzugeben und seine verschiedenen deutschen Erscheinungsmedien aufzulisten. Denn das sind die beiden Punkte, die einzig an diesem Artikel in Ordnung sind.
Bei einer "richtigen" Recherche kann jeder Eastern-Anfänger folgendes feststellen:
CHING ist einer der sogenannten Billig-Eastern, die in Taiwan produziert wurden, wie z.B. auch LI FENG und DIE ACHT DRACHENSCHWERTER. Kann auf jeder guten Internetseite oder auch in jeder guten Eastern-Literatur nachgelesen werden. CHING ist nie als großes Asien-Kino produziert worden, wie auch einige andere Machwerke aus der gleichen Taiwan-Schmiede. Diese Filme konnte man immer schnell erkennen, da es wenig Darsteller, wenig aufwendige Sets und meistens nur Szenen auf Wegen und in Wäldern gab.
Außerdem waren die Darsteller meistens zweite Wahl und man konnte sie nicht mal in kleinen Rollen bei echten Großproduktionen, wie den SHAWs oder GOLDEN HARVEST entdecken.
Auch die tollen Schwertchoreographien die CHING haben soll, kann ich und können auch viele andere Eastern-Kenner irgendwie nicht finden.
CHING macht Spaß, wenn man stumpfe 70ziger Synchros mag und auf Eastern-Billig-Gülle steht.
Zu den GODZILLA-DVDs von MEDIA TARGET kann ich nur widersprechen und sagen, sie sind saumäßig codiert. Außerdem wurde auch nicht erwähnt, dass eine satte Sequenz in KING KONG-FRANKENSTEINS SOHN fehlt. Aber das PLUS ist, dass sie liebevoll gemacht sind. Sie aber als mit das Beste in dem Bereich zu erwähnen, naja...
Insgesamt finde ich es natürlich sehr mutig und anerkennenswert, wenn jemand etwas auf die Beine stellt und ich möchte auch nicht behaupten, dass ich grundsätzlich nur perfekte Artikel schreibe und das ultimative Wissen habe, aber in dieser ersten Ausgabe sind meiner Ansicht nach, viele Sachen daneben gegegangen.
UND eine Bitte an den Herausgeber:
"Nimm es bitte nicht persönlich, aber Kritik muss sein, wie auch gerne ein Lob vergeben wird."
MB


