
Mich würde ja mal interessieren, was ihr von diesem herrlichen Science Fiction Streifen haltet.
Meine Rezension dazu:
Es ist schon lange her, dass ich den Film gesehen habe. Ich glaub es war im Fernsehen gewesen.
Vormals war ich skeptisch, ob er mir gefallen würde, doch war ich letztendlich sehr angetan davon.
John Murdoch wacht, in einer Badewanne liegend, auf, ohne Erinnerung wer er ist und was er hier macht. Im Schlafzimmer entdeckt er eine schrecklich zugerichtete Leiche. War er das gewesen? Was geht hier vor? Und wer sind die blass häutigen, kahl köpfigen Männer, die ihn verfolgen?
Er flüchtet, denn auch die Polizei scheint hinter ihm her zu sein.
Irgendetwas scheint mit dieser schmutzigen, dunklen Stadt ganz und gar nicht in Ordnung sein.
Das bestätigt sich für John, als zu mitternächtlicher Stunde alle Bewohner in einen komaähnlichen Schlaf verfallen und sich die Stadt beginnt seltsam zu verändern.
Und das ist noch nicht alles. Er scheint zudem über übernatürliche Kräfte zu verfügen.
Es fällt mir etwas schwer eine ordentliche Inhaltsangabe zum Film zu schreiben, denn „Dark City“ ist doch ein sehr ungewöhnlicher Science Fiction Film. Komplett in Dunkelheit gehüllt erinnert er mit seiner Atmosphäre und auch der Optik vielmehr an einen Film-Noir und das scheint von Regisseur Alex Proyas auch so beabsichtigt gewesen zu sein, zumal die Kleidung und die Autos ebenfalls den Schluss nahe legen.
Proyas begeisterte mich schon mit „The Crow“, der Brandon Lee ja leider zum Verhängnis wurde. Auch dort war die Optik und auch die Atmosphäre recht Noir geprägt. Scheint so, als hätte der Regisseur einen Hang dazu, so wie Tim Burton.
Unter seiner Regie tummeln sich bekannte Stars, von denen wohl seinerzeit am bekanntesten Kiefer Sutherland gewesen sein mag, der als Dr. Daniel P. Schreber eine wirklich beeindruckende Darstellung abliefert. Doch er spielt hier nicht die Hauptrolle. Diese geht an Rufus Sewell, welcher doch ein eher unbekanntes Gesicht ist, aber in letzter Zeit durch seine Rolle des Armand in „Die Legende des Zorro“ sich mir wieder ins Gedächtnis rief. John Murdoch füllt er in „Dark City“ sehr gut mit Leben, ebenso, wie das Jennifer Connelly gelingt, die den Part seiner Frau Emma übernahm. Erstmalig für mich bewusst in Erscheinung getreten ist sie in „Es war einmal in Amerika“, Sergio Leones Trilogie Abschluss (die ersten beiden Filme waren ja „Spiel mir das Lied vom Tod“ und „Todesmelodie“). Ein weiteres mal ganz angenehm in Erscheinung getreten ist sie in „Rocketeer“ und zuletzt gefiel sie mir auch in Ang Lees „Hulk“. Zu guterletzt fiel mir noch der Schauspieler der Rolle des Mr. Hand ein. Woher kannte ich nur dieses Gesicht. Den ganzen Film über fragte ich mich dass und erst der Blick auf imdb brachte mir die Erleuchtung. Es ist Richard O’Brien, dessen Verkörperung des Gulnar in der Fernsehserie „Robin of Sherwood“ (aus den 80ern) mich so beeindruckte. Und wie da, versteht er es auch in „Dark City“ mit Bravour den Bösewicht zu verkörpern, ebenso dämonisch. Bruce Spences markantes Gesicht dürfte daneben auch vielen bekannt sein, war er doch im zweiten und dritten Mad Max Film zu sehen und taucht auch sonst immer wieder in phantastischen Filmen auf (beispielsweise Matrix Revolutions, oder Star Wars III).
Bei der Crew findet sich Komponist Trevor Jones, der mit seinem herrlichen Score, die nötige musikalische Untermalung bietet und damit nicht nur die Atmosphäre unterstützt, sondern auch zusätzlich für Spannung sorgt. Besonders die Melodie des Finales findet noch heute in mehreren Kinotrailern Verwendung, um den schnellen Schnittfolgen bei Actioneinblicken die nötige Wirkung zu verleihen. Den Schnittrealisierte Dov Hoenig, der auf eine beeindruckende Filmografie zurück schauen kann, die 1965 begann und 2002 mit Callateral Damage endete. Dazwischen finden sich Arbeiten an „Auf der Flucht“, „Alarmstufe Rot“, „Der letzte Mohikaner“, „Heat“, „Außer Kontrolle“ und „The Crow“, wegen dem er auch sicher für „Dark City“ engagiert wurde. Auch Kameramann Dariusz Wolski ist kein unbegabter. Zu seinen optischen Arbeiten gehört neben vielen hochkarätigen Blockbustern auch die „Fluch der Karibik“ Trilogie.
Alex Proyas umgab sich also mit einem erstklassigen Team, das dabei helfen sollte seine visuellen Vorstellungen entsprechend umzusetzen und ich muss sagen es ist ihnen vortrefflich gelungen.
Wirklich herrlich auch, dass hier der Computer nur dezent zum Einsatz kam. Nicht so wie heute, wo er die Optik dominiert. Proyas setzte ja auch auf Setgestaltung. Ohnehin sind die Sets eher spartanisch und zuweilen sehr extravagant, oder sollte ich besser sagen, abstrakt, gestaltet. Spartanische Ausstattungen werden durch die ständig präsente Dunkelheit kaschiert. Damit schafft der Regisseur aber auch die rechte Atmosphäre und erinnert, wie schon erwähnt, an „The Crow“.
Die Inszenierung des hervorragend ausgearbeiteten Drehbuches macht „Dark City“ dann zum unterhaltsamen Streifen, der bis zum Schluss fesselt. Keine holen Dialoge werden gekloppt, keine groben Schnitzer schmälern die Spannung.
Alex Proyas ist ein beeindruckendes Science Fiction Filmchen gelungen, dass mit seiner düsteren Atmosphäre zu begeistern versteht, darüber hinaus aber auch für Actionfans einiges zu bieten hat, ebenso wie gelungene Effekte. Abgerundet wird das Ganze dann noch durch Trevor Jones atmosphärischen Score.
Ein Klasse Film und seinerzeit ein Geheimtip, der nur wenig Aufsehen erregte, sowie ich das einige Jahre später mit Equilibrium erlebte.



Trailer: http://german.imdb.com/title/tt0118929/ ... E10132-310
Hier gehts zur DVD: Dark City (Kinowelt)