Das Vermächtnis des geheimen Buches (USA / 2007)
(National Treasure: Book of Secrets)
Wie angenehm war ich doch überrascht als ich vor einigen Jahren den ersten Film „DAS VERMÄCHTNIS DER TEMPELRITTER“ gesehen hab. In einer Zeit, in der man von den Plänen für einen weiteren Indiana Jones Film wusste aber die Veröffentlichung noch in weiter Ferne stand, war dieser Film eine gelungene Abwechslung um die Wartezeit etwas zu verkürzen.
Ben Gates setzt alles daran die Integrität eines bedeutenden Vorfahren, die ein gewisser Mitch Wilkinson beschmutzte, wieder rein zu waschen und zu beweisen, dass er nicht am Attentat auf Präsident Lincoln beteiligt war. Wilkinson legt jedoch unauswischliche Beweise vor, die die Ben Gates und seinen Vater in arge Schwierigkeiten bringt. Doch Vater Gates hält daran fest, dass sein Vorfahr nichts mit der Sache zu tun hatte. Um ganz sicher zu gehen muss aber der Schatz gefunden werden, der mit den ganzen Ereignissen in direktem Zusammenhang steht, denn der Gates Vorfahr war seinerzeit mit der Dechiffrierung einer Schatzkarte beschäftigt.
Ben und sein Kumpel Riley wissen wo sie anzusetzen haben, sind aber auch auf die Hilfe von Bens Ex-Freundin Abigail angewiesen. Das führt im ersten Moment zu Schwierigkeiten, doch schon bald ist man sich einig und stürzt sich ein weiteres Mal in eine rasante und gefährliche Schatzsuche. Dicht gefolgt von Mitch Wilkinson, der die Entdeckung des Schatzes unter allen Umständen für sich beanspruchen will.
Oft geschieht es, dass die Sequels im Schatten ihres Vorgängers stehen und nicht selten eher enttäuschen. Dies trifft auch auf „DAS VERMÄCHTNIS DES GEHEIMEN BUCHES“ zu, das zwar recht unterhaltsam ist, aber dennoch nur ein lahmer Abklatsch des ersten Filmes darstellt.
Und dabei ist der Film so hochkarätig besetzt. Es gibt ein Wiedersehen mit Nicolas Cage als Ben Gates, Jon Voight als dessen Vater Patrick Gates, Helen Mirren als seine Mutter Emily Appleton, Diane Kruger als Bens Ex Abigail Chase und die man aus dem Vorgänger kennt und Justin Bartha als sein Kumpel Riley Poole, den man ebenfalls aus dem ersten Film kennt. Des weiteren erwähnenswert ist Bruce Greenwood, welcher nach seiner Darstellung des John F. Kennedy in „THIRTEEN DAYS“ ein weiteres Mal in die Rolle eines Präsidenten schlüpfen darf. Und auch Ed Harris sollte man nicht vergessen, der als Mitch Wilkinson Ben Gates ärgster Kontrahent in der Jagd nach dem Schatz ist.
Oh, und Harvey Keitel ist noch zu nennen, der als Sadusky eine solide Darbietung gibt, aber leider auch unterfordert bleibt.
Unterfordert bleibt im Film so ziemlich jeder der Mimen, denn das Drehbuch ist einfach viel zu platt als dass es irgendwelche Anforderungen an Helen Mirren, Ed Harris oder Jon Voight stellen würde. Und auch Nicolas Cage und seine direkten Kameraden bleiben schwach. Am störendsten ist dabei, dass nicht nur das Drehbuch platt ist, sondern auch die Dialoge. Sie sind besonders in der ersten Hälfte sogar nicht selten ziemlich nervig.
Die Anknüpfung an den Vorgänger ist sehr schwach und oberflächlich und die Gründe für die neuerliche Schatzsuche eher fadenscheinich. Zudem wirkt die ganze Suche auf mich eher unmotiviert. Man stürzt von einem Hinweis zum nächsten, von einem Ort zum nächsten und alles besitzt nur wenig Herausforderung, Gefahr oder den Geruch der Unnahbarkeit. Das was im ersten Film so sehr den Reiz ausmachte scheint in der Fortsetzung sehr zu fehlen.
Was das Ganze etwas rettet sind gewisse starke Momente in denen die Dialoge stimmen und die Rätsellösungen fesseln. Zudem besitzt der Streifen ein gesundes Maß an Action, was zusätzlich positiv ins Gewicht fällt.
Leider wird das Abenteuer gegen Ende hin wieder schwächer und auch alberner. Aus dem recht skrupellosen Mitch Wilkinson wird ein mitfühlendes Weichei und auch die Aktionen nach dem Fund des Goldschatzes finde ich albern und blöd.
Hätte es am Ende keinen Schatz gegeben, hätte man für mein Dafürhalten wesentlich mehr punkten können, aber so.
„DAS VERMÄCHTNIS DES GEHEIMEN BUCHES“ ist leider nur ein schwacher Nachfolger. Dies liegt sicher am sehr schwachen Drehbuch, denn Regisseur Jon Turteltaub stellte mit seiner Inszenierung des ersten Filmes ja eindrucksvoll unter Beweis, dass er es sehr wohl versteht einen packenden Abenteuerfilm zu drehen.
So bleibt es bei platten Dialogen und eher unmotiviert agierenden Darstellern, die allesamt unterfordert sind.
Die Konstruktion der Actionszenen und die Effekte können durchaus überzeugen und reißen einiges wieder raus und auch die musikalische Untermalung von Trevor Rabin kann man als sehr gelungen betrachten. Über die offensichtlichen Schwächen kann das alles aber nicht wirklich hinwegtäuschen.
Schade ich hatte mir etwas mehr versprochen.
Wertung: 