Sind Gewaltspiele nun doch ungefährlich?
Verfasst: Di 16.06.2009, 12:05
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http://130.61.170.27/~cho1000/phpBB3/
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Kann man wohl sagenSehr vernünftiger Artikel.
Du weißt doch, wer am lautesten schreit...mercury hat geschrieben:Hm, das ist hier um die Ecke, vieleicht geh ich da mal hin...
Ich habe Kontakte in die Medienpädagogik der Uni Wien (durch meine Freundin) und es ist eigentlich die allgemeine Meinung der echten Experten, dass Spiele in keinem Zusammenhang mit Gewalttaten stehen. Nur die 2 Deppen, die von ARD, ZDF und CSU gehört werden sind da anderer Meinung...
... wird "Moderator in einem Gaming-Forum".Astro hat geschrieben:Du weißt doch, wer am lautesten schreit...
Tut mir leid, aber ich kann in diesem Flickr-Beitrag keinen Satzbaufehler entdecken, und Deine Kritik an ihm hat auch herzlich wenig mit Grammatik zu tun. Mir scheint vielmehr, dass Dir lediglich die Aussage des Textes nicht gefällt (die im übrigen zu einem nicht unwesentlichen Teil auch von der Interpretation des Rezipienten abhängig ist). Das sollte Dich aber nicht dazu verleiten, diesen Text leichtfertig zu "emendieren" und der Autorin dabei etwas in den Mund zu legen, das sich von der ursprünglichen Version semantisch doch erheblich unterscheidet. Bevor man sich solch problematischen Konjekturen hinreißen lässt, sollte man sich immer fragen, ob der Autor wohlmöglich auf etwas vollkommen anderes hinaus will als auf das, was man selbst im Moment der Lektüre für den angemessenen Gedankengang hält.Garodon hat geschrieben:Nein, ich äußere mich nur wieder in grammatikalischer Mission, auf die Gefahr hin, dass das Pöbeln von Neuem anhebt. Hier ist wieder der Satzbaufehler aufgetreten, [...]
Nanu? Diesmal nicht gewikigoogelt?"Medienwissenschaftlerin" - Was soll das denn heißen?
Nein. Eben nicht. Sondern: "There are no guns. Not in my life."Der Grund ist: "There are no guns". Das ist alles.
Dazu Folgendes:Gezora hat geschrieben:der Autorin dabei etwas in den Mund zu legen, das sich von der ursprünglichen Version semantisch doch erheblich unterscheidet.
Eine Hauptsatzaussage nach der Entwertung eines möglichen Grundes infolge einer zu begründenden Aussage ist eben eine Grundesangabe. Nicht nur semantisch ebenso wie grammatisch. Im Deutschen ebenso wie im Englischen. Frau Herwig wurde also nichts in den Mund gelegt, sie wurde zitiert.Ein Wikipedia-Kontributor hat geschrieben:Semantik (gr. σημαίνειν sēmainein „bezeichnen“), auch Bedeutungslehre, nennt man die Theorie oder Wissenschaft von der Bedeutung der (sprachlichen) Zeichen.
1. "... sich zu (oder von) solch problematischen ..."Gezora hat geschrieben:Bevor man sich solch problematischen Konjekturen hinreißen lässt, sollte man sich immer fragen, ob der Autor wohlmöglich auf etwas vollkommen anderes hinaus will als auf das, was man selbst im Moment der Lektüre für den angemessenen Gedankengang hält.
Ebenso verhält es sich mit dem Begriff der Medienwissenschaft, welcher mir selbstverständlich in seiner gegebenen Bedeutung ebenso geläufig ist wie in der, die er hätte, wenn er korrekt angewandt würde. Wissenschaft mit Medienbezug wäre es per definitionem, vom "Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht" über das Gewerbe des Dokumentarfilmers bis hin zu den Redakteuren des "Spektrum". Er wird freilich gerne als Medienforschung und -analyse verstanden, nur leider nicht als solche bezeichnet. Auf diesen ob seiner Allgemeinheit und damit einhergehenden Mehrdeutigkeit beliebig definierbaren und folglich auch zum Fragwürdigen hin redefinierbaren Begriff (Zu so etwas wie "Ich bin Medienwissenschaftler, weil ich in 'nem Pro-Sieben-Katastrophenfilm für die Rolle von so'm Astrologen vorgesprochen habe, und das bedeutet: Wenn ich sage, arte zu schauen is nur für Nazis, dann IS arte zu schauen auch nur für Nazis.") bezog sich meine Bezeichnungskritik.Denn meine Wenigkeit hat geschrieben:Ich nehme nicht an, dass Frau Herwig einfach "loslegen" würde, käme sie zufällig an eine Feuerwaffe, sondern natürlich von derartigen Sauereien abließe wie die Mehrheit der vernunftbegabten Menschen dieses Planeten. Aber es verärgert und verstört mich, wenn Leute solche fragwürdigen Doppeldeutigkeiten zulassen, wenn ihnen das Anliegen doch angeblich wichtig ist. (...) Nichtsdestotrotz ein sehr vernünftiger Artikel, dessen Gedankengang ich voll zustimmen kann und will.
Und wenn es "in her life" Waffen gäbe? Was dann? Wenn Waffen in ihr "life" eintreten? Was dann? Wie gesagt, ich beabsichtige nicht, jemandem mörderische Absichten zu unterstellen. Ich möchte nur einmal wegen der zunehmenden, ballhornoiden Verstümmelung der Semantik und Grammatik in der Umgangssprache und andersrum den Eingang der Umgangssprache ins Schrifttum aufschreien dürfen.Joan_Landor hat geschrieben:Nein. Eben nicht. Sondern: "There are no guns. Not in my life."Garodon hat geschrieben:Der Grund ist: "There are no guns". Das ist alles.
Garodon hat geschrieben:Frau Herwig wurde also nichts in den Mund gelegt, sie wurde zitiert.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, bist Du doch der Meinung, dass der Satz "Because I wouldn't kill" die Pointe der von Dir angenommenen Aussage des Textes besser wiedergäbe als die beiden Sätze "There are no guns. Not in my life". Nennst Du das zitieren? Ich halte da "in den Mund legen" für den besseren Ausdruck.Ist es denn wirklich so schwer, einfach "Because I wouldn't kill" zu schreiben? Ist sichere Handhabung von Kausalsätzen inzwischen Ausdruck bösen Willens? Ich nehme nicht an, dass Frau Herwig einfach "loslegen" würde, käme sie zufällig an eine Feuerwaffe, sondern natürlich von derartigen Sauereien abließe wie die Mehrheit der vernunftbegabten Menschen dieses Planeten. Aber es verärgert und verstört mich, wenn Leute solche fragwürdigen Doppeldeutigkeiten zulassen, wenn ihnen das Anliegen doch angeblich wichtig ist.
Das sind Fehler, von denen der erste ein Flüchtigkeitsfehler ist, ich den zweiten hingegen zugegebenermaßen gewohnheitsmäßig mache. Das ändert aber nichts daran, dass Jana Herwigs Text orthographisch und grammatisch korrekt ist. Wenn Du Dich tatsächlich lediglich daran störst, dass der vierte Satz des Textes über keinen kausalen Anschluss verfügt, wäre das eher eine Stilkritik. Das würde mich aber gerade bei Dir wundern. Denn die von Dir bevorzugte Musikrichtung operiert doch ebenfalls häufiger mit Texten, deren Sätze auf einer eher assoziativen Ebene miteinander verbunden sind.1. "... sich zu (oder von) solch problematischen ..."
2. "... der Autor womöglich auf etwas ..."
Aber das sind vermutlich auch keine Fehler.
Von "angreifen" habe ich nicht gesprochen. Allerdings haben die Sätze "There are no guns. Not in my life." und der Satz "Because I wouldn't kill.", den Du offenbar für den besseren Abschluss hältst, für mein Sprachgefühl schon deutlich voneinander unterscheidbare Aussagen. Daher gehe ich davon aus, dass Dir an der Aussage des Originals etwas nicht gefällt. Und die Replik, die Du auf Joans Einwurf gegeben hast, bestätigt diese Annahme in meinen Augen.[...] dass du mir unterstellst, statt der grausigen Grammatik jenes Bildes dessen Aussage, welche ich dahingegen - wie schon gesagt - für vernünftig erachte, angreifen zu wollen, deutlich hervorgeht.
Ich würde vorschlagen, Du guckst hier: http://listra.org/personen/jana-herwig/Huch - Nicht mal ein Doktortitel? Wie kommt's? Examen nicht geschafft, musste noch den Boss down kriegen?
Ich bin tatsächlich dieser Meinung. Jedoch habe ich nur eine meinerseits für besser passend erachtete Alternative geäußert, ohne sie ihr in dem Mund zu legen und ihre Aussage als Bezugsrahmen zitiert, denn offensichtlich (bzw. hoffentlich) ist es ja die beabsichtigte Aussage des Bildes, dass Gamer keine Mörder sind. "There are no guns. Not in my life" ist als Begründung des vorhergehenden Textes nun mal die Aussage, dass sie nur deshalb nicht tötet, weil sie keine Waffen hat (Edit: "It's not in my life" kann in diversen, "urban-subkulturellen" Slangs auch einfach "Ich kann es mir nicht leisten" oder "Es ist gerade nicht erhältlich / nirgends zu finden" bedeuten. Abgründe tun sich auf... Vorteil der HipHop-Szene-Kenntnis Nr. 1), da kann jedes beliebige grammatische Kompendium bezüglich der deutschen Sprache zu Rate gezogen werden, welches sich mit Kausalzusammenhängen befasst.Gezora hat geschrieben:Garodon hat geschrieben:Frau Herwig wurde also nichts in den Mund gelegt, sie wurde zitiert.Wenn ich Dich richtig verstanden habe, bist Du doch der Meinung, dass der Satz "Because I wouldn't kill" die Pointe der von Dir angenommenen Aussage des Textes besser wiedergäbe als die beiden Sätze "There are no guns. Not in my life". Nennst Du das zitieren? Ich halte da "in den Mund legen" für den besseren Ausdruck.Ist es denn wirklich so schwer, einfach "Because I wouldn't kill" zu schreiben? Ist sichere Handhabung von Kausalsätzen inzwischen Ausdruck bösen Willens? Ich nehme nicht an, dass Frau Herwig einfach "loslegen" würde, käme sie zufällig an eine Feuerwaffe, sondern natürlich von derartigen Sauereien abließe wie die Mehrheit der vernunftbegabten Menschen dieses Planeten. Aber es verärgert und verstört mich, wenn Leute solche fragwürdigen Doppeldeutigkeiten zulassen, wenn ihnen das Anliegen doch angeblich wichtig ist.
Ich hatte ja von vornherein nichts anderes denn eine Stilkritik geplant gehabt. Was daraus gerade wird, ist das Ergebnis analytischer Kritik an meiner Stilkritik.Gezora hat geschrieben:Wenn Du Dich tatsächlich lediglich daran störst, dass der vierte Satz des Textes über keinen kausalen Anschluss verfügt, wäre das eher eine Stilkritik. Das würde mich aber gerade bei Dir wundern. Denn die von Dir bevorzugte Musikrichtung operiert doch ebenfalls häufiger mit Texten, deren Sätze auf einer eher assoziativen Ebene miteinander verbunden sind.
Stimmt. Das war eine Fehldeutung meinerseits und ich bitte um Verzeihung.Gezora hat geschrieben:Von "angreifen" habe ich nicht gesprochen.
Du hast völlig Recht. Das ist doch genau das, was ich geschrieben habe: Diese Sätze sind deutlich zu unterscheiden: Das eine formuliert den Sinnzusammenhang "(Ich bin Gamer. Ich habe virtuelle Monster getötet, aber noch kein echtes. Nicht, weil es keine Monster gäbe.) Ich töte (gerade) nicht, weil ich (gerade) keine Waffen habe", das andere stellt klar: "(Ich bin Gamer. Ich habe virtuelle Monster getötet, aber noch kein echtes. Nicht, weil es keine Monster gäbe.) Ich töte grundsätzlich nicht." Und eben das gefällt mir an der Aussage des Originals nicht: Die Möglichkeit, dass der Autor bei Waffenerhalt mit dem Töten anfängt, bleibt so bestehen. Sie kann herausgelesen und als Gegenargument verwendet werden.Gezora hat geschrieben:Allerdings haben die Sätze "There are no guns. Not in my life." und der Satz "Because I wouldn't kill.", den Du offenbar für den besseren Abschluss hältst, für mein Sprachgefühl schon deutlich voneinander unterscheidbare Aussagen. Daher gehe ich davon aus, dass Dir an der Aussage des Originals etwas nicht gefällt.
Unabhängig davon, ob ich zum jetzigen Zeitpunkt für das Abitur oder einen akademischen Grad qualifiziert wäre, müsste ich bis zum Erhalt desselben noch mindestens ein Jahr schulischer Ausbildung abwarten bzw. durchhalten. Urteilsfähigkeit und Mitspracherecht mit dem Erhalt eines Dokuments zu bedingen ist in diesem Land, wie ich während des Wartens auf meine Einbürgerung erfahren durfte, zwar üblich, aber in diesem Fall basierte es letztlich auf der versteckten Hypothese bzw. Eventualität, ich wäre eines solchen Dokuments nicht würdig und wäre im Gegensatz zu dem rechtsstaatlichen Prinzip in dubeo pro reo eine unrechtmäßige Ausgrenzung.Joan_Landor hat geschrieben:Und schaust erst einmal, dass Du einen akademischen Grad erwirbst (oder das Abi), bevor Du Dir über fehlende akademische Grade von gestandenen Wissenschaftlerinnen ein Urteil erlaubst, oder gar in einer derart diffamierenden Weise über sie herziehst.
Ich sehe das haargenauso Gorath.Gorath hat geschrieben:Die Leute in Politik und Allgemeinheit glauben in dem man den Einfachsten Weg geht ist das Problem gelöst doch genaugenommen ist sowas nicht zu verhindern, mal angenommen Ein "Killerspielverbot" wird durchgesetzt und 10 Tage später geht wieder so ein "Kaputter" (Entschuldigt die Schreibweise) Schüler in eine Schule und verletzt oder tötet wieder Unschuldige was dann? Für was wird dann öffentlich nach Verboten geschrien? Ich habe keine Ahnung, Mag sein das ich jetzt auch neben der Spur liege und vieleicht denken da viele von euch anders.
Das wird nichts helfen, die werden das nicht sehen können. Wenn du eine feste Vorstellung von etwas hast, dann nimmst du alles in Bezug auf das Thema nur noch stark selektiv war. Die werden nur hunderte von Typen sehen, die auf ihre Bildschirme starren und einen Mord nach dem andern begehen. Schau dir doch blos Garodon an, er erkennt die Realität vor lauter verbohrten Wahnvorstellungen nicht mehr, obwohl sie eigentlich sehr offen und unverschlüsselt vor ihm liegt. Damalige Fürsten haben sich durch den Sturm und Drang beleidigt gefühlt, obwohl sie die Autoren kannten und wussten, dass es durchaus fähige Menschen waren, die Beleidigungen nicht beabsichtigten.Antropophagus hat geschrieben:Die unwissenden Wichtigtuer sollten einfach mal auf Lan-Partys gehen und sich angucken wieviel Spass die Spieler da haben und dass es da keine Aggression gibt...da spielen tausende Menschen zusammen die sich nicht mal kennen und verstehen sich...und wenn etwas im Arsch geht wird sich..wenn möglich...gegenseitig geholfen...das gibt es auch nicht überall...
Aber wie immer sehr aufgeschlossen...Joan_Landor hat geschrieben:.P.S.: Ich bin übrigens kein Gamer.
Korrekt. Denn ausgehend davon, dass Frau Herwig keine Psychopathin ist, ist das die einzige Deutungsmöglichkeit, ob es merc nun passt oder nicht.Gezora hat geschrieben:Was mich an Deinem Umgang mit dem Text konkret stört, ist folgendes: Wir sind uns in unserer Interpretation ja offenbar einig, dass die Autorin sich mit ihm (sc. als Spielerin) von dem Gebrauch von Schusswaffen (verallgemeinert: von Anwendung tödlicher Gewalt) distanzieren möchte.
Die durch "Because I wouldn't kill" (oder notfalls "Because I wouldn't use a gun", wenn dir die allgemeiner formulierte Version nicht gefällt und der Zusammenhang mit der richtigen Gewalt deiner Meinung nach besser zur Geltung kommt.) jedoch meiner Meinung nach wesentlich besser zur Geltung käme als durch einen als rein materiell geartete Bedingungsformulierung fehldeutbaren, unglücklich formulierten Kausalzusammenhang. Mehr wollte ich nicht kritisieren.Gezora hat geschrieben:Der Text operiert sehr auffällig mit der Gegenüberstellung: Spiele (harmlos) <-> Schusswaffen (tödlich).
Danke, immerhin. wenn du einen Beweis brauchst, dann schau dir das Bild an, miss die Abstände zwischen den zeilen und den Abstand der zweiten Textzeite um verhältnis zur ersten. ein Leerzeichen nimmt 6 Pixelreihen ein (probiers selber aus). Er hat Reihe für Reihe eigegeben und dabei ist ihm der Fehler passiert. Das C ist um zwei Pixelreihen zu weit eingerückt.Gorath hat geschrieben:Es ist ja nun nicht das Erste mal das sich ein User wegen angeblichen Anfeindungen löscht, für meinen Teil gilt für Mercury und Garodon so lange die Unschulds - Vermutung bis das Gegenteil bewiesen ist.