Deutscher Synchronton - eine Reise durch die Zeit
Verfasst: So 29.08.2010, 10:28
Ich würde mal gerne die Meinung anderer hören, zu etwas, das für mich immer schon ein Problem gewesen ist, seit ich Filme fürs Heimkino sammle und Wert auf bestmögliche Qualität lege, ganz besonders eben im Soundbereich. Und da sehe ich eben immer wieder Probleme, egal mit welchem Medium, das zeiht sich eigentlich quer durch die ganze Geschichte des Heimkinos...
VHS
Damit hat es begonnen. Der VHS Kauffilm damals war der Beginn meiner Sammelleidenschaft für Filme. Zunächst noch völlig unkritisch, mehr des Sammelns wegen (wie Briefmarken oder Münzen) habe ich es bis auf über 2000 Filme und akute Platzprobleme gebracht, bis der Umschwung kam mit dem Qualitätsbewußtsein, das vorher gefehlt hatte. Es warn die 80er Jahre, als es losging mit Letterbox (Kinoformat noch ohne 16:9 Unterstützung) und Hifi Stereo/Dolby Surround Ton. Und da wurde das ganze Dilemma offenbar, da viele Firmen weiterhin lange Zeit noch ihre Filme vorwiegend in Vollbild und Mono veröffentlichten, egal was die eigentlich produzierten Formate gewesen sind. Firmen wie Cannon/VMP, Vestron, Concorde oder Highlight, denen das damals ganz egal war, wohl aus finanziellen Spargründen, oder was auch sonst die Gründe gewesen sein mögen. Mich hat es dann jedenfalls nur noch geärgert, da minderwertige Qualität damals Standard war, ausländische VHS Filme habe ich damals noch nicht bezogen. Das änderte sich erst mit dem nächsten Medium...
Laserdisc
Dies war wohl der größte Schritt in Sachen Qualität, von VHS zur Laserdisc, die sich allerdings bei uns nie so durchgesetzt hat wie in den USA. Und goldene Zeiten damals ohne Regionalcode, als ich den US Markt entdeckte war das wie ein kompletter Neuanfang in Sachen Heimkino. Zwar änderte sich auch in Deutschland ganz allmählich das Qualitätsbewußtsein, und mehr Filme erschienen im Kinoformat und auch Stereo, doch kein Vergleich zum US Markt, auf dem ich vor allem ältere Filme ganz neu entdecken konnte. Zwar wurden es nicht mehr 2000, aber ich hatte mal eine riesige Laserdisc Sammlung stehen, die zu 90 % aus US Discs bestand, und zu 10 % aus deutschen. Und so sah ich eben den Unterschied, wo ältere Filme und Klassiker nun erstmals auch Kinoformat und Stereo/Surround Sound hatten - das war wie diese Filme noch einmal komplett neu zu sehen. Und einen Film wie "Flammendes Inferno" damals (nie als deutsche Laserdisc erschienen) auf deutscher VHS in Mono und Vollbild zu sehen, oder als US Laserdisc in Dolby Surround und 2,35:1 Kinoformat, das war für mich dann ein Unterschied wie Tag und Nacht...
DVD
Und dann kam die DVD. Erst hier hatte das Qualitätsbewußtsein auch Deutschland Standardmäßig erreicht, falsche Bild- und Tonformate sind seither in der Minderheit, kommen aber immer noch vor. Und mit dem Anamorphen 16:9 Bild, im Zeitalter der Widescreen- und Flachbildfernseher, waren Bilder so gut wie nie zuvor. Schon mit der Laserdisc, aber noch mehr hier gehörten dann auch die VHS Bänderverschleißerscheinungen der Vergangenheit an, ein echter, großer Qualitätssprung auch in Deutschland. Und doch, ein altes Problem blieb das selbe. Mehr als jemals zuvor wurden nun die "Sünden" der Vergangenheit offenbar, die bei älteren Filmen und Serien schlechte deutsche Synchronisation, die, laut Firmen, heute nicht mehr zu ändern sind. Und so gab es auf DVD einen neuen Standard. Wir bekamen zwar Besserung gegenüber den vorigen Medien, aber wir bekamen mehr als oft nicht den optimalen Ton wie bei den englischen Tonspuren, so daß der Standard, bei älteren Filmen, in der Regel so aussah:
Englisch DD/DTS 5.1
Deutsch DD 2.0 oder 1.0
Das wiederum führte auch zur kontroversen Neusynchronisation von Filmen, was viele schlicht ablehnen und um jeden Preis die schlechtere deutsche Originalsynchro wollen, und wenn die hundert mal falsch produziert wurde. Andererseits verständlich, sieht man sich die Neusynchros teilweise an, die lieblos und seltsam daherkommen, wo Stimmen gar nicht zu den S'chauspielern passen wollen und ähnliches. Den Unmut diesbezüglich kann ich verstehen - eine wirklich perfekte Neusynchro dagegen würde ich nicht von vorneherein ablehnen wie andere. Denn ich will ja den optimalen Ton auch in deutsch - aber das ist er eben so oft nicht.
Ein großes Dilemma, für das es keine Lösung zu geben scheint...
Blu-ray
Womit ich bei der Blu-ray bin. Ein neues Format in HD, und doch wieder das alte Spiel. Ich kann es kurz machen, was auf den vorigen Medien Standard war, das ändert sich auch hier für ältere Filme nicht. Aber noch viel schlimmer, die meisten Firmen verweigern uns komplett deutschen HD Ton und mastern nur die englischen Sprachfassungen auf diese Weise. Für mich ein neuer Tiefpunkt, was deutschen Heimkinoton betrifft, und eines bleibt als Fazit stehen. Egal auf welchem Medium, wir haben schon immer hinter dem Originalton zurückgestanden. Und da blieb mir nur eines, meine Englischkenntnisse auf Vordermann zu bringen, um nicht auf deutschen Ton in Deutschland angewiesen zu sein. Traurig, aber wahr...
VHS
Damit hat es begonnen. Der VHS Kauffilm damals war der Beginn meiner Sammelleidenschaft für Filme. Zunächst noch völlig unkritisch, mehr des Sammelns wegen (wie Briefmarken oder Münzen) habe ich es bis auf über 2000 Filme und akute Platzprobleme gebracht, bis der Umschwung kam mit dem Qualitätsbewußtsein, das vorher gefehlt hatte. Es warn die 80er Jahre, als es losging mit Letterbox (Kinoformat noch ohne 16:9 Unterstützung) und Hifi Stereo/Dolby Surround Ton. Und da wurde das ganze Dilemma offenbar, da viele Firmen weiterhin lange Zeit noch ihre Filme vorwiegend in Vollbild und Mono veröffentlichten, egal was die eigentlich produzierten Formate gewesen sind. Firmen wie Cannon/VMP, Vestron, Concorde oder Highlight, denen das damals ganz egal war, wohl aus finanziellen Spargründen, oder was auch sonst die Gründe gewesen sein mögen. Mich hat es dann jedenfalls nur noch geärgert, da minderwertige Qualität damals Standard war, ausländische VHS Filme habe ich damals noch nicht bezogen. Das änderte sich erst mit dem nächsten Medium...
Laserdisc
Dies war wohl der größte Schritt in Sachen Qualität, von VHS zur Laserdisc, die sich allerdings bei uns nie so durchgesetzt hat wie in den USA. Und goldene Zeiten damals ohne Regionalcode, als ich den US Markt entdeckte war das wie ein kompletter Neuanfang in Sachen Heimkino. Zwar änderte sich auch in Deutschland ganz allmählich das Qualitätsbewußtsein, und mehr Filme erschienen im Kinoformat und auch Stereo, doch kein Vergleich zum US Markt, auf dem ich vor allem ältere Filme ganz neu entdecken konnte. Zwar wurden es nicht mehr 2000, aber ich hatte mal eine riesige Laserdisc Sammlung stehen, die zu 90 % aus US Discs bestand, und zu 10 % aus deutschen. Und so sah ich eben den Unterschied, wo ältere Filme und Klassiker nun erstmals auch Kinoformat und Stereo/Surround Sound hatten - das war wie diese Filme noch einmal komplett neu zu sehen. Und einen Film wie "Flammendes Inferno" damals (nie als deutsche Laserdisc erschienen) auf deutscher VHS in Mono und Vollbild zu sehen, oder als US Laserdisc in Dolby Surround und 2,35:1 Kinoformat, das war für mich dann ein Unterschied wie Tag und Nacht...
DVD
Und dann kam die DVD. Erst hier hatte das Qualitätsbewußtsein auch Deutschland Standardmäßig erreicht, falsche Bild- und Tonformate sind seither in der Minderheit, kommen aber immer noch vor. Und mit dem Anamorphen 16:9 Bild, im Zeitalter der Widescreen- und Flachbildfernseher, waren Bilder so gut wie nie zuvor. Schon mit der Laserdisc, aber noch mehr hier gehörten dann auch die VHS Bänderverschleißerscheinungen der Vergangenheit an, ein echter, großer Qualitätssprung auch in Deutschland. Und doch, ein altes Problem blieb das selbe. Mehr als jemals zuvor wurden nun die "Sünden" der Vergangenheit offenbar, die bei älteren Filmen und Serien schlechte deutsche Synchronisation, die, laut Firmen, heute nicht mehr zu ändern sind. Und so gab es auf DVD einen neuen Standard. Wir bekamen zwar Besserung gegenüber den vorigen Medien, aber wir bekamen mehr als oft nicht den optimalen Ton wie bei den englischen Tonspuren, so daß der Standard, bei älteren Filmen, in der Regel so aussah:
Englisch DD/DTS 5.1
Deutsch DD 2.0 oder 1.0
Das wiederum führte auch zur kontroversen Neusynchronisation von Filmen, was viele schlicht ablehnen und um jeden Preis die schlechtere deutsche Originalsynchro wollen, und wenn die hundert mal falsch produziert wurde. Andererseits verständlich, sieht man sich die Neusynchros teilweise an, die lieblos und seltsam daherkommen, wo Stimmen gar nicht zu den S'chauspielern passen wollen und ähnliches. Den Unmut diesbezüglich kann ich verstehen - eine wirklich perfekte Neusynchro dagegen würde ich nicht von vorneherein ablehnen wie andere. Denn ich will ja den optimalen Ton auch in deutsch - aber das ist er eben so oft nicht.
Ein großes Dilemma, für das es keine Lösung zu geben scheint...
Blu-ray
Womit ich bei der Blu-ray bin. Ein neues Format in HD, und doch wieder das alte Spiel. Ich kann es kurz machen, was auf den vorigen Medien Standard war, das ändert sich auch hier für ältere Filme nicht. Aber noch viel schlimmer, die meisten Firmen verweigern uns komplett deutschen HD Ton und mastern nur die englischen Sprachfassungen auf diese Weise. Für mich ein neuer Tiefpunkt, was deutschen Heimkinoton betrifft, und eines bleibt als Fazit stehen. Egal auf welchem Medium, wir haben schon immer hinter dem Originalton zurückgestanden. Und da blieb mir nur eines, meine Englischkenntnisse auf Vordermann zu bringen, um nicht auf deutschen Ton in Deutschland angewiesen zu sein. Traurig, aber wahr...