Sex. Murder. Art. – Retrospektive Jörg Buttgereit
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Sex. Murder. Art. – Retrospektive Jörg Buttgereit
Sex. Murder. Art. – Retrospektive Jörg Buttgereit
Kino im Spagat zwischen Kunst und Splatter
Black Box – Kino im Filmmuseum Düsseldorf
08. Januar - 28. Januar 2010
„Echtheit und Grausamkeit sind Kennzeichen der Kunst […]. Der Tod gehört zu den Stacheln. Man kann nicht vom Leben berichten, und den Tod verleugnen.“
(Jörg Buttgereit im Interview mit Alexander Kluge)*
Wie kaum ein anderer Filmemacher in Deutschland weicht Jörg Buttgereit mit seinen oftmals schockierenden und gleichsam subersiv-romantischen Filmen die Grenzen zwischen Kunst und Horror auf. Das Filmmuseum Düsseldorf widmet dem außergewöhnlichen Künstler im hauseigenen Kino BLACK BOX die in Deutschland bislang umfangreichste Retrospektive.
Jörg Buttgereit wird am 08. und 09. Januar persönlich anwesend sein, dem Publikum Rede und Antwort stehen und als Highlight zusammen mit dem Regisseur Thilo Gosejohann einen absolut wahnwitzigen und abstrusen „Türk-Ploitation-Superheldenfilm“ persönlich mit einem Live-Audiokommentar begleiten.
Buttgereits filmische Hauptwerke werden von renommierten Filmexperten, wie z.B. Daniel Kothenschulte (Frankfurter Rundschau) vorgestellt und erläutert.
22 Jahre kam Buttgereits erster Langfilm „Nekromantik“ ins Kino. Eine irritierende und doch sehr raue Synthese aus Exploitation und Poesie, in der der junge Robert und seine Freundin Betty ihre Liebe zu Leichen erkunden. Der Film bedeutete für den Berliner „Monsterexperten“, Filmkritiker und Theatermacher seinen sowohl nationalen, als auch internationalen Durchbruch (besondere Erfolge feiert Jörg Buttgereit in den USA und Japan), gleichzeitig erfolgten äußerst kritische Betrachtungen seines Werks durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften sowie diverse bayerische Staatsanwälte, die den Film kurz nach Erscheinen beschlagnahmten.
Buttgereit versteht seine Filme nicht als Unterhaltung, sondern als Kunst, die sich der Punk-Tradition zurechnet. Zugrunde liegt seinen Filmen die Überlegung, wie weit man gesellschaftliche Grenzen der Moral überschreiten kann, wobei nicht blutige Splatterszenen aneinander gereiht werden, sondern die Intention darin besteht, beim Publikum Verständnis für die Abnormitäten der Figuren zu erzeugen und einen etablierten Natürlichkeitsbegriff in Frage zu stellen.
Der 46-jährige Arthaus-Horrorfilmregisseur wird mittlerweile als Künstler und Autor respektiert. Sein vielseitiges Talent lässt ihn auch auf nicht-filmischem Terrain glänzen. Diverse Artikel und Bücher sowie zwei Dokumentarfilme widmen sich seiner großen Leidenschaft – dem Monsterfilm. Als der „Subversive Romantiker“ mit vier Jahren seinen ersten Godzilla-Film sah, war es um ihn geschehen. „Ich habe am liebsten die ganz harten Sachen geschaut.“
Zudem schreibt und inszeniert der Horrorexperte für den WDR regelmäßig Hörspiele - "Sexy Sushi", "Frankenstein in Hiroshima“ und „Sexmonster“ sind im Kino Black Box zu hören -, die meist seine Lieblingsthemen zum Inhalt haben.
Die in dieser Form bislang einmalige Retrospektive über einen der außergewöhnlichsten deutschen Filmemacher beschäftigt sich sowohl mit Buttgereits früher filmischer Schaffensperiode, den zahlreichen innovativen Hörspielen, als auch mit seinen dokumentarischen Filmen („So war das SO36“, „Monsterland“). Zum Programm gehören ebenso Fernsehbeiträge und seine mit Kultstatus behafteten Langfilme „Der Todesking“, „Schramm“ und „Nekromantik“ sowie „Nekrormatik 2“.
Programm-Flyer-Download
www.joergbuttgereit.com
* in der Fernsehdokumentation „Ein subversiver Romantiker im deutschen Horror-Film / Jörg Buttgereit“
Kino im Spagat zwischen Kunst und Splatter
Black Box – Kino im Filmmuseum Düsseldorf
08. Januar - 28. Januar 2010
„Echtheit und Grausamkeit sind Kennzeichen der Kunst […]. Der Tod gehört zu den Stacheln. Man kann nicht vom Leben berichten, und den Tod verleugnen.“
(Jörg Buttgereit im Interview mit Alexander Kluge)*
Wie kaum ein anderer Filmemacher in Deutschland weicht Jörg Buttgereit mit seinen oftmals schockierenden und gleichsam subersiv-romantischen Filmen die Grenzen zwischen Kunst und Horror auf. Das Filmmuseum Düsseldorf widmet dem außergewöhnlichen Künstler im hauseigenen Kino BLACK BOX die in Deutschland bislang umfangreichste Retrospektive.
Jörg Buttgereit wird am 08. und 09. Januar persönlich anwesend sein, dem Publikum Rede und Antwort stehen und als Highlight zusammen mit dem Regisseur Thilo Gosejohann einen absolut wahnwitzigen und abstrusen „Türk-Ploitation-Superheldenfilm“ persönlich mit einem Live-Audiokommentar begleiten.
Buttgereits filmische Hauptwerke werden von renommierten Filmexperten, wie z.B. Daniel Kothenschulte (Frankfurter Rundschau) vorgestellt und erläutert.
22 Jahre kam Buttgereits erster Langfilm „Nekromantik“ ins Kino. Eine irritierende und doch sehr raue Synthese aus Exploitation und Poesie, in der der junge Robert und seine Freundin Betty ihre Liebe zu Leichen erkunden. Der Film bedeutete für den Berliner „Monsterexperten“, Filmkritiker und Theatermacher seinen sowohl nationalen, als auch internationalen Durchbruch (besondere Erfolge feiert Jörg Buttgereit in den USA und Japan), gleichzeitig erfolgten äußerst kritische Betrachtungen seines Werks durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften sowie diverse bayerische Staatsanwälte, die den Film kurz nach Erscheinen beschlagnahmten.
Buttgereit versteht seine Filme nicht als Unterhaltung, sondern als Kunst, die sich der Punk-Tradition zurechnet. Zugrunde liegt seinen Filmen die Überlegung, wie weit man gesellschaftliche Grenzen der Moral überschreiten kann, wobei nicht blutige Splatterszenen aneinander gereiht werden, sondern die Intention darin besteht, beim Publikum Verständnis für die Abnormitäten der Figuren zu erzeugen und einen etablierten Natürlichkeitsbegriff in Frage zu stellen.
Der 46-jährige Arthaus-Horrorfilmregisseur wird mittlerweile als Künstler und Autor respektiert. Sein vielseitiges Talent lässt ihn auch auf nicht-filmischem Terrain glänzen. Diverse Artikel und Bücher sowie zwei Dokumentarfilme widmen sich seiner großen Leidenschaft – dem Monsterfilm. Als der „Subversive Romantiker“ mit vier Jahren seinen ersten Godzilla-Film sah, war es um ihn geschehen. „Ich habe am liebsten die ganz harten Sachen geschaut.“
Zudem schreibt und inszeniert der Horrorexperte für den WDR regelmäßig Hörspiele - "Sexy Sushi", "Frankenstein in Hiroshima“ und „Sexmonster“ sind im Kino Black Box zu hören -, die meist seine Lieblingsthemen zum Inhalt haben.
Die in dieser Form bislang einmalige Retrospektive über einen der außergewöhnlichsten deutschen Filmemacher beschäftigt sich sowohl mit Buttgereits früher filmischer Schaffensperiode, den zahlreichen innovativen Hörspielen, als auch mit seinen dokumentarischen Filmen („So war das SO36“, „Monsterland“). Zum Programm gehören ebenso Fernsehbeiträge und seine mit Kultstatus behafteten Langfilme „Der Todesking“, „Schramm“ und „Nekromantik“ sowie „Nekrormatik 2“.
Programm-Flyer-Download
www.joergbuttgereit.com
* in der Fernsehdokumentation „Ein subversiver Romantiker im deutschen Horror-Film / Jörg Buttgereit“
Zuletzt geändert von caro31 am Di 23.02.2010, 19:40, insgesamt 1-mal geändert.
Bald geht´s los..., um euch die rechtzeitige Terminplanung zu ermöglichen, hier die Veranstaltungstage mit dem entsprechendem Programm
http://www.filmmuseum-duesseldorf.de/fm ... eihen.html
http://www.filmmuseum-duesseldorf.de/fm ... eihen.html
"...und verbreitet unsere Warnung: ...kommt niie wieder auf den Mars"
Ein gelungener Abend!
Das Hörspiel Frankenstein in Hiroshima, mit dem ich daheim kaum etwas anfangen konnte, erschien mir nun ein bisschen besser, obwohl ich wohl immer noch kein Hörspiel-Fan geworden bin und auch wohl nie so wirklich einer sein werde.
Sehr positiv überrascht war ich von der Tatsache, dass für Frankenstein der Schrecken mit dem Affengesicht NICHT die DVD einfach abgespielt worden ist, sondern dass tatsächlich eine original 35mm Kopie aufgetrieben worden ist. Klar, dass sie deutliche Abnutzungserscheinungen vorzuweisen hatte und der Film auch so 5-6 Mal während der Vorstellung riß und wieder neu eingefädelt werden musste, aber trotzdem, ein einmaliges Erlebnis!
Supermen Dönüyor war übertrashig und kaum zu ertragen. Auch der Kommentar hätte etwas peppiger sein können. Da Thilo den Film allerdings noch nie vorher gesehen hatte und Jörg nur einmal vor längerer Zeit, war aber natürlich keiner so Recht vorbereitet und dafür, dass das Ganze spontan kam, war es ganz ok.
Das Hörspiel Frankenstein in Hiroshima, mit dem ich daheim kaum etwas anfangen konnte, erschien mir nun ein bisschen besser, obwohl ich wohl immer noch kein Hörspiel-Fan geworden bin und auch wohl nie so wirklich einer sein werde.
Sehr positiv überrascht war ich von der Tatsache, dass für Frankenstein der Schrecken mit dem Affengesicht NICHT die DVD einfach abgespielt worden ist, sondern dass tatsächlich eine original 35mm Kopie aufgetrieben worden ist. Klar, dass sie deutliche Abnutzungserscheinungen vorzuweisen hatte und der Film auch so 5-6 Mal während der Vorstellung riß und wieder neu eingefädelt werden musste, aber trotzdem, ein einmaliges Erlebnis!
Supermen Dönüyor war übertrashig und kaum zu ertragen. Auch der Kommentar hätte etwas peppiger sein können. Da Thilo den Film allerdings noch nie vorher gesehen hatte und Jörg nur einmal vor längerer Zeit, war aber natürlich keiner so Recht vorbereitet und dafür, dass das Ganze spontan kam, war es ganz ok.
-Wer ist der ärgste Feind unseres Mechagodzilla?
-Godzilla.
-Richtig!
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Fein dass es Dir gefallen hat!Plasmo hat geschrieben:Sehr positiv überrascht war ich von der Tatsache, dass für Frankenstein der Schrecken mit dem Affengesicht NICHT die DVD einfach abgespielt worden ist, sondern dass tatsächlich eine original 35mm Kopie aufgetrieben worden ist. Klar, dass sie deutliche Abnutzungserscheinungen vorzuweisen hatte und der Film auch so 5-6 Mal während der Vorstellung riß und wieder neu eingefädelt werden musste, aber trotzdem, ein einmaliges Erlebnis!
Aber sooo einmalig und überraschend nicht wirklich, denn diese 35mm-Kopie wurde ja auch in Hamburg und Berlin schon bei diversen Anlässen gespielt.
Ich wäre sogar sehr unangenehm überrascht und sauer, wenn ich bei so einer Veranstaltung mit einer DVD-Projektion abgespeist werden würde.
War's denn gut besucht?
Hamburg und Berlin sind aber nunmal nicht gerade um die Ecke.ralo31 hat geschrieben:Aber sooo einmalig und überraschend nicht wirklich, denn diese 35mm-Kopie wurde ja auch in Hamburg und Berlin schon bei diversen Anlässen gespielt.
Circa 15 waren es schon, also verhältnismäßig wohl gut besucht für einen derartigen Film. Bei Supermen Dönüyor war das Kino komischerweise fast voll danach...ralo31 hat geschrieben:War's denn gut besucht?
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Nur 15 Leute... das ist dann doch eine ernüchternd kleine Zahl...
Das ist halt auch der Grund, warum nur noch wenige Kinos monstermäßiges riskieren. In Hamburg zieht sowas dann doch meist mehr - ich hoffe nur, dass das auch so bleibt
@Monsterman: Ja, die kleinen Herzkasper, die man dann durchsteht, sind echt nicht schön Immerhin hat man in den kleinen Kinos meist noch Respekt vor den Filmen und klebt (wenn möglich) ohne Bildverlust zusammen.
Kinokopien sammeln ist leider ein sehr vergängliches Hobby.
Das ist halt auch der Grund, warum nur noch wenige Kinos monstermäßiges riskieren. In Hamburg zieht sowas dann doch meist mehr - ich hoffe nur, dass das auch so bleibt
@Monsterman: Ja, die kleinen Herzkasper, die man dann durchsteht, sind echt nicht schön Immerhin hat man in den kleinen Kinos meist noch Respekt vor den Filmen und klebt (wenn möglich) ohne Bildverlust zusammen.
Kinokopien sammeln ist leider ein sehr vergängliches Hobby.