Sex. Murder. Art. – Retrospektive Jörg Buttgereit
Verfasst: Sa 19.12.2009, 14:22
Sex. Murder. Art. – Retrospektive Jörg Buttgereit
Kino im Spagat zwischen Kunst und Splatter
Black Box – Kino im Filmmuseum Düsseldorf
08. Januar - 28. Januar 2010
„Echtheit und Grausamkeit sind Kennzeichen der Kunst […]. Der Tod gehört zu den Stacheln. Man kann nicht vom Leben berichten, und den Tod verleugnen.“
(Jörg Buttgereit im Interview mit Alexander Kluge)*
Wie kaum ein anderer Filmemacher in Deutschland weicht Jörg Buttgereit mit seinen oftmals schockierenden und gleichsam subersiv-romantischen Filmen die Grenzen zwischen Kunst und Horror auf. Das Filmmuseum Düsseldorf widmet dem außergewöhnlichen Künstler im hauseigenen Kino BLACK BOX die in Deutschland bislang umfangreichste Retrospektive.
Jörg Buttgereit wird am 08. und 09. Januar persönlich anwesend sein, dem Publikum Rede und Antwort stehen und als Highlight zusammen mit dem Regisseur Thilo Gosejohann einen absolut wahnwitzigen und abstrusen „Türk-Ploitation-Superheldenfilm“ persönlich mit einem Live-Audiokommentar begleiten.
Buttgereits filmische Hauptwerke werden von renommierten Filmexperten, wie z.B. Daniel Kothenschulte (Frankfurter Rundschau) vorgestellt und erläutert.
22 Jahre kam Buttgereits erster Langfilm „Nekromantik“ ins Kino. Eine irritierende und doch sehr raue Synthese aus Exploitation und Poesie, in der der junge Robert und seine Freundin Betty ihre Liebe zu Leichen erkunden. Der Film bedeutete für den Berliner „Monsterexperten“, Filmkritiker und Theatermacher seinen sowohl nationalen, als auch internationalen Durchbruch (besondere Erfolge feiert Jörg Buttgereit in den USA und Japan), gleichzeitig erfolgten äußerst kritische Betrachtungen seines Werks durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften sowie diverse bayerische Staatsanwälte, die den Film kurz nach Erscheinen beschlagnahmten.
Buttgereit versteht seine Filme nicht als Unterhaltung, sondern als Kunst, die sich der Punk-Tradition zurechnet. Zugrunde liegt seinen Filmen die Überlegung, wie weit man gesellschaftliche Grenzen der Moral überschreiten kann, wobei nicht blutige Splatterszenen aneinander gereiht werden, sondern die Intention darin besteht, beim Publikum Verständnis für die Abnormitäten der Figuren zu erzeugen und einen etablierten Natürlichkeitsbegriff in Frage zu stellen.
Der 46-jährige Arthaus-Horrorfilmregisseur wird mittlerweile als Künstler und Autor respektiert. Sein vielseitiges Talent lässt ihn auch auf nicht-filmischem Terrain glänzen. Diverse Artikel und Bücher sowie zwei Dokumentarfilme widmen sich seiner großen Leidenschaft – dem Monsterfilm. Als der „Subversive Romantiker“ mit vier Jahren seinen ersten Godzilla-Film sah, war es um ihn geschehen. „Ich habe am liebsten die ganz harten Sachen geschaut.“
Zudem schreibt und inszeniert der Horrorexperte für den WDR regelmäßig Hörspiele - "Sexy Sushi", "Frankenstein in Hiroshima“ und „Sexmonster“ sind im Kino Black Box zu hören -, die meist seine Lieblingsthemen zum Inhalt haben.
Die in dieser Form bislang einmalige Retrospektive über einen der außergewöhnlichsten deutschen Filmemacher beschäftigt sich sowohl mit Buttgereits früher filmischer Schaffensperiode, den zahlreichen innovativen Hörspielen, als auch mit seinen dokumentarischen Filmen („So war das SO36“, „Monsterland“). Zum Programm gehören ebenso Fernsehbeiträge und seine mit Kultstatus behafteten Langfilme „Der Todesking“, „Schramm“ und „Nekromantik“ sowie „Nekrormatik 2“.
Programm-Flyer-Download
www.joergbuttgereit.com
* in der Fernsehdokumentation „Ein subversiver Romantiker im deutschen Horror-Film / Jörg Buttgereit“
Kino im Spagat zwischen Kunst und Splatter
Black Box – Kino im Filmmuseum Düsseldorf
08. Januar - 28. Januar 2010
„Echtheit und Grausamkeit sind Kennzeichen der Kunst […]. Der Tod gehört zu den Stacheln. Man kann nicht vom Leben berichten, und den Tod verleugnen.“
(Jörg Buttgereit im Interview mit Alexander Kluge)*
Wie kaum ein anderer Filmemacher in Deutschland weicht Jörg Buttgereit mit seinen oftmals schockierenden und gleichsam subersiv-romantischen Filmen die Grenzen zwischen Kunst und Horror auf. Das Filmmuseum Düsseldorf widmet dem außergewöhnlichen Künstler im hauseigenen Kino BLACK BOX die in Deutschland bislang umfangreichste Retrospektive.
Jörg Buttgereit wird am 08. und 09. Januar persönlich anwesend sein, dem Publikum Rede und Antwort stehen und als Highlight zusammen mit dem Regisseur Thilo Gosejohann einen absolut wahnwitzigen und abstrusen „Türk-Ploitation-Superheldenfilm“ persönlich mit einem Live-Audiokommentar begleiten.
Buttgereits filmische Hauptwerke werden von renommierten Filmexperten, wie z.B. Daniel Kothenschulte (Frankfurter Rundschau) vorgestellt und erläutert.
22 Jahre kam Buttgereits erster Langfilm „Nekromantik“ ins Kino. Eine irritierende und doch sehr raue Synthese aus Exploitation und Poesie, in der der junge Robert und seine Freundin Betty ihre Liebe zu Leichen erkunden. Der Film bedeutete für den Berliner „Monsterexperten“, Filmkritiker und Theatermacher seinen sowohl nationalen, als auch internationalen Durchbruch (besondere Erfolge feiert Jörg Buttgereit in den USA und Japan), gleichzeitig erfolgten äußerst kritische Betrachtungen seines Werks durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften sowie diverse bayerische Staatsanwälte, die den Film kurz nach Erscheinen beschlagnahmten.
Buttgereit versteht seine Filme nicht als Unterhaltung, sondern als Kunst, die sich der Punk-Tradition zurechnet. Zugrunde liegt seinen Filmen die Überlegung, wie weit man gesellschaftliche Grenzen der Moral überschreiten kann, wobei nicht blutige Splatterszenen aneinander gereiht werden, sondern die Intention darin besteht, beim Publikum Verständnis für die Abnormitäten der Figuren zu erzeugen und einen etablierten Natürlichkeitsbegriff in Frage zu stellen.
Der 46-jährige Arthaus-Horrorfilmregisseur wird mittlerweile als Künstler und Autor respektiert. Sein vielseitiges Talent lässt ihn auch auf nicht-filmischem Terrain glänzen. Diverse Artikel und Bücher sowie zwei Dokumentarfilme widmen sich seiner großen Leidenschaft – dem Monsterfilm. Als der „Subversive Romantiker“ mit vier Jahren seinen ersten Godzilla-Film sah, war es um ihn geschehen. „Ich habe am liebsten die ganz harten Sachen geschaut.“
Zudem schreibt und inszeniert der Horrorexperte für den WDR regelmäßig Hörspiele - "Sexy Sushi", "Frankenstein in Hiroshima“ und „Sexmonster“ sind im Kino Black Box zu hören -, die meist seine Lieblingsthemen zum Inhalt haben.
Die in dieser Form bislang einmalige Retrospektive über einen der außergewöhnlichsten deutschen Filmemacher beschäftigt sich sowohl mit Buttgereits früher filmischer Schaffensperiode, den zahlreichen innovativen Hörspielen, als auch mit seinen dokumentarischen Filmen („So war das SO36“, „Monsterland“). Zum Programm gehören ebenso Fernsehbeiträge und seine mit Kultstatus behafteten Langfilme „Der Todesking“, „Schramm“ und „Nekromantik“ sowie „Nekrormatik 2“.
Programm-Flyer-Download
www.joergbuttgereit.com
* in der Fernsehdokumentation „Ein subversiver Romantiker im deutschen Horror-Film / Jörg Buttgereit“