BESONDERS WERTLOS
15. FESTIVAL DES PSYCHOTRONISCHEN FILMS
Das Filmhauskino freut sich von Do, 9. bis So, 12. Mai das BESONDERS WERTLOS-Festival begrüßen zu können. Nach vierzehn Ausgaben im Kino Endstation (Bochum) und vormals an der Ruhr Universität Bochum findet das Festival nun eine zweite Heimatstatt in Köln. Das "Institut für
Psychotronik" (Bochum) hat in Zusammenarbeit mit der Filmreihe "something weird cinema" anläßlich des Jubiläums ein pralles Programm kuratiert und bietet ein breites Panorama deutschen psychotronischen Filmschaffens:
Gangster-, Sexploitation- oder Sleazefilme, Genre- wie Independentkino, großartige Schauspieler wie Klaus Kinski oder Raimund Harmstorf, verkannte Regisseure wie Rolf Thiele oder Hubert Frank – BESONDERS WERTLOS zeigt Abseitiges, Knalliges, Obskures, Schräges und Vergessenes aus den Randbereichen der deutschen Filmgeschichte...psychotronisch und bewußtseinserweiternd! Besonders freut sich BESONDERS WERTLOS auf seine vielen Gäste: Michael Kupczyk bringt seinen Dortmund-Krimi NORDSTADT mit, Thilo & Simon Gosejohann präsentieren unter dem Qualitäts-Label GESCHICHTEN AUS DER GROTTE einen Querschnitt aus ihrem reichhaltigen Kurzfilm-Oeuvre und
Jörg Buttgereit zeigt als Welt-Uraufführung (!!) GREEN FRANKENSTEIN und SEX-MONSTER!.
Diese Highlights feiern wir am Samstag wir mit einem Konzert der "X-Ray Harpoons" im Kinofoyer: Fuzz! Organ! Drums! Bass! Screams!
Wir freuen uns auf viele kommende Kölner Ausgaben von BESONDERS WERTLOS!
Karten schnell und unkompliziert reservieren: hier klicken .
Ticket-Preise:
alle Vorstellungen 7,-- € (normal) 6,-- € (ermäßigt)
Fünfer-Ticket 25,-- € (also fünf Filme zum unschlagbaren Preis von 5,-- € / mehrere Besucher können auf ein Ticket = genial!)
Do 09. Mai - 20:00 Uhr NORDSTADT / 22:15 Uhr VENUSBERG
Fr 10. Mai - 18:00 Uhr RANDALE / 20:00 Uhr GESCHICHTEN AUS DER GROTTE / 22:15 Uhr DAS GESICHT IM DUNKELN / 0:00 Uhr DAS TEUFELSCAMP DER VERLORENEN FRAUEN
Sa 11. Mai - 18:00 Uhr BLUTIGER FREITAG / 20:00 Uhr GREEN FRANKENSTEIN und SEXMONSTER! anschl. Konzert der X-RAY HARPOONS
So 12. Mai - 15:00 Uhr WORÜBER MAN NICHT SPRICHT / 17:00 Uhr VIER SCHLÜSSEL / 19:00 Uhr DIE JUNGEN AUSREISSERINNEN
09. Mai - 20.00 Uhr NORDSTADT
D 2005, DVD, 90 Min.
Regie: Michael Kupczyk, Buch: Michael Kupczyk und Nadine Neuneiner.
mit: Jörg Pohl, Vladimira Alec u.a.
Deutsche Genrefilme der Sechziger, speziell Krimis wie „Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn“, waren ja der eigentliche Grund und Auslöser, unser Festival zu gründen. Wir blieben dem Genre durch die Jahrzehnte hindurch treu, über Olsens „Blutiger Freitag“, die Filme Roland Klicks, bis hin zu zeitgenössischen Krimis wie Birgit Grosskopfs „Prinzessin“. Kupczyks in Dortmund entstandenes Spielfilmdebut kann sich durch seine unfassbar intensive, beinahe schon dokumentarische Authentizität, mit den Besten seines Fachs messen, und läßt das Gros der zeitgenössischen deutschen Krimiproduktion weit hinter sich.
Regisseur Michael Kupzyk ist persönlich zur Vorführung anwesend!
09. Mai - 22.15 Uhr VENUSBERG
Regie: Rolf Thiele
D 1963, 88 Min., DF, 35mm
mit: Marisa Mell, Nicole Badal u.a
Mit so unterschiedlichen Werken wie „Das Mädchen Rosemarie“ oder „Grimms Märchen von lüsternen Pärchen“ war Rolf Thiele vom Anfang an bei unserem Festival dabei. Heuer präsentieren wir seinen lange nicht mehr aufgeführten „Venusberg“, einen unterschlagenen Klassiker des 'anderen' deutschen Films, der mit einer von Marisa Mell („Gefahr: Diabolik!“) angeführten internationalen Cast aufwartet. Der Skandalfilm des Jahres 1963 war Auslöser für einen der erbittertsten von vielen Kämpfen, die Regisseur Thiele mit der FSK auszufechten hatte. Das Gremium der Jugendschützer sah sich von "einer abstrahierenden Montage von Details und Totalen weiblicher Schönheit" bedrängt. Sie forderten, 20 Textstellen entweder zu ändern oder zu entfernen, und schnitten die Vorderansicht einer Nackten heraus. Kommentar Thieles: "Nur wer sie sehen will, kann da die Scham entdecken; der normale Mensch sieht den Damen ins Gesicht!". Gut zu wissen, daß eine Zensur in Deutschland nicht stattfindet. Nur ein kleines bischen „Freiwillige Selbstkontrolle“.
10. Mai - 18.00 Uhr RANDALE – JUNGE MÄDCHEN HINTER GITTERN
Regie: Manfred Purzer
D 1983, 97 Min., 35mm
mit Jocelyn Boisseau, Angelica Domröse
Die angehende Sozialarbeiterin und lebensfrohe Agnes bekommt ein Praktikum in einem Heim für schwer erziehbare Mädchen, dass mit strenger Hand von Andrea und einem veralteten, medizinischen Personal geführt wird. Sogenannte "Women-in-Prison"-Filme gibt es ja wie Sand am Meer und meistens zielen sie darauf ab, die vorwiegend männliche Zuschauerschaft mit viel Sleaze und nackter Frauenhaut bei der Stange zu halten. Manfred Purzer ("Das Netz") geht mit seinem Werk eine etwas anderen Weg und präsentiert verhaltensauffällige Minderjährige in einer Erziehungsanstalt. "Randale" ist hübsch übertrieben, plakativ und unterhaltsam und der Streifen verbreitet den sympathisch-naiven Charme fehlgeleiteter Jugend- und Milieu-Studien, die auch Italo-Maestro Rino di Silvestro nicht besser hinbekommen könnte.
10. Mai - 20.00 Uhr GESCHICHTEN AUS DER GROTTE
Ein Kurzfilmprogramm von und mit Simon & Thilo Gosejohann
Regie: Thilo & Simon Gosejohann
D, 85 Min., Blu-ray
Seit ihrer frühen Jugend haben die Brüder Simon und Thilo Gosejohannmehrere Dutzend Kurzfilme gedreht. Neben Dokumentationen undMusikclips entstanden hauptsächlich Hommagen an Genrefilme, welche den
Meisterwerken des Action-, Martial Arts-, Abenteuer-, Science Fiction-und Horrorfilms Tribut zollen. Die Beiden fungieren gemeinsam alsIdeenlieferanten und Darsteller; für Regie, Kamera und Schnitt zeichnet Thilo verantwortlich. Die meisten der Werke entstanden ohne Budget mit improvisierter Handlung und Dialogen, mit selbstgebastelter Ausstattung und Kostümen. Mit minimalsten Mitteln entstanden Werke mit maximalem Unterhaltungsfaktor. Die "Trashfilmkings aus Ost-Westfalen" präsentieren beim 15. BESONDERS WERTLOS persönlich einen Querschnitt aus ihrem Schaffen, welcher mit Anekdoten von den Dreharbeiten gewürzt wird, welche mitunter noch sensationeller als die Filme selbst sind. Großes Kino!
Simon & Thilo Gosejohann sind persönlich zur Vorführung anwesend!
10. Mai - 22.15 Uhr DAS GESICHT IM DUNKELN
Regie: Riccardo Freda
D, IT 1969, 78 Min., 35mm
mit: Klaus Kinski, Christiane Krüger
Beim 34. Edgar Wallace-Film führte mit Riccardo Freda einer der Wegbereiter des italienischen Horrorkinos Regie. Er inszenierte einen der ungewöhnlichsten Filme der Erfolgsserie, bei dem wir Klaus Kinski, der in den Gruselkrimis ansonsten als ikonischer Nebendarsteller von Bösewichtern auftrat, endlich einmal in der Hauptrolle sehen – und als sympathischen Helden! Ein Fest für alle Fans von Wallace und Kinski.ationeller als die Filme selbst sind. Großes Kino!
10. Mai - 00.00 Uhr DAS TEUFELSCAMP DER VERLORENEN FRAUEN
Regie: Hubert Frank
D 1977, 93 Min., 35mm
mit: Patricia Adriani, Barbara Rey u.a.
Auch Hubert Frank ist ein Urgestein des Festivals, seinen poetischen MELODY IN LOVE zeigten wir bei unserem Debut. Der Sexspezialist verstand es immer vortrefflich, das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden, und so spielen fast alle seiner Streifen vor exotischer Kulisse. Eine begeisterte Empfehlung für den Film, in dem eine Nymphomanin an einem Fallschirm auf einer Insel landet, und dort in haarsträubende Abenteuer gerät, stammt aus dem Filmlexikon von Zweitausendeins: "Eine üble Mischung aus spekulativen Sex- un Gewaltszenen. Die dilettantisch inszenierten Scheußlichkeiten wechseln mit dem Postkartenkitsch schöner Mittelmeerlandschaften." ... Wohl
bekomms!
11. Mai - 18.00 Uhr BLUTIGER FREITAG
Regie: Rolf Olsen
D 1972, 97 Min., 35mm
mit: Raimund Harmstorf, Amadeus August, Gila
von Weitershausen.
Rolf Olsen, dessen Werk uns vor fünfzehn Jahren überhaupt dazu brachte, dieses Festival zu gründen, lieferte mit "Blutiger Freitag" einen fulminanten Reißer ab, Exploitationkino in Reinkultur. Erneut präsentieren wir diese festivalerprobte Genreperle, welche sowohl auf ästhetischer Ebene als Actionthriller, als auch als Zeitdokument überzeugt. Olsen thematisiert hier auf gewohnt packende Weise die Serie blutiger Banküberfälle und das aufkeimende Klima der Terrorangst im Deutschland der frühen Siebziger.
11. Mai - 20.00 Uhr
GREEN FRANKENSTEIN und SEXMONSTER! (Welturaufführung!)
Regie & Buch: Jörg Büttgereit
Filmregie, Schnitt: Thilo Gosejohann, Kamera: Michael Kupczyk, Geräuschemacher. Dieter Hebben
D 2012, 57 Min. & 44 Min., Blu-ray
mit: Bettina Lieder, Sebastian Graf,
Aufgezeichnet am 24.und 25.09.2011 im Theater Dortmund.
Berühmt-berüchtigt wurde Jörg Buttgereit mit seinen bahn- und tabubrechenden Filmen wie NEKROMANTIK oder DER TODESKING. Momentan dreht er jedoch weniger Filme, sondern inszeniert Theaterstücke, in denen er mit Versatzstücken der Pop- und Trashkultur arbeitet. Am Dortmunder Theater inszenierte Buttgereit seine Stücke GREEN FRANKENSTEIN und SEXMONSTER!, in denen er Godzilla-Filmen bzw. Sexploitation- und Pornofilmen Tribut zollte. Diese von Publikum und Kritik gefeierten Aufführungen wurden mitgefilmt, und aus diesem
Material entstanden Filmversionen, welche den mitreißenden Charakter der Inszenierungen kongenial auf Leinwand bannen. Wir zeigen GREEN
FRANKENSTEIN und SEXMONSTER! bei unserem Festival in der WELTURAUFFÜHRUNG.
Jörg Buttgereit, Thilo Gosejohann, Michael Kupczyk, Dieter Hebben sind persönlich zur Vorführung anwesend!
anschließend im Kino-Foyer:
Konzert der X-RAY HARPOONS
"Fuzz! Organ! Drums! Bass! Screams!" lautet der Kampfschrei Kölns bester Garagenrocker. In Songs wie "Snake Woman" oder "Zombie Love" lassen sie es krachen, daß man sich wie auf der Leinwand eines
Drive-Ins der 50s bei einem durchgeknallten Horror-SF-Double Feature wähnt, und Songtitel wie "Faster Pussycat Kill! Kill!" zeigen, daß dies kein Zufall ist. Bei ihren legendären Auftritten kommen nicht nur Fans der Sonics, der Miracle Workers oder der Fuzztones auf ihre Kosten. Wir versprechen: PSYCH-O-DELIC GARAGE PUNK at it's best!
12. Mai - 15.00 Uhr WORÜBER MAN NICHT SPRICHT – FRAUENARTZT DR. BRAND GREIFT EIN
Regie: Wolfgang Glück
D 1958, 90 Min., 35mm
Der deutsche Aufklärungsfilm stellt ein Buch mit Kapiteln unterschiedlichster Couleur dar: Während die ersten Produktionen dieser Gattung als mutige und künstlerisch interessante Film-Wunder der Weimarer Republik betrachtet werden müssen – so lieferten die
deutschen Filmpioniere G. W. Papst und Richard Oswald wahrhaftig erstaunliche Beiträge in diesem Genre ab –, schienen in den ersten Nachkriegsjahren eher Verklärung und Warnung vor sexuellem Freimut die angestrebten Ziele auszumachen. "Worüber man nicht spricht" stellt in dieser Hinsicht ein Paradebeispiel dar. Und gerade aus dem heutigen zeitlichen Abstand betrachtet, bietet der Film einen unverfälschten Blick auf das Geflecht aus Moral und Doppelmoral, welches für die (sittliche) Erziehung in den 50ern so ausschlaggebend war.
12. Mai - 17.00 Uhr VIER SCHLÜSSEL
Regie: Jürgen Roland
D 1966, 107 Min., 35mm
mit: Günther Ungeheuer, Monika Peitsch u.a.
Eine feste Größe unseres Festivals ist Jürgen "Stahlnetz" Roland. Bei "Vier Schlüssel" handelt es sich vielleicht um seinen besten Film, ein dicht inszeniertes, hervorragend gespieltes und hochkomplexes True Crime-Drama, ein Juwel des deutschen Kriminalfilms.
12. Mai - 19.00 Uhr DIE JUNGEN AUSREISSERINNEN
Regie: Walter Boos
D 1972, 97 Min., 35mm
mit Doris Arden, Karin Götz, u.a.
Der ursprüngliche Titel "Sex-Abenteuer deutscher Mädchen in aller Welt" lässt unschwer erkennen, daß es sich bei dem Film von Walter "Schulmädchen-Report" Boos um die kleine, verdorbene Schwester des Klassikers "Ich – ein Groupie" handelt. Und genau wie bei den deutschen Report-Filmen, haben auch die Produzenten der "jungen Ausreißerinnen" ein dringendes, hochmoralisches Anliegen: Sie warnen vor den Schrecken moderner Sklaverei in Hong Kong, London, Beirut, Paris und Rom! Und für einen Sound, der sich hinter der Filmmusik der großen Schwester nicht verstecken muß, sorgen der legendäre Gert Wilden und sein Orchester.
Ist villeicht ne Alternative für die Rheinländer, die es nicht nach Nürnberg schaffen?
Besonders wertlos 09.05.12.05.2013 in Köln!
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Re: Besonders wertlos 09.05.12.05.2013 in Köln!
Da geh ich lieber zur FedCon.
Oh, yeah. Oooh, ahhh, that's how it always starts. But then later there's running and... and screaming.