Wenn "Fachautoren" Blödsinn schreiben

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Gezora
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Beitrag von Gezora »

dr.prankenstein hat geschrieben:Ich schätze mal hauptsächlich die Fans, die sich an klassischen Horrorfilmen von der Stummfilmzeit bis etwa zur Mitte/Ende der 1950er Jahre erfreut haben.
Ja, das scheint ziemlich genau die Grenze der Autoren sein. Als ich das Buch zum ersten Mal sah, habe ich als erstes den Artikel zu LA MASCHERA DEL DEMONIO aufgeschlagen. Offenbar haben sich die beiden Herren schon bei diesem Klassiker den Schoß besudelt oder möglicherweise auch einen anderen Film gesehen als den, den ich kenne. Da war ich mir nicht so sicher. Ich bin der Frage aber auch nicht weiter nachgegangen, sondern habe das Buch ins Regal zurückgestellt.

Gruß
Gezora
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MonsterAsyl
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Beitrag von MonsterAsyl »

Ich hab das Highlight in der Bastei-Ausgabe von 1986 oder so noch hier.
Ich auch. Das Ding ist wirklich unglaublich (schlecht). :hammer: :kotz:
Trotzdem, als Kuriosum für einen Ablacher immer gut.
Keeper of the Monsters

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Peter O.
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Beitrag von Peter O. »

Ein echter Kracher ist auch Rolf Giesens Vergleich von Cronenberg mit Himmler anlässlich "Die Fliege" in seinem Buch "Sagenhafte Welten" (Henye Filmbibliothek).
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Joan_Landor
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Beitrag von Joan_Landor »

aus der Blade Runner-Besprechung von Fabienne Will in Filmgenres Science Fiction, hrsg. v. Th. Koebner, Stuttgart 2003 (Reclam), S. 376–387, hier: S. 383:

"Zahreiche Irritationen im Film erzwingen grundlegende Zweifel an der Verlässlichkeit der äußeren Wahrnehmung, die Desorientierung wird zum wichtigsten Filmprinzip. Als Deckard beispielsweise die Schuppe einer artifiziellen Schlange zur mikroskopischen Untersuchung bringt, stimmt die vorgelesene Seriennummer nicht mit derjenigen überein, die im Bild zu sehen ist."

Das ist so nicht ganz richtig. Denn die Zeichenreihe im Vordergrund, die man auch als Zuschauer gut erkennen kann, wird schon vorgelesen, nur ist das ja, wie man auf dem Bild sieht, nicht die ganze Seriennummer, sondern nur der zweite Teil der Zeichenreihe. So ist es nur folgerichtig, dass die Chinesin auch den ersten Teil abliest, den der Zuschauer auf dem eingeblendeten Bild nicht erkennen kann. Was Will irritiert haben mag, ist der Umstand, dass die Seriennummer nicht mehr im Bild ist, wenn die deutlich erkennbaren Zeichen vorgelesen werden.

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Die Chinesin liest vor: "99069 - O7XB71"

Natürlich kann man sich fragen, ob man unter den ersten Zeichen nicht doch eher ein "M0" o.ä. erkennt, anstatt der reinen Zahlenfolge. Doch ist das wirklich beabsichtigt?
Ich würde sagen: nein. Die wahrnehhmbaren Abweichungen gehen - wenn überhaupt - doch wohl auf einen kleinen Filmfehler zurück, der darin besteht, dass das gezeichnete "Mikroskop"-Bild nicht mit dem Drehbuch übereinstimmt. Denn wenn eine Absicht dahinter stünde, würde doch wohl eine völlig andere Seriennummer abgelesen, und das während die andere Nummer die ganze Zeit über eingeblendet wird. Man bedenke, dass es sich um einen Kinofilm handelt, bei dem nicht vorgesehen ist, dass man ständig hin- und herspult. Und DVDs gab’s damals noch nicht.

Man kann’s auch übertreiben mit der Interpretation ...
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caro31
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Beitrag von caro31 »

Joan_Landor hat geschrieben: Man bedenke, dass es sich um einen Kinofilm handelt, bei dem nicht vorgesehen ist, dass man ständig hin- und herspult. Und DVDs gab’s damals noch nicht.

Man kann’s auch übertreiben mit der Interpretation ...
Genau sowas lassen einige Hirnis halt nur zu gern außer acht :hammer: Und reininterpretieren lässt sich in Filme wirklich nahezu alles...
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Joan_Landor
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Beitrag von Joan_Landor »

Das gibt es natürlich auch anders:
Der Regisseur von Oldboy z.B. hat ausdrücklich darauf hingewiesen, dass er seinen Film als DVD-Produktion geplant und ausgeführt hat, so dass der Zuschauer ihn umso besser versteht und durchschaut, je öfter er ihn ansieht.

So etwas kommt aber für 1982 keinesfalls in Frage.

Ich finde übrigens, dass Will mit ihrer grundsätzlichen Feststellung schon recht hat. Sie hat sich bloß das falsche Beispiel dafür ausgesucht.
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Gezora
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Beitrag von Gezora »

Aus der von Ursula Vossen verfassten Einleitung des Bandes "Horrorfilm" aus der Reclam-Reihe "Filmgenres" (S. 21):

"Der durch Strahlen mutierte Riesenaffe Godzilla (1955), wissenschaftlich manipulierte Wesen wie die giftige Riesenspinne Tarantula (1955) oder die urzeitliche Creature from the Black Lagoon (Der Schrecken vom Amazonas, 1954) reüssierten im B-Picture"

Ich glaube, Godzilla lag der Dame nicht so am Herzen. :-P

Gruß
Gezora
Wir haben es bisher in unserer Epoche auf allen Gebieten zu unglaublichen Höchstleistungen gebracht, nur nicht in der Kriminalität.
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Gidorah
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Beitrag von Gidorah »

Alien mit Sex in verbindung bringen.sachen gibts.ich seh den immer nur als guten sci-fi-horror

Und godzilla ein riesenaffe?ja ne is klar
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godzilla2664
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Beitrag von godzilla2664 »

da hat sich wohl jemand zum affen gemacht :king:
Keep watching the Skies!
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MiniMisty
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Beitrag von MiniMisty »

Das erinnert mich an die Kommentare der lieben Verwandtschaft, wenn wir sie mit einem Sonntagnachmittags-Kaju beglücken :mrgreen:
godzilla2664
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Beitrag von godzilla2664 »

ich hab' seitdem keinen kontakt mehr zu den verwandten :king:
Keep watching the Skies!
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