Call of Cthulhu - Die Höhlen von Tindalos

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Dagon-sama
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Call of Cthulhu - Die Höhlen von Tindalos

Beitrag von Dagon-sama »

So und jetzt mal zu einer netten Gruselgeschichte, angesiedelt im Horror-Universum von H. P. Lovecraft. Ich liebe Lovecraft!
Ich hoffe ihr findet gefallen an der Geschichte :



- Wie der Schrecken anfing -





Hallo,
mein Name ist Jack Driscoll. Ich bin 23 Jahre alt und von Beruf Höhlenforscher. Eher gesagt, war ich wohl Höhlenforscher und 23 Jahre alt. Ich glaube nämlich, dass ich in wenigen Stunden sterben werde. Dieser Brief soll meine letzte Nachricht an die Welt dort draussen sein. Ich will die Welt auf das Grauen hinweisen, dass kosmische Grauen das in den Tiefen der Erde nur darauf wartet, wieder an die Oberfläche zu gelangen.

Alles begann, als ich noch ein sehr kleiner Junge war. Ich war der Sohn des Bürgermeisters einer kleinen Stadt namens Dunwich. Mein Vater hieß Jason Driscoll und war ein sehr angesehener Mann. Er verhalf dem finsteren Dunwich zu großer Blüte und vertreibte allerlei okkultes Pack aus dem Dorf. Dunwich war nämlich Schauplatz vieler okkulte Rituale und es wimmelte nur von Sekten. Diese beteten zu merkwürdigen Göttern, von denen niemand jemals etwas gehört hatten. Dadurch entstanden die wildesten Märchen in Dunwich. Doch das fürchterlichste Märchen von allen sollte mir mein geliebter Vater erzählen.

Es war eine sehr unruhige Nacht für mich gewesen und ich bemerkte, wie man Vater in der Wohnung herumschlich. Ich öffnete meine Türe und betrat den dunklen Flur unseres Hauses. Ich werde NIE vergessen wie unheimlich unser Flur in dieser Nacht aussah. Alles war dunkel und ich sah noch einen sehr viel dunkleren Schatten umherhuschen. Obwohl ich wusste, das es mein Vater war, hatte ich damals tierische Angst. Ich spürte, dass etwas unheimliches in der Luft lag, doch meine Neugier war stärker. Ich folgte dem Schatten und sah diesen in die Küche abbiegen. Aus dem Spalt der Küchentüre sah ich ein schwaches Licht und schritt durch die Türe. Was ich dort sah, werde ich nie wieder vergessen.

In der Küche saß mein Vater mit einer Flasche Bier in der Hand. Sein Gesicht war kreidebleich, seine Augen waren erstarrt vor Angst und seine Hände zitterten wie wild. Ich lief auf ihn zu und fragte : „Papa, was hast du denn?“ Er sah mich an, umarmte mich und schluchzte : „Sie kommen mich holen, ich hätte nie so neugierig sein sollen. Sie werden mich holen kommen.“ „Wer wird dich holen kommen? Sind etwa die Bauern wütend auf dich?“ Mein Vater lächelte mich erheitert an und wurde dann wieder ängstlich. „Viel schlimmer noch mein Junge, die Hetzhunde von Tindalos werden mich holen.“ „Wer?“ Mein Vater sah mich entgeistert an und kämpfte mit sich selbst, er wusste nicht ob er mir die Geschichte erzählen sollte oder nicht, doch dann fuhr er fort : „Da ich sie schon beim Namen genannt habe, kann ich wohl kein noch größeres Unheil über dich bringen, wenn ich es dir erzähle. Du weißt doch, dass es hier viele okkulte Rituale gab und die Menschen zu seltsamen Wesen beteten, oder?“ Ich nickte zustimmend. „Nun… Es weckte mein Interesse und ich begann nachzuforschen. Gestern stieß ich dann auf etwas, das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ…“ Er brach wieder ab und sah sich nervös um.

„Was denn Papa?“, drängte ich wissbegierig, ohne zu ahnen was ich mir damit antat. „Also… Ich stieß auf die Geschichte der Hetzhunde von Tindalos, diese existierten am Anfang der Zeit, noch bevor es so etwas wie den „Raum“ gab. Sie schwebten in der unendlichen Leere des Gottes Azatoth und warteten. Wie die Großen Alten, kamen auch sie auf die Erde, doch sie haben die Erde niemals verlassen. Ich fand heraus, dass unter unserem Haus ein riesiges Höhlensystem ist und dort hausen sie und sie wissen, dass ich darüber bescheid weiß und werden mich deswegen holen kommen.“ „Woher willst du denn wissen, dass sie von dir wissen?“, fragte ich ungläubig. „Weil sie in meinem Traum waren. Als ich heute Nacht einschlief, befand ich mich in einem leeren Raum inmitten einer riesigen Höhle. Und da waren sie, die Hetzhunde, unbeschreibliche wurmartige Kreaturen mit Flügen, Pranken und ach, einfach unbeschreiblich. Sie flogen durch diesen Raum und rührten sich nicht. Doch plötzlich nahmen sie eine Witterung auf, setzten sich in Bewegung und flogen in meine Richtung. Zum Glück wurde ich wach, ehe sie mich erreichen konnten. Aber da ich jetzt im Traum bei ihnen war, wissen sie jetzt von mir und sie werden mich holen kommen.“

Ich war damals noch zu jung und zu müde um zu verstehen, dass mein Vater sich wirklich ängstigte. Ich wünschte ihm eine gute Nacht und legte mich danach wieder schlafen. Mein Vater blieb die ganze Nacht über wach und trank Kaffee und Bier ohne Ende. Er wollte nicht einschlafen, er befürchtete, dass die Hetzhunde ihn sonst früher finden würden. Von dem Tage an, begann meine grauenvolle Kindheit. Nach dieser Nacht, entwickelte mein Vater eine schier kranke Obsession. Er verbarrikadierte alle Fenster im Haus und meinte : „So können sie nicht sehen, dass ich in diesem Haus versteckt bin.“ Meine Mutter verstand nicht, warum mein Vater so ausflippte. Sie begann zu glauben, dass ihr Mann den Verstand verloren habe und alles deutete auch daraufhin. Er hielt sich nur noch in einem völlig dunklen Raum auf und küsste ein Jesuskreuz. Er flippte schon aus, wenn einer von uns das Licht in seinem Zimmer einschaltete. Er glaubte das Fenster und Licht Augen für die Hetzhunde seien.

Dunwich vegetierte langsam vor sich hin. Niemand kümmerte sich mehr um das Dorf und man erzählte sich die wildesten Gerüchte über meinen Vater. Die Sekten kehrten auch wieder in das Dorf zurück und behaupteten, dass die Großen Alten meinen Vater für seine Untaten bestraft hätten. Er habe versucht, die Traditionen von Dunwich zu brechen und dafür wurde er bestraft. Viele der Einwohner glaubten ihnen und beteten ebenfalls wieder zu diesen alten Göttern, ob diese Hetzhunde von Tindalos wohl auch zu gehörten. Ich mochte das gar nicht herausfinden. Mein Vater war mehr tot als lebendig, aber er lebte noch. Der Preis dafür war sehr hoch, er lebte in völliger Finsternis und schlief niemals. Sein Körper war völlig entkräftet und er stand kurz davor zusammenzubrechen, aber er weigerte sich einzuschlafen. Er begann in der Finsternis ein Notizbuch zu schreiben. Um seine Erfahrungen mit den „Raumfressern“, wie ich selbst die Hetzhunde nannte, für die Nachwelt festzuhalten. Er schien völlig den Verstand verloren zu haben.

Es war der 24. Dezember, als ich meinen Vater zum letzten Mal sehen sollte. Ich werde diesen Tag niemals vergessen, weil dieser mich aus dem Haus trieb und weg von Dunwich. Alles begann damit, dass meine Mutter und ich, wie jedes Jahr, zum Gottesdienst gingen. Ich mochte es immer zur Kirche zu gehen, der Glaube an den einen Gott war einfach was wunderbares. Viel schöner als der alte Dunwich-Glaube an die Großen Alten. Als wir nach Hause kamen, bot sich uns ein Bild, wie wir es seit Monaten nicht mehr gesehen hatten. Mein Vater schlief. Sein Körper war nicht mehr in der Lage gewesen, ihn noch wachzuhalten. Meine Mutter freute sich und bereitete den Weihnachtsbraten vor, doch ich musterte meinen Vater etwas genauer. Obwohl er schlief, war sein Gesicht voller Angstschweiss, er musste wohl wieder die Raumfresser in seinem Traum sehen. Ich machte mir Sorgen um ihn und weckte ihn auf.

Mein Vater wachte schreiend auf, er wusste sofort, dass er geschlafen hatte. „Mein Gott, sie haben mich wieder gesehen. Diesmal waren sie noch näher als beim letzten Mal, sie werden mich finden. Sie wissen jetzt wo ich bin.“ „Ja, kann schon gut sein. Aber heute an Heilig Abend kriegen wir keinen ungebetenen besuch, also setz dich an den Tisch und ess mit“, rief meine Mutter aus der Küche. Mein Vater zitterte am ganzen Leib, senkte den Kopf und ging in Richtung Küche. Ich lies meinen Blick nochmal durch das Zimmer streifen und dort entdeckte ich etwas merkwürdiges. Genau neben der Stelle, an der mein Vater gelegen hatte, war so etwas wie ein großer Wasserfleck. Es sah so aus, als würde von aussen etwas wässriges oder schleimiges durch die Wände kommen. Ich hatte so etwas noch nie gesehen, aber da ich von der Angst meines Vaters wusste, deckte ich den Wasserfleck einfach zu und beschloss, ihm nichts zu sagen.

Wir aßen gemütlich den Weihnachtsbraten und keiner verlor auch nur ein Wort über die schrecklichen Geschehnisse, die unsere Familie und Dunwich zu zerstören schienen. Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, legten wir uns alle schlafen, schließlich mussten wir doch am nächsten Tag früh wach sein um den Weihnachtsmann erwischen zu können. Ich hasse mich heute noch dafür, dass ich diesen Wasser-/Schleimfleck abgedeckt und mich dann einfach schlafen gelegt hatte. Meine Mutter weckte mich am nächsten Morgen sehr ängstlich und schüttelte mich aus dem bett. Sie führte mich in das Zimmer meines Vaters und dort sah ich den wohl groteskesten Anblick meines Lebens. Das ganze Zimmer war voll mit Schleim, überall an den Wänden hing grauenvoller, stinkender Schleim. Das Zimmer glänzte durch diesen grässlichen Schleim. In der Mitte des Zimmers lag ein nackter Mensch, umhüllt von Schleim.

Meine Mutter ahnte, dass es ihr Mann war, aber sie traute sich nicht ihn anzusehen. Ich war damals gerademal 8 Jahre alt und ging todesmutig auf die Leiche zu. Ich drehte sie um und bekam einen Schock fürs Leben. Es war wirklich mein Vater. Sein Mund war weit aufgerissen, als ob er schreien würde, seine Augen waren gelblich und nach hinten verdrecht und seine haut schien eingefallen zu sein. Er sah wie eine grauenvoll deformierte Wasserleiche aus. Wie ein Mensch, der mitten im Schrei gestorben ist. In seiner Hand hielt er krampfhaft einen Zettel und einen Kugelschreiber. Auf dem Zettel stand : „Oh mein Gott, ihre Zungen brechen durch. Sie kommen, sie holen mich. Oh Margarete und Jack, ich liebe euch ja so sehr… Jetzt kommen sie, ich kann sie sehen… Ich sehe sie mit meinen eigenen Augen… Sie…“ und danach waren auf dem Zettel nur noch Dinge wie „fsdsdvsdvsdsdvds……..sdgfsa..gsdagsdgsd“ zu lesen gewesen, scheinbar versuchte er im Todeskampf noch etwas zu schreiben und fand einfach keine ruhige Hand. Mein Vater war tot, Weihnachten war damit gestorben und schon bald sollte meine Kindheit noch schrecklicher werden.
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Beitrag von Elite »

Leider kenne ich mih mit dem H. P. Lovecraft-Universum so gar nicht aus, aber di Story war ziemlich bizarr und ein wenig unheimlich, aber vor Allem war sie spannend und interessant +++ .
Schreibstil auch wieder schön flüssig und gut zu lesen gewesen +++ .

P.S. Ich poste jetzt einfach meine Kurzgeschichte auch einmal :roll: :wink: .
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Dagon-sama
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Beitrag von Dagon-sama »

Danke ^^ Oh dann solltest du dich mit dem Cthulhu-Universum mal auseinandersetzen, es ist wirklich ziemlich cool und eine ganz andere Art von beängstigenden Horror. So und weiter gehts:



- Dunwich. Dorf des Grauens -




Die folgenden Jahre sollten schrecklich für mich werden, weil ich einiges verlor und sehr viel leiden musste. Seitdem mein Vater auf solch schreckliche Art und Weise verstorben war, war meine Mutter nicht mehr dieselbe. Tagtäglich wühlte sie in den Unterlagen meines Vaters um herauszufinden, was womöglich mit ihm passiert sein könne. Die Ärzte hatten keine Erklärung für seinen unheimlichen tot. Ganz Dunwich war entsetzt über den Tod meines Vaters und die Menschen erzählten sich die unterschiedlichsten Geschichten über das Geschehene.

„Die Hetzhunde von Tindalos haben den alten Bastard geholt“, fauchen und brüllen die fürchterlichen Sektenmitglieder. Sie waren die abscheulichsten Menschen die ich je in meinem Leben gesehen hatte. Sie miedeten das Sonnenlicht und kamen nur bei Nacht aus ihren Löchern gekrochen. Ihre Haut war bleich und ihre Körper waren abgemagert und knochig. Ihre Zähne waren verfault und sie hatten leere, tote Augen. Sie waren durch und durch unheimlich und ihr Glaube war schrecklich. Sie glaubten an die so genannten Großen Alten, allmächtige gottgleiche Wesen die einst über die Erde herrschten und eines Tages wiederkehren würden. Nachdem mein Vater wahnsinnig wurde und danach verstarb, beteten viele der gewöhnlichen Einwohner ebenfalls zu diesen unheiligen Göttern. Dunwich wurde langsam aber sicher zu einem Ort des Grauens. Die Straßen wurden schmutzig, dass Essen verfaulte und niemand kümmerte sich mehr um die Gemeinde.

Alles was die Einwohner noch taten, war in die schwarze Kirche von L’Amere zu gehen. Dort verehrten diese unheiligen Bastarde diese bestialischen, alten Götter. Selbst diese Hetzhunde von Tindalos wurden von diesem unheiligen Pack verehrt. Sie widerten mich an und jeden Tag aufs neue redete ich mir ein, dass es besser sei Dunwich zu verlassen. Aber ich konnte und wollte meine arme Mutter nicht alleine lassen. Meine Mutter dachte überhaupt nicht daran Dunwich zu verlassen. All ihr Begehren galt nur noch der Todesursache ihres Mannes auf den Grund zu gehen.

So zogen die Jahre dahin und unser Haus begann zu verkommen. Die Blumen im Garten verdorrten und unser schönes Haus wurde zu einen ebenso toten Ort wie Dunwich. Dunwich war eine Geisterstadt geworden. Die Einwohner miedeten das Licht und ihre Erscheinung glich immer mehr jener Sekten-Anhänger die einst nach Dunwich kamen. Kein Reisender würde freiwillig in Dunwich verweilen. Zumindest nicht freiwillig. Es kam oft vor, dass ich Reisende sah die sich nach Dunwich verirrt hatten. Außer ihren Fahrzeugen fehlte wenige Tage danach jede Spur von ihnen. Ich glaube, dass das Dunwich-Pack zu einer Horde von Kannibalen mutiert ist. Da ihr eigenes Fleisch so ungenießbar geworden ist, mussten nun unschuldige Durchreisende dran glauben. Ein wirklich abscheulicher Gedanke.

Ich war mittlerweile 14 Jahre alt und stand kurz vor meinem Schulabschluss. Ich war der beste Schüler in meiner Klasse, was bei dem ganzen okkulten Pack kein Wunder war. Meine Mutter war derweil auf Unterlagen meines Vaters gestoßen. Diese berichteten von den so genannten „Hetzhunden von Tindalos“. Meine Mutter war sehr fasziniert über diese Geschichte und über die Aufzeichnungen meines Vaters. Laut seinen Aufzeichnungen stieß er vor vielen Jahrzehnten in Grönland auf diese Wesen. Sie versteckten sich in einem finsteren Höhlensystem, welches er mit einer Expedition besucht hatte. Außer ihm selber kehrte niemand von dieser Expedition zurück.

Seit diesem Vorfall war er von den Hetzhunden von Tindalos besessen gewesen. Er behauptete, dass er die Bestien in der Höhle in Grönland nicht gesehen habe, sondern nur gehört und ihre Schatten gesehen hatte. Er begann damit okkulte Bücher wie das Necronomicon zu lesen. Dort stieß er auf allerlei Aufzeichnungen über diese Hetzhunde und intensivierte seine Forschungen. Das ging soweit, bis er etwas schreckliches herausfand. Unter unserem Haus sollte es ein weiteres Höhlensystem geben, in welchem die Hetzhunde von Tindalos leben und sollte man sich ihrer Anwesenheit bewusst werden, wird man im Traum zu ihnen gelangen können.

Ich hielt von diesen Gruselgeschichten nicht viel und beobachtete mit großer Sorge, wie meine Mutter dem selben Wahnsinn zu verfielen schien. Tagtäglich durchsuchte sie seine Unterlagen und machte sich ebenfalls Notizen. Sie nahm meine Anwesenheit überhaupt nicht mehr wahr und ihr bleiches Gesicht erinnerte mich an das okkulte Pack in Dunwich. Es war der 31. Oktober, als mein Leben eine weitere, schreckliche Wendung nehmen sollte.
Ich ging wie immer ins Bett und schlief sofort ein. In diesem Zustand verharrte ich für mehrere Stunden, bis mich ein lautes Pfeifen aus meinem Schlaf riss. Als ich meine Augen öffnete erstarrte ich. Ich starrte auf eine feuchte und dreckige Steindecke. Es sah aus wie die Decke einer Höhle. Ich zitterte am ganzen Leib und wusste überhaupt nicht was los war. Als ich mich umsah, bemerkte ich, dass ich im leeren Raum dieser Höhle schwebte. Unter mir befanden sich merkwürdige Bauten. Es waren Zyklopenartige Gebilde die aus lilafarbenen Materialien gebaut worden waren. Diese bestanden weder aus Stein, noch aus Gold oder Titan. Es war ein mir völlig unbekanntes Material, vermutlich nichtmal irdisch.
An diesen Zyklopenartigen Gebilden befanden sich viele kleine Höhlen. Diese schienen in alle Richtungen zu führen, jedoch waren diese dermaßen pechschwarz, dass ich nichts erkennen konnte.

Plötzlich hörte ich wieder dieses Pfeifen. Es war nun lauter gewesen als zuvor und es schien aus einem der dunklen Tunneleingänge vor mir zu kommen. Was machte nur so merkwürdige Geräusche? Ich kannte kein Tier, dass solche Laute von sich gab. Ehe ich weiter darüber nachdenken konnte was es war oder wo ich war vernahm ich wieder dieses Pfeifen und diesmal zerriss es mir beinahe das Trommelfeld. Ich spürte einen eisigen Atem an meinen Nacken und begann zu zittern. Was auch immer dieses letzte Pfeifen verursacht hatte, war nun direkt hinter mir. Ich drehte mich zitternd langsam zu diesem Etwas um und was ich dann sah werde ich nie wieder in meinem Leben vergessen.

Vor mir war ein schier unbeschreibliches Geschöpf. Es hatte Beine, die denen von uns Menschen ziemlich ähnlich sahen, nur waren sie etwas amphibischer. Auf den Beinen befand sich ein Torso, an welchem überall die Adern herunterhingen und mir einen scheußlichen Anblick boten. Dort wo der Kopf hätte anfangen müssen, befanden sich nochmals zwei Beine. Es war eine durch und durch groteske Kreatur. Auch wenn meine Beschreibung schon sehr gut war, passt sie nicht 1:1 auf das Schreckensgeschöpf das da vor mir stand. Das fürchterlichste aber war sein Torso, auf diesem befand sich nämlich ein verzerrtes, entstelltes Gesicht. Es war ein Menschengesicht. Es war das Gesicht meines Vaters, jenes Gesicht das er bei seinem Tode trug. Ich erschrak vor Angst und vor Ekel. Ich wusste nicht was ich tun sollte, dieses Geschöpf kam immer näher und ich war vor Angst erstarrt. Es zappelte mit seinen vier Beinen und sein Mund ging auf und zu und gab dabei seltsame Laute von sich. Es schien mir fast, als wollte dieses Ungeheuer mir etwas mitteilen.

Plötzlich vernahm ich hinter mir einen heftigen Windstoß und in meinem Augenschatten sah ich mehrere schwarze Schatten an mir vorbeizischen. Diese flogen Richtung Decke. Als ich ihnen hinterher sah, erblickte ich ein Loch in der Decke und aus diesem zuckte für eine kurze Sekunde etwas hervor, was wie ein Echsenschwanz aussah. Nur war es viel größer, schleimiger und unheimlicher. Ehe ich es richtig begutachten konnte, verschwand es vollkommen im Loch in der Decke und schien sich an die Oberfläche zu graben. Ich wandte wieder meinen Blick zu der grotesken Kreatur, die mein Vater zu sein schien. Doch das befremdliche Wesen war fort. War es etwa auch durch das Loch an der Decke an die Oberfläche gelangt?

Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, vernahm ich wieder ein lautes Pfeifen. Diesmal kam es direkt aus dem Tunnel unter mir. Ich blickte nach unten und sah etwas aus dem Tunnel herausgucken. Ich blickte auf den Rücken eines langen Halses. Ich konnte nicht genau beschreiben was es war. Es schien einen Wurm zu ähneln und doch war es wieder ganz anders. Es blickte nach links und rechts und begann wieder zu pfeifen. Ich hielt mir verschreckt die Ohren zu und schrie dabei. Dieses Etwas hatte meinen Schrei zu gut gehört. Es stellte sein Pfeifen ein und ganz langsam richtete es seinen Kopf nach oben. Ich erkannte immer mehr von diesem fürchterlichen Kopf. Ich konnte nun das sehen, was die Stirn zu sein schien. Jeden Augenblick würde ich die Augen sehen und seine Augen würden mich sehen. Würde es mich dann angreifen und fressen?

Ehe unsere Augen sich trafen riss mich ein entsetzlicher Schrei aus diesem Raum und ich öffnete erneut meine Augen. Ich befand mich wieder in meinem Zimmer. War das alles nur ein schlechter Traum gewesen? Völlig verwirrt rannte ich in das Arbeitszimmer meines Vaters, wo sich meine Mutter befand. Ich war erleichtert, als ich unter der Türe einen Lichtschein sah. Meine Mutter war demnach noch wach. Völlig außer Atem öffnete ich das Arbeitszimmer meines Vaters und erschrak. Das ganze Zimmer schien dunkel zu sein. Nur in der hintersten Ecke flackerte das Licht einer kleinen Lampe und neben dieser Lampe saß Jemand auf einen Stuhl. Nach der Kleidung zu urteilen schien es meine Mutter zu sein, doch die Körperstatur ließ mich stutzig werden. Lange, schwarze Haare verdeckten das Gesicht der Frau und ihre Hände schienen knochig zu sein. Ich ging langsam auf sie zu und das flackernde Licht der Lampe hüllte die gesamte Szenerie in ein unheimliches Licht.

Mein Herz pochte wie verrückt, ich war nah dran vor Angst ohnmächtig zu werden. Doch ich wusste, dass ich jetzt bei Sinnen bleiben musste. Ich kam immer näher der unheimlichen Gestalt auf dem Stuhl. Diese rührte sich kein Stück, sie schien nichtmal zu atmen. Ich stand nun direkt vor der Gestalt und fragte : „Hallo?“ Wie zu erwarten war, bekam ich keine Antwort. Ich kniete mich langsam zu ihr runter und schob ihr die Haare aus dem Gesicht. Was ich in diesem Augenblick sah war dermaßen fürchterlich. Das ganze Gesicht bestand nur aus Hautfetzen, die Augenhöhlen quollen hervor, die Lippen waren nicht mehr vorhanden und die Augen waren gelb unterlaufen. Es war ein fürchterlicher Anblick und plötzlich bewegten sich diese Augen in meine Richtung und eine Stimme sagte: „Was ist denn? Hast du deine Mama etwa nicht mehr lieb?“ Mit diesen Worten packte das Geschöpf meine Arme und griff mich an. Ich schrie fürchterlich und stieß es von mir weg. Es fiel auf den Boden und blieb dort regungslos liegen. Die gelben Augen starrten an die Decke und nichts rührte sich mehr.

Es war meine Mutter und sie war tot. Dort wo sie gesessen hatte, war alles voller Schleim. Sie starb genauso qualvoll wie mein Vater, nur war sie scheinbar nicht sofort tot gewesen.
Nach diesem Vorfall verließ ich endlich Dunwich. Nichts hielt mich mehr an diesen grauenhaften Ort.
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Beitrag von Elite »

Auch der zweite Teil deiner Story lässt sich wieder gut lesen und verdichtet die sowieso schon klaustrophobische Atmosphäre, mal gucken wann ich endich Zeit für das H.P. Lovecraft-Universm finden werde...
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Beitrag von Dagon-sama »

Danke, wenn ich Zeit finde werde ich mehr dazu schreiben.
Aber im Moment verfasse ich meine Filmidee als "Geschichte", damit ich später einen roten Faden habe wenns mit dem drehen denn mal soweit ist.
Wenn Interesse besteht kann ich die ja dann hier posten
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Beitrag von Elite »

Shadow_Moon hat geschrieben:Danke, wenn ich Zeit finde werde ich mehr dazu schreiben.
Aber im Moment verfasse ich meine Filmidee als "Geschichte", damit ich später einen roten Faden habe wenns mit dem drehen denn mal soweit ist.
Wenn Interesse besteht kann ich die ja dann hier posten
Klar besteht Interesse :!: :wink: :roll: :-P
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Beitrag von Dagon-sama »

Wie bereits der ein oder andere schon gemerkt haben duerfte, ist die Geschichte sogesagt "gecancelt". Aber nicht wegen Lustlosigkeit, sondern weil ich erstmal etwas anderes schreiben will.
Und zwar hab ich ein grosse Interesse bekommen, die ganzen "Dead" Filme als zusammenhaengende Geschichte zu schreiben. Also das meien Story mit der Background Geschichte von "Day of the Dead 2 - Contagium" beginnt, dann mit "Die Nacht der lebenden Toten" weitergeht etc. Dabei wuerde ich natuerlich auch genuegend eigene Ideen einfliessen lassen, so das sogar Kenner der Filme so manches "Aha"-Erlebnis haben duerften ^^
Nur brauche ich fuer dieses Projekt ein wenig Hilfe und zwar was "Day of the Dead 2 - Contagium" angeht. Ich weiss nicht mehr, wie die Charaktere aus der 1968 Hintergrundgeschichte heissen, also Leute wie der russische Pilot usw. Waer super wenn mir da wer aushelfen koennte, denn je schneller ich die Namen weiss umso eher kann ich mir dem Schreiben anfangen :)
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Beitrag von Elite »

Ich habe den Film zwar nicht gesehen, aber vielleicht hilft dir ja der englische Wiki Eintrag (Klick) weiter oder der IMDb Eintrag (Klick) zu Day of the Dead 2: Contagium :wink: .
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