Call of Cthulhu - Die Höhlen von Tindalos
Verfasst: Di 08.05.2007, 16:49
So und jetzt mal zu einer netten Gruselgeschichte, angesiedelt im Horror-Universum von H. P. Lovecraft. Ich liebe Lovecraft!
Ich hoffe ihr findet gefallen an der Geschichte :
- Wie der Schrecken anfing -
Hallo,
mein Name ist Jack Driscoll. Ich bin 23 Jahre alt und von Beruf Höhlenforscher. Eher gesagt, war ich wohl Höhlenforscher und 23 Jahre alt. Ich glaube nämlich, dass ich in wenigen Stunden sterben werde. Dieser Brief soll meine letzte Nachricht an die Welt dort draussen sein. Ich will die Welt auf das Grauen hinweisen, dass kosmische Grauen das in den Tiefen der Erde nur darauf wartet, wieder an die Oberfläche zu gelangen.
Alles begann, als ich noch ein sehr kleiner Junge war. Ich war der Sohn des Bürgermeisters einer kleinen Stadt namens Dunwich. Mein Vater hieß Jason Driscoll und war ein sehr angesehener Mann. Er verhalf dem finsteren Dunwich zu großer Blüte und vertreibte allerlei okkultes Pack aus dem Dorf. Dunwich war nämlich Schauplatz vieler okkulte Rituale und es wimmelte nur von Sekten. Diese beteten zu merkwürdigen Göttern, von denen niemand jemals etwas gehört hatten. Dadurch entstanden die wildesten Märchen in Dunwich. Doch das fürchterlichste Märchen von allen sollte mir mein geliebter Vater erzählen.
Es war eine sehr unruhige Nacht für mich gewesen und ich bemerkte, wie man Vater in der Wohnung herumschlich. Ich öffnete meine Türe und betrat den dunklen Flur unseres Hauses. Ich werde NIE vergessen wie unheimlich unser Flur in dieser Nacht aussah. Alles war dunkel und ich sah noch einen sehr viel dunkleren Schatten umherhuschen. Obwohl ich wusste, das es mein Vater war, hatte ich damals tierische Angst. Ich spürte, dass etwas unheimliches in der Luft lag, doch meine Neugier war stärker. Ich folgte dem Schatten und sah diesen in die Küche abbiegen. Aus dem Spalt der Küchentüre sah ich ein schwaches Licht und schritt durch die Türe. Was ich dort sah, werde ich nie wieder vergessen.
In der Küche saß mein Vater mit einer Flasche Bier in der Hand. Sein Gesicht war kreidebleich, seine Augen waren erstarrt vor Angst und seine Hände zitterten wie wild. Ich lief auf ihn zu und fragte : „Papa, was hast du denn?“ Er sah mich an, umarmte mich und schluchzte : „Sie kommen mich holen, ich hätte nie so neugierig sein sollen. Sie werden mich holen kommen.“ „Wer wird dich holen kommen? Sind etwa die Bauern wütend auf dich?“ Mein Vater lächelte mich erheitert an und wurde dann wieder ängstlich. „Viel schlimmer noch mein Junge, die Hetzhunde von Tindalos werden mich holen.“ „Wer?“ Mein Vater sah mich entgeistert an und kämpfte mit sich selbst, er wusste nicht ob er mir die Geschichte erzählen sollte oder nicht, doch dann fuhr er fort : „Da ich sie schon beim Namen genannt habe, kann ich wohl kein noch größeres Unheil über dich bringen, wenn ich es dir erzähle. Du weißt doch, dass es hier viele okkulte Rituale gab und die Menschen zu seltsamen Wesen beteten, oder?“ Ich nickte zustimmend. „Nun… Es weckte mein Interesse und ich begann nachzuforschen. Gestern stieß ich dann auf etwas, das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ…“ Er brach wieder ab und sah sich nervös um.
„Was denn Papa?“, drängte ich wissbegierig, ohne zu ahnen was ich mir damit antat. „Also… Ich stieß auf die Geschichte der Hetzhunde von Tindalos, diese existierten am Anfang der Zeit, noch bevor es so etwas wie den „Raum“ gab. Sie schwebten in der unendlichen Leere des Gottes Azatoth und warteten. Wie die Großen Alten, kamen auch sie auf die Erde, doch sie haben die Erde niemals verlassen. Ich fand heraus, dass unter unserem Haus ein riesiges Höhlensystem ist und dort hausen sie und sie wissen, dass ich darüber bescheid weiß und werden mich deswegen holen kommen.“ „Woher willst du denn wissen, dass sie von dir wissen?“, fragte ich ungläubig. „Weil sie in meinem Traum waren. Als ich heute Nacht einschlief, befand ich mich in einem leeren Raum inmitten einer riesigen Höhle. Und da waren sie, die Hetzhunde, unbeschreibliche wurmartige Kreaturen mit Flügen, Pranken und ach, einfach unbeschreiblich. Sie flogen durch diesen Raum und rührten sich nicht. Doch plötzlich nahmen sie eine Witterung auf, setzten sich in Bewegung und flogen in meine Richtung. Zum Glück wurde ich wach, ehe sie mich erreichen konnten. Aber da ich jetzt im Traum bei ihnen war, wissen sie jetzt von mir und sie werden mich holen kommen.“
Ich war damals noch zu jung und zu müde um zu verstehen, dass mein Vater sich wirklich ängstigte. Ich wünschte ihm eine gute Nacht und legte mich danach wieder schlafen. Mein Vater blieb die ganze Nacht über wach und trank Kaffee und Bier ohne Ende. Er wollte nicht einschlafen, er befürchtete, dass die Hetzhunde ihn sonst früher finden würden. Von dem Tage an, begann meine grauenvolle Kindheit. Nach dieser Nacht, entwickelte mein Vater eine schier kranke Obsession. Er verbarrikadierte alle Fenster im Haus und meinte : „So können sie nicht sehen, dass ich in diesem Haus versteckt bin.“ Meine Mutter verstand nicht, warum mein Vater so ausflippte. Sie begann zu glauben, dass ihr Mann den Verstand verloren habe und alles deutete auch daraufhin. Er hielt sich nur noch in einem völlig dunklen Raum auf und küsste ein Jesuskreuz. Er flippte schon aus, wenn einer von uns das Licht in seinem Zimmer einschaltete. Er glaubte das Fenster und Licht Augen für die Hetzhunde seien.
Dunwich vegetierte langsam vor sich hin. Niemand kümmerte sich mehr um das Dorf und man erzählte sich die wildesten Gerüchte über meinen Vater. Die Sekten kehrten auch wieder in das Dorf zurück und behaupteten, dass die Großen Alten meinen Vater für seine Untaten bestraft hätten. Er habe versucht, die Traditionen von Dunwich zu brechen und dafür wurde er bestraft. Viele der Einwohner glaubten ihnen und beteten ebenfalls wieder zu diesen alten Göttern, ob diese Hetzhunde von Tindalos wohl auch zu gehörten. Ich mochte das gar nicht herausfinden. Mein Vater war mehr tot als lebendig, aber er lebte noch. Der Preis dafür war sehr hoch, er lebte in völliger Finsternis und schlief niemals. Sein Körper war völlig entkräftet und er stand kurz davor zusammenzubrechen, aber er weigerte sich einzuschlafen. Er begann in der Finsternis ein Notizbuch zu schreiben. Um seine Erfahrungen mit den „Raumfressern“, wie ich selbst die Hetzhunde nannte, für die Nachwelt festzuhalten. Er schien völlig den Verstand verloren zu haben.
Es war der 24. Dezember, als ich meinen Vater zum letzten Mal sehen sollte. Ich werde diesen Tag niemals vergessen, weil dieser mich aus dem Haus trieb und weg von Dunwich. Alles begann damit, dass meine Mutter und ich, wie jedes Jahr, zum Gottesdienst gingen. Ich mochte es immer zur Kirche zu gehen, der Glaube an den einen Gott war einfach was wunderbares. Viel schöner als der alte Dunwich-Glaube an die Großen Alten. Als wir nach Hause kamen, bot sich uns ein Bild, wie wir es seit Monaten nicht mehr gesehen hatten. Mein Vater schlief. Sein Körper war nicht mehr in der Lage gewesen, ihn noch wachzuhalten. Meine Mutter freute sich und bereitete den Weihnachtsbraten vor, doch ich musterte meinen Vater etwas genauer. Obwohl er schlief, war sein Gesicht voller Angstschweiss, er musste wohl wieder die Raumfresser in seinem Traum sehen. Ich machte mir Sorgen um ihn und weckte ihn auf.
Mein Vater wachte schreiend auf, er wusste sofort, dass er geschlafen hatte. „Mein Gott, sie haben mich wieder gesehen. Diesmal waren sie noch näher als beim letzten Mal, sie werden mich finden. Sie wissen jetzt wo ich bin.“ „Ja, kann schon gut sein. Aber heute an Heilig Abend kriegen wir keinen ungebetenen besuch, also setz dich an den Tisch und ess mit“, rief meine Mutter aus der Küche. Mein Vater zitterte am ganzen Leib, senkte den Kopf und ging in Richtung Küche. Ich lies meinen Blick nochmal durch das Zimmer streifen und dort entdeckte ich etwas merkwürdiges. Genau neben der Stelle, an der mein Vater gelegen hatte, war so etwas wie ein großer Wasserfleck. Es sah so aus, als würde von aussen etwas wässriges oder schleimiges durch die Wände kommen. Ich hatte so etwas noch nie gesehen, aber da ich von der Angst meines Vaters wusste, deckte ich den Wasserfleck einfach zu und beschloss, ihm nichts zu sagen.
Wir aßen gemütlich den Weihnachtsbraten und keiner verlor auch nur ein Wort über die schrecklichen Geschehnisse, die unsere Familie und Dunwich zu zerstören schienen. Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, legten wir uns alle schlafen, schließlich mussten wir doch am nächsten Tag früh wach sein um den Weihnachtsmann erwischen zu können. Ich hasse mich heute noch dafür, dass ich diesen Wasser-/Schleimfleck abgedeckt und mich dann einfach schlafen gelegt hatte. Meine Mutter weckte mich am nächsten Morgen sehr ängstlich und schüttelte mich aus dem bett. Sie führte mich in das Zimmer meines Vaters und dort sah ich den wohl groteskesten Anblick meines Lebens. Das ganze Zimmer war voll mit Schleim, überall an den Wänden hing grauenvoller, stinkender Schleim. Das Zimmer glänzte durch diesen grässlichen Schleim. In der Mitte des Zimmers lag ein nackter Mensch, umhüllt von Schleim.
Meine Mutter ahnte, dass es ihr Mann war, aber sie traute sich nicht ihn anzusehen. Ich war damals gerademal 8 Jahre alt und ging todesmutig auf die Leiche zu. Ich drehte sie um und bekam einen Schock fürs Leben. Es war wirklich mein Vater. Sein Mund war weit aufgerissen, als ob er schreien würde, seine Augen waren gelblich und nach hinten verdrecht und seine haut schien eingefallen zu sein. Er sah wie eine grauenvoll deformierte Wasserleiche aus. Wie ein Mensch, der mitten im Schrei gestorben ist. In seiner Hand hielt er krampfhaft einen Zettel und einen Kugelschreiber. Auf dem Zettel stand : „Oh mein Gott, ihre Zungen brechen durch. Sie kommen, sie holen mich. Oh Margarete und Jack, ich liebe euch ja so sehr… Jetzt kommen sie, ich kann sie sehen… Ich sehe sie mit meinen eigenen Augen… Sie…“ und danach waren auf dem Zettel nur noch Dinge wie „fsdsdvsdvsdsdvds……..sdgfsa..gsdagsdgsd“ zu lesen gewesen, scheinbar versuchte er im Todeskampf noch etwas zu schreiben und fand einfach keine ruhige Hand. Mein Vater war tot, Weihnachten war damit gestorben und schon bald sollte meine Kindheit noch schrecklicher werden.
Ich hoffe ihr findet gefallen an der Geschichte :
- Wie der Schrecken anfing -
Hallo,
mein Name ist Jack Driscoll. Ich bin 23 Jahre alt und von Beruf Höhlenforscher. Eher gesagt, war ich wohl Höhlenforscher und 23 Jahre alt. Ich glaube nämlich, dass ich in wenigen Stunden sterben werde. Dieser Brief soll meine letzte Nachricht an die Welt dort draussen sein. Ich will die Welt auf das Grauen hinweisen, dass kosmische Grauen das in den Tiefen der Erde nur darauf wartet, wieder an die Oberfläche zu gelangen.
Alles begann, als ich noch ein sehr kleiner Junge war. Ich war der Sohn des Bürgermeisters einer kleinen Stadt namens Dunwich. Mein Vater hieß Jason Driscoll und war ein sehr angesehener Mann. Er verhalf dem finsteren Dunwich zu großer Blüte und vertreibte allerlei okkultes Pack aus dem Dorf. Dunwich war nämlich Schauplatz vieler okkulte Rituale und es wimmelte nur von Sekten. Diese beteten zu merkwürdigen Göttern, von denen niemand jemals etwas gehört hatten. Dadurch entstanden die wildesten Märchen in Dunwich. Doch das fürchterlichste Märchen von allen sollte mir mein geliebter Vater erzählen.
Es war eine sehr unruhige Nacht für mich gewesen und ich bemerkte, wie man Vater in der Wohnung herumschlich. Ich öffnete meine Türe und betrat den dunklen Flur unseres Hauses. Ich werde NIE vergessen wie unheimlich unser Flur in dieser Nacht aussah. Alles war dunkel und ich sah noch einen sehr viel dunkleren Schatten umherhuschen. Obwohl ich wusste, das es mein Vater war, hatte ich damals tierische Angst. Ich spürte, dass etwas unheimliches in der Luft lag, doch meine Neugier war stärker. Ich folgte dem Schatten und sah diesen in die Küche abbiegen. Aus dem Spalt der Küchentüre sah ich ein schwaches Licht und schritt durch die Türe. Was ich dort sah, werde ich nie wieder vergessen.
In der Küche saß mein Vater mit einer Flasche Bier in der Hand. Sein Gesicht war kreidebleich, seine Augen waren erstarrt vor Angst und seine Hände zitterten wie wild. Ich lief auf ihn zu und fragte : „Papa, was hast du denn?“ Er sah mich an, umarmte mich und schluchzte : „Sie kommen mich holen, ich hätte nie so neugierig sein sollen. Sie werden mich holen kommen.“ „Wer wird dich holen kommen? Sind etwa die Bauern wütend auf dich?“ Mein Vater lächelte mich erheitert an und wurde dann wieder ängstlich. „Viel schlimmer noch mein Junge, die Hetzhunde von Tindalos werden mich holen.“ „Wer?“ Mein Vater sah mich entgeistert an und kämpfte mit sich selbst, er wusste nicht ob er mir die Geschichte erzählen sollte oder nicht, doch dann fuhr er fort : „Da ich sie schon beim Namen genannt habe, kann ich wohl kein noch größeres Unheil über dich bringen, wenn ich es dir erzähle. Du weißt doch, dass es hier viele okkulte Rituale gab und die Menschen zu seltsamen Wesen beteten, oder?“ Ich nickte zustimmend. „Nun… Es weckte mein Interesse und ich begann nachzuforschen. Gestern stieß ich dann auf etwas, das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ…“ Er brach wieder ab und sah sich nervös um.
„Was denn Papa?“, drängte ich wissbegierig, ohne zu ahnen was ich mir damit antat. „Also… Ich stieß auf die Geschichte der Hetzhunde von Tindalos, diese existierten am Anfang der Zeit, noch bevor es so etwas wie den „Raum“ gab. Sie schwebten in der unendlichen Leere des Gottes Azatoth und warteten. Wie die Großen Alten, kamen auch sie auf die Erde, doch sie haben die Erde niemals verlassen. Ich fand heraus, dass unter unserem Haus ein riesiges Höhlensystem ist und dort hausen sie und sie wissen, dass ich darüber bescheid weiß und werden mich deswegen holen kommen.“ „Woher willst du denn wissen, dass sie von dir wissen?“, fragte ich ungläubig. „Weil sie in meinem Traum waren. Als ich heute Nacht einschlief, befand ich mich in einem leeren Raum inmitten einer riesigen Höhle. Und da waren sie, die Hetzhunde, unbeschreibliche wurmartige Kreaturen mit Flügen, Pranken und ach, einfach unbeschreiblich. Sie flogen durch diesen Raum und rührten sich nicht. Doch plötzlich nahmen sie eine Witterung auf, setzten sich in Bewegung und flogen in meine Richtung. Zum Glück wurde ich wach, ehe sie mich erreichen konnten. Aber da ich jetzt im Traum bei ihnen war, wissen sie jetzt von mir und sie werden mich holen kommen.“
Ich war damals noch zu jung und zu müde um zu verstehen, dass mein Vater sich wirklich ängstigte. Ich wünschte ihm eine gute Nacht und legte mich danach wieder schlafen. Mein Vater blieb die ganze Nacht über wach und trank Kaffee und Bier ohne Ende. Er wollte nicht einschlafen, er befürchtete, dass die Hetzhunde ihn sonst früher finden würden. Von dem Tage an, begann meine grauenvolle Kindheit. Nach dieser Nacht, entwickelte mein Vater eine schier kranke Obsession. Er verbarrikadierte alle Fenster im Haus und meinte : „So können sie nicht sehen, dass ich in diesem Haus versteckt bin.“ Meine Mutter verstand nicht, warum mein Vater so ausflippte. Sie begann zu glauben, dass ihr Mann den Verstand verloren habe und alles deutete auch daraufhin. Er hielt sich nur noch in einem völlig dunklen Raum auf und küsste ein Jesuskreuz. Er flippte schon aus, wenn einer von uns das Licht in seinem Zimmer einschaltete. Er glaubte das Fenster und Licht Augen für die Hetzhunde seien.
Dunwich vegetierte langsam vor sich hin. Niemand kümmerte sich mehr um das Dorf und man erzählte sich die wildesten Gerüchte über meinen Vater. Die Sekten kehrten auch wieder in das Dorf zurück und behaupteten, dass die Großen Alten meinen Vater für seine Untaten bestraft hätten. Er habe versucht, die Traditionen von Dunwich zu brechen und dafür wurde er bestraft. Viele der Einwohner glaubten ihnen und beteten ebenfalls wieder zu diesen alten Göttern, ob diese Hetzhunde von Tindalos wohl auch zu gehörten. Ich mochte das gar nicht herausfinden. Mein Vater war mehr tot als lebendig, aber er lebte noch. Der Preis dafür war sehr hoch, er lebte in völliger Finsternis und schlief niemals. Sein Körper war völlig entkräftet und er stand kurz davor zusammenzubrechen, aber er weigerte sich einzuschlafen. Er begann in der Finsternis ein Notizbuch zu schreiben. Um seine Erfahrungen mit den „Raumfressern“, wie ich selbst die Hetzhunde nannte, für die Nachwelt festzuhalten. Er schien völlig den Verstand verloren zu haben.
Es war der 24. Dezember, als ich meinen Vater zum letzten Mal sehen sollte. Ich werde diesen Tag niemals vergessen, weil dieser mich aus dem Haus trieb und weg von Dunwich. Alles begann damit, dass meine Mutter und ich, wie jedes Jahr, zum Gottesdienst gingen. Ich mochte es immer zur Kirche zu gehen, der Glaube an den einen Gott war einfach was wunderbares. Viel schöner als der alte Dunwich-Glaube an die Großen Alten. Als wir nach Hause kamen, bot sich uns ein Bild, wie wir es seit Monaten nicht mehr gesehen hatten. Mein Vater schlief. Sein Körper war nicht mehr in der Lage gewesen, ihn noch wachzuhalten. Meine Mutter freute sich und bereitete den Weihnachtsbraten vor, doch ich musterte meinen Vater etwas genauer. Obwohl er schlief, war sein Gesicht voller Angstschweiss, er musste wohl wieder die Raumfresser in seinem Traum sehen. Ich machte mir Sorgen um ihn und weckte ihn auf.
Mein Vater wachte schreiend auf, er wusste sofort, dass er geschlafen hatte. „Mein Gott, sie haben mich wieder gesehen. Diesmal waren sie noch näher als beim letzten Mal, sie werden mich finden. Sie wissen jetzt wo ich bin.“ „Ja, kann schon gut sein. Aber heute an Heilig Abend kriegen wir keinen ungebetenen besuch, also setz dich an den Tisch und ess mit“, rief meine Mutter aus der Küche. Mein Vater zitterte am ganzen Leib, senkte den Kopf und ging in Richtung Küche. Ich lies meinen Blick nochmal durch das Zimmer streifen und dort entdeckte ich etwas merkwürdiges. Genau neben der Stelle, an der mein Vater gelegen hatte, war so etwas wie ein großer Wasserfleck. Es sah so aus, als würde von aussen etwas wässriges oder schleimiges durch die Wände kommen. Ich hatte so etwas noch nie gesehen, aber da ich von der Angst meines Vaters wusste, deckte ich den Wasserfleck einfach zu und beschloss, ihm nichts zu sagen.
Wir aßen gemütlich den Weihnachtsbraten und keiner verlor auch nur ein Wort über die schrecklichen Geschehnisse, die unsere Familie und Dunwich zu zerstören schienen. Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, legten wir uns alle schlafen, schließlich mussten wir doch am nächsten Tag früh wach sein um den Weihnachtsmann erwischen zu können. Ich hasse mich heute noch dafür, dass ich diesen Wasser-/Schleimfleck abgedeckt und mich dann einfach schlafen gelegt hatte. Meine Mutter weckte mich am nächsten Morgen sehr ängstlich und schüttelte mich aus dem bett. Sie führte mich in das Zimmer meines Vaters und dort sah ich den wohl groteskesten Anblick meines Lebens. Das ganze Zimmer war voll mit Schleim, überall an den Wänden hing grauenvoller, stinkender Schleim. Das Zimmer glänzte durch diesen grässlichen Schleim. In der Mitte des Zimmers lag ein nackter Mensch, umhüllt von Schleim.
Meine Mutter ahnte, dass es ihr Mann war, aber sie traute sich nicht ihn anzusehen. Ich war damals gerademal 8 Jahre alt und ging todesmutig auf die Leiche zu. Ich drehte sie um und bekam einen Schock fürs Leben. Es war wirklich mein Vater. Sein Mund war weit aufgerissen, als ob er schreien würde, seine Augen waren gelblich und nach hinten verdrecht und seine haut schien eingefallen zu sein. Er sah wie eine grauenvoll deformierte Wasserleiche aus. Wie ein Mensch, der mitten im Schrei gestorben ist. In seiner Hand hielt er krampfhaft einen Zettel und einen Kugelschreiber. Auf dem Zettel stand : „Oh mein Gott, ihre Zungen brechen durch. Sie kommen, sie holen mich. Oh Margarete und Jack, ich liebe euch ja so sehr… Jetzt kommen sie, ich kann sie sehen… Ich sehe sie mit meinen eigenen Augen… Sie…“ und danach waren auf dem Zettel nur noch Dinge wie „fsdsdvsdvsdsdvds……..sdgfsa..gsdagsdgsd“ zu lesen gewesen, scheinbar versuchte er im Todeskampf noch etwas zu schreiben und fand einfach keine ruhige Hand. Mein Vater war tot, Weihnachten war damit gestorben und schon bald sollte meine Kindheit noch schrecklicher werden.