OSAKA JO MONOGATARI (OSAKA CASTLE STORY)
1961 entstand in den TOHO-Studios diese sehr aufwändige Vorzeigeproduktion unter der Regie von Hirishi Inagaki, einem der profiliertesten Genre-Regisseure der TOHO, unter anderem verantwortlich für die SAMURAI-Trilogie oder auch SAMURAI BANNERS. Die Hauptrolle übernahm dann auch gleich Toshiro Mifune, der hier ein recht aufbrausendes Landei namens Mohei spielt, welches nach Osaka kommt auf der Suche nach einem Job. Leider hat Mohei sich für diesen Besuch die falsche Zeit ausgesucht, hier ist man gerade dabei, Stadt und Burg wehrfähig zu machen, denn Osaka ist die Heimstätte und letzter Herrschaftsbereich der Toyotomis, die nach ihrer Niederlage gegen die Tokugawa-Armeen in der Schlacht von Sekigahara ihren Einfluss in Japan verloren haben, aber gewillt sind, der Willkür und den Demütigungen des Tokugawa-Shoguns entgegenzutreten, woraufhin dieser zum Krieg gegen Osaka bläst. Mohei ist dieser ganze Konflikt im Prinzip schnurzegal , er möchte eigentlich nur in Ruhe ein paar Ryo verdienen, aber er kann nicht verhindern, in die Intrigen, die der drohende Krieg mit sich bringt, hineingezogen werden, wobei er nie weiß, welcher Seite er seine Loyalität schenken soll. Nun, zum Schluss ergreift er mit einigen wagehalsigen Aktionen doch Partei für Osaka, kann aber den Fall der Festung auch nicht verhindern.
Der von Tomoyuki Tanaka produzierte OSAKA CASTLE STORY ist natürlich vor allem ein Vehikel für Mifune, der mit seiner Darstellung des Mohei, die an seine Rolle als Kikuchiyo aus SEVEN SAMURAI gemahnt, durchaus glänzen kann. Ihm gegenüber bleiben die anderen Charaktere ein wenig blass, da es ihrer aber durchaus nicht wenige sind stellen sich zumindest bei der ersten Sichtung des Filmes einige Übersichtsprobleme ein, beim wiederholten Anschauen klärt sich die Lage aber auf. Die Story des Filmes ist natürlich nicht neu und in der einen oder anderen Form auch schon verfilmt worden, trotzdem ist die interessant, auch wenn das Drehbuch an einigen Lücken krankt, die das Sehvergnügen ebenfalls etwas schmälern. Davon abgesehen gibt es reichlich Plottwists und Überraschungen, die im Kontext mit der epischen und leicht verständlichen Rahmenhandlung durchaus für Amüsement und eine gewisse Spannung sorgen.
Dem Auge wird auch so einiges geboten, dank des üppigen Budgets freut sich der Zuschauer über eine verschwenderische Ausstattung, malerische Kulissen und liebevolle Miniaturbauten von FX-Spezi Eiji Tsuburaya, die im finalen Sturm auf die Burg durch Kanonen sehr schick zerballert werden, wobei der Detailreichtum der Bauten sogar soweit geht, dass sich bei den Explosionen kleine Dachziegel von den Miniaturdächern lösen, so dass eine überzeugende Illusion aufgebaut wird. Kameramann Kazuo Yamada ist genau der richtige Mann, um aus diesen Zutaten eine beeindruckende Monumentalfilm-Optik zu zaubern.
Weniger gelungen muss man die recht häufigen Actionszenen einstufen, die sich nicht selten als völlig undramatische, unblutige und undynamische Scharmützel entpuppen, wobei ihnen aber auch einige recht gelungene Fights entgegenstehen.
Wenn es um die Musik zu aufwändigen Toho-Produktionen dieser Zeit geht findet man meistens einen von zwei Namen im Vorspann wieder, Akira Ifukube oder Masaru Sato, für OSAKA CASTLE STORY steuerte ersterer einen atmosphärischen Soundtrack inklusive eingängigen Haupthemas bei, der allerdings das eine oder andere Mal verdächtig nach Ifukubes Godzilla-Musiken klingt, was das Vergnügen nicht schmälert.
Trotz einiger Schwächen erweist sich OSAKA CASTLE STORY als durchaus sehenswerter Vertreter des Chambara-Genres, der mit interessanter Story, charismatischem Hauptdarsteller und mächtigem Aufwand zu glänzen vermag, formal kompetent umgesetzt wurde und ein atmosphärisches Bild dieser Zeit zu erschaffen weiß.
7/10
Osaka jo monogatari (Osaka Castle Story)
Shaw Brothers-Produktionen u.ä. aus Hong Kong, China und Umgebung.
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