Geständnisse – Confessions
Verfasst: Mi 22.05.2013, 14:09
Geständnisse – Confessions
Inhalt: Der letzte Schultag, die Ferien stehen vor der Tür.
Für die Klassenlehrerin der 7B Yûko Moriguchi (Takako Matsu) ist es nicht nur der letzte Tag mit ihrer Klasse sondern auch der Tag an dem sie ein düsteres Geheimnis lüftet.
Während ihrer Rede an die Klasse, in der es um Milch, das Leben und fachmännisch entpixelte Pornofilme geht ignoriert sie die Klasse vollkommen, lediglich die Ansage, dass sie nächstes Jahr nicht mehr ihre Lehrerin ist löst Jubel aus, doch als sie erwähnt, dass der tödliche Unfall ihrer Tochter kein Unfall war und die zwei Täter in der Klasse auch noch namentlich nennt (Naoki Shimomura
(Kaoru Fujiwara ) und Shuya Watanabe (Yukito Nishii )) kleben ihr alle an den Lippen.
Sie erklärt der Klasse, dass den Tätern keine Strafe droht da sie ja noch keine 14 sind, ihr dies aber nicht genug ist und sie deshalb den beiden HIV verseuchtes Blut in ihr Milchpäckchen gemischt hat…
Eine Lehrerin sieht rot.
Naja das wäre zu brachial, zwar ist das Thema wie in „Death Wish“ Rache doch passiert es hier nicht mit hau drauf Methoden, eher psychologisch.
Die Lehrerin, phantastisch gespielt von Takako Matsu, spielt alle gegeneinander aus um zum Ziel zu kommen und so entwickelt sich ein wunderbarer gefilmter surrealistischer Alptraum in dem es keine Gewinner zugeben scheint.
Masakazu Ato und Atsushi Ozawa leisten wirklich beeindruckende visuelle Arbeit, sie vereinen die realen kalten oft unterkühlten Bilder mit wunderbaren Slowmotionaufnahmen von Regentropfen und Schmetterlinge zu einem wundervollen bildgewaltigem Ganzen.
Das ganze wird dann auch noch passend von Toyohiko Kanahashi Musik untermalt, dessen einzige Arbeit dieser Soundtrack bisher war.
Der Roman von Kanae Minato, auf dem der Film basiert ist gekonnt ineinander verschachtelt, nach und nach, Geständnis für Geständnis ergibt das Ganze erst einen Sinn und die Protagonisten befinden sich auf einer Reise die immer tiefer in psychische Abgründe führt, wie die Spirale in Dantes „Göttliche Komödie“.
Man kann die vier Hauptfiguren in ihre Eigenschafften unterteilen.
Da wären: Verbitterung (Frau Moriguchi), Wahn (Shuya), Zerstörung (Naoki) und Hoffnung (Mizuki)
Frau Moriguchi ist am Boden seit dem Mord an ihrer Tochter und das sie die Täter Tag ein Tag aus sehen muss und sie laut Gesetz nicht mal strafmündig sind, bis sie es nicht mehr aushält und beschließt die Sache selber zu regeln.
Shuya ist total wahnsinnig am Rande der Soziopathie, emotionslos, kalt und berechnend.
Sein Antrieb ist zunächst unklar, lichtet sich aber nach und nach.
Naoki ist durch die Ereignisse am letzten Schultag am Ende, mit sich der Welt und allem.
Die Ereignisse haben sein junges Leben komplett zerstört.
Mizuki ist der einzige Hoffnungsschimmer im gesamten Film, sie versucht zu verstehen, auch wenn sie selber mit ihren Dämonen kämpft, gibt sie sogar Shuya eine Chance.
Ich würde so gerne näher auf alles eingehen, aber gerade das nicht wissen, ist bei diesem Film das wichtigste und was nützt eine Review bei der das Meiste im Spoiler steht?
Alle vier Darsteller der Hauptprotagonisten Takako Matsu, Yukito Nishii, Kaoru Fujiwara und Ai Hashimoto sind hervorragend obwohl sie alle noch nicht sonderlich alt sind.
Besonders Yukito Nishii ist absolut genial in seiner Darstellung.
Takako Matsu spielt zum großen Teil beeindruckend emotionslos, als sei ihre Rolle bereits tot, gestorben mit ihrer Filmtochter, wirklich stark.
Generell sind alle drei Mütter im Film sehr gut besetzt und sehr unterschiedlich.
Takako Matsu ist wie erwähnt die abgestumpfte innerlich tote Mutter, Yoshino Kimura ist die hoffende Mutter, die will das alles wieder gut wird und mehr Mitgefühl mit ihrem Sohn als dem Opfer hat und Ikuyo Kuroda ist die berechnende kühle Mutter, die unzufrieden mit ihren Entscheidungen ist.
Alle drei Darstellerinnen, besonders Matsu und Kimura machen ausgezeichnete Arbeit.
Last but not least bleibt noch Ai Hashimoto mit ihren damals gerade mal 14 Jahren hervorzuheben, ist sie doch meistens der einzige Strahl Hoffnung im gesamten Film.
Ich würde mich so gerne noch seitenlang über den Film auslassen, aber ohne zu spoilern würde das nicht gehen und wie bereits erwähnt, ist nicht wissen hier mehr, denn nur so kann der Film einen mit voller Wucht treffen.
Fazit: Unbedingt ansehen!
Klare Empfehlung für jeden der was mit asiatischen Filmen, Dramen und Filmen die sich erst am Ende auflösen anfangen kann.
Ein Film in der Tradition von Park Chan Woks Rachetrilogie.
Der Film stammt übrigens aus dem Hause Toho.
Inhalt: Der letzte Schultag, die Ferien stehen vor der Tür.
Für die Klassenlehrerin der 7B Yûko Moriguchi (Takako Matsu) ist es nicht nur der letzte Tag mit ihrer Klasse sondern auch der Tag an dem sie ein düsteres Geheimnis lüftet.
Während ihrer Rede an die Klasse, in der es um Milch, das Leben und fachmännisch entpixelte Pornofilme geht ignoriert sie die Klasse vollkommen, lediglich die Ansage, dass sie nächstes Jahr nicht mehr ihre Lehrerin ist löst Jubel aus, doch als sie erwähnt, dass der tödliche Unfall ihrer Tochter kein Unfall war und die zwei Täter in der Klasse auch noch namentlich nennt (Naoki Shimomura
(Kaoru Fujiwara ) und Shuya Watanabe (Yukito Nishii )) kleben ihr alle an den Lippen.
Sie erklärt der Klasse, dass den Tätern keine Strafe droht da sie ja noch keine 14 sind, ihr dies aber nicht genug ist und sie deshalb den beiden HIV verseuchtes Blut in ihr Milchpäckchen gemischt hat…
Eine Lehrerin sieht rot.
Naja das wäre zu brachial, zwar ist das Thema wie in „Death Wish“ Rache doch passiert es hier nicht mit hau drauf Methoden, eher psychologisch.
Die Lehrerin, phantastisch gespielt von Takako Matsu, spielt alle gegeneinander aus um zum Ziel zu kommen und so entwickelt sich ein wunderbarer gefilmter surrealistischer Alptraum in dem es keine Gewinner zugeben scheint.
Masakazu Ato und Atsushi Ozawa leisten wirklich beeindruckende visuelle Arbeit, sie vereinen die realen kalten oft unterkühlten Bilder mit wunderbaren Slowmotionaufnahmen von Regentropfen und Schmetterlinge zu einem wundervollen bildgewaltigem Ganzen.
Das ganze wird dann auch noch passend von Toyohiko Kanahashi Musik untermalt, dessen einzige Arbeit dieser Soundtrack bisher war.
Der Roman von Kanae Minato, auf dem der Film basiert ist gekonnt ineinander verschachtelt, nach und nach, Geständnis für Geständnis ergibt das Ganze erst einen Sinn und die Protagonisten befinden sich auf einer Reise die immer tiefer in psychische Abgründe führt, wie die Spirale in Dantes „Göttliche Komödie“.
Man kann die vier Hauptfiguren in ihre Eigenschafften unterteilen.
Da wären: Verbitterung (Frau Moriguchi), Wahn (Shuya), Zerstörung (Naoki) und Hoffnung (Mizuki)
Frau Moriguchi ist am Boden seit dem Mord an ihrer Tochter und das sie die Täter Tag ein Tag aus sehen muss und sie laut Gesetz nicht mal strafmündig sind, bis sie es nicht mehr aushält und beschließt die Sache selber zu regeln.
Shuya ist total wahnsinnig am Rande der Soziopathie, emotionslos, kalt und berechnend.
Sein Antrieb ist zunächst unklar, lichtet sich aber nach und nach.
Naoki ist durch die Ereignisse am letzten Schultag am Ende, mit sich der Welt und allem.
Die Ereignisse haben sein junges Leben komplett zerstört.
Mizuki ist der einzige Hoffnungsschimmer im gesamten Film, sie versucht zu verstehen, auch wenn sie selber mit ihren Dämonen kämpft, gibt sie sogar Shuya eine Chance.
Ich würde so gerne näher auf alles eingehen, aber gerade das nicht wissen, ist bei diesem Film das wichtigste und was nützt eine Review bei der das Meiste im Spoiler steht?
Alle vier Darsteller der Hauptprotagonisten Takako Matsu, Yukito Nishii, Kaoru Fujiwara und Ai Hashimoto sind hervorragend obwohl sie alle noch nicht sonderlich alt sind.
Besonders Yukito Nishii ist absolut genial in seiner Darstellung.
Takako Matsu spielt zum großen Teil beeindruckend emotionslos, als sei ihre Rolle bereits tot, gestorben mit ihrer Filmtochter, wirklich stark.
Generell sind alle drei Mütter im Film sehr gut besetzt und sehr unterschiedlich.
Takako Matsu ist wie erwähnt die abgestumpfte innerlich tote Mutter, Yoshino Kimura ist die hoffende Mutter, die will das alles wieder gut wird und mehr Mitgefühl mit ihrem Sohn als dem Opfer hat und Ikuyo Kuroda ist die berechnende kühle Mutter, die unzufrieden mit ihren Entscheidungen ist.
Alle drei Darstellerinnen, besonders Matsu und Kimura machen ausgezeichnete Arbeit.
Last but not least bleibt noch Ai Hashimoto mit ihren damals gerade mal 14 Jahren hervorzuheben, ist sie doch meistens der einzige Strahl Hoffnung im gesamten Film.
Ich würde mich so gerne noch seitenlang über den Film auslassen, aber ohne zu spoilern würde das nicht gehen und wie bereits erwähnt, ist nicht wissen hier mehr, denn nur so kann der Film einen mit voller Wucht treffen.
Fazit: Unbedingt ansehen!
Klare Empfehlung für jeden der was mit asiatischen Filmen, Dramen und Filmen die sich erst am Ende auflösen anfangen kann.
Ein Film in der Tradition von Park Chan Woks Rachetrilogie.
Der Film stammt übrigens aus dem Hause Toho.