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Die japanische Filmindustrie 1925

Verfasst: Do 10.11.2016, 02:03
von Dschungeldrache
Durch Zufall bin ich kürzlich über einen höchst interessanten Zeitschriftenartikel über die japanische Filmindustrie noch vor dem zweiten Weltkrieg gestoßen.

Man erfährt da einige interessante Details über den Arbeitsalltag, die wir auch noch aus späteren Zeiten kennen - Zum Beispiel das kaum noch vorstellbare Geschäftsmodell mit fest angestellten Schauspielern mit Monatsgehalt. Oder die damals noch empfundene Verwunderung der Japaner über diese "küßenden Ausländer"...

Der Artikel ist erhellend, kurios und lesenswert. Ihr findet ihn, nebst dem Rest des Heftes "Filmland 5-1925", unter dem Titel "Meine japanischen Kollegen" bei archive.org unter dieser Adresse:


https://archive.org/stream/filmland18be ... 1/mode/2up


Viel Spaß beim Lesen ! :breakfast:

Re: Die japanische Filmindustrie 1925

Verfasst: Do 10.11.2016, 13:26
von Godzilla-2000
Die Geschichte des frühen japanischen Kinos ist sehr faszinierend. Bis 1922 waren sogar noch onnagata üblich, d. h. alle weiblichen Rollen wurden, vergleichbar mit traditionellen japanischen Theaterformen (Noh, Kabuki) auch von Männern verkörpert. In Japan verstand man Film nach dessen Einführung 1898/99 noch jahrzehntelang in erster Linie einfach als Mittel zum Zweck, nämlich dem Zweck, ein Bühnen-/Theaterschauspiel für die Nachwelt festzuhalten. Es dauerte vergleichsweise lange, bis Film als eigene, vom Theater zu trennende "Kunstform" wahrgenommen und akzeptiert wurde.
Darstellungen von Schriftzeichen in den Vorspännen von Prä-WW-II-Filmen hatten einen ganz anderen Stil und Sinn für Ästhetik, als es danach der Fall war.
Leider sind nur noch sehr wenige japanische Filme aus der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg übrig, und noch viel weniger Genrefilme. :cry: