Ultraman Tiga: The Final Odyssey
Daten zum Film:
Genre: Action/Fantasy/Science-Fiction
Originaltitel: Urutoraman Tiga: The Final Odyssey
Internationaler Titel: Ultraman Tiga: The Final Odyssey
Alternativtitel: Ultraman Tiga: The Movie
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2000
Regie: unbekannt
Kinostart Japan: Sommer 2000
Budget: unbekannt
Link zur IMDb: nicht verfügbar
Daten zur DVD:
Label: Bandai Visual/Emotion
Ländercode: 2
Anzahl der Discs: 1
Laufzeit: ca. 84 Minuten NTSC (Coverangabe ist falsch -> 95 Minuten)
Bildformat: 1,85:1 Widescreen (anamorph)
Tonformat: Japanisch Dolby Digital 2.0
Untertitel: Japanisch
Extras: Teaser, Trailer, TV-Spots, Making Of-Featurette
Special Features: keine
Erscheinungsdatum: 21.12.2000 in Japan
Preis: 5000 Yen (rund 40 € / => hierzulande ca. 50-55 €)
Meine Meinung
Mortys große Ultraman-Sause geht weiter. Völlig überraschend flatterte heute Mittag der nächste Kandidat, "Ultraman Tiga: The Final Odyssey", in meinen Briefkasten. Ehrlich gesagt war ich diesmal am meisten gespannt, was mir der folgende Film bieten würde. Ganz einfach deshalb, da ich zum ersten Mal keinerlei Anhaltspunkte zu diesem Film hatte. Geschweigedenn irgendwelche Meinungen. Da war nichts.
Im Großen und Ganzen legte ich die Messlatte zu "Ultraman Tiga: The Final Odyssey" nicht allzu hoch. Um genau zu sein nahm ich nicht an, dass dieser Film an "Ultraman Cosmos 2: The Blue Planet" herankommen würde. Diese wohl vermeindliche, im ersten Moment in meinen Augen erscheinende Tatsache, legte sich vor allem auf die Betrachtung der Spezialeffekte-Arbeiten nieder.
Genau das war der springende Punkt, da mich so manche Einstellungen im 1998 erschienenden "Ultraman Tiga and Dyna" bitter enttäuschten. "The Final Odyssey" lag dementsprechend genau zwischen den oben aufgeführten Filmen. Letztendlich blickte ich positiv auf das bevorstehende Geschehen, da die neuen "Ultraman"- Filme von Mal zu Mal immer besser wurden. Wie sieht es diesmal aus? Das gilt es für mich nun kurz und knapp zu beantworten...
Storymäßig geht es darum, dass Captain Iruma und sein Team der GUTS (keine Ahnung, was diese Abkürzung tatsächlich bedeuten soll) in einer alten Ruine drei merkwürdige Statuen entdecken. Urplötzlich lösen sich Gestein und Geröll, und die drei Riesen erwachen zu neuem Leben. Ein Teil des wegrennenden Teams kann sich nicht mehr retten und wird von den drei ungemein bösartigen Kreaturen getötet.
Daigo, ein ehemaliges Team-Mitglied, dass vor Jahren mit einer anderen Kollegin ausgestiegen ist, kehrt zum gleichen Zeitpunkt aufgrund der vorgefallenen Geschehnisse zurück. Wird es ihm gelingen, die drei fürchterlichen Ausgeburten des Bösen zu besiegen und kann er verhindern, dass sie weiterhin alles vernichten, was sich in ihren Weg stellt? Ein erbarmungsloser Kampf entbrennt...
Dies wäre in etwa die gegebene Storyline von "Ultraman Tiga: The Final Odyssey". Man muss dem Film zu Gute halten, dass er viele neue Aspekte mitbringt und völlig neue, nie dagewesene Geschehen in die lange, sowie breite "Ultraman"- Serie bringt. Demnach braucht der Betrachter keine Angst zu haben, irgendetwas vorher Gesehenes nochmals aufgetischt zu bekommen.
Vom Grundprinzip her ist der Film ganz klar mit "Ultraman Cosmos 2: The Blue Planet" (2002) vergleichbar. Beide gehen in gewisser Weise etwas ins Fantasy-Genre über, was sich nicht verleugnen lässt. Das ist von meiner Seite aus um Gottes Willen nicht negativ gemeint - im Gegenteil! Ich begrüße einen leichten Fantasy-Hauch in Ultraman sogar sehr. Gerade "Ultraman Cosmos 2" servierte uns grandiose, unvergessene Bilder, die einem immer wieder und wieder im Gedächtnis hängen bleiben.
Tja, und was gibt es zu sagen? Zur Freude aller ist es hier nicht anders! Ja, in der Tat: Auch "Ultraman Tiga: The Final Odyssey" hat einige spektakuläre Bilder auf Lager. Alleine die völlig zerstörte Untergrundwelt(?) sieht einfach nur klasse aus. Hervor sticht ein orange-bräunlicher Farbton, eine staubige Kulisse und zerfetzte Ruinen schmücken das Bild. Aber auch sonst ist die Optik im Film klasse - da gibt es nichts zu meckern.
Verdanken ist dies natürlich auch der (mal wieder) absolut genialen Kameraführung. Die Leute von Tsuburaya verstehen einfach etwas von Art Direction und lassen ihre Kamerakräne ungehemmt über den Platz sausen. Im Making Of wurde dies sehr gut deutlich, wie genau man mit den angestellten Kameraleuten arbeitet. Von spektakulären Aufnahmen aus schnwindelerregender Höhe, bis hin zu seidig geschmeidigen Aufnahmen in diversen ruhigeren Szenen. Top notch!
Kommen wir - neben der Musik (später hierzu mehr) - zu meinem Lieblingsteil: Visuelle Effekte, CGI-Arbeit und sonstige Bilderfluten sowie Zerstörungsursachen. Vor Spezialeffekten habe ich immer etwas Angst, denn ich hasse es, wenn ich leider Gottes verhunzte Effekte vor meine Augen bekomme. "Ultraman" (2004) und "Ultraman Cosmos vs. Justice: The Final Battle" (2003) blieben weitesgehend - bei Letztgenanntem gab es 1-2 Patzer - von verkorksten Szenen verschont. "Ultraman Cosmos 2: The Blue Planet" wies an manchen Stellen leider leider ein paar Szenen auf, die man hätte besser ausarbeiten können.
Zwar halten sich diese kleineren und vereinzelten Schwächen in Grenzen, aber sie sind nunmal gegeben. Bereits die Einblendung des Filmtitels ließ meine Kinnlade leicht herunterklappen. Mit wundervoller Musik unterlegt, fährt die Kamera aus einer Felsschlucht heraus (eher gesagt zwischen zwei Buchstaben, wie sich Sekunden später zeigt) und fängt kurz darauf den Titel an. Einzelne Brocken fallen ab und schlussendlich erscheint der komplette Titel. Die bereits zu Beginn gesehenen visuellen Effekte sowie die tolle Kamera stimmen einen auf die kommenden Filmminuten bestens ein...
Monster gibt es in diesem Film nicht, ebenso werden keine Städte zerstört. Alles geschieht in dieser eigenartigen Untergrundwelt auf der Insel, die übrigens Ähnlichkeit mit Infant Island (Mothra '61) hat. Aber was wäre ein "Ultraman"- Movie ohne Zerstörung? Richtig: Nichts! Von daher wird der Betrachter auch nicht enttäuscht. In den zahlreichen Kämpfen zwischen Daigo und den drei bösen Kreaturen geht so einiges zu Bruch. Vor allem die sowieso schon ledierten Ruinen müssen nochmals darunter leiden.
Eine Szene ist mir besonders im Gedächtnis geblieben. Sie ist mitunter am spektakulärsten und gehört zu dem Besten, was man in einem Tokusatsu-Film gesehen hat. Im Versuch, die drei Bösen zu vernichten, wird die restliche Ladung Sprengstoff entzündet. Ich war völlig platt nach dieser endgeilen Sequenz. Ich habe selten so gute CGI-Effekte gesehen! Wow! Diese Szene übersteigt selbst "Ultraman Cosmos 2"! Die gezeigten Effekte befinden sich auf einem Niveau irgendwo zwischen "Ultraman" (2004) und "Gamera 3". Fantastisch!
Ich hatte gehofft, dass man mir im Film kurz Zeit gibt, meine Gedanken nach dieser großen Überraschung wieder etwas in eine Reihe zu bringen, aber denkste! Kurz darauf bringt ein neues böses Wesen (ursprünglich weiblich - aber auch in der Kampfform sind weibliche Züge ganz klar zu erkennen) eine höchstspektakuläre Laserpeitsche ins Spiel. Bei Bedarf lässt sich diese auch in ein überdimensionales Laserschwert verwandeln. Hammer!!
Der Film hat allerdings noch viel mehr an spektakulären Sequenzen zu bieten. Auf eine solche möchte ich noch kurz eingehen. Sehr geil die Szene, in der die Self Defense Force (vielleicht ist das die angesprochene GUTS??) Schwärme von heranfliegenden, fiesen und menschenfressenden Vögeln (Bestandteil der Bösen) in der Luft bekämpft. Auch hier sind die CGI-Effekte auf absolut hohem Niveau und zusammen mit Tsuburayas exzellenten Soundeffekten sowie der grandiosen Musik ist das sich abspielende Spektakel einfach einmalig.
Ich sprach es eben kurz an: Die Musik! Der Vorteil der brandneuen "Ultraman"- Filme ist vor allem ihre musikalische Umsetzung. Alle Filme der letzten 5-6 Jahre (soweit ich das momentan beurteilen kann) hat einen ganz eigenen Soundtrack, welcher einem trotzdem jedes Mal Gänsehaut verleiht. Die Musik gehört meiner Meinung nach zu den wichtigsten Elementen in einem Film - hier ist sie wiederum klasse. Keineswegs mit den anderen Ultra-Soundtracks vergleichbar, werden einem hier abermals wundervolle Klänge geboten und in den spektakuläreren Szenen ordentlich Dampf gemacht.
Eine sehr schöne und angenehme Tatsache, dass sämtliche Soundtracks der neuen "Ultraman"- Filme so dermaßen überzeugen können. Gerade läuft bei mir übrigens der Soundtrack zu "Ultraman". Absolut geil!! Soundtracks zu den Ausgaben 2003 sowie 2002 sind bestellt und soeben kam Ausgabe 2000 dazu: "Ultraman Tiga: The Final Odyssey"!!!
Meine Meinung basiert auf der - wieder einmal grandiosen - DVD des Labels Bandai Visual. Diese präsentiert den Film in seinem Originalbildformat 1,85:1 Widescreen und ist selbstverständlich anamorph codiert. Die Qualität ist auf einem sehr hohen Niveau, das Bild ist mit satten Kontrasten und Farben gefüllt. Soweit gibt es hier nichts zu meckern, allerdings tauchen gerade in dunkleren Szenen Grobkörnigkeiten auf, die in gewisser Hinsicht schon etwas nervig sein können. Alles in allem trotzdem ein Super-Bild!
Auf die Ohren gibt es den original japanischen Track in Dolby Digital 2.0. Hier lassen sich sämtliche Parallelen zur Tonspur auf der "Ultraman Cosmos 2: The Blue Planet"- DVD ziehen. Beide DVDs bieten leider keine Dolby Digital 5.1 Surround-Tonspur, was bei der Neuheit dieser Filme natürlich ungemein schade ist. Gerade Tsuburayas Soundeffekte, sowie die Musik generell, würden so besser zur Geltung kommen, ebenso natürlich die Filme selbst.
Die zweite Gemeinsamkeit ist die Qualität der Audiospur, denn auch hier ist ordentlich Druck und Effektivität dahinter. Der Sound weist keinerlei Macken auf, alles erklingt klar und sauber, ohne irgendwelche Mängel. Wie sämtliche der vor 2004 erschienenen Bandai Visual-Ultraman-DVDs beinhaltet auch diese keine englischen Untertitel. Diesmal jedoch Japanische, welche sich zum Glück abschalten lassen.
Das Zusatzmaterial ist leider nicht die Welt. Neben massig Trailern und TV Spots gibt es allerdings ein feines, siebenminütiges Making Of!! Das ist richtig klasse. Es macht ungemein Spaß, den Leuten von Tsuburaya bei ihrer Arbeit zuzuschauen. Dieses Making Of bezieht sich nur auf die Ultra-Szenen, die im Studio gedreht wurden. CGI-Arbeit sowie die Dreharbeiten mit den Schauspielern wurden nicht berücksichtigt.
Bandai Visual veröffentlichte auch bei diesem Ultraman-Film eine sehr gute DVD, die uneingeschränkt empfehlenswert ist. Zwar blieben die weiträumigen Extras aus, dafür überzeugen das tolle Bild sowie der wuchtige Ton. Eine Motivationsbremse wird für einige Leute eventuell der Preis der DVD sein. Diese kostet nämlich keine 3800 Yen (wie die Filme von 2001 bis 2004), sondern satte 5000 Yen!
Wertung:
Bild -> 9 / 10 Punkten
Ton -> 9 / 10 Punkten
Untertitel -> -
Extras -> 4 / 10 Punkten
Abschliessende DVD-Gesamtwertung: 8 / 10 Punkten!!
Fazit
Ein ganz großer Film! Fehlende Monster, ausgebliebene Städtezerstörungen, sowie das etwas langatmige, zweite Viertel vermiesen allerdings den vollkommenen Spaß am letzten "Ultraman Tiga"- Movie. Trotzalledem wieder sehr empfehlenswert: 8 / 10 Punkten!!
Tja, was gibt es sonst noch zu sagen? Ultraman ist einfach führend im Kaiju-/Tokusatsu-Genre!! Sämtliche der neuen Filme sind ohne Frage ein purer Hochgenuss. Besser könnte eine Alternative zu Godzilla nicht sein. Wenn ich alle neuen "Ultraman"- Filme mein Eigen nennen kann, werde ich es mir an einem bestimmten Wochenende gemütlich machen und alle neun Filme in aller Ruhe ansehen. Ich freue mich jetzt schon tierisch drauf!