Toei's Spiderman - Kritik
Verfasst: Do 16.03.2006, 22:30
Da ja einige hier nach Tokusatsu-Kritiken schreien, mache ich mal nen Anfang
Daten zur Serie
Genre : Tokusatsu
Originaltitel : Supaidaman
Herstellungsland : Japan
Erscheinungsjahr : 1978
Regie : Verschiedene
Takuya Yamashiro ist ein großer Fan von Motorrädern und liebt sein eigenes Motorrad über alles, vielleicht sogar ein klein wenig mehr als seine Freundin. Diese ist Reporterin und liebt es ihren Freund zu fotografieren. Eines Tages beobachten sie zufällig, wie ein gewaltiges UFO in die Berge abstürzt. Takuyas Vater macht sich direkt auf, um die Absturzstelle zu untersuchen. Leider macht er dort Bekanntschaft mit den Soldaten von Professor Monster, welche den alten Mann tödlich verletzen und dieser in Takuyas Armen stirbt. Die Kreaturen versuchen darauf auch Takuya zu töten und verletzen ihn mit ihren Schwertern schwer am Hals. Wie durch ein Glück, bricht unter Takuya der Boden zusammen und er stürzt in die Tiefe, in eine unterirdische Höhle. Dort begegnet ihm der Außerirdische Garia, welcher vor vielen Jahrhunderten vom Planeten Spider zur Erde kam. Da sich sein eigenes Leben dem ende neigt, injiziert er dem jungen Takuya sein Spinnenblut ein, rettet diesem damit das Leben und verwandelt ihn in Spiderman. Kurz darauf stirbt Garia und Spiderman schwört, mit Hilfe seiner neuen Kräfte den Tod seines Vaters und den Garias an Professor Monster zu rächen. Doch das Vorhaben wird schwerer als geplant...
In den 70er Jahren waren die japanischen Toei Studios, wohl die Anlaufstelle für Tokusatsu-Serien schlechthin. Dort wurde eine Superheldenserie nach der anderen, wie am Fließband, gedreht und die japanischen Kinder freute es und Bandai ebenfalls. So war es kein Wunder, dass die amerikanische Firma Marvel einwilligte, als Toei um die Lizenzen von Marvelfiguren bat. Es wurde ein Deal vereinbart, laut welchem die Toei Studios 4 Jahre lang TV Serien mit den Marvel Charakteren drehen durften. Als erster Charakter kam natürlich der berühmt berüchtigte Spiderman in Frage und Produzent Hirayama wollte eine originalgetreue Umsetzung des bekannten Stoffes, nur halt mit japanischen Schauspielern. So sollten auch Charaktere wie der grüne Kobold, Doktor Octopus usw. auftauchen, doch es kam alles ganz anders. In Japan wird der Erfolg einer Toku-Serie nicht an den Einschaltquoten, sondern an den Verkäufen vom Merchandising gemessen. Spielzeughersteller Bandai war der Meinung, dass die Originalstory nicht genug bot, um daraus viele Spielzeuge herzustellen. So stand nun Hirayama vor einer, für ihn schwerfallenden, Aufgabe. Er musste für den japanischen Spiderman ein völlig neues Universum erschaffen, sein Spiderman musste Alienblut in sich tragen, besaß einen riesigen Roboter und hatte mit dem Original, bis auf das Kostüm, nichts mehr gemeinsam. Um doch noch etwas vom Original herüber zu retten, wurde als Vorbild des Professor Monster, der berühmt berüchtige Doktor Doom genommen. So sieht Professor Monster auch wirklich wie Doktor Doom aus, nur mit dem Unterschied, dass er nur eine halbe Maske trägt. Es war eine der letzten Serien die Hirayama produziert hatte.
Was einem bei diesem japanischen Spiderman direkt ins Auge springt, sind die bunten Charaktere und der extrem hohe Anteil von Gewalt. Obwohl Gegenstände wie Spidermans Auto sehr bunt aussehen, ist die Serie äußerst düster gehalten und nicht wirklich für Kinder geeignet. Professor Monsters gefährliche Monsterarmee ist wirklich abgrundtief böse. Zwar entsteht so eine für die Kinder leicht verständliche Schwarz/Weiß Bildung, aber die Grausamkeiten sind wirklich heftig. Während die Bösewichte beim amerikanischen Spiderman zum größten Teil ja nur Bankräube und sowas im Kopfe haben, haben diese Feinde hier das gnadenlose töten im Sinn. Anders als der Ami-Spidey, versagt der japanische Spidey desöfteren und droht an seiner eigenen Schuld zu zerbrechen. So gibt es genügend Episoden in welchen Spidey versucht einen, oder mehrere, bestimmte Menschen zu retten und diese dann doch am Ende getötet werden und alles war umsonst. Nehmen wir mal folgendes beispiel : Da trifft Spidey auf eine rücksichtslose Motorradgang, welche einen alten Mann überfallen, die Motorradgang plötzlich inne hält und es sich herausstellt das der alte Mann der Vater des Kopfes dieser Bande ist. Spidey hilft diesem alten, leidenden Mann in sein Haus und dieser erzählt ihm die traurige Geschichte, wie sein Sohn sich von ihn abgesspalten hat und er sich wünscht, er würde wieder zu ihm zurück kehren. Spidey wäre natürlich nicht Spidey, wenn er nicht versuchen würde diesen Wunsch zu erfüllen. Doch Professor Monsters Leute kommen Spidey zuvor und entführen den Sohn. Zusammen mit dem Vater versucht Spidey das Geheimversteck zu finden. Der Vater findet das Versteck und will Spidey anrufen, wird dann aber plötzlich mitten in der Telefonzelle erschossen. Spidey ist darüber stinkwütend und versucht wenigstens den letzten Wunsch des alten Mannes zu erfüllen (dessen Sohn zu retten). Spidey findet den Sohn, allerdings ist dieser schon zum Monster mutiert und Spidey muss ihn schweren herzens töten. Kein Happy End. Und solche Sachen passieren in vielen Episoden und wenn man bedenkt das jene Serie morgens um 7 Uhr nochwas lief und kleine Kinder sich angeschauen haben wie Menschen von Außerirdischen brutal erschossen oder abgestochen wurden, muss ich schon sagen, dass das extrem harter tobak gewesen ist. Sowas gäbs im deutschen Fernsehen niemals. Aber gerade das zeichnet die Serie aus und verpasst ihr eine sehr düstere Note, die Monster mögen zwar lächerlich aussehen, aber durch das was in den Episoden passiert, will man einfach nicht so recht darüber lachen und kann es auch nicht. Eine Tatsache die man dieser sehr atmosphärischen Serie sehr hoch anrechnen kann. Das dabei fast jede Folge nur mit einem „Monster des Tages“-Plot aufwartet, stört da nicht sonderlich. Die Serie ist 41 Episoden und einen Kinofilm (nicht länger als eine Episode) lang.
Was die alten Toku-Serien von den ganzen aktuellen sehr positiv hervorhebt, ist die Tatsache, dass man sich damals echt noch um Schauspieler bemühte, die auch wirklich schauspielern konnten. Schauspieler Shinji Toudo mimt den Takuya alias Spiderman. Diesen Schauspieler in der Rolle des Superhelden zu sehen ist wirklich sehr ungewohnt, so spielte er doch führ gewöhnlich immer die Rollen der Bösewichter. Auch wenn ich ihn als Bösewicht sehr schätze, muss ich sagen, dass er als Superheld doch eine noch viel symphatischere Figur macht. Mitsuo Ando spielt den finsteren Professor Monster und das auf seine eigene gewohnt, geniale Art und Weise. Sein Professor Monster ist anteilslos, gefühlskalt und durch und durch bösartig. Wenn er spricht, spürt man nicht ein einziges Mal einen hauch von Gefühlen. So muss ein Bösewicht sein. Die restlichen Schauspieler sind zwar auch sehr gut, kommen an diese beiden „erfahrenen“ Schauspieler allerdings nicht heran. Das es an den Schauspielern selbst liegt möchte ich nicht behaupten, scheinbar ließ das Drehbuch und ihre Charaktere keine besseren Leistungen zu. Schade eigentlich. Mich hat nur ein Schauspieler genervt und das war dieser kleine, nervige Junge. Man was hab ich mir gewünscht das der auch erschossen oder erstochen wird, aber nix da. Ansonsten kann ich über niemanden meckern.
FAZIT
Wer sich auf den japanischen Spiderman einlässt, muss sich im klaren sein, etwas völlig eigenstädiges zu sehen. Bis auf die Wandkrabbeleien, die verschießbaren Spinnweben und das Kostüm werdet ihr nichts finden, was an das Original erinnert. Alleine schon das Spideys Gegner alles Mutanten sind und Spiderman ein eigenes Auto und sogar einen riesigen Roboter namens „Marveller“ hat, sprechen schon für sich. Was mich besonders an dieser Serie beeindruckt hat, war die straighte Erwzählweise. Die meiste Handlung wird in den ersten beiden Episoden abgehandelt und danach geht’s dann nur noch ums kämpfen und vernichten. Spidey selber zeigt kein Herz und geht mit seinen Feinden ganz schön brutal zugange. Seine Feinde dagegen gehen noch brutaler zugange, so brutal schon, dass diese Serie für Kinderaugen nicht wirklich bestimmt ist. Hier geht’s echt heftig zur Sache. Was auch sehr positiv ist, sind die Klettereffekte. Erinnert sich noch wer an die amerikanische Spiderman TV Serie (von welcher mehrere Episoden zusammengeschnibbelt wurden und bei uns als Spiderman Kinofilme verkauft wurden) aus dem gleichen Jahr? Zu meiner Überraschung haben die Japaner die Wandklettereien um Welten besser hinbekommen. Spiderman klettert und springt wie er lustig ist und das ohne digitale Effekte oder Wire Action. Für das Jahr 1978 wirklich beeindruckend, Toei können selbst heute noch auf diese Leistung stolz sein. Worauf sie allerdings nicht stolz sein können, ist die Musik imo. Ich fand die Musik in der Serie recht langweilig, besonders der Opening Song, der öfters als Backgroundmusik zu hören ist, erweckt irgendwie keine Spannung, keinen beat. Er ist einfach da und plätschert da vor sich hin, da wäre schon einiges mehr möglich gewesen. Alles in allem ist die Serie verdammt gelungen und nach den Sam Raimi Kinofilmen, wohl die beste Live Action die man zu Spidey kriegen kann. Hat zwar so gut wie nichts mehr mit dem Original zu tun, aber warum müssen Veränderungen immer schlecht sein? Wer Spideyfan ist und die Chance hat diese Serie zu sehen, sollte wirklich mal einen Blick auf sie werfen. Es lohnt sich definitiv.
7 / 10
Den ganzen Spaß gibts natürlich ab herbst bei Toku-Universe mit deutschen Subs, versteht sich bei so einer besonderen Serie ganz von selbst.
Ich werde demnächst mehrere solcher kritiken schreiben, ich werde versuchen immer sachlich zu bleiben und nicht alles was gut ist, direkt als Überflieger darzustellen, von daher also nicht wundern wenn ich mal etwas kritisiere was ihr toll findet
Bis denne
Daten zur Serie
Genre : Tokusatsu
Originaltitel : Supaidaman
Herstellungsland : Japan
Erscheinungsjahr : 1978
Regie : Verschiedene
Takuya Yamashiro ist ein großer Fan von Motorrädern und liebt sein eigenes Motorrad über alles, vielleicht sogar ein klein wenig mehr als seine Freundin. Diese ist Reporterin und liebt es ihren Freund zu fotografieren. Eines Tages beobachten sie zufällig, wie ein gewaltiges UFO in die Berge abstürzt. Takuyas Vater macht sich direkt auf, um die Absturzstelle zu untersuchen. Leider macht er dort Bekanntschaft mit den Soldaten von Professor Monster, welche den alten Mann tödlich verletzen und dieser in Takuyas Armen stirbt. Die Kreaturen versuchen darauf auch Takuya zu töten und verletzen ihn mit ihren Schwertern schwer am Hals. Wie durch ein Glück, bricht unter Takuya der Boden zusammen und er stürzt in die Tiefe, in eine unterirdische Höhle. Dort begegnet ihm der Außerirdische Garia, welcher vor vielen Jahrhunderten vom Planeten Spider zur Erde kam. Da sich sein eigenes Leben dem ende neigt, injiziert er dem jungen Takuya sein Spinnenblut ein, rettet diesem damit das Leben und verwandelt ihn in Spiderman. Kurz darauf stirbt Garia und Spiderman schwört, mit Hilfe seiner neuen Kräfte den Tod seines Vaters und den Garias an Professor Monster zu rächen. Doch das Vorhaben wird schwerer als geplant...
In den 70er Jahren waren die japanischen Toei Studios, wohl die Anlaufstelle für Tokusatsu-Serien schlechthin. Dort wurde eine Superheldenserie nach der anderen, wie am Fließband, gedreht und die japanischen Kinder freute es und Bandai ebenfalls. So war es kein Wunder, dass die amerikanische Firma Marvel einwilligte, als Toei um die Lizenzen von Marvelfiguren bat. Es wurde ein Deal vereinbart, laut welchem die Toei Studios 4 Jahre lang TV Serien mit den Marvel Charakteren drehen durften. Als erster Charakter kam natürlich der berühmt berüchtigte Spiderman in Frage und Produzent Hirayama wollte eine originalgetreue Umsetzung des bekannten Stoffes, nur halt mit japanischen Schauspielern. So sollten auch Charaktere wie der grüne Kobold, Doktor Octopus usw. auftauchen, doch es kam alles ganz anders. In Japan wird der Erfolg einer Toku-Serie nicht an den Einschaltquoten, sondern an den Verkäufen vom Merchandising gemessen. Spielzeughersteller Bandai war der Meinung, dass die Originalstory nicht genug bot, um daraus viele Spielzeuge herzustellen. So stand nun Hirayama vor einer, für ihn schwerfallenden, Aufgabe. Er musste für den japanischen Spiderman ein völlig neues Universum erschaffen, sein Spiderman musste Alienblut in sich tragen, besaß einen riesigen Roboter und hatte mit dem Original, bis auf das Kostüm, nichts mehr gemeinsam. Um doch noch etwas vom Original herüber zu retten, wurde als Vorbild des Professor Monster, der berühmt berüchtige Doktor Doom genommen. So sieht Professor Monster auch wirklich wie Doktor Doom aus, nur mit dem Unterschied, dass er nur eine halbe Maske trägt. Es war eine der letzten Serien die Hirayama produziert hatte.
Was einem bei diesem japanischen Spiderman direkt ins Auge springt, sind die bunten Charaktere und der extrem hohe Anteil von Gewalt. Obwohl Gegenstände wie Spidermans Auto sehr bunt aussehen, ist die Serie äußerst düster gehalten und nicht wirklich für Kinder geeignet. Professor Monsters gefährliche Monsterarmee ist wirklich abgrundtief böse. Zwar entsteht so eine für die Kinder leicht verständliche Schwarz/Weiß Bildung, aber die Grausamkeiten sind wirklich heftig. Während die Bösewichte beim amerikanischen Spiderman zum größten Teil ja nur Bankräube und sowas im Kopfe haben, haben diese Feinde hier das gnadenlose töten im Sinn. Anders als der Ami-Spidey, versagt der japanische Spidey desöfteren und droht an seiner eigenen Schuld zu zerbrechen. So gibt es genügend Episoden in welchen Spidey versucht einen, oder mehrere, bestimmte Menschen zu retten und diese dann doch am Ende getötet werden und alles war umsonst. Nehmen wir mal folgendes beispiel : Da trifft Spidey auf eine rücksichtslose Motorradgang, welche einen alten Mann überfallen, die Motorradgang plötzlich inne hält und es sich herausstellt das der alte Mann der Vater des Kopfes dieser Bande ist. Spidey hilft diesem alten, leidenden Mann in sein Haus und dieser erzählt ihm die traurige Geschichte, wie sein Sohn sich von ihn abgesspalten hat und er sich wünscht, er würde wieder zu ihm zurück kehren. Spidey wäre natürlich nicht Spidey, wenn er nicht versuchen würde diesen Wunsch zu erfüllen. Doch Professor Monsters Leute kommen Spidey zuvor und entführen den Sohn. Zusammen mit dem Vater versucht Spidey das Geheimversteck zu finden. Der Vater findet das Versteck und will Spidey anrufen, wird dann aber plötzlich mitten in der Telefonzelle erschossen. Spidey ist darüber stinkwütend und versucht wenigstens den letzten Wunsch des alten Mannes zu erfüllen (dessen Sohn zu retten). Spidey findet den Sohn, allerdings ist dieser schon zum Monster mutiert und Spidey muss ihn schweren herzens töten. Kein Happy End. Und solche Sachen passieren in vielen Episoden und wenn man bedenkt das jene Serie morgens um 7 Uhr nochwas lief und kleine Kinder sich angeschauen haben wie Menschen von Außerirdischen brutal erschossen oder abgestochen wurden, muss ich schon sagen, dass das extrem harter tobak gewesen ist. Sowas gäbs im deutschen Fernsehen niemals. Aber gerade das zeichnet die Serie aus und verpasst ihr eine sehr düstere Note, die Monster mögen zwar lächerlich aussehen, aber durch das was in den Episoden passiert, will man einfach nicht so recht darüber lachen und kann es auch nicht. Eine Tatsache die man dieser sehr atmosphärischen Serie sehr hoch anrechnen kann. Das dabei fast jede Folge nur mit einem „Monster des Tages“-Plot aufwartet, stört da nicht sonderlich. Die Serie ist 41 Episoden und einen Kinofilm (nicht länger als eine Episode) lang.
Was die alten Toku-Serien von den ganzen aktuellen sehr positiv hervorhebt, ist die Tatsache, dass man sich damals echt noch um Schauspieler bemühte, die auch wirklich schauspielern konnten. Schauspieler Shinji Toudo mimt den Takuya alias Spiderman. Diesen Schauspieler in der Rolle des Superhelden zu sehen ist wirklich sehr ungewohnt, so spielte er doch führ gewöhnlich immer die Rollen der Bösewichter. Auch wenn ich ihn als Bösewicht sehr schätze, muss ich sagen, dass er als Superheld doch eine noch viel symphatischere Figur macht. Mitsuo Ando spielt den finsteren Professor Monster und das auf seine eigene gewohnt, geniale Art und Weise. Sein Professor Monster ist anteilslos, gefühlskalt und durch und durch bösartig. Wenn er spricht, spürt man nicht ein einziges Mal einen hauch von Gefühlen. So muss ein Bösewicht sein. Die restlichen Schauspieler sind zwar auch sehr gut, kommen an diese beiden „erfahrenen“ Schauspieler allerdings nicht heran. Das es an den Schauspielern selbst liegt möchte ich nicht behaupten, scheinbar ließ das Drehbuch und ihre Charaktere keine besseren Leistungen zu. Schade eigentlich. Mich hat nur ein Schauspieler genervt und das war dieser kleine, nervige Junge. Man was hab ich mir gewünscht das der auch erschossen oder erstochen wird, aber nix da. Ansonsten kann ich über niemanden meckern.
FAZIT
Wer sich auf den japanischen Spiderman einlässt, muss sich im klaren sein, etwas völlig eigenstädiges zu sehen. Bis auf die Wandkrabbeleien, die verschießbaren Spinnweben und das Kostüm werdet ihr nichts finden, was an das Original erinnert. Alleine schon das Spideys Gegner alles Mutanten sind und Spiderman ein eigenes Auto und sogar einen riesigen Roboter namens „Marveller“ hat, sprechen schon für sich. Was mich besonders an dieser Serie beeindruckt hat, war die straighte Erwzählweise. Die meiste Handlung wird in den ersten beiden Episoden abgehandelt und danach geht’s dann nur noch ums kämpfen und vernichten. Spidey selber zeigt kein Herz und geht mit seinen Feinden ganz schön brutal zugange. Seine Feinde dagegen gehen noch brutaler zugange, so brutal schon, dass diese Serie für Kinderaugen nicht wirklich bestimmt ist. Hier geht’s echt heftig zur Sache. Was auch sehr positiv ist, sind die Klettereffekte. Erinnert sich noch wer an die amerikanische Spiderman TV Serie (von welcher mehrere Episoden zusammengeschnibbelt wurden und bei uns als Spiderman Kinofilme verkauft wurden) aus dem gleichen Jahr? Zu meiner Überraschung haben die Japaner die Wandklettereien um Welten besser hinbekommen. Spiderman klettert und springt wie er lustig ist und das ohne digitale Effekte oder Wire Action. Für das Jahr 1978 wirklich beeindruckend, Toei können selbst heute noch auf diese Leistung stolz sein. Worauf sie allerdings nicht stolz sein können, ist die Musik imo. Ich fand die Musik in der Serie recht langweilig, besonders der Opening Song, der öfters als Backgroundmusik zu hören ist, erweckt irgendwie keine Spannung, keinen beat. Er ist einfach da und plätschert da vor sich hin, da wäre schon einiges mehr möglich gewesen. Alles in allem ist die Serie verdammt gelungen und nach den Sam Raimi Kinofilmen, wohl die beste Live Action die man zu Spidey kriegen kann. Hat zwar so gut wie nichts mehr mit dem Original zu tun, aber warum müssen Veränderungen immer schlecht sein? Wer Spideyfan ist und die Chance hat diese Serie zu sehen, sollte wirklich mal einen Blick auf sie werfen. Es lohnt sich definitiv.
7 / 10
Den ganzen Spaß gibts natürlich ab herbst bei Toku-Universe mit deutschen Subs, versteht sich bei so einer besonderen Serie ganz von selbst.
Ich werde demnächst mehrere solcher kritiken schreiben, ich werde versuchen immer sachlich zu bleiben und nicht alles was gut ist, direkt als Überflieger darzustellen, von daher also nicht wundern wenn ich mal etwas kritisiere was ihr toll findet
Bis denne