

Seinerzeit war er mir im Kino tatsächlich durch die Lappen gegangen - ich befürchtete zum einen enntäuscht zu werden, zum anderen wollte niemand mit rein... und so verschob ich den Termin für den Kinogang solange, bis er nur noch in den Schachteln lief (dauerte ja auch nicht so sonderlich lang

Meine erste Begegnung fand daher per US-Letterbox-Video auf dem Fernsehschirm statt - und der Film fiel bei mir mit Pauken und Trompeten durch!

Nachdem ich duie folgenden Jahre einen weiten Bogen um das Teil machte, besorgte ich ihn mir dann kürtlich doch für schlappe 9.49€, um ihn auf meiner 3-Meter-Leinwand noch einmal einer faireren Prüfung zu unterziehen. Bereut habe ich es nicht!
Zunächst einmal folgende Feststellung: Dieser Film gehört einfach auf eine große Leinwand, im Fernsehformat, wirkt er halt wirklich nur noch erbärmlich. In der Größe entfaltet er dann tatsächlich in vielen Szenen eine gewisse Wirkung - zu einem guten Film wird er daher abere trotzdem nicht. Noch ein Hinweis: Ich habe mich bemüht den Film diesmal nicht alls Godzilla-Film zu betrachten, sondern einfach als großes Monster-Popcorn-Kino, was auch gut funktionierte.
Das ganze soll jetzt keine Rezi werden, sondern eine subjektive Euinschätzung von Dingen die meiner Ansicht nach funktionieren und anderen, die einfach nur lächerlich sind...
Tatsächlich merkt man in den ersten Minuten dass Emmerich die japanischen Klassiker zumindest gesehen hat. Die Anfangsszenen mit dem Fischerereischiff sind für mich eine klare und sogar recht gelungene Hommage an "Frankenstein - Zweikampf der Giganten". Negativ fiel mir vor allem das Regietechnische Mätzchen auf, als das Schiff ershüttert wurde, die Kamera über die Besatzung zurückfährt und die einzelnen Besatzungsmitglieder sich dabei der Reihe nach ins Bild erheben - solche gewollten Gestaltungs-Mätzchen lenken mich immer wieder vom Film ab und wirken auf mich wie eine Bildgestaltungs-Vorlesung... Besonders (positiv) aufgefallen ist mir danach eine Szene in der das Wasserflugzeug die Insel anfliegt; diese fast schwarzweiß gedrehte Sequenz wirkte wie direkt aus "Godzilla kehrt zurück" übernommen und scheint wirklich von Fans der Originale so eingebaut worden zu sein.
Danach wird der Film dann zum klischeehaftesten Hollywood-Popcorn-Kino dass überhaupt nur denkbar ist: Ein liebswerter Tölpel von Lande als Protagonist, ein wirklich unglaublich dämliches Blondchen (dass zufällig die Sandkastenfreundin des Tölpels ist) dass sich als Reporterin versucht und natürlich immer noch ihrem Schatz nachschmactet, den sie einst so schmählich verließ obgleich er sie doch zu freien gedachte... Ich ertrinke im Schleim! In einem Meg Ryan-Streifen ist sowas ja meist noch recht liebswert, aber hier funktioniert es garnicht. Dazu paasst auch, dass der Nebenhandlungsstrang mit der rothaarigen (scheinbar) männermordenden (Emmerich-typischen) Alibi-Frau Wissenschaftlerin, die den Tölpel niedlich findet, völlig im Sand verläuft. Überhaupt sind wirklich sämtliche Protagonisten absolut dürftige Karikaturen mit dem Charme und der Gaubwürdigkeit von Pappaufstellern. Einzig Jean Reno läßt sich dank seines naturgegebenen unverwüstlichen, bärbeißigen Charmes auch von diesem miesen Drehbuch nicht zum Knallchargen degradieren.
Hat eigentlich jemand bemerkt, dass Matthew Broderick in den ersten Filmminuten exakt wie Superkasper Daniel Kübelböck aussieht - da könnten Emmerich und Devlin die Superstars-Macher doch glatt wegen Plagiats verklagen.
Trotz dieser Klischees entwickelt sich dann ein nettes, hirnloses Filmchen dass mit Bier und Popcorn immer solange Spaß macht, bis wieder etwas sagenhäft dämliches, unlogisches oder schlecht getrickstes geschieht...
Was mir übrigens bei dem Design des Emmerich-Lurchs bis heute am meisten stinkt, sind seine dürren langen Beinchen, durch die viele bedrohlich gemeinte Szenen einfach nur lächerlich wirken...





Eine andere Sache, die mir wirklich überhaupt nicht gefällt, ist die schier endlose Sequenz, in der Spielzeughubschrauber durch ein Papp-New York fliegen. Wie derart mies getrickste Szenen in einen derart teuren Film geraten können, ist mir wirklich vollkommen schleierhaft! Der Blick durch das Cockpit wirkt absolut billig (das kriege ich bei KONGULA hoffentlich besser hin) und die Häuserfassaden sind keinen Moment lang überzeugend. Dass Emmerich dabei tatsächlich einen ganzen Schwarm von diesen Spielzeugen wild durcheinanderfliegen und schießen läßt, stört mich dann schon garnicht mehr so sehr - das ist ja nur unlogisch


Das nächste was mir (nach wirklich sehr gelungenem Auftakt!

Die nachfolgende Taxi-Fahrt erinnert dann mehr an einen Disney-Adventure-Ride - auch hier von Logik nicht der Hauch einer Spur, stattdessen lautet das Motto: Schneller, höher weiter und dabei alles zeigen was eigentlich unzeigbar ist... Da bleibt für mich dann die Spannung völlig auf der Strecke, weil ich das was auf der Leinwand geschieht einfach nicht mehr glaube, sondern nur noch als Tricksequenz erlebe!
Die Musik des Films ist durchaus gelungen, wenn auch häufig im unpassenden Moment zu pathetisch - ein atmosphärischer Klau typischer Cues von Barry (gerade in den frühen Szenen), Goldsmith und Williams. Nicht originell aber wirkungsvoll.
Genug gemeckert! Immerhin hat mir die Synchron-Fassung des Films besser gefallen als das Original, da die weibliche Hauptdarstellerin - ein hundertprozentiges Untalent - nun nicht mehr ganz so unerträglich rüberkommt.


Ich hasse den Film nun nicht mehr, finde es nur nach wie vor schade um die verschenkten Möglichkeiten. Nicht umsonst hat Emmerich damit ganz offenbar das vorläufige Ende seiner Blockbuster-Karriere eingeläutet und der versprochene 2.Teil ist bis heute in der Development Hell verschollen...
