The Birdcage
Wow, was habe ich bei dem Film wieder gelacht.
„The Birdcage“ ist eine einmalige Komödie, in der Nathan Lane, meinem Erachten nach alle anderen an die Wand spielt. Keiner könnte die Rolle des femininen Schwulen Albert Goldman besser verkörpern als er. Die hysterischen Szenen und die weibischen Allüren sind hier das Salz in der Suppe. Aber auch Robin Williams als angehaucht spielender Lebenspartner ist einmalig und auch eindeutig der maskulinere Part. Erst kürzlich kehrte Williams in die Darstellung eines Schwulen zurück, aber dazu etwas mehr bei meinem Review von „The Night Listener – Der nächtliche Lauscher“.
Des Weiteren sieht man auch Gene Hackman als stock konservativen Senator Kevin Keeley. Herrlich seine Darbietung, wie auch seine Kostümierung am Ende. Dass er sich sichtlich unwohl darin fühlt merkt man sofort. Wirklich gut gespielt, oder war es doch nicht gespielt?
Calista Flockhart, die derzeit mit Harrison Ford zusammen ist, fiel mir hier zum ersten Male auf und bekam danach ja die Hauptrolle in „Ally McBeal“. In der Rolle von Hackmans Tochter Barbara Keeley kann mich die etwas zu dünn geratene Mimin nicht überzeugen, spielt aber dennoch ganz gut. Auch Dan Futterman schafft es nicht als Robin Williams Sohn Val Goldman zu bestehen. Er spielt ganz gut, nervt mich mit seiner Darstellung aber zuweilen. Ich sah ihn in der Fernsehserie „Für alle Fälle Amy“ wieder und las gerade, dass er das Drehbuch zu Capote geschrieben hat, wo Schauspieler Philip Seymour Hoffman 2006 einen Oscar für seine Darstellung des Truman Capote bekam.
Kurz zur Geschichte:
Val Goldman hat vor die Tochter des konservativen Senator Kevin Keeley zu heiraten. Problem dabei ist, das sein Vater schwul ist und gemeinsam mit seinem Lebensgefährten einen Drag-Club besitzt. Da Barbaras Vater nicht in eine Heirat einwilligen würde, wenn er feststellt, dass Vals Eltern beides Männer sind, versuchen sie mit allen Mitteln auf normal zu machen, was am Ende nur in einer Katastrophe enden kann.
Es ist einfach köstlich mitzuerleben, wie Armand und Albert einen auf normal machen, nur damit Val seine Braut bekommt. Das dies in allerlei Verwicklungen mündet steht außer Frage und ist ja auch der Sinn des Filmes. Er lebt von den hervorragenden Darstellern, der guten Story und den Gags, die immer zünden und mich von einem Lachkrampf zum nächsten trieben.
Miss Undercover
Miss Undercover 2
Ich mag Komödien, wie beispielsweise „Kindergarten Cop“, wo die Comedy in eine relativ ernsthafte Handlung gestrickt wird. Klamaukfilme begeistern mich nur in geringerem Maße und Fäkalhumor mag ich absolut nicht. Einen Film mit Sandra Bullock hab ich lange nicht mehr gesehen und da kamen mir die beiden Miss Undercover Streifen in der Videothek gerade recht. Seit langem mal wieder etwas mehr Comedy genießen und zudem noch mit der deutsch stämmigen Miss Bullock, die mir in „Demolition Man“ zum ersten Mal auffiel und auch bei „Das Netz“ und „Die Jury“ und vor allem „Speed“ gefiel. Erst kürzlich sah ich „Ein Chef zum verlieben“ und auch hier mochte ich ihr Spiel.
In „Miss Undercover“ ist sie eine raue Polizistin, die ein regelrechtes Schweinchenlachen hören lässt, wenn sie etwas lustig findet und auch vor Raufereien nicht zurückschreckt. Viel Wert auf ihr Äußeres legt sie nicht, was sich aber plötzlich ändern muss, als es darum geht einen durchgeknallten Bombenleger dingfest zu machen. Dieser droht nämlich eine Misswahl hochgehen zu lassen und dass im wahrsten Sinne des Wortes. Gracie Hart (Bullock) muss in die Rolle einer der zur Wahl antretenden einnehmen um auch hinter der Bühne unbemerkt ermitteln zu können. Aus der Frau ohne Manieren, eine wahre Schönheit zu machen scheint unmöglich und ist eine Herausforderung, an der ihr Trainer Victor Melling zu scheitern droht.
Was für eine herrliche Komödie. Nicht zu albern und auch nicht so ernst kommt sie daher und bietet Gags, die einen zum herzhaften Lachen anregen. Richtig Leben bekommt der Film jedoch erst durch Sandra Bullock und den unvergleichlichen Michael Caine, sowie William Shatner, der aber leider etwas zu kurz kommt. Donald Petries Inszenierung stimmt. Sie besitzt das nötige Maß an Gags und die Story ist sehr gut gelungen.
Man wird angenehm kurzweilig unterhalten.
Leider trifft dies nicht mehr für den zweiten Film zu, welcher 2005 folgte. Zum einen fehlt mir Michael Caine, zum anderen ist die Story zu flach, die Gags sitzen nur selten und der Streifen strotzt vor Klischees und somit auch dümmlichen Szenen und Dialogen. Besonders der Blödsinn mit dem Kind, dass Gracie ach so sehr anhimmelt und sie kümmert sich nicht weiter darum, dass sie von dem Mädchen darum gebeten wird in ihrer Schule vorbei zu kommen um ihr bei ihrem Vortrag zu helfen. Am Ende des Filmes erscheint die geläuterte Frau natürlich in der Schule. Aus Saulus wurde Paulus. Das ist unpassend und stört ungemein, man hätte das ganze streichen sollen.
Ich wurde mit Teil 2 nur leidlich unterhalten. Schade.