Louis de Funes (1914 - 1983)
Wer Louis de Funes kennt, der weiß was ich so sehr an ihm mag. Seine übertriebenen Gestikulierungen seine Mimik, seine Gestik und sein cholerisches Auftreten. Zu dem hinzu gesellt sich sein fixes Mundwerk, das noch schnoddriger durch die deutschen Synchronisationen wurde. Leider wechselte sein Synchronspecher des Öfteren, was nicht immer so schön war, denn nicht jeder von ihnen vermochte es de Funes’ Genie passend herüber zu bringen.
Dass der Schauspieler im wahren Leben nicht so war werden einige kaum glauben können. Der sympathische Schauspieler, der in seinem späteren Leben noch mit den ein oder anderen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte (ich hoffe ich erzähl jetzt nichts Falsches) und am 27. Januar 1983 viel zu früh, wie ich finde, an einer Herzattacke starb war ein begnadeter Beobachter und verfügte sogar über ein gewisses psychologisches Gespür. Er analysierte die Verhaltensweisen von seinen Mitmenschen und denen, die er so auf der Straße erlebte und konnte dies dann sehr treffend auf sein Schauspiel anwenden, was ihn zu einem einzigartigen Mimen machte.
In seiner Filmografie finden sich zahlreiche Filme, die sein unvergleichliches Schauspiel zu bieten haben und den Namen Louis de Funes für jeden zum Begriff werden lassen. Interessant ist dabei, dass er für den ersten Fantomas Film lediglich eine Nebenrolle darstellte. Doch er konnte sich dermaßen in den Vordergrund spielen, dass seine Rolle über den zweiten Film hinweg immer mehr anwuchs und de Funes im dritten Film „Fantomas bedroht die Welt“ zum eigentlichen Star avancierte. Jean Marais, der ja ursprünglich die erste Geige spielen sollte, zumal er neben seinem Part des Reporters Fandor ja auch die Rolle des Fantomas übernahm, gefiel das überhaupt nicht. Die ganzen gefährlichen Sachen und die zahlreichen Masken oblagen ja schließlich ihm.
De Funes schaffte damit gänzlich seinen Durchbruch.
Kurz zuvor, im selben Jahr, trat er aber auch einen weiteren Siegeszug an, nämlich als Gendarm von St. Tropez.
Der Gendarm von St. Tropez (Frankreich / 1964)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=azGJv76R ... re=related
1964, wie Fantomas, wurde „Der Gendarm von St. Tropez“, ein Film über eine Polizeitruppe in St. Tropez gedreht. Louis de Funes wird hierhin versetzt um als Chef der Bande die Jungens mal richtig auf Vordermann zu bringen. Seine Tochter hält ihn daneben aber auch ganz schön auf trab, denn das flügge werdende Mädel schneidet gern auf um sich als etwas Besseres hin zu stellen, gegenüber den anderen Teenys in der Hafenstadt. Damit bringt sie nicht nur sich in arge Bedrängnis, sondern auch ihren Vater, denn sie sei die Tochter eines Millionärs, dem eine der größten Yachten im Hafen gehöre führt zu allerlei Verwicklungen, denn tatsächlich verbergen sich hinter den Leuten auf dem Schiff skrupellose Verbrecher, die erst kürzlich einen unbezahlbaren Rembrandt gestohlen haben. Derweil ist Ludovic Cruchot aber mit ganz anderen Gesetzesverstößen beschäftigt, denn wie jedes Jahr machen ihnen die Nudisten die sich gern splitternackt am Strande rekeln gehörig zu schaffen und haben dabei ein gut funktionierendes Frühwarnsystem. Da heißt es trainieren und am Ende schlauer sein als sie.
Dieser erste Film ist wahrlich ein unterhaltsamer und ungemein lustiger Spaß, denn Louis de Funes läuft hier zu wahrer Höchstform auf. Sein cholerisches Verhalten treibt einem mehr als einmal gehörig die Lachtränen in die Augen. Es ist einfach herrlich dem Treiben auf der Leinwand zuzusehen.
Neben dem begnadeten Komiker erlebt man noch Geneviève Grad als seine Tochter Nicole. Man was ist das für ein hübsches Mädel damals gewesen. Eine wahre Augenweide. Besonders wenn sie in ihr knappes Negligee steigt werden den männlichen Zuschauern die Augen größer.
In der damaligen Zeit, den 60ern, waren die Tanzstile in den Tanzbars noch sehr hübsch anzusehen und das was Geneviève Grad hier herumwackelt gefällt mir sehr und ist für mich ein weiteres Novum im Film.
Nicht vergessen sollte man Cruchots Chef Adjudant Jérome Gerber, der von Michel Galabru hervorragend gespielt wurde. Auch er weiß zu überzeugen und begeistert mit einem herrlichen Minenspiel. Christian Marin erlebt man als Mitglied der Polizeitruppe Albert Merlon, Jean Lefebvre als Lucien Fougasse, Guy Grosso als Tricard und Michel Modo als Berlicot.
Vielen von ihnen begegnet man auch in den Nachfolgern, denn dieser Film zog ganze 5 Vortsetzungen nach sich. Den Abschluss bildete dabei „Louis und seine verrückten Politessen“.
„Der Gendarme von St. Tropez“ ist ein herrlich unterhaltsamer Comedy Spaß mit haarsträubenden Verwicklungen und der Art von Humor für die Louis De Funes zeitlebens stand.
Wertung:
Balduin der Heiratsmuffel (Frankreich / 1968)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=b8jzGXJ-yQ0&NR=1
Die deutschen Filmtitel für die Godzillafilme waren in der damaligen Zeit geprägt von dem Namen „Frankenstein“, dabei hatten sie mit der Figur rein gar nichts gemeinsam. Lediglich, um das Publikum ins Kino zu ziehen wurden diese irre führenden Titel verwendet.
Ähnliches traf Louis de Funes Komödien, denn hier erlebte man vermehrt den Namen Balduin, obschon die eigentliche Figur des Filmes einen ganz anderen Namen im Originalfilm hatte.
So wurde in diesem „Der Gendarme von St. Tropez“ Nachfolger aus Ludovic Cruchot einfach Balduin.
Abgesehen davon ist aber Gott sei Dank alles beim Alten. De Funes spielt abermals den cholerischen Chef der Polizeitruppe und ist seinerseits Adjudant Jérome Gerber unterstellt.
In diesem abermals haarsträubenden Spektakel verliebt sich Ludovic (äh Balduin) auf den ersten Blick in eine gewisse Josépha, eine reiche Witwe der er normalerweise einen saftigen Strafzettel wegen zu schnell Fahrens aufbrummen wollte. Beim Handkuss trifft es ihn dabei, wie ein Schlag. Seiner Tochter Nicole gefällt das jedoch ganz und gar nicht, freundet sich mit der quirligen Frau aber wider Erwarten schnell an. Dramatische Ereignisse kommen mit einem Verbrecher, der mit Cruchot noch eine Rechnung zu begleichen hat und seine Geliebte damit als Druckmittel missbrauchen will.
Man bekommt die gesamte Mannschaft der verrückten Polizeitruppe ein weiteres Mal zu sehen und diesmal gesellt sich auch de Funes langjährige Filmpartnerin Claude Gensac als seine Geliebte und zukünftige Frau hinzu. Und es gibt ein Wiedersehen mit der hübschen Geneviève Grad.
Was mir diesmal ungemein gefallen hat ist die Eröffnungsmelodie von Komponist Raymond Lefevre. Er hat einige von de Funes Filmen vertont und dabei stets ansprechende und passende Melodien komponiert.
„Balduin der Heiratsmuffel“, oder besser „Le Gendarme se marie“ wurde wieder von Jean Girault inszeniert und zwar in genauso hervorragender Manier, wie der erste Film. Louis de Funes ist in Hochform und auch seine Schauspielkollegen geben sich alle Mühe das unterhaltsame Spektakel zum Erlebnis zu machen.
Wertung:
Louis de Funes und seine Filme
- mario-pana
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Louis de Funes und seine Filme
Laughter is contagious. (Lachen ist ansteckend)
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Gebe ich dir in jedem Punkt recht.Wer Louis de Funes kennt, der weiß was ich so sehr an ihm mag. Seine übertriebenen Gestikulierungen seine Mimik, seine Gestik und sein cholerisches Auftreten. Zu dem hinzu gesellt sich sein fixes Mundwerk, das noch schnoddriger durch die deutschen Synchronisationen wurde.
Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen!
- mario-pana
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@Harryzilla
Der Gendarm vom Broadway (Frankreich / 1965)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=D4KXcLUv ... re=related
Der direkte Nachfolger von „Der Gendarm von St. Tropez“ war nicht „Der Gendarm heiratet“, sondern „Der Gendarm vom Broadway“.
In diesem, ebenfalls von Jean Girault inszenierten Streifen geht der Gendarm Ludovic Cruchot auf große Reise, denn er soll, gemeinsam mit seinen Kollegen nach New York zu einem Kongress, auf dem sich sämtliche Polizeidelegationen den verschiedensten Länder treffen und untereinander austauschen. Cruchots Tocher würde liebend gern auch mitfahren, doch der Papa darf nur allein reisen und schließlich ist das Ganze kein Vergnügen.
Nicole lässt sich jedoch nicht beirren. Als blinder Passagier checkt sie auf dem Kreuzfahrtschiff ein, dass ihren Vater und dessen Kollegen nach Amerika bringt. Drüben angekommen wird sie jedoch entdeckt und auf die Polizeistation gebracht. Hier trifft sie auf einen Reporter, der ihre Story aufnehmen will und ihr verspricht, dass sie berühmt wird, zumal sie ja eine begnadete Singstimme besitzt.
So ist ihr Aufenthalt in New York für’s erste gesichert, doch muss stets auf der Hut sein ihrem Papa nicht über den Weg zu laufen und das ist gar nicht so einfach, denn der gute Cruchot entdeckt sie schon bald an verschiedenen Orten. Er beginnt an seinem Verstand zu zweifeln. Das kann doch nicht sein, schließlich ist seine Tochter doch daheim. Denkste! Und als ihm das endlich klar wird und sie sich ihm zu erkennen gibt ist das Chaos perfekt. Wie bekommt er sie nun wieder zurück, ohne das seine Kollegen etwas davon merken. Denn wenn die spitz kriegen, dass seine Tochter als Blinder Passagier ins Land kam ist seine Karriere vorbei.
Nachdem „Der Gendarm von St. Tropez“ so erfolgreich war, wollte man weitere Abenteuer mit der verrückten Polizeitruppe und dem Gendarm Cruchot bringen. Mit der Geschichte in New York verfrachtete man das hauptsächliche Geschehen zudem nach Amerika und bot dem Publikum damit einen Blick über den Teich.
Louis de Funes ist hier einmal mehr in seinem Element und gibt den am eigenen Verstand zweifelnden Vater unheimlich körperbetont und in der von ihm so geliebten Form. Seine Kollegen sind dabei wieder ziemlich blöd und zuweilen auch etwas nervig. Schwenkt das geschehen aber zu Cruchots Tochter, wieder ansehnlich verkörpert von Geneviève Grad, wird’s im Zusammenspiel mit de Funes einfach nur unheimlich komisch. Als etwas fehl am Platze empfinde ich die Musical Einlage, nachdem Cruchot frisches Fleisch gekauft hat und dieses von Straßenrowdies gestohlen wird. In dieses Tänzchen mischen sich nämlich auch die auftretenden Polizisten ein, währen de Funes nur wütend hin und her stolpert. Das sollte wohl an West Side Story erinnern, passt aber irgendwie nicht hier rein.
Alles in Allem ist „Der Gendarm vom Broadway“ ein unterhaltsames Filmchen und spricht all jene besonders an, die sich an den Gendarm Filmen erfreuen können und die auch vor etwas alberner Comedy nicht zurückschrecken. Louis de Funes ist über jeden Zweifel erhaben, seine Kollegen spielen wieder sehr gut und auch seine Filmtochter Geneviève Grad weiß, besonders mit ihrem Aussehen, zu begeistern.
Wertung:
Der Gendarm vom Broadway (Frankreich / 1965)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=D4KXcLUv ... re=related
Der direkte Nachfolger von „Der Gendarm von St. Tropez“ war nicht „Der Gendarm heiratet“, sondern „Der Gendarm vom Broadway“.
In diesem, ebenfalls von Jean Girault inszenierten Streifen geht der Gendarm Ludovic Cruchot auf große Reise, denn er soll, gemeinsam mit seinen Kollegen nach New York zu einem Kongress, auf dem sich sämtliche Polizeidelegationen den verschiedensten Länder treffen und untereinander austauschen. Cruchots Tocher würde liebend gern auch mitfahren, doch der Papa darf nur allein reisen und schließlich ist das Ganze kein Vergnügen.
Nicole lässt sich jedoch nicht beirren. Als blinder Passagier checkt sie auf dem Kreuzfahrtschiff ein, dass ihren Vater und dessen Kollegen nach Amerika bringt. Drüben angekommen wird sie jedoch entdeckt und auf die Polizeistation gebracht. Hier trifft sie auf einen Reporter, der ihre Story aufnehmen will und ihr verspricht, dass sie berühmt wird, zumal sie ja eine begnadete Singstimme besitzt.
So ist ihr Aufenthalt in New York für’s erste gesichert, doch muss stets auf der Hut sein ihrem Papa nicht über den Weg zu laufen und das ist gar nicht so einfach, denn der gute Cruchot entdeckt sie schon bald an verschiedenen Orten. Er beginnt an seinem Verstand zu zweifeln. Das kann doch nicht sein, schließlich ist seine Tochter doch daheim. Denkste! Und als ihm das endlich klar wird und sie sich ihm zu erkennen gibt ist das Chaos perfekt. Wie bekommt er sie nun wieder zurück, ohne das seine Kollegen etwas davon merken. Denn wenn die spitz kriegen, dass seine Tochter als Blinder Passagier ins Land kam ist seine Karriere vorbei.
Nachdem „Der Gendarm von St. Tropez“ so erfolgreich war, wollte man weitere Abenteuer mit der verrückten Polizeitruppe und dem Gendarm Cruchot bringen. Mit der Geschichte in New York verfrachtete man das hauptsächliche Geschehen zudem nach Amerika und bot dem Publikum damit einen Blick über den Teich.
Louis de Funes ist hier einmal mehr in seinem Element und gibt den am eigenen Verstand zweifelnden Vater unheimlich körperbetont und in der von ihm so geliebten Form. Seine Kollegen sind dabei wieder ziemlich blöd und zuweilen auch etwas nervig. Schwenkt das geschehen aber zu Cruchots Tochter, wieder ansehnlich verkörpert von Geneviève Grad, wird’s im Zusammenspiel mit de Funes einfach nur unheimlich komisch. Als etwas fehl am Platze empfinde ich die Musical Einlage, nachdem Cruchot frisches Fleisch gekauft hat und dieses von Straßenrowdies gestohlen wird. In dieses Tänzchen mischen sich nämlich auch die auftretenden Polizisten ein, währen de Funes nur wütend hin und her stolpert. Das sollte wohl an West Side Story erinnern, passt aber irgendwie nicht hier rein.
Alles in Allem ist „Der Gendarm vom Broadway“ ein unterhaltsames Filmchen und spricht all jene besonders an, die sich an den Gendarm Filmen erfreuen können und die auch vor etwas alberner Comedy nicht zurückschrecken. Louis de Funes ist über jeden Zweifel erhaben, seine Kollegen spielen wieder sehr gut und auch seine Filmtochter Geneviève Grad weiß, besonders mit ihrem Aussehen, zu begeistern.
Wertung:
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- mario-pana
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Balduin der Schrecken von St. Tropez (Frankreich / 1970)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=ziCeosfpLNQ
Ludovic Cruchot ist zurück und seine Kameraden auch.
Doch was ist das? Die Truppe soll ausgemustert werden. Zu alt seien sie, sagt man, und schickt sie deswegen in den Ruhestand. Die Jungens kommen damit nicht wirklich gut zurecht. Schon gar nicht der kleine Cruchot, der sich gänzlich unterfordert fühlt und auch auf die überschwänglichen Aufmerksamkeiten seiner reichen Gattin so recht anspringen will.
Eines Tages kommt der ehemalige Chef Adjudant Jérome Gerber zu Besuch und wird prompt von Ludovics neuestem Spielzeug drangsaliert, denn der gute Cruchot hat von seiner geliebten Frau eine Einbrecherabwehranlage bekommen.
Jedenfalls kam der Chef um an alte Zeiten zu erinnern. Und so trifft sich die Truppe wieder um den Kollegen Fougasse im Krankenhaus zu besuchen, der an Amnesie leiden soll. Sie wollen seinem Gedächtnis nun auf die Sprünge helfen und das scheint gar nicht so einfach. Sie entführen den armen Kerl, der sich mit Händen und Füßen dagegen wehrt und wollen nun die härtere direkte Methode anwenden. Es hilft eben nur Schocktherapie und das bedeutet, rein in die Uniformen und ab zum Strand die Nudisten drangsalieren. Dabei stoßen sie auf die neuen Kollegen, die nun ihre vorigen Posten betrauen. Sie sind ebenso auf der Jagd nach den ungeliebten Nackedeis. Cruchot und seine Freunde wollen ihnen den Triumph gehörig versalzen, doch stellt sich für sie eine neue Gefahr. Denn wenn sie in Uniform gesehen werden ist die Pension futsch.
Ein haarsträubendes Abenteuer beginnt.
Der mittlerweile vierte Film schwelgt zu Beginn noch in Erinnerungen. Hier gibt es Rückblenden zu vorherigen Abenteuern zusehen, im Speziellen das erste Erlebnis mit den Nudisten wo Fougasse sich splitternackt unter sie mischen musste.
Dann schwingt das Geschehen aber mehr und mehr ins Gegenwärtige und dem Zuschauer eröffnet sich ein weiteres Spektakel voller Gags und haarsträubender Verwicklungen. Louis de Funes spielt dabei wieder die erste Geige. Sein cholerisches Auftreten sticht klar aus der Masse hervor und er zeigt damit, wer der Herr des Filmes ist.
Unterstützt wird er dabei einmal mehr von den bekannten Gesichtern der Gendarmerie von St. Tropez. Alle sind sie wieder da und auch bei ihren Filmfrauen ist alles beim alten, denn Claude Gensac erlebt man auch hier in der Rolle von Cruchots Frau Josépha. Leider muss man aber auf die hübsche Geneviève Grad verzichten. Von nun an fehlt der Filmreihe eine aufreizender Hingucker.
Ebenso wie in der Darstellerriege ist auch bei den Machern alles so wie in den vorigen Filmen. Jean Girault ist abermals für die Inszenierung zuständig und meistert das chaotische Spektakel mit Bravour. Zudem baut er einige rabiate Szenen in den Anfang, die zu wahren Lachstürmen anregen, denn De Funes verhaut die Hausdiener nach Strich und Faden. Da bleibt kein Auge trocken.
Die Story hat sicher ebenso ihre Schwächen wie die Vorgänger, doch macht sie die durch die Comedy und den Hauptdarsteller De Funes leicht wieder wett.
Raymon Lefevre schwingt auch hier den Taktstock und lässt das bekannte Thema abermals erklingen. Leider fehlt es dem Vorspann aber an einer ansprechenden Untermalung. Doch das kann man verschmerzen. So erstklassig wie bei Teil 2 klingt es ja nur selten ein zweites Mal.
Nun, man sieht dass die Schauspieler älter werden und Louis De Funes so langsam an Gewicht verliert. Dennoch können sie in diesem Film überzeugen, der von Regisseur Jean Girault erneut ansprechend inszeniert wurde und den Raymond Lefevre ebenso musikalisch zu untermalen versteht.
Ein Spaß für alle, die an abgedrehten Komödien ihre Freude haben und sich besonders mit Louis de Funes anfreunden können.
Wertung: 1/2
Louis unheimliche Begegnung mit den Außerirdischen. (Frankreich / 1979)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=ROc5JdNZ ... re=related
Schon 1976 wurde es in Louis de Funes Filmen technisch. In „Brust oder Keule“ verschlägt es den cholerischen Komiker nämlich in eine Nahrungsmittelfabrik, in der Essen vollkommen künstlich hergestellt wird. Zwei Jahre später folgte mit „Der Querkopf“ ein weiterer Film, der sogar noch einen Sprung weiter ging. Hier hält die Fabrik sogar im trauten Heim Einzug. Richtig spacig wird es dann im fünften Gendarm von St. Tropez Film „Louis unheimliche Begegnung mit den Außerirdischen“. Dies scheint zudem auch der Film zu sein, den ich von den Cruchot Streifen am häufigsten gesehen hab. Warum? Wohl wegen der Sache mit den Außerirdischen, oder weil der Film beim Publikum so gut ankam, dass er öfter wiederholt wurde, wie die anderen.
Ludovic Cruchot geht es den Umständen entsprechend gut. Er versucht sich immer noch bei seinem Chef einzuschleimen und geht mit seinen Untergebenen recht hart um. Dass die sich ihrerseits bei ihm einzuschleimen versuchen gefällt dem guten Cruchot sehr, denn er mag es, wie ein General behandelt zu werden.
Als bei einer Streifefahrt der Wagen aber bockt ist’s mit der Freundschaft aus, Cruchot jagt den nervenden Kollegen davon. Dieser erblickt daraufhin auf einer Lichtung ein UFO, das gerade abhebt und in den Himmel entschwindet. Aufgewühlt schildert er seinem Chef das Erlebnis, der ihn für bekloppt erklärt. Erst als diesem bei einer weiteren fahrt mit nunmehr seinem Chef das gleiche widerfährt glaubt er ihm.
Aber Cruchot verwindet das Erlebte weit weniger gut, denn von Stund an wittert er überall Verschwörung und Invasion, denn die Außerirdischen können die Gestalt von Menschen annehmen und diese sogar soweit verändern, dass sie ihrem Gegenüber zum verwechseln ähnlich sehen. So beginnt ein wildes Spekulieren, wer denn nun ein Alien ist und wer echt. Wie können sie den vermeintlichen Bösewichten den Gar ausmachen? Wie eine drohende Invasion abwenden? Cruchot steigert sich immer mehr dort hinein und gerät dadurch in arge Schwierigkeiten, zumal ihm niemand zu glauben scheint. Erst nach und nach lichtet Sich der Schleier auch bei den Kollegen. Und als sie eine Möglichkeit sehen den Eindringlingen entgegenzutreten geht der Kampf erst richtig los.
Zwei Jahre zuvor hatte Steven Spielberg mit seinem Science Fiction Film „Die unheimliche Begegnung der dritten Art“ einen Hit gelandet und damit das SF Genre Blockbuster fähig gemacht. Die Franzosen wollten sicherlich davon profitieren und so entstand diese besondere Komödie mit Louis De Funes.
Ein eingefallen und abgemagert aussehender De Funes wirbelt wieder herum, wobei er aber nicht mehr so leichtfüßig wirkt wie zu damaligen Zeiten. Das verleiht dem Film eine gewisse Trägheit, was durch die übrigen Darsteller noch verstärkt wird. Denn auch der übrige Trupp der Gendarmerie ist in die Jahre gekommen. Zudem fehlen auch einige aus dem bekannten Stamm. Diese werden durch den molligen Maurice Risch, der als Beaupied hinzukommt, und durch den recht alt wirkenden Jean-Pierre Rambal als Taupin ersetzt. Michel Galabru sieht man hingegen einmal mehr als obersten Chef Jérôme Gerber. Daneben Guy Grosso wieder als Tricard und Michel Modo als Berlicot. Auf Claude Gensac als Ludivic Cruchots Frau Joséfa muss man hingegen auch verzichten. Diese Rolle übernimmt hier Maria Mauban, eine eher seltener gesehene Mimin.
Wen man vom Cast hingegen noch erwähnen sollte ist ein noch sehr junger Lambert Wilson, der kurz als Außerirdischer in Erscheinung tritt. Wilson ist mittlerweile ein sehr gefragter Schauspieler, der sowohl in Amerika als auch in Frankreich sehr erfolgreich ist. Man erinnere sich nur an seine Rolle des Merovingian in den Matrix Filmen 2 und 3, sowie an seine Rolle des Bösewichtes in Sahara. Demnächst sieht man ihn auch in „Babylon A.D.“.
Ich sprach schon gewisse Schwächen in der Story an und im Erscheinungsbild des Filmes. Leider ziehen sich diese Schwächen durch den gesamten Film. Das Ganze wirkt nicht immer fließend, sondern wie eine Aneinanderreihung von Szenen, die zwar zuweilen sehr gut gemacht sind, aber auch nicht immer zusammenpassen wollen. Zudem zünden auch nicht alle Gags und ergeht man sich abermals in Albernheiten, die diesmal mehr stören als sonst. Besonders die Sache mit den Hohlköpfen finde ich Misslungen, obschon ich den tiefsinnigen Witz der dahinter steckt erkenne.
Die Sache mit den Außerirdischen ist hingegen ganz gut eingefädelt und entbehrt auch nicht eines gewissen Reizes und Schauwert. Qualitäten, wie Spielbergs Science Fiction Streifen der Zeit erreicht man natürlich zu keiner Zeit. Dafür war das Budget auch etwas begrenzt. Die Möglichkeiten nutzt man aber ganz gut, zumindest aus Sicht eines Trash Liebhabers.
Das Finale ist dann ein etwas zwiespältiges Ende. Zum einen recht gelungen, zum anderen aber auch etwas fad.
Sehr positiv hervorheben kann man wieder den Soundtrack von Raymond Lefevre, der einmal mehr sein Können unter Beweis stellt. Die Klänge sind sehr ansprechend, was zum einen für die Eröffnungsmelodie zutrifft, die zudem über eine herrliche Fahrt durch St. Tropez aus der Vogelperspektive gelegt ist. Zum anderen aber auch für die Musik im eigentlichen Film. Speziell das Thema der Außerirdischen ist hier prägnant und sehr ansprechend.
Alles in allem wird man kurzweilig unterhalten. Die Klasse der ersten „Gendarm von St. Tropez“ Filme erreicht man leider nicht, dafür ist das Script zu unausgegoren und die Umsetzung zu halbherzig und zum anderen wirken die Darsteller auch etwas angestaubt. Die Sache mit den Außerirdischen hat aber durchaus ihre Schauwerte und mehrere Gags, wenn auch nicht alle, sorgen wieder für herzhaftes Lachen. De Funes Choleriken fallen wegen der gesundheitlichen Verfassung des Stars etwas schwächer aus, jedoch ist der Star immer noch sehr präsent.
Wertung: 1/2
Louis und seine verrückten Politessen (Frankreich / 1982)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=MhwNNlbp ... re=related
Ein letztes Mal sollte Cruchot zurückkehren und es war damit auch leider der letzte Film, den Louis De Funes drehte, denn im Januar 1983 erlag der Starkomiker einem Herzanfall.
Die Gendarmerie von St. Tropez ist in heller Aufregung. Nicht nur, dass man ein neues Gebäude bezogen hat und sich mit neuer Technik vertraut machen muss, kommen noch vier aufreizende Politessen neu hinzu. Diese sollen erste Erfahrungen im richtigen Berufsleben machen und wurden Adjudant Jérôme Gerber mit dem Befehl anvertraut sie nicht aus den Augen zu lassen und auch nicht unnötigen Gefahren auszusetzen.
Dieser Befehl gerät mächtig ins Wanken, als die erste der hübschen Frauen auf mysteriöse Weise verschwindet. Als kurz darauf noch Numero zwo auf einmal weg ist wird allen klar, dass hier irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht.
Verzweifelt versucht Cruchot diese Pleite vor dem Colonel geheim zu halten, denn sonst rollen ihre Köpfe. Aber schon bald ist der Verlust der dritten Politesse zu vermelden und da sind sie gezwungen Farbe zu bekennen.
Die Pistole wird ihnen auf die Brust gesetzt und damit sind sie zum Handeln gezwungen. Wird es ihnen gelingen dem geheimnisvollen Treiben auf den Grund zu gehen und die Mädchen wieder zu finden?
Sahen sie Darsteller schon in „Louis unheimliche Begegnung mit den Außerirdischen“ schon in die Jahre gekommen aus, so sind sie es hier noch mehr. Das solche Greise überhaupt noch in Amt und Würden sind ist ein Rätsel, dass nur die Macher des Filmes erklären können. An dieser Stelle hätte die Geschichte mit der pensionierten Truppe besser gepasst, aber OK.
Auf jeden Fall sieht man die alte Truppe ein weiteres Mal und auch in etwa der gleichen Zusammenstellung wie im Vorgänger. Unterstützt werden sie dabei von vier ungemein aufreizenden Damen, die einem das Wasser im munde zusammenlaufen lassen. Zumindest für damalige Verhältnisse. Aber für mein Dafürhalten auch für Heutige.
Diese Mädels bringen junge Frische ein. Jedoch wirken die Truppenteile mit ihren Avancen recht peinlich und mehr wie alte Perverslinge als wirklich ernst zu nehmende Partner. Das war ohnehin ein Punkt der mich immer störte. Die hübschen Damen werfen sich solchen, sorry wenn ich das sage, hässlichen Gestalten an den Hals? Recht unglaubwürdig.
Aber wen stört’s, wichtig ist dass die Gags zünden und die übrige Story zu unterhalten versteht. Nun letzteres trifft durchaus zu, ersteres hingegen nicht immer. Die üblichen Peinlichkeiten gibt es auch hier wieder und die Tatsache, dass die Darsteller recht alt geworden sind, fällt zusätzlich negativ ins Gewicht. Aber es gibt auch Szenen, die zum Lachen oder wenigstens amüsierten Schmunzeln anregen.
Erwähnen sollte man noch, dass Claude Gensac in ihre Rolle von Cruchots Frau Josépha zurückkehrt. Auf der Leinwand passten die beiden Darsteller irgendwie zusammen.
Dass der Film gewissen Schwankungen in der Inszenierung unterworfen ist liegt sicher auch an dem Umstand, dass Regisseur Jean Girault während der Dreharbeiten verstarb. Assistant Director Tony Aboyantz, der schon oft mit Girault zusammen gearbeitet hatte vollendete daraufhin den Film und ich muss sagen er hat das ganz gut geschafft.
Musikalisch war Raymond Lefevre ein weiteres Mal als Komponist tätig, was dem Film wieder eine eigene Not verleiht.
Schließlich ist der letzte „Gendarm von St. Tropez“ Film nicht mehr das was seine Vorgänger wahren. Zuviel hat sich verändert. Nicht nur die Darsteller sind gänzlich in die Jahre gekommen, auch das Setting hat sich verändert. Neue Kulissen lassen altes Flair vermissen und das bringt einem auch nicht die Musik von Raymond Lefevre zurück.
Einen wichtigen Darsteller hab ich noch ganz vergessen zu erwähnen. In all den Filmen war France Rumilly als kurzsichtige Schwester des kirchlichen Klosters zu sehen. Eine immer heitere Fahrerin einer Ente, die stets ne heiße Sohle fuhr. Im letzten Film tritt sie nun als Oberin in Erscheinung und aus der heiteren Person ist eine griesgrämige Schachtel geworden. Für das absolute Highlight ist ihre Fahrt in der Ente aber wieder verantwortlich, denn diesmal wird die Karre doch tatsächlich ziemlich zerlegt. Die beste Fahrt von allen Filmen, die stets mit so etwas aufwarten konnten.
Trotz allem hat der Film seine Momente und auch wenn er nicht so ist wie seine Vorgänger, so versteht er doch kurzweilig zu unterhalten.
Die hübschen Frauen, die zuweilen auch sehr knapp bekleidet herumlaufen, Franzosen sind ja nicht so, sind zudem ein wahres Schmankerl.
Wertung:
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=ziCeosfpLNQ
Ludovic Cruchot ist zurück und seine Kameraden auch.
Doch was ist das? Die Truppe soll ausgemustert werden. Zu alt seien sie, sagt man, und schickt sie deswegen in den Ruhestand. Die Jungens kommen damit nicht wirklich gut zurecht. Schon gar nicht der kleine Cruchot, der sich gänzlich unterfordert fühlt und auch auf die überschwänglichen Aufmerksamkeiten seiner reichen Gattin so recht anspringen will.
Eines Tages kommt der ehemalige Chef Adjudant Jérome Gerber zu Besuch und wird prompt von Ludovics neuestem Spielzeug drangsaliert, denn der gute Cruchot hat von seiner geliebten Frau eine Einbrecherabwehranlage bekommen.
Jedenfalls kam der Chef um an alte Zeiten zu erinnern. Und so trifft sich die Truppe wieder um den Kollegen Fougasse im Krankenhaus zu besuchen, der an Amnesie leiden soll. Sie wollen seinem Gedächtnis nun auf die Sprünge helfen und das scheint gar nicht so einfach. Sie entführen den armen Kerl, der sich mit Händen und Füßen dagegen wehrt und wollen nun die härtere direkte Methode anwenden. Es hilft eben nur Schocktherapie und das bedeutet, rein in die Uniformen und ab zum Strand die Nudisten drangsalieren. Dabei stoßen sie auf die neuen Kollegen, die nun ihre vorigen Posten betrauen. Sie sind ebenso auf der Jagd nach den ungeliebten Nackedeis. Cruchot und seine Freunde wollen ihnen den Triumph gehörig versalzen, doch stellt sich für sie eine neue Gefahr. Denn wenn sie in Uniform gesehen werden ist die Pension futsch.
Ein haarsträubendes Abenteuer beginnt.
Der mittlerweile vierte Film schwelgt zu Beginn noch in Erinnerungen. Hier gibt es Rückblenden zu vorherigen Abenteuern zusehen, im Speziellen das erste Erlebnis mit den Nudisten wo Fougasse sich splitternackt unter sie mischen musste.
Dann schwingt das Geschehen aber mehr und mehr ins Gegenwärtige und dem Zuschauer eröffnet sich ein weiteres Spektakel voller Gags und haarsträubender Verwicklungen. Louis de Funes spielt dabei wieder die erste Geige. Sein cholerisches Auftreten sticht klar aus der Masse hervor und er zeigt damit, wer der Herr des Filmes ist.
Unterstützt wird er dabei einmal mehr von den bekannten Gesichtern der Gendarmerie von St. Tropez. Alle sind sie wieder da und auch bei ihren Filmfrauen ist alles beim alten, denn Claude Gensac erlebt man auch hier in der Rolle von Cruchots Frau Josépha. Leider muss man aber auf die hübsche Geneviève Grad verzichten. Von nun an fehlt der Filmreihe eine aufreizender Hingucker.
Ebenso wie in der Darstellerriege ist auch bei den Machern alles so wie in den vorigen Filmen. Jean Girault ist abermals für die Inszenierung zuständig und meistert das chaotische Spektakel mit Bravour. Zudem baut er einige rabiate Szenen in den Anfang, die zu wahren Lachstürmen anregen, denn De Funes verhaut die Hausdiener nach Strich und Faden. Da bleibt kein Auge trocken.
Die Story hat sicher ebenso ihre Schwächen wie die Vorgänger, doch macht sie die durch die Comedy und den Hauptdarsteller De Funes leicht wieder wett.
Raymon Lefevre schwingt auch hier den Taktstock und lässt das bekannte Thema abermals erklingen. Leider fehlt es dem Vorspann aber an einer ansprechenden Untermalung. Doch das kann man verschmerzen. So erstklassig wie bei Teil 2 klingt es ja nur selten ein zweites Mal.
Nun, man sieht dass die Schauspieler älter werden und Louis De Funes so langsam an Gewicht verliert. Dennoch können sie in diesem Film überzeugen, der von Regisseur Jean Girault erneut ansprechend inszeniert wurde und den Raymond Lefevre ebenso musikalisch zu untermalen versteht.
Ein Spaß für alle, die an abgedrehten Komödien ihre Freude haben und sich besonders mit Louis de Funes anfreunden können.
Wertung: 1/2
Louis unheimliche Begegnung mit den Außerirdischen. (Frankreich / 1979)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=ROc5JdNZ ... re=related
Schon 1976 wurde es in Louis de Funes Filmen technisch. In „Brust oder Keule“ verschlägt es den cholerischen Komiker nämlich in eine Nahrungsmittelfabrik, in der Essen vollkommen künstlich hergestellt wird. Zwei Jahre später folgte mit „Der Querkopf“ ein weiterer Film, der sogar noch einen Sprung weiter ging. Hier hält die Fabrik sogar im trauten Heim Einzug. Richtig spacig wird es dann im fünften Gendarm von St. Tropez Film „Louis unheimliche Begegnung mit den Außerirdischen“. Dies scheint zudem auch der Film zu sein, den ich von den Cruchot Streifen am häufigsten gesehen hab. Warum? Wohl wegen der Sache mit den Außerirdischen, oder weil der Film beim Publikum so gut ankam, dass er öfter wiederholt wurde, wie die anderen.
Ludovic Cruchot geht es den Umständen entsprechend gut. Er versucht sich immer noch bei seinem Chef einzuschleimen und geht mit seinen Untergebenen recht hart um. Dass die sich ihrerseits bei ihm einzuschleimen versuchen gefällt dem guten Cruchot sehr, denn er mag es, wie ein General behandelt zu werden.
Als bei einer Streifefahrt der Wagen aber bockt ist’s mit der Freundschaft aus, Cruchot jagt den nervenden Kollegen davon. Dieser erblickt daraufhin auf einer Lichtung ein UFO, das gerade abhebt und in den Himmel entschwindet. Aufgewühlt schildert er seinem Chef das Erlebnis, der ihn für bekloppt erklärt. Erst als diesem bei einer weiteren fahrt mit nunmehr seinem Chef das gleiche widerfährt glaubt er ihm.
Aber Cruchot verwindet das Erlebte weit weniger gut, denn von Stund an wittert er überall Verschwörung und Invasion, denn die Außerirdischen können die Gestalt von Menschen annehmen und diese sogar soweit verändern, dass sie ihrem Gegenüber zum verwechseln ähnlich sehen. So beginnt ein wildes Spekulieren, wer denn nun ein Alien ist und wer echt. Wie können sie den vermeintlichen Bösewichten den Gar ausmachen? Wie eine drohende Invasion abwenden? Cruchot steigert sich immer mehr dort hinein und gerät dadurch in arge Schwierigkeiten, zumal ihm niemand zu glauben scheint. Erst nach und nach lichtet Sich der Schleier auch bei den Kollegen. Und als sie eine Möglichkeit sehen den Eindringlingen entgegenzutreten geht der Kampf erst richtig los.
Zwei Jahre zuvor hatte Steven Spielberg mit seinem Science Fiction Film „Die unheimliche Begegnung der dritten Art“ einen Hit gelandet und damit das SF Genre Blockbuster fähig gemacht. Die Franzosen wollten sicherlich davon profitieren und so entstand diese besondere Komödie mit Louis De Funes.
Ein eingefallen und abgemagert aussehender De Funes wirbelt wieder herum, wobei er aber nicht mehr so leichtfüßig wirkt wie zu damaligen Zeiten. Das verleiht dem Film eine gewisse Trägheit, was durch die übrigen Darsteller noch verstärkt wird. Denn auch der übrige Trupp der Gendarmerie ist in die Jahre gekommen. Zudem fehlen auch einige aus dem bekannten Stamm. Diese werden durch den molligen Maurice Risch, der als Beaupied hinzukommt, und durch den recht alt wirkenden Jean-Pierre Rambal als Taupin ersetzt. Michel Galabru sieht man hingegen einmal mehr als obersten Chef Jérôme Gerber. Daneben Guy Grosso wieder als Tricard und Michel Modo als Berlicot. Auf Claude Gensac als Ludivic Cruchots Frau Joséfa muss man hingegen auch verzichten. Diese Rolle übernimmt hier Maria Mauban, eine eher seltener gesehene Mimin.
Wen man vom Cast hingegen noch erwähnen sollte ist ein noch sehr junger Lambert Wilson, der kurz als Außerirdischer in Erscheinung tritt. Wilson ist mittlerweile ein sehr gefragter Schauspieler, der sowohl in Amerika als auch in Frankreich sehr erfolgreich ist. Man erinnere sich nur an seine Rolle des Merovingian in den Matrix Filmen 2 und 3, sowie an seine Rolle des Bösewichtes in Sahara. Demnächst sieht man ihn auch in „Babylon A.D.“.
Ich sprach schon gewisse Schwächen in der Story an und im Erscheinungsbild des Filmes. Leider ziehen sich diese Schwächen durch den gesamten Film. Das Ganze wirkt nicht immer fließend, sondern wie eine Aneinanderreihung von Szenen, die zwar zuweilen sehr gut gemacht sind, aber auch nicht immer zusammenpassen wollen. Zudem zünden auch nicht alle Gags und ergeht man sich abermals in Albernheiten, die diesmal mehr stören als sonst. Besonders die Sache mit den Hohlköpfen finde ich Misslungen, obschon ich den tiefsinnigen Witz der dahinter steckt erkenne.
Die Sache mit den Außerirdischen ist hingegen ganz gut eingefädelt und entbehrt auch nicht eines gewissen Reizes und Schauwert. Qualitäten, wie Spielbergs Science Fiction Streifen der Zeit erreicht man natürlich zu keiner Zeit. Dafür war das Budget auch etwas begrenzt. Die Möglichkeiten nutzt man aber ganz gut, zumindest aus Sicht eines Trash Liebhabers.
Das Finale ist dann ein etwas zwiespältiges Ende. Zum einen recht gelungen, zum anderen aber auch etwas fad.
Sehr positiv hervorheben kann man wieder den Soundtrack von Raymond Lefevre, der einmal mehr sein Können unter Beweis stellt. Die Klänge sind sehr ansprechend, was zum einen für die Eröffnungsmelodie zutrifft, die zudem über eine herrliche Fahrt durch St. Tropez aus der Vogelperspektive gelegt ist. Zum anderen aber auch für die Musik im eigentlichen Film. Speziell das Thema der Außerirdischen ist hier prägnant und sehr ansprechend.
Alles in allem wird man kurzweilig unterhalten. Die Klasse der ersten „Gendarm von St. Tropez“ Filme erreicht man leider nicht, dafür ist das Script zu unausgegoren und die Umsetzung zu halbherzig und zum anderen wirken die Darsteller auch etwas angestaubt. Die Sache mit den Außerirdischen hat aber durchaus ihre Schauwerte und mehrere Gags, wenn auch nicht alle, sorgen wieder für herzhaftes Lachen. De Funes Choleriken fallen wegen der gesundheitlichen Verfassung des Stars etwas schwächer aus, jedoch ist der Star immer noch sehr präsent.
Wertung: 1/2
Louis und seine verrückten Politessen (Frankreich / 1982)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=MhwNNlbp ... re=related
Ein letztes Mal sollte Cruchot zurückkehren und es war damit auch leider der letzte Film, den Louis De Funes drehte, denn im Januar 1983 erlag der Starkomiker einem Herzanfall.
Die Gendarmerie von St. Tropez ist in heller Aufregung. Nicht nur, dass man ein neues Gebäude bezogen hat und sich mit neuer Technik vertraut machen muss, kommen noch vier aufreizende Politessen neu hinzu. Diese sollen erste Erfahrungen im richtigen Berufsleben machen und wurden Adjudant Jérôme Gerber mit dem Befehl anvertraut sie nicht aus den Augen zu lassen und auch nicht unnötigen Gefahren auszusetzen.
Dieser Befehl gerät mächtig ins Wanken, als die erste der hübschen Frauen auf mysteriöse Weise verschwindet. Als kurz darauf noch Numero zwo auf einmal weg ist wird allen klar, dass hier irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht.
Verzweifelt versucht Cruchot diese Pleite vor dem Colonel geheim zu halten, denn sonst rollen ihre Köpfe. Aber schon bald ist der Verlust der dritten Politesse zu vermelden und da sind sie gezwungen Farbe zu bekennen.
Die Pistole wird ihnen auf die Brust gesetzt und damit sind sie zum Handeln gezwungen. Wird es ihnen gelingen dem geheimnisvollen Treiben auf den Grund zu gehen und die Mädchen wieder zu finden?
Sahen sie Darsteller schon in „Louis unheimliche Begegnung mit den Außerirdischen“ schon in die Jahre gekommen aus, so sind sie es hier noch mehr. Das solche Greise überhaupt noch in Amt und Würden sind ist ein Rätsel, dass nur die Macher des Filmes erklären können. An dieser Stelle hätte die Geschichte mit der pensionierten Truppe besser gepasst, aber OK.
Auf jeden Fall sieht man die alte Truppe ein weiteres Mal und auch in etwa der gleichen Zusammenstellung wie im Vorgänger. Unterstützt werden sie dabei von vier ungemein aufreizenden Damen, die einem das Wasser im munde zusammenlaufen lassen. Zumindest für damalige Verhältnisse. Aber für mein Dafürhalten auch für Heutige.
Diese Mädels bringen junge Frische ein. Jedoch wirken die Truppenteile mit ihren Avancen recht peinlich und mehr wie alte Perverslinge als wirklich ernst zu nehmende Partner. Das war ohnehin ein Punkt der mich immer störte. Die hübschen Damen werfen sich solchen, sorry wenn ich das sage, hässlichen Gestalten an den Hals? Recht unglaubwürdig.
Aber wen stört’s, wichtig ist dass die Gags zünden und die übrige Story zu unterhalten versteht. Nun letzteres trifft durchaus zu, ersteres hingegen nicht immer. Die üblichen Peinlichkeiten gibt es auch hier wieder und die Tatsache, dass die Darsteller recht alt geworden sind, fällt zusätzlich negativ ins Gewicht. Aber es gibt auch Szenen, die zum Lachen oder wenigstens amüsierten Schmunzeln anregen.
Erwähnen sollte man noch, dass Claude Gensac in ihre Rolle von Cruchots Frau Josépha zurückkehrt. Auf der Leinwand passten die beiden Darsteller irgendwie zusammen.
Dass der Film gewissen Schwankungen in der Inszenierung unterworfen ist liegt sicher auch an dem Umstand, dass Regisseur Jean Girault während der Dreharbeiten verstarb. Assistant Director Tony Aboyantz, der schon oft mit Girault zusammen gearbeitet hatte vollendete daraufhin den Film und ich muss sagen er hat das ganz gut geschafft.
Musikalisch war Raymond Lefevre ein weiteres Mal als Komponist tätig, was dem Film wieder eine eigene Not verleiht.
Schließlich ist der letzte „Gendarm von St. Tropez“ Film nicht mehr das was seine Vorgänger wahren. Zuviel hat sich verändert. Nicht nur die Darsteller sind gänzlich in die Jahre gekommen, auch das Setting hat sich verändert. Neue Kulissen lassen altes Flair vermissen und das bringt einem auch nicht die Musik von Raymond Lefevre zurück.
Einen wichtigen Darsteller hab ich noch ganz vergessen zu erwähnen. In all den Filmen war France Rumilly als kurzsichtige Schwester des kirchlichen Klosters zu sehen. Eine immer heitere Fahrerin einer Ente, die stets ne heiße Sohle fuhr. Im letzten Film tritt sie nun als Oberin in Erscheinung und aus der heiteren Person ist eine griesgrämige Schachtel geworden. Für das absolute Highlight ist ihre Fahrt in der Ente aber wieder verantwortlich, denn diesmal wird die Karre doch tatsächlich ziemlich zerlegt. Die beste Fahrt von allen Filmen, die stets mit so etwas aufwarten konnten.
Trotz allem hat der Film seine Momente und auch wenn er nicht so ist wie seine Vorgänger, so versteht er doch kurzweilig zu unterhalten.
Die hübschen Frauen, die zuweilen auch sehr knapp bekleidet herumlaufen, Franzosen sind ja nicht so, sind zudem ein wahres Schmankerl.
Wertung:
Laughter is contagious. (Lachen ist ansteckend)
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