Louis de Funes und seine Filme
Verfasst: Fr 13.06.2008, 17:55
Louis de Funes (1914 - 1983)
Wer Louis de Funes kennt, der weiß was ich so sehr an ihm mag. Seine übertriebenen Gestikulierungen seine Mimik, seine Gestik und sein cholerisches Auftreten. Zu dem hinzu gesellt sich sein fixes Mundwerk, das noch schnoddriger durch die deutschen Synchronisationen wurde. Leider wechselte sein Synchronspecher des Öfteren, was nicht immer so schön war, denn nicht jeder von ihnen vermochte es de Funes’ Genie passend herüber zu bringen.
Dass der Schauspieler im wahren Leben nicht so war werden einige kaum glauben können. Der sympathische Schauspieler, der in seinem späteren Leben noch mit den ein oder anderen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte (ich hoffe ich erzähl jetzt nichts Falsches) und am 27. Januar 1983 viel zu früh, wie ich finde, an einer Herzattacke starb war ein begnadeter Beobachter und verfügte sogar über ein gewisses psychologisches Gespür. Er analysierte die Verhaltensweisen von seinen Mitmenschen und denen, die er so auf der Straße erlebte und konnte dies dann sehr treffend auf sein Schauspiel anwenden, was ihn zu einem einzigartigen Mimen machte.
In seiner Filmografie finden sich zahlreiche Filme, die sein unvergleichliches Schauspiel zu bieten haben und den Namen Louis de Funes für jeden zum Begriff werden lassen. Interessant ist dabei, dass er für den ersten Fantomas Film lediglich eine Nebenrolle darstellte. Doch er konnte sich dermaßen in den Vordergrund spielen, dass seine Rolle über den zweiten Film hinweg immer mehr anwuchs und de Funes im dritten Film „Fantomas bedroht die Welt“ zum eigentlichen Star avancierte. Jean Marais, der ja ursprünglich die erste Geige spielen sollte, zumal er neben seinem Part des Reporters Fandor ja auch die Rolle des Fantomas übernahm, gefiel das überhaupt nicht. Die ganzen gefährlichen Sachen und die zahlreichen Masken oblagen ja schließlich ihm.
De Funes schaffte damit gänzlich seinen Durchbruch.
Kurz zuvor, im selben Jahr, trat er aber auch einen weiteren Siegeszug an, nämlich als Gendarm von St. Tropez.
Der Gendarm von St. Tropez (Frankreich / 1964)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=azGJv76R ... re=related
1964, wie Fantomas, wurde „Der Gendarm von St. Tropez“, ein Film über eine Polizeitruppe in St. Tropez gedreht. Louis de Funes wird hierhin versetzt um als Chef der Bande die Jungens mal richtig auf Vordermann zu bringen. Seine Tochter hält ihn daneben aber auch ganz schön auf trab, denn das flügge werdende Mädel schneidet gern auf um sich als etwas Besseres hin zu stellen, gegenüber den anderen Teenys in der Hafenstadt. Damit bringt sie nicht nur sich in arge Bedrängnis, sondern auch ihren Vater, denn sie sei die Tochter eines Millionärs, dem eine der größten Yachten im Hafen gehöre führt zu allerlei Verwicklungen, denn tatsächlich verbergen sich hinter den Leuten auf dem Schiff skrupellose Verbrecher, die erst kürzlich einen unbezahlbaren Rembrandt gestohlen haben. Derweil ist Ludovic Cruchot aber mit ganz anderen Gesetzesverstößen beschäftigt, denn wie jedes Jahr machen ihnen die Nudisten die sich gern splitternackt am Strande rekeln gehörig zu schaffen und haben dabei ein gut funktionierendes Frühwarnsystem. Da heißt es trainieren und am Ende schlauer sein als sie.
Dieser erste Film ist wahrlich ein unterhaltsamer und ungemein lustiger Spaß, denn Louis de Funes läuft hier zu wahrer Höchstform auf. Sein cholerisches Verhalten treibt einem mehr als einmal gehörig die Lachtränen in die Augen. Es ist einfach herrlich dem Treiben auf der Leinwand zuzusehen.
Neben dem begnadeten Komiker erlebt man noch Geneviève Grad als seine Tochter Nicole. Man was ist das für ein hübsches Mädel damals gewesen. Eine wahre Augenweide. Besonders wenn sie in ihr knappes Negligee steigt werden den männlichen Zuschauern die Augen größer.
In der damaligen Zeit, den 60ern, waren die Tanzstile in den Tanzbars noch sehr hübsch anzusehen und das was Geneviève Grad hier herumwackelt gefällt mir sehr und ist für mich ein weiteres Novum im Film.
Nicht vergessen sollte man Cruchots Chef Adjudant Jérome Gerber, der von Michel Galabru hervorragend gespielt wurde. Auch er weiß zu überzeugen und begeistert mit einem herrlichen Minenspiel. Christian Marin erlebt man als Mitglied der Polizeitruppe Albert Merlon, Jean Lefebvre als Lucien Fougasse, Guy Grosso als Tricard und Michel Modo als Berlicot.
Vielen von ihnen begegnet man auch in den Nachfolgern, denn dieser Film zog ganze 5 Vortsetzungen nach sich. Den Abschluss bildete dabei „Louis und seine verrückten Politessen“.
„Der Gendarme von St. Tropez“ ist ein herrlich unterhaltsamer Comedy Spaß mit haarsträubenden Verwicklungen und der Art von Humor für die Louis De Funes zeitlebens stand.
Wertung:
Balduin der Heiratsmuffel (Frankreich / 1968)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=b8jzGXJ-yQ0&NR=1
Die deutschen Filmtitel für die Godzillafilme waren in der damaligen Zeit geprägt von dem Namen „Frankenstein“, dabei hatten sie mit der Figur rein gar nichts gemeinsam. Lediglich, um das Publikum ins Kino zu ziehen wurden diese irre führenden Titel verwendet.
Ähnliches traf Louis de Funes Komödien, denn hier erlebte man vermehrt den Namen Balduin, obschon die eigentliche Figur des Filmes einen ganz anderen Namen im Originalfilm hatte.
So wurde in diesem „Der Gendarme von St. Tropez“ Nachfolger aus Ludovic Cruchot einfach Balduin.
Abgesehen davon ist aber Gott sei Dank alles beim Alten. De Funes spielt abermals den cholerischen Chef der Polizeitruppe und ist seinerseits Adjudant Jérome Gerber unterstellt.
In diesem abermals haarsträubenden Spektakel verliebt sich Ludovic (äh Balduin) auf den ersten Blick in eine gewisse Josépha, eine reiche Witwe der er normalerweise einen saftigen Strafzettel wegen zu schnell Fahrens aufbrummen wollte. Beim Handkuss trifft es ihn dabei, wie ein Schlag. Seiner Tochter Nicole gefällt das jedoch ganz und gar nicht, freundet sich mit der quirligen Frau aber wider Erwarten schnell an. Dramatische Ereignisse kommen mit einem Verbrecher, der mit Cruchot noch eine Rechnung zu begleichen hat und seine Geliebte damit als Druckmittel missbrauchen will.
Man bekommt die gesamte Mannschaft der verrückten Polizeitruppe ein weiteres Mal zu sehen und diesmal gesellt sich auch de Funes langjährige Filmpartnerin Claude Gensac als seine Geliebte und zukünftige Frau hinzu. Und es gibt ein Wiedersehen mit der hübschen Geneviève Grad.
Was mir diesmal ungemein gefallen hat ist die Eröffnungsmelodie von Komponist Raymond Lefevre. Er hat einige von de Funes Filmen vertont und dabei stets ansprechende und passende Melodien komponiert.
„Balduin der Heiratsmuffel“, oder besser „Le Gendarme se marie“ wurde wieder von Jean Girault inszeniert und zwar in genauso hervorragender Manier, wie der erste Film. Louis de Funes ist in Hochform und auch seine Schauspielkollegen geben sich alle Mühe das unterhaltsame Spektakel zum Erlebnis zu machen.
Wertung:
Wer Louis de Funes kennt, der weiß was ich so sehr an ihm mag. Seine übertriebenen Gestikulierungen seine Mimik, seine Gestik und sein cholerisches Auftreten. Zu dem hinzu gesellt sich sein fixes Mundwerk, das noch schnoddriger durch die deutschen Synchronisationen wurde. Leider wechselte sein Synchronspecher des Öfteren, was nicht immer so schön war, denn nicht jeder von ihnen vermochte es de Funes’ Genie passend herüber zu bringen.
Dass der Schauspieler im wahren Leben nicht so war werden einige kaum glauben können. Der sympathische Schauspieler, der in seinem späteren Leben noch mit den ein oder anderen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte (ich hoffe ich erzähl jetzt nichts Falsches) und am 27. Januar 1983 viel zu früh, wie ich finde, an einer Herzattacke starb war ein begnadeter Beobachter und verfügte sogar über ein gewisses psychologisches Gespür. Er analysierte die Verhaltensweisen von seinen Mitmenschen und denen, die er so auf der Straße erlebte und konnte dies dann sehr treffend auf sein Schauspiel anwenden, was ihn zu einem einzigartigen Mimen machte.
In seiner Filmografie finden sich zahlreiche Filme, die sein unvergleichliches Schauspiel zu bieten haben und den Namen Louis de Funes für jeden zum Begriff werden lassen. Interessant ist dabei, dass er für den ersten Fantomas Film lediglich eine Nebenrolle darstellte. Doch er konnte sich dermaßen in den Vordergrund spielen, dass seine Rolle über den zweiten Film hinweg immer mehr anwuchs und de Funes im dritten Film „Fantomas bedroht die Welt“ zum eigentlichen Star avancierte. Jean Marais, der ja ursprünglich die erste Geige spielen sollte, zumal er neben seinem Part des Reporters Fandor ja auch die Rolle des Fantomas übernahm, gefiel das überhaupt nicht. Die ganzen gefährlichen Sachen und die zahlreichen Masken oblagen ja schließlich ihm.
De Funes schaffte damit gänzlich seinen Durchbruch.
Kurz zuvor, im selben Jahr, trat er aber auch einen weiteren Siegeszug an, nämlich als Gendarm von St. Tropez.
Der Gendarm von St. Tropez (Frankreich / 1964)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=azGJv76R ... re=related
1964, wie Fantomas, wurde „Der Gendarm von St. Tropez“, ein Film über eine Polizeitruppe in St. Tropez gedreht. Louis de Funes wird hierhin versetzt um als Chef der Bande die Jungens mal richtig auf Vordermann zu bringen. Seine Tochter hält ihn daneben aber auch ganz schön auf trab, denn das flügge werdende Mädel schneidet gern auf um sich als etwas Besseres hin zu stellen, gegenüber den anderen Teenys in der Hafenstadt. Damit bringt sie nicht nur sich in arge Bedrängnis, sondern auch ihren Vater, denn sie sei die Tochter eines Millionärs, dem eine der größten Yachten im Hafen gehöre führt zu allerlei Verwicklungen, denn tatsächlich verbergen sich hinter den Leuten auf dem Schiff skrupellose Verbrecher, die erst kürzlich einen unbezahlbaren Rembrandt gestohlen haben. Derweil ist Ludovic Cruchot aber mit ganz anderen Gesetzesverstößen beschäftigt, denn wie jedes Jahr machen ihnen die Nudisten die sich gern splitternackt am Strande rekeln gehörig zu schaffen und haben dabei ein gut funktionierendes Frühwarnsystem. Da heißt es trainieren und am Ende schlauer sein als sie.
Dieser erste Film ist wahrlich ein unterhaltsamer und ungemein lustiger Spaß, denn Louis de Funes läuft hier zu wahrer Höchstform auf. Sein cholerisches Verhalten treibt einem mehr als einmal gehörig die Lachtränen in die Augen. Es ist einfach herrlich dem Treiben auf der Leinwand zuzusehen.
Neben dem begnadeten Komiker erlebt man noch Geneviève Grad als seine Tochter Nicole. Man was ist das für ein hübsches Mädel damals gewesen. Eine wahre Augenweide. Besonders wenn sie in ihr knappes Negligee steigt werden den männlichen Zuschauern die Augen größer.
In der damaligen Zeit, den 60ern, waren die Tanzstile in den Tanzbars noch sehr hübsch anzusehen und das was Geneviève Grad hier herumwackelt gefällt mir sehr und ist für mich ein weiteres Novum im Film.
Nicht vergessen sollte man Cruchots Chef Adjudant Jérome Gerber, der von Michel Galabru hervorragend gespielt wurde. Auch er weiß zu überzeugen und begeistert mit einem herrlichen Minenspiel. Christian Marin erlebt man als Mitglied der Polizeitruppe Albert Merlon, Jean Lefebvre als Lucien Fougasse, Guy Grosso als Tricard und Michel Modo als Berlicot.
Vielen von ihnen begegnet man auch in den Nachfolgern, denn dieser Film zog ganze 5 Vortsetzungen nach sich. Den Abschluss bildete dabei „Louis und seine verrückten Politessen“.
„Der Gendarme von St. Tropez“ ist ein herrlich unterhaltsamer Comedy Spaß mit haarsträubenden Verwicklungen und der Art von Humor für die Louis De Funes zeitlebens stand.
Wertung:
Balduin der Heiratsmuffel (Frankreich / 1968)
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=b8jzGXJ-yQ0&NR=1
Die deutschen Filmtitel für die Godzillafilme waren in der damaligen Zeit geprägt von dem Namen „Frankenstein“, dabei hatten sie mit der Figur rein gar nichts gemeinsam. Lediglich, um das Publikum ins Kino zu ziehen wurden diese irre führenden Titel verwendet.
Ähnliches traf Louis de Funes Komödien, denn hier erlebte man vermehrt den Namen Balduin, obschon die eigentliche Figur des Filmes einen ganz anderen Namen im Originalfilm hatte.
So wurde in diesem „Der Gendarme von St. Tropez“ Nachfolger aus Ludovic Cruchot einfach Balduin.
Abgesehen davon ist aber Gott sei Dank alles beim Alten. De Funes spielt abermals den cholerischen Chef der Polizeitruppe und ist seinerseits Adjudant Jérome Gerber unterstellt.
In diesem abermals haarsträubenden Spektakel verliebt sich Ludovic (äh Balduin) auf den ersten Blick in eine gewisse Josépha, eine reiche Witwe der er normalerweise einen saftigen Strafzettel wegen zu schnell Fahrens aufbrummen wollte. Beim Handkuss trifft es ihn dabei, wie ein Schlag. Seiner Tochter Nicole gefällt das jedoch ganz und gar nicht, freundet sich mit der quirligen Frau aber wider Erwarten schnell an. Dramatische Ereignisse kommen mit einem Verbrecher, der mit Cruchot noch eine Rechnung zu begleichen hat und seine Geliebte damit als Druckmittel missbrauchen will.
Man bekommt die gesamte Mannschaft der verrückten Polizeitruppe ein weiteres Mal zu sehen und diesmal gesellt sich auch de Funes langjährige Filmpartnerin Claude Gensac als seine Geliebte und zukünftige Frau hinzu. Und es gibt ein Wiedersehen mit der hübschen Geneviève Grad.
Was mir diesmal ungemein gefallen hat ist die Eröffnungsmelodie von Komponist Raymond Lefevre. Er hat einige von de Funes Filmen vertont und dabei stets ansprechende und passende Melodien komponiert.
„Balduin der Heiratsmuffel“, oder besser „Le Gendarme se marie“ wurde wieder von Jean Girault inszeniert und zwar in genauso hervorragender Manier, wie der erste Film. Louis de Funes ist in Hochform und auch seine Schauspielkollegen geben sich alle Mühe das unterhaltsame Spektakel zum Erlebnis zu machen.
Wertung: