Skandinavische Filmleckerbissen

Eine Film-Welt jenseits der Monstren, Mumien und Mutationen.
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Der_Milchtrinker
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Skandinavische Filmleckerbissen

Beitrag von Der_Milchtrinker »

"Der Mann ohne Vergangenheit"

Als ich neulich mal alleine daheim war und grad nix besseres zu tun hatte, hab ich doch mal wieder auf Arte geschaltet und da kam doch dieser hervorragende Film. Die Geschichte handelt von einem Mann der auf brutale Art und Weise sein Gedächtnis verliert (er wird zusammengeschlagen), jedenfalls will man den Mann sogar schon ins Leichenhaus bringen, als im Krankenhaus das Herz von ihm stehenbleibt. Doch wie ein Wunder lebt er noch! Und das ist seine zweite Chance, von nun an lebt er mit den Pennern am Rande Helsinkis, doch diese "Penner" entpuppen sich als liebevolle Mitmenschen die alle so ihre Macken haben (sehr witzige), schnell lebt er sich dort ein und ist nicht ganz unglücklich über seine Lage, doch die Vergangenheit droht ihn einzuholen...

Das ist mal ein wirklich herrausragender Film, der leider zum letzten Mal am 02.06.2005 nachts auf Arte läuft, das Videorecorder programmieren oder auch DVD-Recorder lohnt sich wirklich!
Hier noch ein Link:
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Gruß vom Milchtrinker
Zuletzt geändert von Der_Milchtrinker am Fr 15.07.2005, 12:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Der_Milchtrinker
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Skandinavische Filme

Beitrag von Der_Milchtrinker »

Hi Kongulaner,
ich habe in letzter Zeit viele feine skandinavische Filme gekuckt- vorzugsweise aus Dänemark und Schweden und ich muss echt sagen WOW! Darunter waren Leckerbissen wie Dänische Delikatessen, In China essen sie Hunde, Old men in new Cars und Zusammen. Das ist wirklich großes Kino der irrwitzigen, tragikomischen Art. Nun ein wenig um euch die Filme schmackhaft zu machen:

Dänische Delikatessen
In diesem Film geht es um zwei Männer (Bjarne und Svend) die in einem Metzgereiladen angestellt sind, aber lieber selber einen aufmachen um neue Ideen zu verwirklichen. Natürlich setzt der alte Chef die beiden unter Druck und das Geschäft läuft mies...
Doch aus Versehen stirbt ein Häuslermaker in der Kühlkammer der beiden- die Leiche soll verschwinden, doch Svend beschließt den Mann zu "verarbeiten". Mit diesem neuen "Fleisch" im Laden, läuft das Geschäft auf einmal bombig, doch neues "Fleisch" muss herbeigeschafft werden und dann ist da noch Bjarne's Zwillingsbruder, der plötzlich nach jahrenlangem Koma erwacht.
Ich sag nur auf keinen Fall das Ende verpassen!

In China essen sie Hunde
Der langweilige Bankangestellte Arvid wird ständig von seiner Freundin gernervt er solle doch mal was Verrücktes und Ausgefallenes machen. Und das tut er auch in dem er einen Bankräuber mit einem Squashschläger zu Boden schlägt und so einen Überfall verhindert. Sofort steht die angebliche Freundin des Bankräubers Astrid auf der Matte und beschimpft Arvid, wie er das nur tun konnte! Um seine "Missetat" wieder gut zu machen geht Arvid zu seinem Bruder Harald und bittet diesen gemeinsam einen Geldtransporter zu überfallen, damit Astrid sich künstlich befruchten lassen kann (dafür war das Geld aus dem banküberfall gedacht- laut Astrid). Gesagt getan- doch damit noch nicht genug musss natürlich auch Astrids Bruder wieder aus dem Gefängnis befreit werden und weitere Verbrechen begangen werden...
Am besten sind die Charaktere Harald und Vuk (ein ausländischer illegaler Arbeiter von Harald)- sehr köstliche "Actionkomödie in der der schwarze Humor nicht zu kurz kommt!

Old men in new cars
Die Geschichte beginnt mit Harald, den wir schon aus dem oberen Film kennen, diesmal soll er für seinen Mentor (der im Sterben liegt) dessen Sohn Ludvig aus dem Gefängnis in Schweden befreien. Ludvig sitzt dort wegen zig Frauenvergewaltigungen und Ermordungen. Gemeinsam mit Peter und Martin (die ebenfalls schon in "In China essen sie Hunde" auftauchen) beschließt Harald einen Plan und befreit Ludvig, zusammen mit diesem muss er wieder auf Verbrechertour gehen, da er der "Russengang" einen immensen Geldbetrag schuldet. Ludvig verliebt sich auch das erste Mal in eine "lebendige" :wink: Frau und natürlich ist auch wieder Vuk von der partie, der nicht von Harald geschont wird...
Ebenfalls wie der obrige Film ein schwarzhumoriges Machwerk, dass man einfach gesehen haben muss!

Zusammen
Der Film spielt im Schweden der 70er Jahre, irgendwo abgeschieden haben sich Späthippies eine Kommune gebildet und leben dort nach ihren Vorstellungen von der Welt (z.B. frei Liebe). So ist es nicht verwunderlich, dass der tod Frankos laut bejubelt wird. Eines Tages jedoch bringt Mitbewohner Göran seine Schwester samt derer Kinder mit in die Kommune, er tut dies , da seine Schwester von ihrem Ehemann tyrannisiert wird. In der Kommune finden sich die Kinder in einer ganz anderen Welt wieder und erfahren, was es heißt frei zu sein. Im Gegenzug bringt aber auch die Schwester wieder althergebrachte Sitten in die Kommune...
Eine witzige Betrachtungsweise vom zusammenleben der hippies aber auch dessen Aufgabe von eigenen Dingen...

So das wars erstmal soweit, ich hoffe der ein oder andere von euch schaut sich mal sowas an ( und schreibt dann hier seine Meinung :D ).

Gruß vom Milchtrinker
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Joan_Landor
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Beitrag von Joan_Landor »

Klingen ja sehr interessant, die Filme! Von denen habe ich leider keinen gesehen.
Aus Skandinavien kenne ich bisher nur die Dogma-Filme, die mich aber bisher schwer beeindruckt haben.
Meine persönlichen Favoriten:

Breaking the Waves (Lars von Trier 1996)

Bess, eine junge, etwas zurückgebliebene Frau, die in einer tiefreligiösen protestantischen Gemeinde lebt, verliebt sich in den Bohrinsel-Arbeiter Jan. Kurz nach ihrer Hochzeit erleidet dieser einen schweren Arbeitsunfall und ist fortan vom Hals abwärts gelähmt. Er überredet Bess, mit anderen Männern zu schlafen und ihm davon zu berichten, da es ihm helfen werde. Und tatsächlich scheinen Bess’ sexuelle Ausflüge bald Wirkung zu zeigen ...

Die Idioten (Lars von Trier 1998)

Eine Gruppe junger Menschen, die als Kommune in einem abgelegenen Haus lebt, hat sich einem Langzeit-Experiment verschrieben: In der Öffentlichkeit treten sie als geistig Behinderte auf, um die Reaktionen ihrer Mitmenschen zu untersuchen und ihren eigenen "inneren Idioten" zu finden. Als es zu Spannungen zwischen einem neuen Gruppenmitglied und ihrem dominanten Gruppenleiter kommt, gerät das Projekt in eine Krise ...

Grandios und völlig abgefahren ist auch Lars von Triers Fersehserie "Geister" (dän. "Riget", 1994-97), eine Mischung aus Krankenhaus-Soap und Gruselserie mit schrägem Humor und Dogma-Look.
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Der_Milchtrinker
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Beitrag von Der_Milchtrinker »

Hehe ich freue mich schon auf meine DVD-Bestellungen, die hoffentlich eingetroffen sind, wenn ich daheim bin u.a. dabei "The good cop", ich werde euch dann mal einen Erfahrungsbericht schreiben :wink: .

Gruß vom Milchtrinker
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Beitrag von Alien_Queen »

Den Mann ohne Vergangenheit kenne ich, glaub ich. Ist das der Streifen, in dem der Held der Heilsarmee das Musizieren beibringt? :D
Ach diese Polizisten, immer wollen sie spielen.
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Der_Milchtrinker
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Beitrag von Der_Milchtrinker »

Alien_Queen hat geschrieben:Den Mann ohne Vergangenheit kenne ich, glaub ich. Ist das der Streifen, in dem der Held der Heilsarmee das Musizieren beibringt? :D
Genau der Film ist es, ich liebe solche Filme :loveyouall: .

Gruß vom Milchtrinker
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Beitrag von Der_Milchtrinker »

So mal wieder Zeit für ein Update!

La vie de bohème (Aki Kaurismäki - 1992)

In diesem Film widmet sich der Kaurismäki den kleinen Leuten und ihren Problemen. Die drei Protagonisten sind ein Schriftsteller, ein Maler und ein Musiker deren Leben in Frankreich geschildert wird. Trotz des ständigen Geldmangels (was die Umstände für musisch-künstlerisch arbeitende Menschen widerspiegeln soll), lässt man sich nie Unterkriegen und findet immer wieder einen Weg aus der Misere. Dabei werden die Figuren nicht mit viel Trara dargestellt, sondern eher mit viel Charme und Feingefühl. So wird nicht viel gesprochen im Film (wie in den meisten Filmen Kaurismäkis) sondern eher durch Handeln und Tuen, die Charakteristik der Figuren beschrieben. Im Endeffekt handelt es sich um eine Tragikomödie, denn es werden auch immer einige lustige Handlungen präsentiert. Der Film ist in Schwarz-Weiss.
Bewertung: +++ +++ +++ 1/2

Tatjana (Aki Kaurismäki - 1994)

In diesem Roadmovie, geht es um zwei Junggesellen die (wahrscheinlich) das erste mal Kontakt mit Frauen haben. Die Geschichte beginnt mit der Reparatur des Wolgas (ein russisches Auto) von Reino (ein ständig Kaffeetrinkender, wortkarger Näher) durch Valto (ein Kfz-Mechaniker, der eine Flasche Wodka nach der anderen leert und sich als extremer Rocker gibt). Beide tuckern einfach nur so durch die Prärie Finnlands. Bei einer kurzen Rast in einem Café werden die Männer von zwei Russinnen gefragt, ob die beiden Männer sie nicht bis nach Tallin zur Fähre bringen könnten. Man willigt ein und die Fahrt beginnt, in der man merkt, dass Reino und Valto versuchen sich möglichst unnahbar zu geben. Das Lustige daran ist, dass beide Männer ihre Trinkgewohnheiten die ganze Zeit über beibehalten. Jedoch schaffen die Damen es so allmählich das Eis zu brechen...
Der Film hat eine Spielzeit von knapp einer Stunde und ist in Schwarz-Weiss.
Bewertung: +++ +++

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