FLOP oder TOP 1896 - 1999

Diskussionen rund um den phantastischen Film.
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Joan_Landor
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Beitrag von Joan_Landor »

<<Selbst das Schicksal der hübschen Sandra ist ungewiß. Sie endet in den Fängen der mutierten Venusfalle, die zumindest ihren Arm zersetzt haben wird. >>

Ja, die bleibt einfach mit dem Arm in der Pflanze zurück und wird nicht nur von den Protagonisten, sondern offebar auch vom Drehbuchautor vergessen. Ein wahrhaft unglückliches Schicksal. :-P

Mit das Beste an dem Film fand ich die Dialoge; hab selten Schlechteres gehört. :D Aber auch insgesamt ist der Film echt unterhaltsam.
In der aktuellen Splatting Image gibt es übrigens eine sehr gute und amüsante DVD-Besprechung von Thomas Groh zu Konga.
Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Joan_Landor hat geschrieben: Ja, die bleibt einfach mit dem Arm in der Pflanze zurück und wird nicht nur von den Protagonisten, sondern offebar auch vom Drehbuchautor vergessen. Ein wahrhaft unglückliches Schicksal. :-P
Da muß man wohl zuerst Konga einen Vorwurf machen. Wieso packt er den Stinkstiefel Dr. Decker nicht in die Venusfalle und macht sich mit Sandra einen schönen Abend ?
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MeckerGodzilla
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Beitrag von MeckerGodzilla »

Als Dinosaurier die Erde beherrschten +++ +++ +++

Originaltitel: When Dinosaurs Ruled the Earth
Produktionsland: GB
Produktionsjahr: 1970
Regie: Val Guest


Ich habe dieses Review von got-films.de und bin erschrocken über diese Ahnungslosigkeit.
Sollen das Experten sein, die sowas schreiben? Für mich klingt ein B-Movie-Fan anders:


Hier haben wir es mit einem durchschnittlichen kleinen Trashfilm von 1970 zu tun, eine Zeit in der es gerade in der Mode lag Stop-Motion Saurier Abenteuer Filme zu drehen. Leider sind nicht alle dieser Filme wirklich gut geworden und unter diese Katigorie fällt auch „Als Dinosaurier die Erde beherrschten“. Der Film spielt wie man sich ja schon denken kann in der Steinzeit (als Dinosaurier…) und handelt eigentlich nur um den Kampf zwischen Steinzeitmenschen (dargestellt durch mehr oder weniger muskulöse Leute in Leder und Fell Kostümen => Barbaren) und den Dinosauriern, dargestellt aus Pappe, Knete und aufgeweichten Klopapierrollen. Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass der Film der Firma HAMMER zu verdanken ist. Viel mehr kann man zu diesem Werk nicht sagen, schlechte Pappdinos, alberne Steinzeitmenschen, Menschenopfer, Monsterkrabben und billige Drehorte sorgen dafür, dass ein wenig Spaß aufkommt aber der Rest wird leider von der totalen Langeweile nieder gestampft. Der Film ist einfach zu langweilig um wirklich gut oder lustig zu sein, was schade ist, weil er mit den beschissenen Effekten ein potentieller Lachfilm wäre, deshalb 2 GOT Stamps.


Bitte? :shock:

Soweit ich weiß, war dieser Film sogar für einen Oscar nominiert!
Der Film schlägt locker Harryhausens "One Million Years B. C.", die Handlung ist Märchenhafter,
die Animationen Flüssiger, die Atmosphäre düsterer und unheimlicher...

...alles in allem ein kleines Meisterwerk und Paradebeispiel für klassische Urzeitfilme! So! :P
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Dr.Prankenstein
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Beitrag von Dr.Prankenstein »

An dem Film waren schliesslich David Allen und Jim Danforth beteiligt, zwei begnadete Stop Motion-Animateure, deren wunderbare Arbeiten ich sehr schätze und teilweise sogar noch besser als die von Harryhausen finde. Während Harryhausen seine Kreaturen eher konservativ anlegte, blieb bei Allen/Danforth immer der Freiraum, auch etwas flippiges und ausgefallenes zu erschaffen. Immerhin sind es die Creature-F/X dieses Gespanns, denen unsägliches wie Flesh Gordon zu retten gelingt.
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MeckerGodzilla
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Beitrag von MeckerGodzilla »

Ich dachte übrigens immer es heißt "Animatore", Animateure klingt so nach Billig-Urlaub... :wink:

Flesh Gordon halte ich für einen wichtigen Film, über Teil 2 kann man streiten! :-P
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caro31
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Beitrag von caro31 »

Hab' selten ein derart inkompententes Review eines Monster-Klassikers gesehen. Stop Motion dürfte für den Heini wohl ein Buch mit sieben Siegeln sein - aber alles aus der Prä-CGI-Ära ist für einige Intelligenz-Bestien ja automatisch Schrott. Kein Review, sondern bloß dummes Geschwätz halt, ohne jegliche Existenzberechtigung 8) ---
Zuletzt geändert von caro31 am Mi 13.07.2005, 20:31, insgesamt 1-mal geändert.
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DieselJoe
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Beitrag von DieselJoe »

So ein Stümper! :x
Nunja, wurde ja bereits gut kommentiert, der Sch...! +++
Ich würde ihnen gerne etwas anbieten, aber in meinem Büro ist leider alles radioaktiv
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tromaggot
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Beitrag von tromaggot »

EAT THE RICH (keine Ahnung welches Jahr) +++

Der frischentlassene schwule schwarze Kellner hat sich durch einen kleinen Protest der Unterdrückten armen Menschen, welcher höchstpersönlich vom Innenminister zerschlagen wurde, inspirieren lassen und versucht einen Volksaufstand zu planen. Es finden sich ein paar Leute und mit Pfeil und Bogen schaffen sie es auch das ehemalige Restaurant "BASTARDS" (in der der Kellner mal gearbeitet hat) zu übernehmen. Ab dann heißt das Restaurant "EAT THE RICH" und der Name ist Programm.

Der Film hat äußerts witzige Momente und abstrakte Szenendarstellung. Die Kaptalismusskritik und die Gesellschaftsprobleme werden unglaublich oberflächlich dargestellt, was den Film einen gewissen charme verleiht. Die reichen Leute wirken wie Kinder und arme Leute tauchen in den Film kaum auf, da sie ja unterdrückt werden. Die Reichen werden im Film herrlich veräppelt. Mötorhead haben den Soundtrack für diesen Film komponiert und der Sänger spielt im Film auch mit.

S

P

O

I

L

E

R


Leider hat der Film einen Makel, unzwar die Story. Es gibt kein Grund für Spannung. Die eigentliche Story ist, dass welche versuchen wollen, die Wahl zum Premiumminister des versoffenen aber vom Volk geliebten Innenminister scheidern zulassen. Und im Enteffekt gelingt es dadurch, dass der Innenminister die Wahl verlieren wird, da er im besagten Restaurant den Premierminister gegessen hat.
Dennoch stellt der Film die Schritte eines Volksaufstandes dar, und zeigt alles andere auch als typisch Vorurteilshaft (die Art wie Beamte arbeiten, die Art wie das Volk manipulierbar ist und die Arrogante Art reicher Leuter). Revolution für Anfänger.
www.teah.de
Videoproduktion für Jedermann!
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caro31
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Beitrag von caro31 »

Äääähhh... Du hättest vielleicht erwähnen sollen, dass der Film eine tiefschwarze britische Komödie ist... bei Deiner Rezi könnte man ja fast an ein verunglücktes Drama denken :-P :wink:
Ich hatte den Film seinerzeit im Programm-Kino gesehen (Motörhead-Lemmy ist natürlich göttlich! 8) +++ ) und die Stimmung war bombastisch! Eine fiese kleine Anarcho-Komödie ohne viel Tiefgang aber sehr rasant, urkomisch und mit herlich skurllilen Charakteren und Situationen. +++ +++ +++
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Gezora
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Beitrag von Gezora »

Deep Blue Sea (1999) +++ +++ +++


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Man könnte diesen Film mit einer bloßen Inhaltsbeschreibung verreißen, denn es gibt in ihm wirklich nicht viel Neues zu sehen. Zu großen Teilen ist er einfach nur aus Versatzstücken einiger Klassiker des Tierhorror- und Katastrophengenres zusammengeschustert, nur eine weitere Version der alten "Zehn-kleine-Negerlein"-Leier. Schon die erste Szene kommt einem bekannt vor. Ein riesiger Hai stört das Treiben einer maritimen Party, auf der man sich dem Alkohol und anderen körperlichen Genüssen hingibt, und erscheint somit gleichsam als strenger Sittenwächter. So in etwa beginnt auch DER WEISSE HAI (1975), der Urvater seiner Gattung.

Wie man im weiteren Verlauf des Films erfährt, war der Raubfisch aus einer Forschungsstation ausgebrochen und stellt das Produkt wissenschaftlichen Größenwahns dar, der mit den Mitteln modernster Gentechnologie die von der Natur gesetzten Grenzen zu überschreiten sucht, was sich natürlich letztendlich rächen muß. Dieser Zug der Story erinnert wiederum fatal an JURASSIC PARK (1993). Wenn die Geschichte nun voranschreitet und die durch die genetische Manipulation zu messerscharf denkenden Bestien herangereiften Tiere die Station zum Sinken bringen und ihre Bewohner durch die überfluteten Gänge jagen, bedient man sich fleißig weiter wohlbekannter Motive aus diesem Film, vermischt das Ganze aber mit einer gehörigen Portion POSEIDON-INFERNO (1972). Am Ende schließt sich der Kreis zu Spielbergs Blockbuster, und das größte und übelste Mitglied filmbeherrschenden Hai-Triumvirats muß auf eine Weise sein Leben lassen, bei der man abermals nur denken kann, "Das habe ich doch schon mal gesehen".

In der Tat ist DEEP BLUE SEA durch die ausgiebige Nutzung bekannter Motive teilweise sehr vorhersehbar, aber erstaunlicherweise dennoch in keiner Minute langweilig. Das liegt wohl zum einen an seiner hohen handwerklichen Qualität. Die Schauspieler verstehen es allesamt, ihre Rolle glaubwürdig rüberzubringen, die Spezialeffekte sind durchweg überzeugend und mit hohem technischen Aufwand inszeniert und die saubere Arbeit von Regie, Kamera und Schnitt sorgen mit ihrer guten Steuerung des zumeist recht hohen Erzähltempos für ein gerüttelt Maß an Spannung.

Noch mehr gewinnt der Film vielleicht allerdings dadurch, daß er keinerlei Hehl daraus macht, klischeebelastet zu sein, sondern mit dieser Eigenschaft geradezu spielt. Er bewegt sich zwar weitgehend in den Strickmustern der Genreklassiker, wandelt das Vertraute jedoch häufig in einer Weise ab, daß man eine ganze Reihe von Szenen eher als persiflierende Kommentare zu Elementen dieser Filme betrachten kann denn als Adaptionen im herkömmlichen Sinne. So wird das Meer in der Eröffnungssequenz des Films nicht erwartungsgemäß von Blut, sondern durch eine umgestoßene Flasche Wein, die sich ins Wasser ergießt, gerötet, die Durchhalterede, mit der Mr. Franklin, der Finanzier des Forschungsprojektes, in Tradition eines Pater Scott, bekannt aus dem POSEIDON INFERNO, das Kommando über die Gruppe der Überlebenden zu übernehmen versucht, findet ein sehr abruptes Ende und der Glaube ist hier nicht nur ideeller Schutz vor der drohenden Gefahr, sondern wird zu einer sehr konkreten Waffe gegen sie.

Man könnte diese Reihe sicherlich noch eine ganze Weile fortsetzen, würde damit aber wohl denen, die den Film eventuell noch nicht kennen, zu viel vorwegnehmen. Wenn man den farbigen Koch der Station in einer besonders brenzligen Situation darüber jammern hört, daß Schwarze aus einer solchen Geschichte niemals heil herauskommen, zeigt dies wohl am besten die gesunde ironische Distanz des Film gegenüber den Konventionen der Gattung. So ist DEEP BLUE SEA in meinen Augen letztendlich doch eine der Sternstunden des Tierhorrors: Während viele Filme des Genres eigentlich nur Neueinsteiger richtig begeistern können, ist dieser auch für alte Hasen ein großes Vergnügen: Er weiß sich ihr Vorwissen einfach auf geschickte Weise zunutze zu machen.

Gruß
Gezora
Zuletzt geändert von Gezora am Do 11.08.2005, 18:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Alien_Queen
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Beitrag von Alien_Queen »

Eine wirklich schöne Review. Es ist zwar schon eine ganze Weile her dass ich den Film gesehen habe, aber Deine Worte haben so manche Schmunzelerinnerung wieder wachgerufen. +++

Allerdings beurteile ich ihn nicht ganz so hoch wie Du. Deine Argumente teile ich grundsätzlich und kurzweilige Unterhaltung bietet der Film in der Tat, aber der Mangel an Überraschungen fällt dann doch mehr ins Gewicht.
Ach diese Polizisten, immer wollen sie spielen.
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caro31
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Beitrag von caro31 »

Wirklich gut geschrieben! +++
Aber eine kleine Bitte: Deine Texte wären sehr viel lesefreundlicher, wenn Du ihnen ab und an einen Absatz gönnen würdest :wink:
Ich kann mich an den Film nur noch sehr dunkel erinnern, aber die schöne Sequenz mit dem Koch war wirklich klasse! :-P
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Gezora
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Beitrag von Gezora »

Alien_Queen hat geschrieben:Allerdings beurteile ich ihn nicht ganz so hoch wie Du. Deine Argumente teile ich grundsätzlich und kurzweilige Unterhaltung bietet der Film in der Tat, aber der Mangel an Überraschungen fällt dann doch mehr ins Gewicht.
Nachdem ich den Film zum ersten Mal gesehen hatte, überwog bei mir auch der Eindruck, daß er sich zu sehr auf bekannte Motive stützt. Als ich ihn mir vor einigen Wochen dann noch einmal angesehen habe, bin ich aber doch zu einem weitaus positiveren Urteil gekommen. Dieser Meinungswechsel war übrigens der Grund, warum ich zu DEEP BLUE SEA gerne mal ein paar Sätze loswerden wollte.
ralo31 hat geschrieben:Aber eine kleine Bitte: Deine Texte wären sehr viel lesefreundlicher, wenn Du ihnen ab und an einen Absatz gönnen würdest
Recht hast Du! In Word sah es halt noch recht ordentlich aus, aber so wirkt es wirklich etwas zu wuchtig. Ich mache es mal was übersichtlicher.

Gruß
Gezora
Harryzilla
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Beitrag von Harryzilla »

Tatsächlich läuft der Film am 20. August um 22:20 als "Tipp des Tages" auf RTL.
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Joan_Landor
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Beitrag von Joan_Landor »

Godzilla (USA 1998)

Satirischer Hubschrauber-Film mit Monstereinlage

Ich verneige mich vor Roland Emmerichs großer prophetischer Gabe. Wäre dieser Film 2003 gedreht worden, hätte ich als Regisseur Michael Moore vermutet: Ein deutscher Regisseur läßt einen Griechen und einen Franzosen in Amerika die Welt retten, während die US Army nichts auf die Reihe bekommt, als New York zu Klump zu schießen und friendly fire auf die eigenen U-Boote zu eröffnen. (Ganz zu schweigen von den IQ-losen US-Heli-Piloten, denen völlig entgangen zu sein scheint, daß die Echse keine Flügel hat. :-P ) Grandios auch der Einfall der Franzosen, die US-Straßensperren mit dem Kauen von Wrigley’s Jucy Fruit über ihre Nationalität hinwegzutäuschen. :-P :mrgreen: Auch die US-Weiblichkeit bleibt keineswegs verschont: Die Protagonistin ist eine charakterlose Dumpfbacke (physisch wie geistig eine erwachsene Kelly Bundy), ihre beste Freundin eine nervige Truck Stop-Kellnerin, die sich in den Journalismus geheiratet zu haben scheint, und die Chefin des griechischen Professors eine sexgierige Torschluß-Panikerin. Unterstützt wird dieses US-Gesellschaftsbild durch den Chef der "Kelly Bundy", der sich als sexueller Ausbeuter geriert. Von den kleinen Politsatiren-Einsprengseln um den New Yorker Bürgermeister ganz zu schweigen. Überhaupt erwärmt sich das Herz kaum für eine der Figuren.
Nun könnte man ja immerhin einräumen, daß man mit Prof. Tatopoulos immerhin eine recht geeignete Identifikationsfigur geboten bekommt. Dies wird jedoch dadurch völlig zunichte gemacht, da man schon aufgrund des Story-Setups ahnt, daß er am Ende der charakterlosen Blondine erliegen wird, obwohl diese ihn vor Jahren hat sitzen lassen, sein Vertrauen mißbraucht, ihn belügt und Reue offenbar nur deshalb zeigt, weil sie mit ihrem Vertrauensbruch nicht ans gewünschte Ziel gekommen ist (das Tape, das sie Tatopoulos gestohlen hat, wird von ihrem Chef ausgewertet und als dessen Fund ausgegeben) und zudem bei der "Entschuldigung" überaus dreiste Ausreden findet ("Du hast nicht gesagt, daß das Material nicht freigegeben ist." Wie bitte??? Wie soll man das fette "TOP SECRET" auf der Videokassette denn sonst interpretieren?). :roll: :kotz:
Mit wem soll man also Sympathie hegen? Für mich war der Fall klar: Der französische Gemeinagent ist echt ’ne coole Sau! Den (und sein permanentes Hadern mit der amerikanischen Ess-"Kultur") muß man mögen! +++
Und natürlich das arme geschundene Monster! Auf der Suche nach einem kuscheligen Nistplatz für seine Jungen verheddert es sich erst in Schleppnetzen; denen glücklich entronnen, wird es sodann brutal beim Essen gestört, und muß auch noch die Ermordung seiner frisch geschlüpften und verspielten Jungen mit ansehen :oops: , bevor es in eine gemeine Falle gelockt und brutal hingemetzelt wird – hingemetzelt von seinen eigenen Schöpfern! Gut, als Haustier wäre es mir auch etwas zu sperrig, aber angesichts der ethisch schwer bedenklichen menschlichen Species des Films, die zu allem Überfluß auch mehr kaputt gemacht hat, als das Monster selbst und damit auch mehr an Kollateralschäden angerichtet haben dürfte, als der Feind plattgetreten hat (immerhin sind in den beschossenen Häusern immer zahlreiche Fenster erleuchtet gewesen!) bekommt es eben doch meine ganze Sympathie. Hinzu kommt der hinreißende Schrei! Dieser Schrei, den ich in Final Wars so schmerzlich vermißt habe, hätte diesen großartigen letzten Toho-Wurf wunderbar veredelt! Er macht das ausgesprochen häßliche Monsterdesign mehr als wett!

Ich habe den Emmerich-Godzilla vorher schon einmal kurz nach seinem Release gesehen. Damals hatte er mich absolut nicht umgehauen: Das Story-Setup dem zwei Jahre zuvor erschienenen Independence Day zu ähnlich, nervige Protagonisten, häßliches Monster, der typische Hollywood-Action-Dünnschiß eben. Gut, im Grunde ist er das auch noch immer, aber heute kann man feststellen: Dieser Film war seiner Zeit voraus! (Und steht dabei in auffälligem Kontrast zu Independence Day.)

Wertung: Dieser Film tut unglaublich weh und macht großen Spaß! --- --- --- +++ +++ +++
"Lieber ein Schwein als ein Faschist."
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Dr.Prankenstein
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Beitrag von Dr.Prankenstein »

Für diese Review gibt's +++ +++ +++ +++
Und, ja, durch diese Abhandlung verspüre ich plötzlich den unheimlichen Drang, mir den Emmerich-Godzi unbedingt so bald wie möglich noch mal anzusehen. Ich weiß zwar nicht warum, ist halt so. ;)
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caro31
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Beitrag von caro31 »

Oja ja, feine Sicht auf Emmerichs Overkill der Hirnrissigkeit! :-P +++ Der Film ist allerdings als Persiflage auf Hollywood-Klischees einfach viel zu lang geraten und nicht frech genug - darum wird er auf weiter in meinem Archiv Schmimmeln und höchstens alle 10 Jahre mal rausgepult :-P
Die Szenen mit Jean Reno sind wirklich die Highlights und haben den Film (zusammen mit dem recht guten Start) vor dem Totalabsturz bewahrt.
Zuletzt geändert von caro31 am Mo 29.08.2005, 20:55, insgesamt 2-mal geändert.
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Mosra
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Beitrag von Mosra »

@Joan:

Gratulation für diese forensische Analyse des Godzilla-Films. Der Übertreibungsaspekt ist für mich ein "Qualitätsmerkmal" Emmerichs. Die Angriffe der Hubschrauber (=Angriffe der Flugzeuge bei ID4) sind schlechter, als die in einem Computerspiel. Auch hat er unverschämt bei Jurassic Park (=Madison Square Garden) abgekupfert. So ein Schlingel....

Nochmals Gratulation, tolles Review +++ +++

Lieben Gruß
Mosra
Ich denke, also bin ich !
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MeckerGodzilla
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Beitrag von MeckerGodzilla »

Ich habe Gestern zum ersten mal "Gappa" gesehen (schäm:roll:) und muss mal kurz drei Punkte zu diesem Film ansprechen:


Erstens: Der kleine Gappa sieht aus wie Grobi! :rofl:

Zweitens: Dieses Negerkind von der Insel ist doch ein schwarz angemalter Japaner, oder? :hammer:

Drittens: Der Schluss mit der Familienzusammenkunft fällt tricktechnisch ab vom Rest des Films, und das
schmälert meinen Gesamteindruck von diesem ansonsten so hervorragenden Monstersreifen. :motz:


Ich wollte es nur mal gesagt haben... :-P
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Harryzilla
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Beitrag von Harryzilla »

Bitte um eine Bewertung (siehe Eingangsposting).
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Beitrag von MeckerGodzilla »

Mmm...

...sagen wir mal:

+++ +++


Einverstanden? :-P
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Beitrag von MeckerGodzilla »

Am Wochenende geguckt, befindet sich im 50 Movie Pack - Horror Classics:

Originaltitel: The Gorilla
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1939
Regie: Alan Dwan

Darsteller: Al Ritz, Harry Ritz, Jimmy Ritz, Bela Lugosi, usw.

Vorab: Ich frage mich, ob der Film hier im Forum einen gewissen Bekanntheitsgrad hat?
Ich habe ihn ausgewählt, weil er eben "The Gorilla" heißt und weil ich wissen wollte, wer die Ritz Brothers sind.
Laut meinem Komiker-Lexikon erreichten sie nie die Popularität von Abbott & Costello oder den Marx Brothers.
Zu recht, wie ich finde. Aber welche Überraschung - Bela Lugosi spielt auch mit!
Er sorgt eigentlich für die besten Momente und gibt z. B. eine hinreißend kurze Action-Einlage zum besten, die fast
schon an Martial-Arts erinnert. Wenn er durchs Bild läuft oder aus dem Fenster guckt, ist das schon lustig genug.
Klasse ist auch die gesamte Atmosphäre des Films. Über sechzig Minuten Dauerregen und es donnert
und donnert und donnert - ich hätte mal zählen sollen, wie oft es gedonnert hat. Außerdem habe ich selten
so viele Geheimtüren in einer Villa gesehen. Fast jede Wand ging irgendwie auf. Hier wurden also eine menge
Klischees bedient. Von daher wundere ich mich eigentlich, dass man erst 1948 auf die Idee gekommen ist,
"Abbott & Costello meet Frankenstein" zu realisieren. Die Ideen waren im Grunde garnicht neu.
Zumindest ist "The Gorilla" ein nettes Gegenstück zu "Abbott & Costello meet Frankenstein" und der einzige
Film, den ich bisher sah, der nahe an dessen Klasse herankommt.

Der Gorilla selbst ist übrigens wieder ein typisches Mann-im-Kostüm-Viech und benimmt sich
- wie immer - biologisch unkorrekt!

Definitiv gut für einen Halloween-Abend! +++ +++




Wird der Film auch für das Affen-Special in der nächsten Pranke berücksichtig? :wink:
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Beitrag von caro31 »

Element_X hat geschrieben:Der Gorilla selbst ist übrigens wieder ein typisches Mann-im-Kostüm-Viech und benimmt sich - wie immer - biologisch unkorrekt!
Du meinst, das Viech kackt nicht dauernd auf den Teppich...? ??? :rofl:
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Antropophagus
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Beitrag von Antropophagus »

ralo31 hat geschrieben:Du meinst, das Viech kackt nicht dauernd auf den Teppich...? ??? :rofl:
Ähnlichkeiten zu Kongula wären natürlich rein zufällig.. :roll: :-P :-P
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caro31
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Beitrag von caro31 »

Naja, der reißt sich meist auch zusammen! :mrgreen:
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Beitrag von Spooner »

Element_X hat geschrieben:Als Dinosaurier die Erde beherrschten +++ +++ +++

Originaltitel: When Dinosaurs Ruled the Earth
Produktionsland: GB
Produktionsjahr: 1970
Regie: Val Guest


Ich habe dieses Review von got-films.de und bin erschrocken über diese Ahnungslosigkeit.
Sollen das Experten sein, die sowas schreiben? Für mich klingt ein B-Movie-Fan anders:


Hier haben wir es mit einem durchschnittlichen kleinen Trashfilm von 1970 zu tun, eine Zeit in der es gerade in der Mode lag Stop-Motion Saurier Abenteuer Filme zu drehen. Leider sind nicht alle dieser Filme wirklich gut geworden und unter diese Katigorie fällt auch „Als Dinosaurier die Erde beherrschten“. Der Film spielt wie man sich ja schon denken kann in der Steinzeit (als Dinosaurier…) und handelt eigentlich nur um den Kampf zwischen Steinzeitmenschen (dargestellt durch mehr oder weniger muskulöse Leute in Leder und Fell Kostümen => Barbaren) und den Dinosauriern, dargestellt aus Pappe, Knete und aufgeweichten Klopapierrollen. Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass der Film der Firma HAMMER zu verdanken ist. Viel mehr kann man zu diesem Werk nicht sagen, schlechte Pappdinos, alberne Steinzeitmenschen, Menschenopfer, Monsterkrabben und billige Drehorte sorgen dafür, dass ein wenig Spaß aufkommt aber der Rest wird leider von der totalen Langeweile nieder gestampft. Der Film ist einfach zu langweilig um wirklich gut oder lustig zu sein, was schade ist, weil er mit den Effekten ein potentieller Lachfilm wäre, deshalb 2 GOT Stamps.
:P
Tja, hallo erstmal. Als Autor dieses -zugegeben schon ein paar Jahre alten - Reviews auf GOT-Films.de wollte ich zu der Kritik hier dann doch mal Stellung nehmen. Also, ich kann zwar nur unterschreiben, dass die Animationen und Atmosphäre dieses Werks durchaus gelungen sind (wogegen ich allerdings auch nichts gesagt habe), trotzdem fand ich den Film damals etwas fad und einfach zu langatmig. Und über das Aussehen der Dinosaurier und Kulissenmüssen wir wohl nicht reden, oder ? Jedenfalls kann ich zu meiner Verteidigung nur sagen, dass das Review und Film ansehen schon ein paar Jahre her ist (lange vor GOT-Films.de), und ich keine Ahnung habe, ob ich das gleiche heute nochmal schreiben würde, allerdings finde ich eure Kritik dann doch etwas... naja, übertrieben. Trotzdem nett hier, wollte es mal gesagt haben.

Gruß, Spooner!
www.GOT-Films.de - Wir machen die besten Würstchen der Stadt!
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Beitrag von godzilla2664 »

hallo, willkommen hier im forum!!

weisst du, element_x ist sowas wie unser strenger türsteher hier - wer an dem mal vorbeigekommen ist, findet es dann meistens ganz kuschelig hier :mrgreen:
Keep watching the Skies!
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Beitrag von caro31 »

Auch von mir ein Willkommen - fein, dass Du zu der Kritik an Deiner Kritik Stellung nimmst.

Ich persönlich mag den Film auch nicht besonders, finde ihn auch eher langweilig und banal - soweit so nachvollziehbar. Aber die "Kritik" zu den Effekten ist dann eben reine Polemik und für mich nicht nachvollziehbar, da die Stop Motion Effekte zu den schönsten und bestgemachten der Filmgeschichte gehören. Wenn ich da lese "(...) Dinosauriern, dargestellt aus Pappe, Knete und aufgeweichten Klopapierrollen (...) schlechte Pappdinos (...)" muß ich mich halt fragen, ob Du den Film je wirklich gesehen hast (nicht nur so nebenbei beim Bügeln :-P ) oder Du halt einfach kein Auge für derartige klassische Trickfilmkunst hast :roll:
Natürlich kann man den 1933er King Kong auch als Gummipüppchen mit schlechtgebürstetem Kaninchenfell und Kulleraugen bezeichnen - aber von Geschmack zeugt das nicht wirklich :wink:
Wenn die Dinos im Film wirklich derart mies getrickst wären, wie Du schreibst, hätte mir der Film wahrscheinlich deutlich mehr Spaß gemacht - schließlich stehe ich auf monstermäßigen Mega-Trash :-P
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Beitrag von Spooner »

ralo31 hat geschrieben:Auch von mir ein Willkommen - fein, dass Du zu der Kritik an Deiner Kritik Stellung nimmst.

Ich persönlich mag den Film auch nicht besonders, finde ihn auch eher langweilig und banal - soweit so nachvollziehbar. Aber die "Kritik" zu den Effekten ist dann eben reine Polemik und für mich nicht nachvollziehbar, da die Stop Motion Effekte zu den schönsten und bestgemachten der Filmgeschichte gehören. Wenn ich da lese "(...) Dinosauriern, dargestellt aus Pappe, Knete und aufgeweichten Klopapierrollen (...) schlechte Pappdinos (...)" muß ich mich halt fragen, ob Du den Film je wirklich gesehen hast (nicht nur so nebenbei beim Bügeln :-P ) oder Du halt einfach kein Auge für derartige klassische Trickfilmkunst hast :roll:
Natürlich kann man den 1933er King Kong auch als Gummipüppchen mit schlechtgebürstetem Kaninchenfell und Kulleraugen bezeichnen - aber von Geschmack zeugt das nicht wirklich :wink:
Wenn die Dinos im Film wirklich derart mies getrickst wären, wie Du schreibst, hätte mir der Film wahrscheinlich deutlich mehr Spaß gemacht - schließlich stehe ich auf monstermäßigen Mega-Trash :-P
Hehe, na gut, bei King Kong hätte ich da wohl zu viel Respekt ;) Ausserdem liebe ich die Stop-Motion Effekte ansich, ich fand ledioglich das Aussehen der Dinos teilweise etwas arm, das kam wohl falsch rüber - ich bin der lezte der einen Film wegen zu holprigen Animationen schlecht reden würde.. Vielleicht hatte ich auch nur falsche Erwartungen, ehrlich gesagt weiss ich es nichtmal mehr... Naja, vielleicht können euch ja andere Reviews auf GOT-Films.de ehr überzeugen (demnächst gibt's Panik in New York) wenn ihr uns nach dem Frevel noch ne Chance gebt.. ;)
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caro31
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Beitrag von caro31 »

Aus Respekt einen Film schönreden - könnte mir nie passieren :angst: :king: Aber nur keine Sorge, auf neue Rezis stürzen wir uns hier wie die Fliegen auf den *** :rofl: :banana:
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