Saludos Companeros,
dies ist mein Versuch dem Forum wieder etwas Leben einzuhauchen. Wenn euch Filme einfallen die unterschätzt wurden bzw. ihrer Zeit voraus waren oder gar noch voraus sind, dann seit ihr hier richtig. Es gibt jede Menge Filme von denen wir schon einmal gehört haben, ihnen aber kaum Beachtung geschenkt haben.
Gestern erst habe ich wieder einen neuen Film entdeckt, der doch wie die Faust auf’s Auge hier in diesem Thread sein zu Hause finden soll. Möglicherweise oder sogar doch recht wahrscheinlich wird dieser Film seiner Zeit voraus sein und daher wollte ich unbedingt den Thread aus der Versenkung holen, um vielleicht nochmal eine Diskussion zu entfachen, da das Thema doch auch einigermaßen aktuell ist und zumindest hier in diesem Thread festgehalten werden sollte. Das Thema genau beschreibt schon der Titel meiner kleinen Review und das wird auch genauer in hiesiger erläutert.
Paparazzi (2004):
Nach seinem großen Durchbruch in Hollywood läuft zunächst alles super für Shootingstar Bo Laramie. Er bezieht eine fette Villa mit seiner Frau und seinem Sohn und die nächste große Rolle steht für ihn ebenfalls an. Doch schließlich muss er auch erkennen, dass das Promi sein auch seine Schattenseiten hat, denn er wird von immer dreisteren Paparazzi’s auf Schritt und Tritt verfolgt, bis sie sogar einen Unfall verantworten, der Bo’s Sohn ins Koma bringt und seine Frau schwer verletzt. Getrieben von Wut und Zorn auf die Paparazzi’s, die ungeschoren, da keine Beweismittel vorlagen, davon kamen, nimmt Bo es selber in die Hand und beginnt mit einem nach dem anderen eiskalt abzurechnen.
Sehr interessantes Filmchen, was Paul Abascal, der bis dato eher für TV-Serien Regie geführt hat, hier mit Paparazzi geschaffen hat. Heutzutage sind die Paparazzi’s wirklich unverschämt dreist und gehen wirklich bis ans äußerste fast um einen Schnappschuß, der Promis zu erhaschen, egal welcher Tätigkeit sie grade nachgehen. Und es kommt auch immer wieder ab und zu zwischen kleinen Rangeleien und gewaltsamen Ausschreitungen. Paparazzi, überdramatisiert zwar das ganze etwas, da es bisher noch nicht soweit gekommen ist, aber bei der ständig wachsenden Unverschämtheit und Dreistigkeit die die Paparazzi’s zu Tage legen, wage ich es in betracht zu ziehen, dass es früher oder später ähnlich kommen könnte und ein Promi auch völlig austickt bzw. die Paparazzi’s durch ihre Neugier und den Drang nach dem Privatlebend er Stars auch nicht davor zurückschrecken würden sie Gefahr auszusetzen bzw. ihnen aus Gefahr nicht herauszuhelfen, sondern lieber zu starren und es auf Polaroid bannen. Wie schon gesagt, in diesem Film ist es etwas überzogen und knallhart, aber die Ausschreitungen werden auch immer gewaltsamer und als so unwahrscheinlich sehe ich das ganze nicht an. Der Film hat aber auch ein paar heftige Momente, z.B. wenn die Paparazzi’s Bo und seine verletzte Familie nach dem Unfall erst ablichten bevor sie anonym den Notarzt verständigen. Was mir wider um etwas mißfiel war, dass die Paparazzi’s etwas zu unmenschlich dargestellt wurden, so waren sie z.B. über den Tod eines Kameraden kaum betroffen bzw. hatten eher Angst, dass es sie selbst noch treffen könnte. Hätte man beide Seiten besser beleuchtet und auch die gegenseitige Abhängigkeit der beiden Parteien von einander zur Geltung gebracht, dann wäre der Film sicher ein herausragender Thriller mit einer guten Portion Drama geworden. Auch etwas mehr Charaktertiefe hätte ihm nicht geschadet, denn so wie er ist bleibt er mit seinen grad mal 84 Minuten Laufzeit ein sehr kurzweiliger Thriller mit einer sehr interessanten Rachethematik. Die beiden Hauptdarsteller tun ihr bestes um ihren Charakteren Leben einzuhauchen. Cole Hauser, als Protagonist Bo Laramie weiß zu überzeugen, so dass der Zuschauer ihn seine starken Emotionen und seinen extrem heftigen und knallharten Wandel durchaus abkauft, da jeder zu höherem in der Lage ist wenn die Familie eines jeden in Gefahr ist. Auch die Trauer und die Angst um seinen Sohn und seine Frau sind glaubhaft rübergebracht worden. Als Gegenspieler erwartet ihn das Rücksichtslose Paparazzi Quartett, angeführt vom skrupellosesten, nämlich Rex Harper, der zwar unglaublich fies und abgebrüht von Tom Sizemore rübergebracht wird, jedoch fehlt es ihm und seinen Kollegen, die unter anderem von Daniel Baldwin, Tom Hollander, den man kürzlich in Fluch der Karibik: Am Ende der Welt sehen durfte und Kevin Cage gemimt werden. Allen Charakteren fehlt es an Tiefe und auch die Motive, warum sie Bo so fertig machen wollen bleibt auch einigermaßen unklar, aber das machen sie mit ihrer eiskalten Penetranz wieder wett, die wie schon erwähnt des öfteren doch etwas zu übertrieben ist. Ansonsten gibt’s noch Prison Break Star Robin Tunney zu sehen, die zwar mit ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter ebenfalls, leider kaum Tiefe bekommt, aber doch das beste daraus macht, so das sie nicht nur optisch glänzt, sondern auch als ängstliche und verzweifelte Mutter und Ehefrau die Aufmerksamkeit und das Mitgefühl des Zuschauer erlangt. Ebenfalls noch zu erwähnen sind die lustigen Cameo’s berühmter Hollywoodstars wie von z.B. Produzent und Schauspieler Mel Gibson, Schauspieler und Komiker Chris Rock oder sogar Mathew McConaughey und Vince Vaughn. Auch in Sachen Action und Spannung weiß der Film zu überzeugen, da alles schlicht und handgemacht ist und somit ein gewisser Grad an Authensität erzeugt wird. Durch den spannenden Score von Brian Tyler, dessen Namen man ja des öfteren schon, wenn’s um Sachen Soundtrack von Hollywoodfilmen geht, zu hören bekommt, wird eine gewisse Atmosphäre erzeugt, die den Film auch spannend hält. Fragwürdig ist jedoch, warum der Film grad mal 16 Mio. US-$ weltweit eingespielt hat, er ist zwar kein Meisterwerk, da man das Potential des Drehbuchs nur angekratzt hat, aber weitem nicht ausgeschöpft hat, aber er ist doch ein spannender und äußerst interessanter Film, auch wenn er mit grad mal 84 Minuten sehr kurzweilig ausgefallen ist.
Alles in Allem kann man sagen, dass daraus hätte mehr werden können und man in manchen Sachen hätte besser nicht so dick auftragen sollen. Was bleibt ist ein spannender und authentischer Thriller, bei dem mit etwas Feingefühl für die Story, die Handlung und die Charaktere durchaus viel mehr hätte drin sein können. Ansonsten ist Regisseur Paul Abascal ein interessanter Film gelungen, der möglicherweise mehr oder weniger zur Realität werden könnte, wenn man sieht, wie es schon jetzt in Sachen Hollywood und Paparazzi abgeht, daher

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So What If You Can See The Darkest Side Of Me? No One Will Ever Change This Animal I Have Become. Help Me Believe It's Not The Real Me Somebody Help Me Tame This Animal