Melvin ist klein, dämlich, nervig und überhaupt ein ziemlicher Looser. Er ist Putzhilfe im "Health Club", einem Fitnesscenter in Tromaville, wo er von sadistischen Jugendlichen Tag für Tag geärgert wird. Eines Tages geht das Theater dann doch etwas zu weit und führt dazu, dass Melvin kopfüber in ein Fass mit radioaktiv verseuchtem Giftmüll fällt. Daraufhin mutiert Melvin zu Toxie, dem neuen Superhelden, der in Tromaville den Armen und Schwachen hilft und die Bösen verprügelt. So findet Toxie schließlich, obwohl er arg verunstaltet ist, eine (blinde) Freundin. Heile Welt? Nicht ganz: Der fiese Bürgermeister hat sich das feste Ziel gesetzt, das "Monster" zusammen mit der Armee umzunieten...
(OFDb)
"The Toxic Avenger" war einer der stilprägenden Horrorkomödien der 80er, neben "Re-Animator" und "Return Of The Living Dead". Hier kommt noch eine wunderbar sarkastische Superheldengeschichte dazu.
Das Ganze ist dermaßen überzogen inszeniert und gespielt, dass der Film wie ein Cartoon wirkt. Dies mildert die zahlreichen Gewaltspitzen dann doch erheblich ab und macht die -recht harten- Splattereinlagen gut verträglich.
Immer noch ein rabenschwarzer Splatter-Spaß. Für mich zweifellos der gelungendste TROMA-Film, gefolgt von "Class Of Nuke 'Em High".
"Combat Shock" und "Muttertag" zählen mMn nicht zu den "echten" TROMA-Produktionen.



Die Tonqualität ist produktionsbedingt nicht die beste. In der deutschen Tonspur fehlen an einigen Stellen Soundeffekte.
Atomic Hero 2 ("The Toxic Avenger -Part 2" USA 1989, Regie: Michael Herz und Lloyd Kaufman)
In Tromaville herrscht Friede, Freude, Eierkuchen. Nur Melvin vermißt die "guten" alten Zeiten, wo er den bösen Buben noch kräftig in den Arsch treten konnte.
Dazu hat er auch bald wieder Gelegenheit, denn eine verbrecherische Organisation mit dem Namen "Apocalypse Inc.", hat sich Tromaville für ihre miesen Pläne ausgesucht.
Nachdem die Schergen das örtliche Blindenheim in die Luft gesprengt haben, setzt es erstmal mächtig Prügel. Doch "Apocalypse Inc." hat noch einen Trumpf im Ärmel.
Man verbreitet das Gerücht, dass Melvins Vater noch lebt -und zwar in Japan. Da Melvin glaubt, das Böse besiegt zu haben, unternimmt er (per Surfbrett!) einen kleinen Abstecher nach Japan.
Melvin wird schnell fündig -doch oh Schreck...

Währenddessen verwandelt "Apocalypse Inc." Melvins Heimat in einen Ort des Schreckens. Überall pflastert man die Stadt mit "Apocalypse Inc."-Logos und im örtlichen Kino läuft nur noch "Apocalypse Now".

Doch bald blüht den Gangstern eine saftige Tracht Prügel, denn Melvin ist schneller wieder zurück, als erwartet...
Auch wenn die Story hier noch um einiges bekloppter ist, ist es Michael Herz und Lloyd Kaufman doch gelungen eine würdige Fortsetzung nachzuschieben.
Der cartoonartige Stil des Vorgängers wird ebenso beibehalten, wie die überzogenen Splatter-Einlagen. Letztere sind sogar noch etwas herber ausgefallen, so dass der Film erstmal nur in einer R-Rated-Fassung herauskam.
Hiernach folgte noch "Toxies letzte Schlacht", der aber nicht an seine Vorgänger heranreicht. Im dritten Teil wird es nämlich noch alberner, allerdings wurden dort die blutigen Späße deutlich reduziert.



Class Of Nuke 'Em High ("Class of Nuke 'Em High" USA 1986, Regie: Richard W. Haines, Michael Herz und Lloyd Kaufman)
Die Tromaville High School ist nur einen Steinwurf vom örtlichen Atomkraftwerk entfernt. Hier gab es vor kurzem einen kleinen(?) Störfall. Damit nicht genug:
Einige Mitarbeiter des Atomkraftwerkes züchten auf dem abgeschirmten Gelände Marihuana und verticken es an die Kids der Highschool.
Bei einigen zeigen sich schon erschreckende Nebenwirkungen. So terrorisiert eine Gruppe ehemaliger Musterschüler nun als blutale Schlägerbande ihre Mitschüler.
Eine der Schülerinnen kotzt nach dem Genuß eines Joints ein Mini-Monster ins Klo, welches bald darauf zu einem grässlichen Ungetüm mutiert....
"Class Of Nuke 'Em High" bedient sich Vorbilder, wie "Class Of 1984" und mischt das Ganze mit dem blutig-anarchischen Humor von "Toxic Avenger". Auch die Darsteller kennt man größtenteils aus dem ersten "Toxie"-Film.
Allerdings gingen mir die permanent im Hintergrund laufenden Softrock-Songs nach einer Weile doch ziemlich auf die Nerven, was den Film leider etwas abwertet.
War Richard W. Haines bei "Toxic Avenger" noch für den Schnitt zuständig, durfte er hier selbst auf dem Regiestuhl Platz nehmen. Unterstützt wurde er dabei von den "Toxic Avenger"-Machern.
Kurz darauf lieferte Haines noch den spaßigen "Alien Terror" ab, der hoffentlich auch bald den Weg aufs digitale Medium findet.

