Apocalypse King
Rhea M - Es begann ohne Warnung ("Maximum Overdrive" USA 1986, Regie: Stephen King)
Ein Komet, den man als Rhea M betitelt, fliegt haarscharf an der Erde vorbei und beeinflusst auf unerklärliche Weise elektronische Geräte und Fahrzeuge aller Art.
Sehr zum Nachteil ihrer Besitzer. Ein Geldautomat der seinen Kunden (Stephen King
) als Arschloch betitelt (-anstatt ihm sein Geld auszuzahlen-) zählt noch zu den harmlosen Fällen.
Sehr viel garstiger sind da schon Cola-Automaten, die ihre Kunden mit Getränkedosen ins Jenseits ballern oder Rasenmäher und Straßenbauwalzen... naja dazu brauch ich wohl nichts sagen.
Eine kleine Gruppe von Menschen verschanzt sich in einer Tankstellen-Raststätte, wo sie von einer Kolonne amokfahrender Trucks belagert werden.
Die Lage scheint aussichtslos, doch der Besitzer der Tankstelle hat noch ein paar gezinkte Trümpfe im Keller.
Stephen Kings einzige Regiearbeit zählt nicht gerade zu den Glanzstücken unter den Verfilmungen seiner Geschichten. Das sah auch King selbst ein und überließ das Regie führen fortan wieder anderen.
So schlecht, wie er von manchen gerne gemacht wird ist "Rhea M" allerdings auch wieder nicht, finde ich. Im Gegenteil, der Film macht sogar richtig Spaß, wenn man ihn nicht allzu ernst nimmt.
Der immer wieder durchschimmernde (schwarze) Humor ist sicherlich nicht unbeabsichtigt. "Rhea M" wirkt fast wie ein John Carpenter-Streifen. Auch Carpenter hatte immer einen ironischen Unterton in seinen Filmen.
Bezeichnenderweise ist im Trailer zu "Rhea M" auch die Musik aus "Halloween 3" zu hören.
Die erzählerische und (ganz besonders) die handwerkliche Qualität eines John Carpenter kann King jedoch nicht liefern (-wohlgemerkt als Filmemacher
).
Auch leistet sich der Film einige Ungereimtheiten und Logikfehler, die es einem schon etwas schwer machen, das Ganze für voll zu nehmen.
Dennoch ist die Idee recht originell und der Film -trotz aller Schnitzer- sehr unterhaltsam und kurzweilig.
7,5/10
Space Vampires
Lifeforce - Die tödliche Bedrohung (GB 1985, Regie: Tobe Hooper)
Die Besatzung einer Raumschiff-Forschungsmission entdeckt in der Nähe von Halleys Komet ein außerirdisches Raumschiff, in dem sie diverse tote fledermausähnliche Kreaturen und drei Menschen in Glasbehältern finden. Sie nehmen sie mit, doch als das Shuttle wieder zur Erde zurückkehrt, sind außer einem Insassen alle tot. Im Labor erwachen die drei Menschen(?) dann wieder zum Leben und saugen die Lebensenergie aus allen Menschen heraus, derer sie habhaft werden. Doch auch die Opfer werden zu dieser Art von Vampiren, doch sie brauchen immer neue Energie und selbst ein speziell zusammengestelltes Team kann kaum etwas gegen das ausbrechende Chaos ausrichten...
(OFDb)
So ist das also... Dracula ist also ein Außerirdischer... und seine Vorfahren "reisen" im Schweif des halleyschen Kometen, in einem Raumschiff welches aussieht wie ein riesiger Regenschirm. JAU!
Die Vorlage für diese herrlich versponnene Sci-Fi-Horror-Fantasy lieferte
Dan O'Bannon.
Tobe Hooper machte daraus eine temporeiche, effektvolle Achterbahnfahrt, die dem geneigten Zuschauer kaum Gelegenheit bietet über so manche Ungereimtheit nachzudenken.
Die Darsteller sind offensichtlich gut aufgelegt und auch optisch bietet "Lifeforce" einiges an Schauwerten.
Dazu noch ein stimmiger Score (von Henry Mancini), die elegante Kameraarbeit von Alan Hume (-Kameramann bei vielen Bondabenteuern) und nicht zuletzt der wohl verführerischste Vampir aller Zeiten.
Mathilda May ist hier mehr als einmal in voller Pracht zu bewundern. Kein Wunder dass Astronaut Carlsen (Steve Railsback) ihr regelrecht verfallen ist.
Huston, wir haben ein Problem. Es ist weiblich -und es ist NACKT! Tja, Mission erfolgreich beendet kann ich da nur sagen.
Bleibt zu hoffen, dass auch hierzulande mal der Director's Cut herauskommt. Ich kenne bisher nur die Kinofassung.
10/10
PS: Man achte übrigens mal auf die Nachnamen einiger Hauptfiguren (Bukowsky, [James M.?] Cain, Fallada, Carlsen[-Verlag?], [Michael?] Heseltine). Ist aber nur so eine Idee...