Zuletzt gesehene Sci-Fi und Fantasy-Filme 1996 - Heute

Diskussionen rund um den phantastischen Film.
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Kai "the spy"
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Beitrag von Kai "the spy" »

Das verschwundene Zimmer

Von einem bekannten Kleinganoven erhält Detective Joe Miller einen Motelschlüssel, welcher jede Tür öffnet und in ein Motelzimmer führt, welches bei jedem Öffnen in seinen Urzustand zurückversetzt wird. Will man wieder heraus, gelangt man als Besitzer des Schlüssels zu jeder Tür, zu der man will. Doch viele verschiedene Parteien sind hinter dem Schlüssel her, und schrecken auch nicht davor zurück, Joes kleine Tochter zu entführen. Als Joe sie retten will, gerät sie ohne den Schlüssel in das Motelzimmer, als hinter ihr die Tür zugeht. Als Joe die Tür wieder öffnet, ist sie verschwunden. Auf seiner Suche nach einem Weg, seine Tochter zurückzubekommen, erfährt Joe, dass der Schlüssel nicht das einzige Objekt aus dem Motelzimmer ist, welches übernatürliche Eigenschaften hat. Und die verschiedenen Parteien, die alle eigene Ziele verfolgen, sind alle mögliche Partner und Feinde für Joe.
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Die zu einem Zweiteiler zusammengefasste Miniserie vom US-SciFi-Channel präsentiert hochwertige Mistery-Kost mit einem guten Drehbuch, hervorragender Regie und exzellenten Darstellern, allen voran SIX FEET UNDER-Star Peter Krause. Aus der Sicht seines Charakters Joe Miller erfährt der Zuschauer immer nur bruchstückhaft, was es mit den Objekten und dem Motelzimmer auf sich hat, und lange Zeit wissen sowohl er als auch Zuschauer nicht, wem man trauen kann oder nicht. Ich hoffe sehr, dass diese TV-Perle möglichst bald auch hierzulande auf DVD erscheint. +++ +++ +++
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Harryzilla
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Beitrag von Harryzilla »

Das verschwundene Zimmer


Von dem Zweiteiler habe ich schon voriges Jahr geschwärmt. Freut mich zu lesen, dass ich nicht der einzige Bewunderer davon bin.
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Beitrag von Harryzilla »

THE GOLDEN COMPASS (2007) +++ 1/2

Visuell aussergewöhnlicher Fantasyfilm, der zusätzlich über exzellente Schauspieler (Daniel Craig, Eva Green, Nicole Kidman,Dakota Blue Richards) verfügt. Auf sprechende Tiere stehe ich sowieso. Das offene Ende ist gewöhnungsbedürftig. Offensichtlich ausgerichtet auf einen zweiten Teil.
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Elite
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Beitrag von Elite »

@ Gezora:
Zunächsteinmal freut es mich, dass sich tatsächlich damit jemand hier im Forum auseinandergesetzt hat und es tut mir leid, dass ich leider nicht so fix antworten konnte, war ebenfalls sehr beschäftigt gewesen in den letzten Tagen.
Gezora hat geschrieben:Deiner Assoziation der Figur des Tank mit der Gottesmutter Maria würde ich, wenn überhaupt, nur mit großen Vorbehalten zustimmen. Denn will man die 100%ige Reinheit, die Du anführst, auf Maria selbst und nicht bloß auf Empfängnis und Geburt Jesu beziehen, verlässt man dabei die neutestamentliche Grundlage und begibt sich in den Bereich des dogmatischen Glaubens. Ähnlich verhält es sich mit Tanks Funktion als Mittler zwischen zwei Welten: Hier zeigt sich möglicherweise eine Verwandtschaft zur der Maria des volkstümlichen (katholischen) Glaubens, kaum aber zu der des Neuen Testaments. Darüber sind die Parallelen hier auch noch wesentlich schwächer ausgeprägt als bei den drei oben erwähnten Figuren. Eine eindeutige Adaption der christlichen Heilsgesichte, wie sie in den Evangelien geschildert wird, ist hier meines Erachtens nicht mehr gegeben. Diese Bezugsmöglichkeiten liegen auf einer anderen Ebene als die vorangegangenen.
In dem Unterrichtsmaterial, was ich bekommen habe, war die Figur des Tank so aufgeführt worden. Es wurde nur kurz, genau wie ich es in meinem Referat erläutert habe, darauf eingegangen, wofür Tank symbolisch steht, exakte Belege wurden jedoch nicht genannt, obwohl es sich um die Unterlagen des Lehrplans gehandelt haben, die mir zu Verfügung standen :? .
Gezora hat geschrieben:Eine besondere Rolle spielt natürlich die Figur der Trinity. Ihr Name verleitet geradezu dazu, bei ihr nach religiösen Bezügen zu suchen. Allerdings gestaltet sich eine solche Suche durchaus schwierig. Du hast einige ihrer Handlungen der göttlichen Hypostase des Heiligen Geistes zugeordnet, ihre Liebe der des Sohnes, für den Vater jedoch keine Entsprechung gefunden. Bei dieser Deutung habe ich einige Bedenken: Nach der christlichen Vorstellung ist die Trinität die unauflösbare Einheit der drei göttlichen Hypostasen. Würde Trinity nur zwei davon repräsentieren, würde sie ihrem Namen nicht gerecht. Mit der Liebe, die, wie Du treffend bemerkt hast, Trinity innerhalb des Films wie keine andere Figur verkörpert, bist Du meiner Meinung nach jedoch auf dem richtigen Weg. Denn die Liebe ist nach dem christlichen Glauben keine der Hypostase des Sohnes vorbehaltene Eigenschaft, sondern das eigentliche Wesen Gottes in seiner (trinitarischen) Gesamtheit (s. z.B. 1. Joh. 4,7-21).
Hm, da hätte ich mich etwas mehr reinknien müssen. Über die Trinität habe ich nämlich selber recherchiert, da mir die Angaben in meinen Materiealien doch zu dürftig gewesen sind, trotzdem habe ich es aber wie du treffend bemerkt hast ja den Bezug zu Gott leider zu dürftig bzw. gar nicht ausgearbeitet. Danke, dass du mich drauf hingewiesen hast und mir auch die richtige Fährte gezeigt hast :wink: .
Gezora hat geschrieben:Ein bisschen zu kurvenreich ist mir allerdings Deine Ableitung des Namens Anderson zu "Menschensohn". Der schwedische Nachname Anderson bedeutet ins Deutsche übersetzt "Sohn des Andreas". Der Vorname Andreas stammt aus dem Altgriechischen und leitet sich von den Wort "ἀνδρεία" (andreía) ab, welches sich wiederum von "ἀνήρ" (anér) ableitet, was "Mann" bedeutet. Nun kann "ἀνήρ" in seiner Grundform zwar zuweilen auch die Bedeutung von "Mensch" im allgemeinen haben (besonders wenn vom Gegensatz Gott-Mensch die Rede ist), auf die Ableitung "ἀνδρεία" trifft dies aber nicht zu. "ἀνδρεία" bezeichnet die Mannhaftigkeit, also die nach antiken Vorstellungen spezifisch männliche Tugend der Tapferkeit. Im dem Wort "ἀνδρεία" steckt also vielmehr eine Abgrenzung des Mannes gegenüber der Frau oder dem Kind als eine des Menschen gegenüber einem Gott. Der Name Anderson hieße in vollständiger Übersetzung also "Sohn des Tapferen" und nicht "Menschensohn". Unser christlich-theologischer Begriff "Menschensohn" ist eine Übersetzung des griechischen "ὁ υἱὸς τοῦ ἀνθρώπου" (ho hyiós tû anthrópu), was wörtlich "der Sohn des Menschen" heißt. Ich weiß nun nicht, ob die Ableitung auf Deiner eigenen Interpretation beruht oder einer Quelle entnommen ist, sparlich ist sie aber auf jeden Fall bedenklich.
Das stand genau so in meinen unterlagen leider und ich bin einfach davon ausgegangen, dass es richtig sein muss, schließlich war es ja der Lehrplan bzw. eine Lehrerhilfe für dieses Thema und auch die Verfasser hatten diverse Professoren Titel, weshalb ich einfach davon ausgegangen bin, dass es auch stimmen würde, was die da zu Papier gebracht haben, doch wie ich jetzt sehe ist dem leider nicht so :oops: .
Gezora hat geschrieben:Zum Schluss noch eine kleine Frage: Du schreibst in Deiner Besprechung "In der Bibel nannte sich nämlich Satan selbst den Boten." Könnest Du mir eventuell eine Belegstelle für ein solches Selbstzeugnis Satans angeben? Der Satan oder Teufel gilt zwar allgemein (gefallener) Engel, also als Bote – denn "Engel" ist lediglich die Eindeutschung von "ἄγγελος" (ángelos), dem griechischen Wort für "Bote" –, aber mir fällt im Moment keine Stelle ein, wo er sich selbst auch so bezeichnet.
In den Materialien stand ebenfalls nur drin, dass er sich des Öfteren als Boten bezeichnet hat. Verweise in der Bibel wurden dabei leider nicht gegeben, sonst hätte ich sie sicher ebenfalls wiedergegeben :? .
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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

@Elite

Gezora war nicht der einzige, der sich durch deinen Mammuttext gelesen hat :) . Auch ich habe jeden Satz gelesen.

Derart tiefgründige Symbolik vermag ich in Matrix leider nicht zu erkennen. Das ist mir dann doch etwas zu hoch. Und einen Film gerade auf so etwas hin zu untersuchen empfinde ich als sehr trocken. Irgendwie bin ich skepptisch, dass die Wachowski Brüder solche Gedanken beim Drehen des Filmes hatten.

Die Wachowskis hatten mit ihrem ersten Film einen wahren Kracher abgeliefert, der mit einer sehr komplexen Geschichte aufwartet und optisch ein Fest für die Sinne ist. Ich mag ihn von allen drei Filmen am liebsten. Besonders auch wegen besagter Actionszene in der Empfangshalle, oder der herrlichen Bullettime Szene auf dem Dach.
Teil 2 und 3 konnten in meinen Augen diese Qualität nicht halten und enttäuschten viele Zuschauer, die ihre Erwartungen wohl auch, ebenso wie ich, zu hoch geschraubt hatten. Trotz allem haben auch die beiden Nachfolger ihren Reiz und bestechen mit erstklassiger Action und in meinen Augen auch sehr guten Effekten, wenn das andere (von ihrem Standpunkt sicherlich zu Recht) auch nicht so sehen.
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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

Zipang (1990)

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Warum hatte ich diesen Film nur wieder aus dem Auge verloren? Naja, mittlerweile hab ich ihn gesehen, denn nach einigen japanischen Filmen stieß ich wieder darauf.
Zipang wurde, als ich das erste Mal davon erfuhr, als unterhaltsames und abgedrehtes Fantasy Spektakel betitelt und wahrlich es ist ein echt gelungenes Chambara Fantasy Abenteuer.
Wenn ich das alles richtig verstanden hab, dann sind Chambara, in historischer Umgebung angesiedelte japanische Swordsplay Filme, in denen es meisten recht heftig zur Sache geht und die Action klar im Vordergrund steht. Die Story beläuft sich vornehmlich auf einfach gestrickte Geschichten, die nicht selten die Rache thematisieren.

Covertext: Eine bunte Truppe von Abenteurern um den Schwertkämpfer Jigoku macht sich auf die Suche nach dem mystischen, sagenumwobenen Land des Goldes "Zipang". Seit jeher lockt es mit unermesslichen Reichtümern Abenteurer aller Länder an. Mächtige Gegner und unüberwindbare Hindernisse stellen sich ihnen in den Weg. Als sie endlich das mächtige goldene Schwert, den Schlüssel zum Tor der Welt von Zipang, finden, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Die Zahl der Gegner wächst, Schattenkrieger, Kopfgeldjäger, Ninjas und andere Schurken versperren den Weg zum mächtigen König von Zipang. Können sie das Geheimnis des Königs lüften...?

Anführer der bunten Truppe ist Jigoku Gokurakumaru, der von Masahiro Takashima dargestellt wird. Godzilla Fans wird er als trotteliger, aber recht intelligenter Kazuma Aoki aus „Godzilla vs. Mechagodzilla II“ in bester Erinnerung sein. Danach war er Yamato Takeru in „Madra – Das achtköpfiger Ungeheuer“ und tauchte auch in „Godzilla vs. Destroyah“ wieder auf. Vor Zipang sah man ihn auch noch in „Gunhed“ (bei uns Robot War). Des Weiteren ist da noch Sano Shirô in der Rolle von Jigokus Gruppenmitglied Bunchichi, der ebenso aus einigen Godzilla Filmen bekannt sein dürfte. So war er Yuri’s Boss in „Godzilla – GMK“, man sah ihn als rechte Hand Mitsuo Katagiris (Hiroshi Abe) in „Godzilla 2000 – Millenium“ und auch in „Final Wars“ tauchte er auf.
Alle übrigen Gesichter sind eher unbekannt, doch ihr Schauspiel ist sehr gut, ebenso, wie das von Takashima. Interessanterweise sieht mir Haruko Wanibuchi mit ihrer europäisch aussehenden Nase nicht sehr asiatisch aus. Ihr Minenspiel ist hingegen von allen das emotionalste.
Regisseur Hayashi Kaizo hat Zipang optisch beeindruckend in Szene gesetzt. Mit wunderschönen Locations entführt er den Zuschauer in eine längst vergangene Zeit und mit seinen Setbauten in eine Welt voller phantastischer Ereignisse, in der nichts unmöglich scheint. Der Ort, in dem die Pistolen-Lady es sich zur Aufgabe macht Jigoku zu erledigen erinnert zudem sehr an den Ort aus Kibakichi 1. Offenbar hat man die selbe Location gewählt um die Szene zu drehen. Je weiter die Geschichte fortschreitet umso mehr verlagert sich das Geschehen auf Sets, denn Zipang ist ein so phantastisches Königreich, dass sie nur so optisch umgesetzt werden konnte.
Ebenso, wie das optische Aussehen fesselt auch die Kameraführung. Kameramann Masaki Tamura hatte da ja auch schon gute Erfahrungen, denn er rückte auch „Lady Snowblood“ ansprechend ins Bild. In Zipang arbeitet er mit Zeitraffer Aufnahmen und das in wirklich beeindruckender Form. Besonders hervorzuheben ist der Finale Kampf, der nicht nur in Sachen Action fesselt, sondern auch hinsichtlich der Optik, denn Tamura setzt interessante Lichteffekte ein, die durch den Goldstaub, der versprüht wird noch zusätzlich an Effekt gewinnen.
Ach ja, die Action. Die Fightszenen sind ansprechen umgesetzt, wobei sie aber nicht bis ins kleinste Detail perfekt sind, wie etwa bei einem Okami, oder Sonny Chiba Film. In Zipang ist es aber vollkommen ausreichend, zumal es noch einiges an anderen Dingen zu bestaunen gibt, denn die Attacken der Pistolenlady sind auch nicht zu verachten, sowie der interessante Stil des unbesiegbar scheinenden Ninjas. Wirklich originell finde ich den Kampfanzug des Königs von Zipang. Dieses gepanzerte Ding wirkt auf den ersten Blick, wie ein überdimensionaler alter Taucheranzug, doch ist es vielmehr die Darstellung eines Dogû, einer traditionellen japanischen Figur aus der Jômon-Zeit (10.000 bis 300 v. Christus). Mit dem seltsamen Schwert scheint er ein unbezwingbarer Gegner zu sein und lässt es den verliebten jungen Krieger auch auf schmerzliche Weise spüren.
Recht rabiat, wie man gezeigt bekommt, wie das Schwert seinen Leib durchbohrt. Das ist zu Beginn so und bekommt man auch im verlauf des Filmes noch einmal zu sehen. Die Wunden, die diese Waffe hinterlässt sind nicht von schlechten Eltern und die Effekteleute haben hier ganze Arbeit geleistet. Klaffende Wunden, spritzendes Blut. Das hält sich den Film über zwar zurück, doch wenn, dann ist es ungemein effektiv eingesetzt und eben dann besonders zu sehen, wenn der König die merkwürdige Klinge schwingt. Aber auch die übrigen Effekte wissen zu begeistern und machen Zipang zum beeindruckenden Spektakel.
Die Filmmusik, trägt ihr übriges dazu bei. Mit asiatischen Instrumenten schaffen Yûko Kumagai und Hidehiko Urayama, die rechte Atmosphäre. Die Klänge verstärken zum einen den Kontext der Zeit und zum anderen unterstreichen sie die Rasanz und Stimmung der jeweiligen Situation. Mit ihrer melodischen Form entsteht somit aber auch eine wirklich ansprechend gestaltete Untermalung.

Ich bin begeistert. Zipang bietet alles, was Fantasyfans brauchen, eine gute Story, dramatische Ereignisse, phantastische Effekte und herrliche Action. Freunde von Chambara Action werden zudem noch bedient, denn wenn Jigoku Gokurakumaru seine Schwerter schwingt frohlocken die Fans. Zipang ist ein unterhaltsames und fesselndes Abenteuer.

Von mir gibt es somit: +++ +++ 1/2
Zuletzt geändert von mario-pana am Mo 07.04.2008, 17:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Gorath
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Beitrag von Gorath »

Ist der auf Deutsch? Gibts da irgendwie ne DVD?
Damals im Jahr 2004 mit diesem unglaublich trägem Rechner und dem alten 56K-Modem...
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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

Bei meinen Rezis brauchst du nur auf das Bild zu klicken, das bringt dich gleich zur DVD im Amazon Shop. :-P

Die DVD ist natürlich in Deutsch, uncut und verfügt sogar über Originalton mit deutschen Untertiteln, die man entweder für 4:3 oder 16:9 Bild einstellen kann.

Das Bild ist sehr gut und auch der Ton weiß zu begeistern. Leider sind die Untertitel nicht perfekt, aber immernoch wesentlich besser, als bei so manch anderer DVD.
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Gorath
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Beitrag von Gorath »

Danke für den Tip, hätte ich auch gleich drauf kommen können.
Damals im Jahr 2004 mit diesem unglaublich trägem Rechner und dem alten 56K-Modem...
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Gidorah
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Beitrag von Gidorah »

Vexille-Anime von den Appleseed2005-Machern,sher gut gemacht und auch zu empfehlen komt aber nicht ganz an Applesed ran.
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Harryzilla
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Beitrag von Harryzilla »

Jumper (2008) --- +++ 1/2

Teeniefilm mit einer originellen Grundidee. Manche Menschen verfügen über die Fähigkeit zu teleportieren. Diese werden von einer religiösen Sekte gejagt und getötet (weil nur Gott über solche Fähigkeiten verfügen sollte).
Als Pilotfilm zu einer TV-Serie wäre "Jumper" gar nicht schlecht, aber als Kinofilm ist er zu seicht und zu kurz. Es geht alles zu schnell. Samuel L. Jackson (gibt es eigentlich noch Hollywood-Filme in denen er nicht mitspielt?) gibt wieder einmal gekonnt den Oberbösewicht.
Zuletzt geändert von Harryzilla am Di 08.04.2008, 09:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Gezora
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Beitrag von Gezora »

@ Elite

Danke für Deine Antwort! Natürlich erhebe ich mit meiner Interpretation keinen Anspruch auf Richtigkeit. Da ich mich aber auf dem Gebiet der alten Sprachen und der Theologie einigermaßen gut auskenne, sind mir einige Punkte in Deiner Besprechung aufgefallen, die man vielleicht etwas anders oder detaillierter deuten könnte. Eigens für den Schulunterricht zugeschnittenes Material unterliegt häufig einer didaktischen Reduktion; d.h. einige Details oder kontrovers diskutierte Punkte werden ausgeblendet, um den Stoff so leichter vermittlen zu können. Einiges von dem, was ich angemerkt habe, erklärt sich sicherlich aus diesem Prinzip. Ich finde es in jedem Fall sehr erfreulich, dass ihr solche Themen in der Schule durchnehmt. Einen halbwegs aktuellen Blockbuster auf seine religiösen Versatzstücke abzuklopfen, stellt eine Unterrichtsform dar, wie sie zu meiner Zeit wohl nur in seltenen Fällen praktiziert worden ist.

mario-pana hat geschrieben:Und einen Film gerade auf so etwas hin zu untersuchen empfinde ich als sehr trocken.
Einen Film im Hinblick auf die in ihm verwendeten Motive zu analysieren, ist eine Sache, die ich persönlich im Gegenteil als äußerst spannend empfinde. Auch wenn es im Detail für den Außenstehenden natürlich immer fraglich bleibt, welche Intentionen seitens der "Autoren" in einem Film in seiner Gesamtheit oder in einer seiner Szenen verborgen liegen, steht hinter den Motiven, mit denen ein Film operiert oder auf denen er aufbaut, immer eine Geschichte, die sich sinnvoll zurückverfolgen lässt. Im Falle von "Matrix" ist es meiner Meinung nach offensichtlich, dass sich die Wachwoski-Brüder - ob nun direkt oder auf Umwegen - bei der Konzeption ihres Werkes zum einen von religiöser Erlösertopik, zum anderen von den Vorstellungen des philosophischen Idealismus haben inspirieren lassen. Auf der einen Ebene finden sich deutliche Parallelen zur christilchen Heilsgeschichte, auf der anderen zu Gedankenmodellen, wie sich sich schon in dem berühmten "Höhlengleichnis" Platons widerspiegeln. Die Schriften des Neuen Testamentes sind nun schon beinahe 2000 Jahre alt, die platonische Philosophie sogar noch ca. 400 Jahre älter. Ich finde es einfach faszinierend, dass man diesen "alten Schwarten" heute Motive entnehmen und aus diesen dann eine ansprechende und durchaus zeitgemäß wirkende Cyberpunk-Story konstruieren kann. Die Möglichkeit, solche traditionellen Muster in aktuell erzählten Geschichten entdecken zu können, ist für mich einer der wesentlichen Gründe, warum ich mir Filme ansehe.

Gruß
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Beitrag von Joan_Landor »

mario-pana hat geschrieben: Irgendwie bin ich skepptisch, dass die Wachowski Brüder solche Gedanken beim Drehen des Filmes hatten.
Für die Interpretation eines Werkes muss die Autorenintention nicht unbedingt eine Rolle spielen. Vieles entwickelt sich im Unterbewußtsein des Autors, wird von ihm gar nicht aktiv gesteuert. ("Tod des Autors")
... ich bin einfach davon ausgegangen, dass es richtig sein muss, schließlich war es ja der Lehrplan bzw. eine Lehrerhilfe für dieses Thema ...
Tja, das ist ein generelles Problem von Unterrichtsmaterialien: Da wird nicht nur didaktisch reduziert, was das Zeug hält, sondern leider auch viel Unsinn geschrieben.
Das Problem ist (meiner Erfahrung nach), dass es zwei Gruppen von Lehrern gibt: Jene, die sich in ihrem geliebten Fachgebiet richtig gut auskennen und solche, die sich auf gute und interessante Vermittlung verstehen. Ausnahmen bestätigen die Regel.
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Beitrag von Elite »

@ mario-pana:
Stimmt, hätte ich mir doch glatt denken können, dass du das zumindest auch gelesen hast. Mir war das vorher auch nicht alles aufgefallen, doch jetzt finde ich diese Interpretation sehr einleuchtend und so erschließt sich zumindest für mich viel mehr aus der Story, so dass vieles einen neuen bzw. einen zusätzlichen Sinn ergibt, dass ich „Matrix“ letztendlich doch noch mal ne Ecke faszinierender finde als vorher schon. Wenn du das nicht so empfindest akzeptier ich das natürlich.

@ Gezora:[/b:]
Da du, wie du schon erwähnt hast, ziemlich bewandert auf diesem Gebiet bist und selber erkannt hast, dass manche Aspekte weniger detailreich bzw. etwas zu blass belegt worden sind (auch vom Material her) glaub ich dir das und gehe kaum davon aus, dass deine Belege auch noch zu lückenhaft sein könnten, da du ja schon die Lücken im Ausgangsmaterial erkannt hast.

Ansonsten kann ich das aber mit der Reduktion gut nachvollziehen, da einem ansonsten, neben den ziemlich vielen Informationen, auf einmal noch unklare Sachen dabei sind über der man sich noch zusätzlich Gedanken machen muss und einem sogar das bisher erlernte in Frage stellen lassen auf Grund der Annahme, dass wieder etwas unklar sein könnte oder das Lernen an sich erschweren, da man auch den Vorbehalt der ganzen Unklarheiten berücksichtigen muss und somit noch mehr sich einprägen muss.
Ich für meinen Teil finde das allerdings nicht gut, man hätte das dann lieber streichen sollen, anstatt es als Information preiszugeben, ohne irgendeinen Verweis darauf, dass es nicht ausreichend belegt worden ist.
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mario-pana
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Beitrag von mario-pana »

@Elite

Was heißt hier empfinden? :)

Die von dir geführte Analyse erschließt sich mir nicht, weil ich einen Film nicht primär nach religiösen Symbolen abklopfe. Ich kann einfach nicht mit der Bibel vor einem Film sitzen und zu den Elementen der Geschichte dezidiert einen Bezug zu den Psalmen usw. aufbauen. Das ist mir eben zu trocken. Natürlich analysiere ich auch Filme und finde in beinahe jedem, unterschwellig, einen Punkt aus dem man lernen kann und den ich auf das reelle Leben anwenden kann, doch Religion ist dabei aber nicht mein Fokus.
Ich mag die Bibel mit ihren interessanten Geschichten, aus der sich schon viele Filmemacher bedient haben. Ich erinnere mich mit Freuden an den ersten Indiana Jones Film. In diesem Zusammenhang finde ich Religion interessant und unheimlich spannend.
Aber ist die Bibel in den vielen vergangenen Jarhunderten nicht auch mehrmals verändert worden? Keine Ahnung, doch da die Kirche in der Vergangenheit sie als Machtinstrument missbrauchte kann ich mir schon vorstellen, dass sie mit Veränderungen ihr Tun legitimieren wollten. Wenn dem so ist, wie realistisch kann dann eine Analyse sein? Das ist es dann wohl auch, dass es mir so schwer macht mich mit solch religiösen Analysen anzufreunden. Zahlen und Psalme und dergleichen sind dazu noch nie mein Freund gewesen. Ich bin ein eher visueller Mensch. Da sich vor meinen Augen in Matrix aber vielmehr eine phantastische Geschichte offenbart, mit massig Action und herrlichen Effekten, sowie einer erstklassigen Story, sehe ich religiöse Bezüge primär einfach nicht. Vielleicht bin ich ja auch zu doof dazu.


@Gezora

Da du dich für alte Sprachen und Theologie so sehr interessierst, ist es natürlich logisch, dass du Spaß daran hast solche Analysen zu führen. Ich verstehe das schon, dass alte Schriften ihren Reiz haben. Besonders im Ägyptischen un Azthekischen ist das spannende Potential nicht von der Hand zu Weisen. Eine interessante Schrift hatten sie und sicher auch eine interessante Sprache.
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Beitrag von Elite »

mario-pana hat geschrieben:@Elite
Die von dir geführte Analyse erschließt sich mir nicht, weil ich einen Film nicht primär nach religiösen Symbolen abklopfe. Ich kann einfach nicht mit der Bibel vor einem Film sitzen und zu den Elementen der Geschichte dezidiert einen Bezug zu den Psalmen usw. aufbauen. Das ist mir eben zu trocken. Natürlich analysiere ich auch Filme und finde in beinahe jedem, unterschwellig, einen Punkt aus dem man lernen kann und den ich auf das reelle Leben anwenden kann, doch Religion ist dabei aber nicht mein Fokus.
Achso, naja bei mir war es ja die Aufgabe gewesen, was der Film Matrix mit Religion zu tun hat. Ansonsten suche ich auch nicht so akribisch genau nach solche Parallelen, finde sie aber nichts desto trotz ungemein interessant.
mario-pana hat geschrieben:Aber ist die Bibel in den vielen vergangenen Jarhunderten nicht auch mehrmals verändert worden? Keine Ahnung, doch da die Kirche in der Vergangenheit sie als Machtinstrument missbrauchte kann ich mir schon vorstellen, dass sie mit Veränderungen ihr Tun legitimieren wollten. Wenn dem so ist, wie realistisch kann dann eine Analyse sein? Das ist es dann wohl auch, dass es mir so schwer macht mich mit solch religiösen Analysen anzufreunden. Zahlen und Psalme und dergleichen sind dazu noch nie mein Freund gewesen. Ich bin ein eher visueller Mensch. Da sich vor meinen Augen in Matrix aber vielmehr eine phantastische Geschichte offenbart, mit massig Action und herrlichen Effekten, sowie einer erstklassigen Story, sehe ich religiöse Bezüge primär einfach nicht. Vielleicht bin ich ja auch zu doof dazu.
Ich hab die parallelen zum christlichen Glauben vorher auch nicht erkannt und sah bzw. sehe noch immer in Matrix eine phantastische Geschichte offenbart, mit massig Action und herrlichen Effekten, sowie einer erstklassigen Story, doch jetzt ist es für mich noch viel mehr als das, als ob die Wachowskis einen Masterplan mit dem Machen des Films gehabt haben, so sehe ich das zumindest :roll: .
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Beitrag von Harryzilla »

Alien Vs Predator 2 - Requiem (2007) --- +++

Die Gebrüder Strause schaffen es dem Franchise den Todesstoß zu verpassen. Gratulation.
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Beitrag von Gezora »

mario-pana hat geschrieben:Aber ist die Bibel in den vielen vergangenen Jarhunderten nicht auch mehrmals verändert worden? Keine Ahnung, doch da die Kirche in der Vergangenheit sie als Machtinstrument missbrauchte kann ich mir schon vorstellen, dass sie mit Veränderungen ihr Tun legitimieren wollten.
Die Schriften des Neuen Testamentes - über die des Alten brauchen wir hier gar nicht zu reden, da diese parallel durch das Judentum tradiert worden sind, so dass ein Manipulationsversuch durch die christliche Kirche von vornherein zwecklos gewesen wäre - sind wie alle antiken Texte über Jahrhunderte hinweg handschriftlich überliefert worden; d.h. wenn jemand einen Text haben wollte, musste er eine Abschrift eines bereits vorhandenen Exemplars desselben anfertigen lassen. Auf diese Weise haben sich in die so entstandenen Kopien im Laufe der Zeit natürlich Textvarianten eingeschlichen, größtenteils aufgrund schlichter Fehler bei der Übertragung, zuweilen aber auch sicher durch bewusste Eingriffe. Allerdings kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden, dass solche Eingriffe den Wortlaut der neutestamentlichen Texte jemals entscheidend und nachhaltig verändert haben.

Die Schriften des Neuen Testamentes fanden ziemlich bald nach ihrer Entstehung eine weiträumige Verbreitung - eine zu weiträumige, als dass es vorstellbare wäre, dass ein bewusster Eingriff in den Text - und sei die Entscheidung dazu auch an einem Ort mit großer kirchlicher Machtkonzentration getroffen worden - eine Auswirkung auf alle im Umlauf befindlichen Abschriften gehabt haben könnte. Die heute maßgebliche Ausgabe des Neuen Testamentes beruht nun aber auf dem Prinzip der kritischen Edition. Das bedeutet, dass die Herausgeber darum bemüht sind, möglichst viele Textzeugen zu sammeln und zu vergleichen, und auf Basis einer Analyse dieses Vergleichs den Versuch unternehmen, den Text in seiner ursprünglichen Form zu rekonstituieren. Die nicht direkt in den Text aufgenommen Varianten, die sich in der Überlieferung finden, werden bei diesem Verfahren in einem sogenannten Textkritischen Apparat gesammelt, der unter dem eigentlichen Text abgedruckt wird, damit jeder Benutzer einer solchen Ausgabe die Arbeit der Herausgeber überprüfen und gegebenenfalls seinerseits kritisieren kann. Für die Schriften des Neuen Testamentes können wir bei der kritischen Edition auf eine Vielzahl von Textzeugen zurückgreifen, die zu einer Zeit niedergeschrieben worden sind, als sich überhaupt noch kein nenneswerter kirchlicher Machtapparat ausgebildet hatte. Eine angenommene Manipulation der Texte könnte vor diesem Hintergrund also wohl kaum Bestand haben.

Was im Laufe der Zeit natürlich gewissen Schwankungen unterworfen war, ist die Zusammensetzung des neutestamentlichen Kanons, also die Frage, welche Schriften für den gläubigen Christen als verbindlich anzusehen sind und welche nicht. Allerdings standen die Kerntexte des Neuen Testamentes (die vier Evangelien, die Apostelgeschichte und die sogenannten paulinischen Briefe) dabei nie zur Diskussion. Darüber hinaus existieren auch von den Schriften, die keinen Einzug in den Kanon erhalten haben, heuzutage kritische Ausgaben, die für jedermann einsehbar und erhältlich sind. Die Textgeschichte des Neuen Testamentes steht somit jedem Interessierten offen. Von einem krichlichen Geheimwissen kann in diesem Punkt keine Rede sein.

Beispiel einer Seite einer kritischen Ausgabe des Neuen Testamentes (mit englischer Übersetzung und Kommentar):

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Gruß
Gezora
Wir haben es bisher in unserer Epoche auf allen Gebieten zu unglaublichen Höchstleistungen gebracht, nur nicht in der Kriminalität.
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Beitrag von Harryzilla »

@Gezora,

die katholische Kirche hat doch ganze Passagen (z.B. die Bergpredigt oder Teile davon) unterschlagen, oder irre ich mich da völlig?
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Beitrag von Gezora »

Harryzilla hat geschrieben:die katholische Kirche hat doch ganze Passagen (z.B. die Bergpredigt oder Teile davon) unterschlagen, oder irre ich mich da völlig?
Also davon habe ich wirklich noch nie etwas gehört. Ich denke, Du verwechselst da irgendetwas. Gerade die Bergpredigt ist eine der zentralen Texte der gesamten Christenheit. Sie enthält schließlich das "Vater unser". Die Römisch-Katholische Kirche mag sich zwar nicht immer an ihre Inhalte gehalten haben, aber hat sie sicherlich nicht aus dem Matthäusevangelium gestrichen.

Die Römisch-Katholische Kriche hatte lange Zeit den Vorteil, dass kaum eins ihrer Schäfchen (und das konnte durchaus auch für den einfachen Dorfpfarrer gelten) in der Lage war, die lateinische Bibel, geschweige denn die hebräischen oder griechischen Originaltexte zu lesen. Sie hatte also schon allein aufgrund ihrer Interpretationshoheit genügend Möglichkeiten, die gewöhnlichen Gläubigen nach ihrem Willen zu lenken. Eingriffe in den Text der biblischen Schriften wären zu diesem Zweck gar nicht nötig gewesen.

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Beitrag von Harryzilla »

Die Urfassungen der Bibel sind ja großteils verschollen oder nur noch teilweise erhalten (bzw. befinden sich möglicherweise im Archiv des Vatikans). Wurden viele Bibeltexte nicht nach dem Konzil von Konstantinopel umgeschrieben? Aus der Frau von Jesus Christus wurde damals eine Hure gemacht.
Die Kirche hat immer nur das veröffentlicht was ihr in den Kram passt (man denke an das Judas-Evangelium oder die Schriftrollen von Quran).
Die Schriften des Neuen Testamentes fanden ziemlich bald nach ihrer Entstehung
200 - 400 Jahre nach Christus.
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Beitrag von Gezora »

Harryzilla hat geschrieben:Die Urfassungen der Bibel sind ja großteils verschollen oder nur noch teilweise erhalten (bzw. befinden sich möglicherweise im Archiv des Vatikans). Wurden viele Bibeltexte nicht nach dem Konzil von Konstantinopel umgeschrieben? Aus der Frau von Jesus Christus wurde damals eine Hure gemacht.
Sorry, Harry, aber man sollte Dan Brown in dieser Sache nicht als zuverlässige Quelle ansehen. Über die heute jedem offen stehenden Möglichkeiten, die Textgeschichte des Neuen Testamentes zu rekonstruieren, habe ich ja oben schon geschrieben. Du brauchst nur in die nächste Buchhandlung zu gehen und Dir den Nestle-Aland zu holen, um eine zuverlässige kritische Ausgabe der Texte in die Hände zu bekommen.

Die Kirche hat immer nur das veröffentlicht was ihr in den Kram passt (man denke an das Judas-Evangelium oder die Schriftrollen von Quran).
Die Schriftrollen von Qumran stehen in keiner direkten Verbindung mit dem Christentum. Es handelt sich bei ihnen um Zeugnisse einer jüdischen Lebensgemeinschaft, möglicherweise einer Sekte. Das Judasevangelium ist zwar christlichen Ursprungs, wurde jedoch schon bald nach seiner Entstehung von der Majorität der orthodoxen Kirchenväter als häretisch eingestuft. Es repräsentiert die Auffassungen einer religöisen Splittergruppe. Seine Aufnahme in den neutestamentlichen Kanon zu erwarten wäre absurd. Das wäre ungefähr ebenso, als erwartete man, dass die Juden die Schriften des Neuen Testamentes als kanonisch akzeptierten. Mit der Verlässlichkeit der Überlieferung der kanonischen neutestamentlichen Schriften hat dieser Punkt nichts zu tun.
200 - 400 Jahre nach Christus.
Die neutestamentliche Schriften entstanden ungefähr in der Zeit von 50 bis 120 n. Chr. Die Kernschriften wurden jeweils nach ihrer Entstehung mit erstaunlicher Geschwindigkeit innerhalb des missionierten Raums verbreitet. Ich weiß daher nicht genau, aus welche Ereignisse Du Dich mir dem von Dir angegebenen Zeitraum beziehst.

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Beitrag von Harryzilla »

Sorry, Harry, aber man sollte Dan Brown in dieser Sache nicht als zuverlässige Quelle ansehen.


Darüber habe ich schon lange vor Dan Brown gehört. Es gibt nunmal sehr viele Hinweise darauf, dass Jesus Christus der Rabbi verheiratet war. Kann man glauben oder nicht. Kleriker verleugnen das natürlich (auch wenn es noch so einleuchtend bzw. möglich ist). Ich bin zumindest für alle Möglichkeiten offen. Du doch wohl auch?
Zuletzt geändert von Harryzilla am Do 10.04.2008, 18:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Harryzilla »

Die neutestamentliche Schriften entstanden ungefähr in der Zeit von 50 bis 120 n. Chr.
Da mein Wissen diesbezüglich eher oberflächlich ist, will ich deine Thesen (auch andere deiner Postings) nicht anzweifeln, obwohl es wenige eindeutige Hinweise auf genaue Datierungen gibt. Mit Ungefähr liegst du vermutlich richtiger als meine Jahreszahlen. YIYA
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Beitrag von mario-pana »

@Gezora

Danke für die ausführliche Aufklärung. +++

Dank auch dir Harryzilla. Ist doch immer wieder aufschlussreich so etwas. +++


Ich lass mein gutes Exemplar, dass ich zur Konfirmation bekam doch lieber erst einmal im Schrank. Das Anlesen ließ die grauen Haare schon spriesen. Da steig ich nicht durch, wenn ichs nicht wirklich will. Vielleicht in 20 Jahren mal. :-P
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Beitrag von Gezora »

Harryzilla hat geschrieben:Es gibt nunmal sehr viele Hinweise darauf, dass Jesus Christus der Rabbi verheiratet war. Kann man glauben oder nicht. Kleriker verleugnen das natürlich (auch wenn es noch so einleuchtend ist). Ich bin zumindest für alle Möglichkeiten offen. Du doch wohl auch?
Mir geht es hier lediglich darum, dass größere manipulative Eingriffe in den Text der kanonischen Schriften des Neuen Testamentes durch die moderne Textkritik heute aller Wahrscheinlichkeit nach aufgeklärt worden wären. Der Wahrheitsgehalt dieser Schriften ist ein vollkommen anderes Problem.

Über das Verhältnis zwischen Jesus und Maria Magdalena lässt sich natürlich trefflich spekulieren. Dazu braucht man jedoch weder auf apokryphe Schriften noch auf Verschwörungstheorien zurückzugreifen. In Anbetracht der Tatsache, dass sich bei der Gesellschaft, der Jesus entstammte, um ein streng patriachalisch geprägtes Gebilde handelt, gibt die prominente Rolle, die der JüngerIn Maria in den kanonischen Evangelien zukommt, schon ausreichenden Anlass zu Fragen.

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Beitrag von Harryzilla »

Amen
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Beitrag von Gezora »

Gezora hat geschrieben:Allerdings kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden, dass solche Eingriffe den Wortlaut der neutestamentlichen Texte jemals entscheidend und nachhaltig verändert haben.
Da ich mich in diesem Satz, wie ich im Nachhinein sehe, etwas missverständlich ausgedrückt habe, noch eine kleine Präzisierung: Mit "nachhaltig" meinte ich "bis in die heutige Zeit hinein". Natürlich haben sich einige aller Wahrscheinlichkeit nach willkürlich vorgenommene Eingriffe in die Texte lange Zeit halten können. Aber die textkritische Erschließung der neutestamentlichen Schriften hat eben mittlerweile längst ihren Finger in diese wunden Punkte legen und die Vorgänge auf diese Weise zu weiten Teilen transparent machen können.

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Beitrag von Space_Godzilla »

Kampf der Welten +++ +++ +++

Hat meine Erwartungen voll und ganz erfüllt! So und nicht anders sollte ein Invasions-Film sein!
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Beitrag von Gezora »

The Brothers Grimm (2005) ---

Die Geschichte um einen Aufschneider, der in seine behaupteten, aber nie unter Beweis gestellten Fähigkeiten schließlich doch hineinwachsen muss, ist sicherlich nicht neu, aber vielleicht doch interessant genug, sie ab und an neu zu erzählen. Warum man aber ausgerechnet die Gebrüder Grimm ausgesucht hat, in eine Rolle als vorgebliche Exorzisten hineinzuschlüpfen, erschließt sich mir nicht. Abgesehen von dem verfehlten Konzept scheint mir auch die Umsetzung ziemlich misslungen. Die sprichwörtlichen "Hand und Fuß" sucht man bei diesem Werk vergebens (gab es ein Drehbuch, gab es keins, gab es mehrere?). Insgesamt einer der belanglosesten Filme, die ich in letzter Zeit gesehen habe - zu belanglos, um sich drüber aufzuregen: Daher nur ein Daumen nach unten und keine zwei.

Gruß
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