Sein verwaister, bei ihm wohnender, Cousin Henry, den er im Roman abgeneigt war, in der Serie sind sie eher freundschaftlich verbunden, sollte erst garnicht mitflüchten. Auch fehlt im Roman beispielsweise der komplette Plot um die Familie Vichot. Auch das merkt man der Serie an, da sie hier auch spannungsmässig abfällt.
Die zweite Staffel fängt garnicht so unspannend an, allerdings wird der Plot hier langweiliger, als Zwei der Vier Helden in der goldenen Stadt ankommen, dort besonders, als es mit dem albernen, im Roman nicht vorkommenden, Cognosc losgeht. Laut Serie sollen sie die wahren Herrscher und nicht die einäugigen, dreibeinigen, Blasenverzehrenden Wesen sein. Im Roman kamen der oder die Cognosc garnicht vor! Hier fehlt auch eine Begründung was sie genau sind und wo sie herkommen und wie sie den Plan hatten, die Menschheit zu unterjochen. Lediglich Will gelingt (wohl vorerst) in der Serie die Flucht aus der goldenen Stadt. Beanpole warte draussen, der er sich in der "Olympiade" nicht für die goldene Stadt hat qualifizieren können, auf seinen Freund. Zusammen gehen sie zurück in die weißen Berge und müssen feststellen, dass (in der Serie) die Dreibeiner wohl die Siedlung der freien Menschen aufgespürt und zerstört haben.
Man kann also sagen, dass die Serie ein, für die Menschen, schlechtes Ende hat, die Dreibeiner mit ihrem Plan wohl durchkommen werden. Im Buch, respektive im dritten Band, schafft es die Menschheit, dank Henry Parker, die goldene Stadt und die Dreibeiner zu vernichten. Das wahre Ende hätte dann in der dritten Staffel verfilmt werden sollen, jedoch wurde es, dank Dr. Who, ebenfalls eine BBC-Produktion, nicht. Beide Serien erschienen der BBC als zu teuer und Dr. Who war wohl die populärere der beiden Serien, klar, sie war ja damals auch schon etabliert. Obwohl man Dr. Who kurzfristig hätte einstellen können, man denke nur an die Regeneration des Doktors, hat sich die BBC dagegen entschieden.
Mich hätte zwar schon interessiert, was die BBC aus der dritten Staffel gemacht hätte, jedoch muss ich rückblickend sagen, dass ich von der zweiten Staffel enttäuscht und doch froh bin, dass es unter diesen Umständen zu keiner dritten Staffel gekommen ist. Von der ersten zur zweiten Staffel wechselten unter anderem der Regisseur und/oder Produzent der Serie, sie wurde Romanfremder (siehe beispielsweise den von mir als albern empfundenen Cognosc). Vielleicht hätte jedoch die dritte Staffel einiges aufgeklärt (bsp. Cognosc) oder zu einem anderen Ende geführt (Frieden zwischen Menschheit und Aliens?) da es hier dank einiger Ungereimtheiten in der zweiten Staffel (der Coggy wollte sich mit den anderen Cognosc beraten und ist deswegen abgehauen) andere Losungsmöglichkeiten hätte geben können.
Special Effects: Gut, das meiste sind in dieser Serie Blue/Green Box-Effekte, Stop Motion-Effekte und Matte Paintings, jedoch muss man auch dazu sagen, dass dies damals bis weit in die 80er und teilweise noch in den 90ern üblich war. Erst mit Star Trek TNG, Terminator 2 und mit Babylon 5 wurden CGI-Effekte vermehrt genommen, dann allerdings auch nur für wesentlich teurere, große US-Produktionen! Jedoch, und das finde ich hier an Tripods schon wieder spannend, war dies einer der, meines Wissens nach, ersten Serien, wo auch Computertechnik zum Einsatz kam. In der zweiten Staffel wurde Will das Sonnensystem der Meister gezeigt. Dieses und der Vor- und Abspann der Serie entstanden damals auf Acorn BBC-Rechnern. Zumindest das Sonnensystem wurde mit den Wettercomputern der BBC erstellt. Da diese Tagsüber für die Wetterberichte benötigt wurden, ging dies nur Nachts, die Effektetechniker mussten also Nachtschichten schieben, was den Dreh der Serie wohl auch noch etwas verzögerte.
Da Tripods eine Dystopie ist, ist die Serie und die Romane wohl auch als Gesellschaftskritik, wie beinahe jede Science Fiction, zu verstehen. Sie reiht sich deswegen in eine Liga mit Philip K. Dick, Isaac Asimov, Brian Aldiss, Anthony Burgess und vielen anderen ein. Auch Anleihen an andere große SF-Geschichten sind klar zu erkennen (bekanntestes Beispiel: Krieg der Welten von H. G. Wells). Deswegen ist Tripods jedoch keine bloßes plagiat oder gar dreiste Kopie, nein, Tripods ist etwas eigenes, eine eigenständige Geschichte.
Die damaligen Schauspieler sind heute nicht mehr als Schauspieler tätig. Ceri Seel, Darsteller des Beanpole, ist heute beispielsweise als Lehrer tätig. Jim Baker, Darsteller das Henry Parker, ist seit einiger Zeit mit Bioseifen selbstständig. (http://www.hertfordshiresoap.co.uk/) John Shackley, Darsteller des Will Parker, ist heute Manager eines Hotels. Lediglich von Robin Hayter, Darsteller des Fritz Eger, ist kaum etwas bekannt, er war wohl vor einiger Zeit Skilehrer in den Alpen. (Man beachte die Ironie der Geschichte!)
DVD-Auswertung: Sicher hat die DVD, aufgrund des eher als Preiswert zu bezeichnenden Ausgangsmaterials, nicht die beste Bild- und Tonqualität. Auch die Extras, bis auf die wirklich gut gemachten Booklets in den Einzelstaffeln, sind eher bescheiden ausgefallen.
Fazit: Für Science Fiction-Fans etwas ganz besonderes. Für Science Fiction-interessierte eine ganz nette Serie, die man gesehen haben sollte. Für jeden anderen eher eine trashige Billigproduktion (obwohl die damals wohl garnicht so billig war). Für mich eine der außergewöhnlichsten Serien der 80er-Jahre, sowas habe ich erst wieder mit dem ebenfalls eingestellten Space 2063 von 1994/95 erlebt, danach so nie wieder, zumindest nicht bei einer (SF-)Serie.
Persönliche Altersempfehlung zu schauen der Serie: ab 12, besser erst ab 14, um die Zusammenhänge zu verstehen.

Noch ein paar persönliche Worte zum sog. Fan-Klub: da ich einige Jahre dort Mitglied war und bis heute noch einige freundschaftliche Verbindungen dorthin habe, kann ich vom Klub nur abraten. Es sind wohl dort immernoch seitens des sog. "Vorsitzenden" Intrigen an der Tagesordnung. Auch das seit einigen Jahren versprochene Adventure hat einen langen, grauen Bart. Der Herr Sven V. steht sich, laut Aussage einiger Noch-Mitglieder, selber im Weg. Dennoch möchte ich eines noch sagen: Ich bin dort, in diesem "Klub" niemanden mehr böse, mit einigem zeitlichen Abstand kann ich sogar über die ganzen Intrigen nur noch müde lachen.
Jeder kann und sollte für sich entscheiden, ob es Sinn macht, nach dem Christopher Samuel Youd (John Christopher) 2012 im Alter von 89 Jahren verstorben ist, dort beizutreten. Große Vor- oder Nachteile (evtl. werdet ihr mal um eine Spende für den Erhalt des Klubs gebeten) habt ihr meiner Meinung nach jedoch nicht (zu befürchten). Eine Verlinkung auf die Website erspare ich mir, da sie erstens oben schon verlinkt ist und zweitens diese Informationen auch nicht mehr die aktuellsten sind.
Falls ich / wir jetzt jemanden auf die Serie oder Romane neugierig gemacht haben, folgt jetzt noch ein kleinwenig Werbung:
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Eine weitere verfilmte John Christopher-Geschichte ist "Die Wächter", eine Deutsch-Britische Koproduktion:
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