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Saikano

Verfasst: Mo 15.01.2007, 09:57
von Harryzilla
Saishû heiki kanojo (2005) +++ 1/2

Ungewöhnliches Liebesdrama und Antikriegsfilm. Die beiden Schüler Chise und Shuji sind ineinander verliebt, aber Japan befindet sich mit der restlichen Welt im Krieg. Chise wurde von der Regierung zur tödlichen Waffe umfunktioniert um ihr Land zu verteidigen (eine Mischung aus Transformers/Neon Genesis Evangelion und Akira). Sie ist imstande ganze Armeen auszuradieren.
Sie mutiert immer mehr zur Maschine und auch Ihre Gefühle leiden darunter. Nur die Liebe zu Shuji läßt sie die unzähligen Toten die sie auf dem Gewissen hat ertragen. Leider machen äußere Umstände den beiden das Leben schwer. Für die eigenen Leute ist sie ein Monster. Romeo & Julia ist ein heiterer Schwank dagegen.
Durch einen Systemfehler wird Chise zur ulimativen Waffe, die nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden kann. Sie wird die Welt vernichten wenn sie nicht vorher eliminiert wird.
Spoiler:
Wer auf ein Happy End wert legt, der sollte sich keine japanischen Filme ansehen.

Saikano (so der deutsche Titel) war zuerst ein Manga, dann eine Anime-Serie und jetzt ein Realfilm.

Verfasst: Do 18.01.2007, 10:44
von kami
Grauenhafter Bockmist, imho, mit lahmer Geschichter, falschen Gefühlen, furchtbaren Hauptdarstellern, schwülstigem musikalischen Dauerbombardement und wenigen, immerhin recht gelungenen FX-Szenen.
Dazu eine mäßige DVD mit matschigem Bild und entweder Scheiß-Synchro oder Scheiß-Dubtitles.
Voller Flop! --- --- ---

Verfasst: Do 18.01.2007, 15:39
von Antropophagus
Hui...das sind aber zwei definitiv grundverschiedene Meinungen... :-P

Verfasst: Do 18.01.2007, 17:35
von Ashitaka
kami hat geschrieben:Grauenhafter Bockmist, imho, mit lahmer Geschichter, falschen Gefühlen, furchtbaren Hauptdarstellern, schwülstigem musikalischen Dauerbombardement und wenigen, immerhin recht gelungenen FX-Szenen.
Ah,
so ähnlich wie DEVILMAN :?: - Muss ich mir mal anschauen :-P :-P :-P

Verfasst: Do 18.01.2007, 20:45
von Harryzilla
Ich bin auf weitere Meinungen gespannt.

Verfasst: Fr 19.01.2007, 16:16
von kami
Ashitaka hat geschrieben:
kami hat geschrieben:Grauenhafter Bockmist, imho, mit lahmer Geschichter, falschen Gefühlen, furchtbaren Hauptdarstellern, schwülstigem musikalischen Dauerbombardement und wenigen, immerhin recht gelungenen FX-Szenen.
Ah,
so ähnlich wie DEVILMAN :?: -
Nein, DEVILMAN ist noch um einiges besser.

Verfasst: Sa 02.06.2007, 14:31
von Super Godzilla
Kann mir jemand ein paar Screenshots machen, damit ich die Qualität der dt. DVD ansehen kann?

Verfasst: Fr 21.09.2007, 02:32
von Dagon-sama
Saikano war ein ziemlich ungewöhnlicher Film. So wie unser Freund kami den Film als "Bockmist" (magst du eigentlich überhaupt einen japanischen Film? *g*) würde ich nicht, aber wirklich gut fand ich ihn auch nicht.
Die Geschichte an sich fand ich wirklich super, Japan steht mit der ganzen Welt im Krieg und ein Mädchen wird in eine Superwaffe umgewandelt und ihr Freund versucht ihre Menschlichkeit aufrecht zu erhalten. Bis dahin ein dickes Plus.
Nur die Liebesszenen... Die waren genauso scheisse und aufgesetzt wie die aus der Star Wars Prequel Trilogie. Das hat mir wirklich einiges an wichtigen Symphathien für die beiden Charaktere genommen und wenn man sich mit diesen beiden nicht identifizieren kann, verfehlt der Film leider seine Wirkung. Bei mir war das leider der Fall.
Wenn man die Liebesszenen nicht als genauso anstößig empfindet wie ich, kann man mit dem Film ziemlich viel spass haben. Ist halt mal eine andere, an sich ziemlich bedrückende Variante eines Kriegsdramas.

Wertung : +++ ---

Verfasst: Fr 21.09.2007, 10:53
von mario-pana
Ich hab davon gehört, dass die Anime Umsetzung wesentlich besser gelungen sei, was Dramatik und Inhalt angeht. Und für die gezeichneten Umgebung halt ich die Geschichte doch wesentlich passender, als für den Realfilmbereich.

Aufgrund der sehr dramatisch klingenden Geschichte schreckte ich bisher zurück und würde, wenn, dann auch nur zur Anime Fassung greifen.

Verfasst: Sa 29.09.2007, 10:15
von kami
So, hab nach einer Zweitsichtung vor ein paar Wochen mal´ne Rezi geschrieben:

Saikano: The Last Lovesong On This Little Planet

Bild

Originaltitel: Saikano / Saishû heiki kanojo
Produktionsjahr: 2005
Herstellungsland: Japan
Regisseur: Taikan Suga
Darsteller: Aki Maeda, Shunsuke Kubozuka, Shihori Kanjiya, Ryô Kimura,, Masatô Ibu, Takuji Kawakubo, Satoshi Nikaido, Miki Sakai, Kiyohiko Shibukawa, Kanji Tsuda


Die Liebe ist ein seltsames Spiel, fürwahr, davon wusste schon die Schlagerkuh Connie Francis ein nerviges Lied zu singen. Da haben wir zum Beispiel in Taikan Sugas Manga-Realverfilmung SAIKANO, dem angeblich letzten Liebeslied auf diesem kleinen Planeten, ein Liebespaar, welches zum einen aus Shuji (gemimt von Shunsuke Kubozuka) besteht, einem Schüler, welcher aussieht wie ein auf Teenie-Popstar gebürsteter hässlicher Mittdreißiger inklusive gigantischer Gelfrisur, die ihn mal eben 15 cm größer macht, zum anderen Chise (Aki Maeda), seine immerhin nicht gänzlich unhübsche Mitschülerin und Irgendwie-Freundin, welche aber offensichtlich an galoppierender Gesichtsverhärtung leidet und damit ebenso wie ihr spackiger Freund zur mimischen Umsetzung ihrer Gefühle nur in Ansätzen in der Lage ist.
Chise hat außerdem noch einen Nebenjob als ultimative Waffe des japanischen Militärs, welcher sie zwingt, das eine oder andere sogenannte Techtelmechtel mit ihrem Gesichtsfasching von Freund vorzeitig abzubrechen und als robotischer Todesengel Volk und Vaterland vor den verheerenden Angriffen einer ominösen und nicht weiter spezifizierten Allianz zu retten. Denn es herrscht Krieg im Land der aufgehenden Sonne, ein Krieg, von dem die Einwohner Sapporos allerdings nur gelegentlich etwas mitbekommen.
Gleich zu Beginn des Filmes wird der Zuschauer Zeuge eines alliierten Bomberangriffes auf die Heimatstadt unseres jungen Pärchens, welche auch kräftig in Mitleidenschaft gezogen wird, allerdings kann Chises Eingreifen das Schlimmste verhindern. Schon bald herrscht wieder eitel Sonnenschein im japanischen Norden und die Protagonisten können sich endlich wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung hingeben, endlosen auf der Stelle tretenden Gesprächen über Sinn und Unsinn des Lebens, der Liebe, ihrer Liebe im ganz speziellen, gelegentlich auch über den Krieg, welcher, so finden beide Liebenden, gar schröcklich ist. Denn des Krieges wegen muss Chise ihren unansehnlichen Lover regelmäßig verlassen, was nicht unbedingt zum Gedeihen ihres jungen Glücks beiträgt, zumal das in Chise integrierte Waffenarsenal immer weiter durch das Militär aufgestockt wird und sie sich dadurch ihrem Menschsein entfremdet.

Wie echte Menschen handeln aber unsere liebenden Helden schon vorher nicht unbedingt, statt die Liebe zu leben, labern sie lieber darüber, statt sich offen auszusprechen, vielleicht auch darüber, warum ausgerechnet Chise vom Militär als Superwaffe auserkoren wurde, bevorzugt man, sich misszuverstehen, und Shuji sieht zudem auch noch aus wie ein gesichtsgelähmter Marsianer.
Was Chise und Shuji aneinander finden bleibt ein großes Geheimnis, Chemie existiert zwischen ihnen jedenfalls keine, gemeinsame Interessen gibt es auch nicht, was immerhin auch kurz im Film thematisiert wird, dem Sex sind die beiden von einem einmaligen, ganz extrazarten Ausrutscher abgesehen auch eher abhold, ein Wunder dass die zwei bei ihren ermüdenden und ereignislosen Schäferstündchen nicht vor Langeweile sterben.

Dem Zuschauer dagegen könnte dies durchaus passieren, denn die nur selten von kurzen Spektakelintermezzos unterbrochenen Dialog-Marathons legen sich in ihrer inhaltlichen und visuellen Kargheit schwer aufs Gemüt des Rezipienten, ganz sicher kein Film für depressive Gemüter. Strick, Rasierklinge oder Schierlingsbecher sollte man also tunlichst vor dem Filmgenuss sicher verstauen, könnten sie doch sonst als verlockende Alternative zu weiteren quälenden Filmminuten erscheinen.

Die ganz harten Zeitgenossen werden dann in den letzten zehn Minuten weichgeklopft, erst enttäuscht sie der Film mit einem sehr kurzen Effektshowdown, daraufhin dürfen Shuji und Chise jeweils noch einmal fünf Minuten in dümmlichsten und abgedroschendsten Phrasen über die Liebe monologisieren, danach ist dann endlich Schluss, 120 Minuten wirklich schlecht inszenierten Sci-Fi-Romantik-Trauerspiels finden ihr mehr als verdientes Ende.

Was bleibt ist ein trüber Nachgeschmack von verschenkten Möglichkeiten, schließlich ist die Mangavorlage, bei uns als SHE-The Ultimate Weapon erschienen, durchaus reizvoll, die Effektszenen sind zwar rar, von der Hongkonger Effektschmiede MENFOND (ULTRAVIOLET, TWINS EFFECT) aber durchaus kompetent realisiert, auch der orchestrale Soundtrack wird zwar etwas sehr schmierig und manipulativ eingesetzt, ist aber sehr ordentlich komponiert und eingespielt.

Diesen wenigen Meriten zum Trotz stellt SAIKANO so ziemlich den Bodensatz japanischen Effektkinoschaffens dar, welcher selbst von mäßig begeisternden Werken wie DEVILMAN oder CUTEY HONEY locker übertroffen wird. Wer sehen möchte, wie aus ähnlichen Zutaten ein deutlich beeindruckenderes und besseres Werk geschaffen werden kann, dem sei Kazuaki Kiriyas aufregender CASSHERN wärmstens empfohlen.
SAIKANO – The Last Lovesong On This Little Planet dagegen sollte tunlichst gnädigem Vergessen anheim fallen, beweist er doch, dass die Liebe nicht nur ein seltsames Spiel ist, sondern zuweilen auch ein echt lausiges Lied abgibt.

2/10

Die deutsche DVD von SAIKANO wurde von I-On veröffentlicht und liegt auf einer spärlich ausgestatteten Einzel-DVD vor. Während der Ton völlig überzeugt (selbst die Synchro ist okay) ist das Bild für solche einen neuen Film zu weich, insgesamt aber dennoch befriedigend. Die Untertitel sind Dubtitles und lassen sich etwas sperrig lesen, Extras außer einem qualitativ schlechten Trailer leider nicht. Die Erstauflage wurde in einem schicken Steelbook ausgeliefert.

Verfasst: Sa 29.09.2007, 10:38
von kami
Shadow_Moon hat geschrieben:magst du eigentlich überhaupt einen japanischen Film? *g*
Na klar, aus den letzten Jahren z.B.:
Casshern
Yamato
When The Last Sword Is Drawn
Shinobi
Owl´s Castle
Onmyoji 1+2
Samurai Commando 1549 (nicht wirklich gut, aber zumindest unterhaltsam)
Diverse Godzilla- und Gamera-Filme

Aber irgendwie ist ein Großteil dessen, was in Japan in den letzten Jahren an Bidg-Budget-Kost raushaut, ganz schöner Scheiß, der versucht, Hollywood zu kopieren und dabei kläglich scheitert, letztes Beispiel GENGHIS KHAN.