GOKE (UK-DVD) ... kann nicht sein, oder?
Verfasst: So 27.06.2004, 18:48
Man kennt das ja von diversen Billig-Labeln mit der Qualität von DVDs, die nicht unbedingt das Gelbe vom Ei sind. Da fragt man sich manchmal, wie weit so mancher Hersteller geht und was da hinter den Kulissen eigentlich passiert. Nachdem ich mir die britische DVD von GOKE heute genauer angesehen und ein paar oberflächliche Tests gemacht habe, frage ich mich, ob der Verdacht, der mir dabei gekommen ist, wahr sein kann.
Zuerst fällt auf, dass das Master offenbar ausgezeichnet ist: Nie hat der Film bunter und breiter ausgesehen. Die vielen bavaesken Einstellungen, die GOKE auszeichnen, kommen endlich so rüber wie sie gemeint waren. Das ausgewaschene deutsche Tape, das zudem noch schnöde gecroppt wurde, kann da jedenfalls nicht mithalten. Als die erste Begeisterung nachgelassen hatte, fiel mir allerdings etwas auf, das mich irritierte: Speziell bei Bewegungen oder Schwenks, die weder zu schnell noch zu langsam waren, "stottert" das Bild. Sieht man genau hin, bemerkt man, dass sich eine Art von latentem Dauerruckeln durch die ganze DVD zieht, das manchmal mehr, manchmal weniger auffällt.
Irgendwie erinnerte mich das Ruckeln fatal an meinen Cyberhome-Player, der NTSC auf PAL50 konvertieren kann, wenn man ihn denn lässt. Bei dieser simplen Echtzeitkonvertierung wird anscheinend einfach jedes 5 Bild weggeworfen und was dabei herauskommt, ist ein Stottern, dass von "kaum merklich" bis zu "extrem nervtötend" reicht. Ich wurde an diesem Punkt etwas stutzig, weil ich schon einige PAL-DVDs gesehen habe, die auf das PAL-Speedup und einen sauberen 1:1-Transfer zu Gunsten ständig verwaschener Bilder verzichtet haben, aber dieses merkwürdig "trockene" Ruckeln war mir bisher noch nicht untergekommen. Eine billige NTSC-PAL-Konvertierung?
Aus purer Neugier schaute ich mir dann eine Sequenz in Vergrößerung und Zeitlupe an, in der sich einiges auf dem Bildschirm tut ... hätte ich das nur gelassen! Die Standbilder zeigten nämlich deutlich sichtbare MPEG-Blockstrukturen. Nun hat mein neuer Pioneer-Player ja diese wunderschöne Bitraten-Funktion, also anschalten und nachschauen, mit was Artsmagic die DVD eigentlich codiert hat. Schreck: Die Rate bewegt sich anscheinend ungefähr zwischen 5.500 und 6.500 herum. Also fast konstant. Hm ... so was hatte ich bereits ein oder zwei Mal gesehen. Ich will nichts über den Hersteller der DVDs verraten, aber es handelte sich dabei um Fernsehaufnahmen, die mittels eines Consumer-DVD-Rekorders entstanden waren, der "VBR on the fly" kann. Natürlich kann sich jeder, der technisch versiert ist, denken, was das heißt: Man schiebe ein kleines Zeitfenster über den Film und hinke der Aufnahme quasi ein wenig nach. Was dann herauskommt, ist so eine Art "leicht variabler CBR", bei dem die Bitrate ein bisschen um eine vorher berechnete Durchschnittsrate eiert, ohne dabei nach oben oder unten allzu sehr auszubrechen.
Ich sah in einer Schreckensvision also 1 japanische Original-DVD, 1 DVD-Player, der eine billige PAL50-Wandlung machen kann und 1 DVD-Rekorder, mit dem das Ergbnis aufgezeichnet wurde, und dachte dann, das kann nicht wirklich sein, oder? Auf der Suche nach einer weiteren und noch nicht wirklich zeitaufwändigen Überprüfung fiel mir noch ein, dass man ja mal Kontrast und Farbe richtig aufreißen und sich die schwarzen Balken genauer ansehen könnte: *Ächz!* ... was bei normaler Einstellung ausreichend Schwarz aussieht, entpuppte sich als ein Chaos von dunkelgrauen, -grünen, -braunen usw. Farbblöcken, die nicht etwa nur um die Übergänge von Bild und Balken permanent herum wuselten, sondern bis in die letzten Ecken reichten. Was will uns das sagen? Nichts Gutes, befürchte ich.
Ich weiß, dass die Vorstellung, ein Hersteller habe stumpferweise einfach eine NTSC-DVD mit handelsüblichem Consumer-Equipment auf PAL gewandelt, sehr abenteuerlich klingt. Aber wie lassen sich die verdächtigen Charakteristiken dieser DVD sonst erklären (deren Bild übrigens von den meisten Reviewern im Internet über den grünen Klee gelobt wird)? Ich kann diese DVD jedenfalls nicht mit gutem Gewissen weiter empfehlen, weil mich in erster Linie das Stottern ziemlich genervt hat. Es ist eben, auch wenn man es nicht ständig überdeutlich wahr nimmt, dauernd diese Unruhe im Bild, die irgendwie irritiert. Die verblockten Randbalken und die quasi-konstante Bitrate, deren Zustandekommen mir absolut unerklärlich ist, stören nicht wirklich, aber sie nähren diesen unangenehmen Verdacht und sind außerdem bei dem satten Preis der DVD - auch das muss man mal erwähnen - völlig inakzeptabel. Die Frage wäre, wie andere DVDs von Artsmagic eigentlich aussehen. Hat da irgendjemand eine Ahnung? Oder vielleicht eine Idee, wie die merkwürdigen Eigenschaften dieser DVD anders zu erklären wären? Ich will dem Hersteller gewiss nichts unterstellen, aber momentan bin ich recht ratlos ... und natürlich auch sauer, denn egal, wie und was die Firma da getrieben hat, es ist jedenfalls wieder mal ein schöner und seltener Film verhunzt worden, der in Widescreen wirklich toll wirkt und ein gutes Release verdient hätte.
Zuerst fällt auf, dass das Master offenbar ausgezeichnet ist: Nie hat der Film bunter und breiter ausgesehen. Die vielen bavaesken Einstellungen, die GOKE auszeichnen, kommen endlich so rüber wie sie gemeint waren. Das ausgewaschene deutsche Tape, das zudem noch schnöde gecroppt wurde, kann da jedenfalls nicht mithalten. Als die erste Begeisterung nachgelassen hatte, fiel mir allerdings etwas auf, das mich irritierte: Speziell bei Bewegungen oder Schwenks, die weder zu schnell noch zu langsam waren, "stottert" das Bild. Sieht man genau hin, bemerkt man, dass sich eine Art von latentem Dauerruckeln durch die ganze DVD zieht, das manchmal mehr, manchmal weniger auffällt.
Irgendwie erinnerte mich das Ruckeln fatal an meinen Cyberhome-Player, der NTSC auf PAL50 konvertieren kann, wenn man ihn denn lässt. Bei dieser simplen Echtzeitkonvertierung wird anscheinend einfach jedes 5 Bild weggeworfen und was dabei herauskommt, ist ein Stottern, dass von "kaum merklich" bis zu "extrem nervtötend" reicht. Ich wurde an diesem Punkt etwas stutzig, weil ich schon einige PAL-DVDs gesehen habe, die auf das PAL-Speedup und einen sauberen 1:1-Transfer zu Gunsten ständig verwaschener Bilder verzichtet haben, aber dieses merkwürdig "trockene" Ruckeln war mir bisher noch nicht untergekommen. Eine billige NTSC-PAL-Konvertierung?
Aus purer Neugier schaute ich mir dann eine Sequenz in Vergrößerung und Zeitlupe an, in der sich einiges auf dem Bildschirm tut ... hätte ich das nur gelassen! Die Standbilder zeigten nämlich deutlich sichtbare MPEG-Blockstrukturen. Nun hat mein neuer Pioneer-Player ja diese wunderschöne Bitraten-Funktion, also anschalten und nachschauen, mit was Artsmagic die DVD eigentlich codiert hat. Schreck: Die Rate bewegt sich anscheinend ungefähr zwischen 5.500 und 6.500 herum. Also fast konstant. Hm ... so was hatte ich bereits ein oder zwei Mal gesehen. Ich will nichts über den Hersteller der DVDs verraten, aber es handelte sich dabei um Fernsehaufnahmen, die mittels eines Consumer-DVD-Rekorders entstanden waren, der "VBR on the fly" kann. Natürlich kann sich jeder, der technisch versiert ist, denken, was das heißt: Man schiebe ein kleines Zeitfenster über den Film und hinke der Aufnahme quasi ein wenig nach. Was dann herauskommt, ist so eine Art "leicht variabler CBR", bei dem die Bitrate ein bisschen um eine vorher berechnete Durchschnittsrate eiert, ohne dabei nach oben oder unten allzu sehr auszubrechen.
Ich sah in einer Schreckensvision also 1 japanische Original-DVD, 1 DVD-Player, der eine billige PAL50-Wandlung machen kann und 1 DVD-Rekorder, mit dem das Ergbnis aufgezeichnet wurde, und dachte dann, das kann nicht wirklich sein, oder? Auf der Suche nach einer weiteren und noch nicht wirklich zeitaufwändigen Überprüfung fiel mir noch ein, dass man ja mal Kontrast und Farbe richtig aufreißen und sich die schwarzen Balken genauer ansehen könnte: *Ächz!* ... was bei normaler Einstellung ausreichend Schwarz aussieht, entpuppte sich als ein Chaos von dunkelgrauen, -grünen, -braunen usw. Farbblöcken, die nicht etwa nur um die Übergänge von Bild und Balken permanent herum wuselten, sondern bis in die letzten Ecken reichten. Was will uns das sagen? Nichts Gutes, befürchte ich.
Ich weiß, dass die Vorstellung, ein Hersteller habe stumpferweise einfach eine NTSC-DVD mit handelsüblichem Consumer-Equipment auf PAL gewandelt, sehr abenteuerlich klingt. Aber wie lassen sich die verdächtigen Charakteristiken dieser DVD sonst erklären (deren Bild übrigens von den meisten Reviewern im Internet über den grünen Klee gelobt wird)? Ich kann diese DVD jedenfalls nicht mit gutem Gewissen weiter empfehlen, weil mich in erster Linie das Stottern ziemlich genervt hat. Es ist eben, auch wenn man es nicht ständig überdeutlich wahr nimmt, dauernd diese Unruhe im Bild, die irgendwie irritiert. Die verblockten Randbalken und die quasi-konstante Bitrate, deren Zustandekommen mir absolut unerklärlich ist, stören nicht wirklich, aber sie nähren diesen unangenehmen Verdacht und sind außerdem bei dem satten Preis der DVD - auch das muss man mal erwähnen - völlig inakzeptabel. Die Frage wäre, wie andere DVDs von Artsmagic eigentlich aussehen. Hat da irgendjemand eine Ahnung? Oder vielleicht eine Idee, wie die merkwürdigen Eigenschaften dieser DVD anders zu erklären wären? Ich will dem Hersteller gewiss nichts unterstellen, aber momentan bin ich recht ratlos ... und natürlich auch sauer, denn egal, wie und was die Firma da getrieben hat, es ist jedenfalls wieder mal ein schöner und seltener Film verhunzt worden, der in Widescreen wirklich toll wirkt und ein gutes Release verdient hätte.