Cowboy Bebop - Der Film
Verfasst: So 19.03.2006, 13:51
Cowboy Bebop - Der Film 
1/2
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B ... kongula-21
Nachdem ich ihn mir im Kino leider entgehenließ, konnte ich ihn mir dank DVD und Beamer nun doch endlich auf der großen Leiwand geben
Die ersten Stimmen, die ich im Bekanntenkreis dazu hörte, hatten mich schon gewarnt, meine Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben - und tatsächlich ist der Film ganz etwas anderes als erwartet...
Für alle , die die Serie noch nicht kennen (sie lief ja mit einer grandiosen Synchro auf MTV!): Cowboy Bebop handelt von einem bunt Zusammengewürfelten Häuflein Kopfgeldjäger (Cowboys genannt) der Zukunft, die mit ihrem klapperigen Raumschiff Bebop unser Sonnensystem auf der Jagd nach Profit durchstreifen. Die Planeten und Monde des Sonnensystems sind inzwischen großteils besiedelt oder werden sonstwie ausgebeutet, Raumfahrt ist etwas vollkommen selbstverständliches.
Seinen Reiz bezieht die Serie, neben dem hervorragenden Zeichenstil, zum einem aus ihren vielschichtigen, völlig konträren Charakteren, sowie aus dem absolut genialen Soundtrack! Es ist geradezu ein Prinzip der Serie, dass jede Folge von einem anderen Musikstil geprägt ist, an dem sic Story und Atmosphäre angleichen (oder ist es umgerkehrt?). Die Charakktere der verfolgten Verbrecher sind dabei ebenso schillernd wie die Besuchten Welten - wobei die Tiegfe der Story niemals hinter den Schauwerten zurücktritt. Diese perfekte Symbiose aus großartigen Storywriting, optischer Opulenz und einer congenialen Musikkulisse ist meiner Ansicht nach in dieser Form wirklich einmalig.
Auch das basslastige Titelthema der Serie ist genial und geht einem nicht mehr aus dem Ohr - es passt so perfekt zu der Serrie wie die Faust aufs Auge.
Der Kinofilm geht nun (offenbar ganz bewußt) einen ganz anderen Weg. Die Handlung ist dort (auch rein visuell) inm einer sehr nahen Zukunft angesiedelt, von der interplanetaren Raumfahrt ist kaum etwas zu bemerken. Man hat fast den Eindruck, als hätte es unsere Kopfgeldjäger der Zukunft durch ein Zeitportal so etwa ins Jahr 2020 verschlagen. Mode, Technik, Städte etc. unterscheiden sich kaum von dem heute vorhandenen Look. Dies dürfte wohl auch das sein, was die Fans der Serie am meisten verstörte - denn mit der SciFi-TV-Serie hat das eher wenig gemein, es wirkt eher wie eine Art "James Bond meets Shaft meets Stirb langsam meets Pulp Fiction"-Streifen.
In der Story des Films geht es um Nanoviren, die die ganze Menschheit auslöschen können - was die Bebops eher wiederwillig verhindern.
Leider fehlt den Film das treibende Titelthema der TV-Serie, das ich wirklich sehr vermisste. Überhaupt ist der ganze Soundtrack zwar wieder sehr gelungen, aber keinesfalls so faszinierend originell und unverwechselbar cool wie der der Serie.
Die Handlung ist dynamisch, witzig und halbwegs originell (wenngleich die Viren-Geschichte doch arg ausgelutscht ist), allerdings stellt die TV-Serie den Film auch in dieser Hinsicht doch deutlich in den Schatten. Eine Vertiefung der bekannten Charaktere findet nicht statt - und (wohl aus Rücksicht auf Zuschauer, die die Serie nicht kennen) bleibt ihr Miteinander doch etwas oberflächlich.
Zeichnerisch ist der Film dagegen über jeden Zweifel erhaben, die Optik im Bereitwandformat iast einfach großartig und entschädigte mich dann doch für die genannten Schwächen oder auch meine etwas andere Erwartungshaltung.
Insgesamt habe ich mich mit dem Film jedenfalls sehr gut unterhalten. Er ist längst nicht so cool, überwältigend und einmalig wie die TV-Serie, aber immer noch sehr ansprechendes großes Anime-Kino. Bei dem Kauf der DVD kann man also kaum einen Fehler machen - und vielleicht dient der Film ja auch als Appetithappen für die DVDs mit der Anime-Serie.
Ich habe mir übrigens die englische Fassung angeschaut, da der Film leider mit anderen deutschen Stimmen synchronisiert wurde, als die Serie, was mir garnicht gefiel.
1/2http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B ... kongula-21
Nachdem ich ihn mir im Kino leider entgehenließ, konnte ich ihn mir dank DVD und Beamer nun doch endlich auf der großen Leiwand geben
Die ersten Stimmen, die ich im Bekanntenkreis dazu hörte, hatten mich schon gewarnt, meine Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben - und tatsächlich ist der Film ganz etwas anderes als erwartet...
Für alle , die die Serie noch nicht kennen (sie lief ja mit einer grandiosen Synchro auf MTV!): Cowboy Bebop handelt von einem bunt Zusammengewürfelten Häuflein Kopfgeldjäger (Cowboys genannt) der Zukunft, die mit ihrem klapperigen Raumschiff Bebop unser Sonnensystem auf der Jagd nach Profit durchstreifen. Die Planeten und Monde des Sonnensystems sind inzwischen großteils besiedelt oder werden sonstwie ausgebeutet, Raumfahrt ist etwas vollkommen selbstverständliches.
Seinen Reiz bezieht die Serie, neben dem hervorragenden Zeichenstil, zum einem aus ihren vielschichtigen, völlig konträren Charakteren, sowie aus dem absolut genialen Soundtrack! Es ist geradezu ein Prinzip der Serie, dass jede Folge von einem anderen Musikstil geprägt ist, an dem sic Story und Atmosphäre angleichen (oder ist es umgerkehrt?). Die Charakktere der verfolgten Verbrecher sind dabei ebenso schillernd wie die Besuchten Welten - wobei die Tiegfe der Story niemals hinter den Schauwerten zurücktritt. Diese perfekte Symbiose aus großartigen Storywriting, optischer Opulenz und einer congenialen Musikkulisse ist meiner Ansicht nach in dieser Form wirklich einmalig.
Auch das basslastige Titelthema der Serie ist genial und geht einem nicht mehr aus dem Ohr - es passt so perfekt zu der Serrie wie die Faust aufs Auge.
Der Kinofilm geht nun (offenbar ganz bewußt) einen ganz anderen Weg. Die Handlung ist dort (auch rein visuell) inm einer sehr nahen Zukunft angesiedelt, von der interplanetaren Raumfahrt ist kaum etwas zu bemerken. Man hat fast den Eindruck, als hätte es unsere Kopfgeldjäger der Zukunft durch ein Zeitportal so etwa ins Jahr 2020 verschlagen. Mode, Technik, Städte etc. unterscheiden sich kaum von dem heute vorhandenen Look. Dies dürfte wohl auch das sein, was die Fans der Serie am meisten verstörte - denn mit der SciFi-TV-Serie hat das eher wenig gemein, es wirkt eher wie eine Art "James Bond meets Shaft meets Stirb langsam meets Pulp Fiction"-Streifen
.In der Story des Films geht es um Nanoviren, die die ganze Menschheit auslöschen können - was die Bebops eher wiederwillig verhindern.
Leider fehlt den Film das treibende Titelthema der TV-Serie, das ich wirklich sehr vermisste. Überhaupt ist der ganze Soundtrack zwar wieder sehr gelungen, aber keinesfalls so faszinierend originell und unverwechselbar cool wie der der Serie.
Die Handlung ist dynamisch, witzig und halbwegs originell (wenngleich die Viren-Geschichte doch arg ausgelutscht ist), allerdings stellt die TV-Serie den Film auch in dieser Hinsicht doch deutlich in den Schatten. Eine Vertiefung der bekannten Charaktere findet nicht statt - und (wohl aus Rücksicht auf Zuschauer, die die Serie nicht kennen) bleibt ihr Miteinander doch etwas oberflächlich.
Zeichnerisch ist der Film dagegen über jeden Zweifel erhaben, die Optik im Bereitwandformat iast einfach großartig und entschädigte mich dann doch für die genannten Schwächen oder auch meine etwas andere Erwartungshaltung.
Insgesamt habe ich mich mit dem Film jedenfalls sehr gut unterhalten. Er ist längst nicht so cool, überwältigend und einmalig wie die TV-Serie, aber immer noch sehr ansprechendes großes Anime-Kino. Bei dem Kauf der DVD kann man also kaum einen Fehler machen - und vielleicht dient der Film ja auch als Appetithappen für die DVDs mit der Anime-Serie.
Ich habe mir übrigens die englische Fassung angeschaut, da der Film leider mit anderen deutschen Stimmen synchronisiert wurde, als die Serie, was mir garnicht gefiel.
