Und nun zu meinem neuen Geschriebenen.
„The Castle of Cagliostro“ aus dem Jahr 1979 war mein erster bewusster Kontakt mit Arsene Lupin dem 3-ten. Dies war Hayao Miyazakis erster Film und in gewisser Weise auch der erste Ghibli Streifen. Der erste Lupin Film erschien jedoch schon 1969 und wurde 1978 gefolgt von dem ersten Kinofilm, denn der Film von 69 wurde fürs Fernsehen gemacht. Miyazakis Streifen war somit der zweite Kinofilm und ab 1984 folgte die erste Fernsehserie. So wie ich das sehe hat Miyazakis Werk den eigentlichen Hype losgetreten. Nach der 50-teiligen TV-Serie folgte nämlich eine Vielzahl an TV Specials, Movies und OVAs. Und es ist kein Ende in Sicht, denn mit „Elusivenes of the Fog“ erschien 2007 wieder ein Special und in diesem Jahr kam am 02.04.2008 mit „Green vs. Red“ eine neue OVA in Japan heraus.
Miyazakis Werk hat auch mich ungemein beeindruckt. Es ist schon ein fesselndes Abenteuer mit wirklich amüsanten Momenten, einem herrlichen Charakterdesign und wirklich guten Animationen.
Ich wollte somit noch mehr sehen und da kamen die 5 DVDs von SPV gerade recht.
Lupin III – The Pursuit of Harimao’s Treasure (1995)
SPV betitelt all ihre bisher veröffentlichten DVDs zu Lupin mit Movie. Tatsächlich handelt es sich bei den meisten der Filme aber um TV Specials, die jedoch von der Qualität einem Movie ebenbürtig sind. In Animation, wie auch in der Geschichte.
Lupin raubt zusammen mit seinem Kumpel Jigen eine geheimnisvolle Figur. Zusammen mit zwei weiteren Figuren soll es einem möglich sein den Schatz von Harimao zu finden.
Zur gleichen Zeit geschieht im Tunnel von Paris nach London ein Unglück, dass den Adeligen Sir Archer in arge Finanznöte treibt. Er weiß ebenfalls von dem Schatz und ist nun gezwungen diesen ebenfalls zu suchen, um sich wieder rehabilitieren zu können. Gemeinsam mit seiner Nichte bricht er somit auf und stößt schon bald mit Lupin und Jigen zusammen. Doch die beiden Gruppen sind nicht die einzigen, denn eine Nazitruppe unter Leitung der finsteren Helma Frodit setzt ihnen ganz schön zu um sich ihrerseits als erstes das Objekt der Begierde zu sichern…
Nazis? Ein sagenumwobener Schatz? Das hört sich doch nach einem Abenteuer alla Indiana Jones an? Nicht ganz aber fasst könnte man sagen, wenn man diesen Lupin Streifen sieht. Spannend, Action geladen und sehr witzig, fällt das ganze Szenario aus, wobei besonders der Name Helma Frodit für schallendes Gelächter sorgen wird. Zumal der Name gar nicht mal so verkehrt gewählt ist. Und auch Polizist Zenigata, der wieder einmal hinter Lupin her ist (was soll er auch sonst tun), sorgt für lustige Abwechslung mit seiner Sucht nach Ramen (japanisches Nudelgericht).
So verfolgt man gebannt die Geschehnisse am Schirm und taucht ein in dieses halsbrecherische Abenteuer, dass von Regisseur Masato Sato spannend und mitreißend inszeniert wurde. So fehlt es wie gesagt nicht an Action, aber auch nicht an der nötigen ausgeklügelten Story, die den Zuschauer bis zuletzt bei der Stange hält.
Optisch umgesetzt wurde das ganze mit sehr, sehr guten althergebrachten Cel-Animationen. Computereffekte konnte ich nicht erkennen, die waren damals wohl auch noch nicht so üblich und dominant, wie heute. Für mich sind handgezeichnete Cel-Animationen stets viel atmosphärischer. Da lebt das Bild noch und wirkt nicht so steril und kalt wie ich das heutzutage bei vielen CGI Animationen empfinde.
Beim Charakterdesign muss man sich nicht umgewöhnen, denn Lupin hechtet in gewohntem Äußeren durch das Szenario. Und auch akustisch ist alles beim alten, denn nach wie vor leiht Kanichi Kurita dem sympathischen Gauner seine Stimme. Aber auch bei seinen Kumpeln Jigen, Goemon und Fujiko ist alles beim alten. Freunde der Serie und der Filme fühlen sich somit glich heimisch und müssen sich nicht umgewöhnen. Wäre ja auch ein Frevel gewesen, wenn anders wäre.
Auch akustisch bekommt man gewohnte Klänge und kann neben der typischen, aus Miyazakis Werk bekannten und leicht abgewandelten, Musik auch eine angenehme übrige Klangkulisse genießen.
Alles in allem wurde ich hervorragend unterhalten. „Lupin III – The Pursuit of Harimao’s Treasure” hat alles was ein unterhaltsames Abenteuer benötigt, eine gute Story, sympathische Charaktere, Witz und eine ordentliche Portion Action, sowie sehr gute Animationen.
Der Film bekommt von mir:
Anisearch.de:
http://www.anisearch.de/index.php?page=anime&id=848
Zur DVD:
Die Bild- und Tonqualität ist gut. Zur deutschen Synchro kann ich auch hier nichts sagen, aber zur Originaltonspur und den deutschen Untertiteln. Gelinde gesagt ist es für den geneigten Fan der Animes vornehmlich in Originaltonspur mit Untertiteln genießt eine echte Zumutung dies hier zu erleben. Dubtitels von der allerheftigsten Sorte bekommt man zu sehen und äußert sich in etwa so. Im Original sagt Lupin am Ende „Schachmatt“, in der deutschen Synchro, bzw. bei den Untertiteln hingegen „Und grüßen sie mir den Tiger“. Ich finde das ist schon arg daneben und kann man in dieser Form noch sehr oft bemerken. In mir stieg nach meinem Aufreger nach Sichtung von „Dragon of Doom“ wieder die Wut hoch. Nicht nur, dass man uns Fans Dubtitels vorsetzt, sondern weil man den Film, bzw. die Filme in der deutschen Synchro so sehr verfälscht und durch gelegentliche Schnodderigkeiten, die man Lupin und den anderen Figuren in den Mund legt sogar ihren Charakter beginnt zu beeinflussen. Sehr unschön das ganze. Dennoch war mein Zorn darüber nicht mehr so groß. Will ich Qualität, die mich zufrieden stellt, muss ich’s selber machen, das hab ich mittlerweile gelernt. Profit ist alles der Fan zählt nichts ist auch die Devise bei dieser DVD, denn auch hinsichtlich Extras ist diese Auflage blanke Asche, ausser vielleicht Trailer zu anderen Titeln. Ob's in nächster Zukunft eine bessere Auflage geben wird wage ich zu bezweifeln. In den wenigsten Fällen erhalten deutsche Anime DVDs doch eine Neuauflage. Schade, sehr Schade.
Der DVD gebe ich: