.hack//Legend of the Twilight (Japan / 2003)
(.hack//黄昏の腕輪伝説)
Genre: Fantasy, Science Fiction, Comedy, Abenteuer
Typ: TV-Serie (13 Episoden)
Opening: http://de.youtube.com/watch?v=QKIM4AeU3 ... re=related
Ending: http://de.youtube.com/watch?v=adVfweztgZA
Vor mehreren Jahren berichtete die AnimaniA das erste Mal von „.hack//“ und damit von einem Projekt, welches multimedial angesetzt wurde. Die Macher offenbarten, dass sie das Universum auf drei Arten ausbreiten wollten und diese miteinander verbunden sind. Zum einen sind das Manga, Computerspiel und Anime. Letzteres traf mein Interesse schon mehr und da das Konzept und die Geschichte mich interessierten wollte ich natürlich einen Blick riskieren. „ .hack//SIGN“ war die erste Fernsehserie, doch auf eine Veröffentlichung musste ich mich vorerst gedulden. Beez Entertainment nahm sich des Stoffes dann für Deutschland an, was von mir mit Freuden beäugt wurde. Gleichzeitig wurden, im Abstand, drei Playstation2 Games veröffentlicht, die als Dreingabe eine dreiteilige OVA Serie enthielten. Blöderweise wurde diese nur exklusiv dort vermarktet. Für mich aber kein Hindernis.
Die Sichtung von „ .hack//SIGN“ war anfänglich gemischt, denn irgendwie war das Ganze weder Fisch noch Fleisch. Für Fantasy war es zu Computermäßig, für eine normale Serie zu Fantasylastig. Als ich mich aber auf das Geschehen richtig einließ und auf die Geschichte konzentrierte erschloss sich eine sehr gelungene Fernsehserie mit starken melancholischen Tönen und einem hohen Maß an Dramatik. Zudem machten die Jungens von Bee Train ihre Sache sehr gut, denn die Animation konnte überzeugen und das Chara Design war sehr ansprechend. In „SIGN“ spielt sich das Geschehen vornehmlich im Computerspiel „The World“ ab, einem Fantasyspiel, dass von allen voll Interaktiv gespielt wird. Man taucht vollständig ein und vergisst, dass man eigentlich am Rechner sitzt. „SIGN“ überzeugte mich, weswegen ich danach auch Interesse an der zweiten Serie „Legend of the Twilight“ hatte, die ebenfalls von beez Entertainment aufgelegt wurde.
Die Familie von Shugo ging vor kurzer Zeit auseinander, was den Jungen schon etwas bedrückt, denn er lebt nun bei seinem Vater und seine Zwillingsschwester Rena bei der Mutter. Rena berichtet Shugo von „The World“ und dass sie sich dort treffen könnten. Die Ausrüstung dafür hatte sie auch gleich in seinem Schrank verstaut. So loggt sich der Junge ein und staunt über das interaktive Computerspiel. Kurz darauf erscheint Rena und offenbart ihm, dass sie bei einem Wettbewerb gewonnen hatte, dessen Preis die Spielcharaktere von Kite und Black Rose waren (die Helden der Manga, oder PS2 Spiele, so genau weiß ich das nicht), deswegen sieht Shugo so aus wie Kite und Rena wie Black Rose. Gemeinsam machen sie sich auf um Abenteuer zu erleben und treffen bald schon auf Schwierigkeiten, als sich ihnen im Anfängerlevel ein Monster entgegenstellt, dass aus einem viel höheren kommt und unbesiegbar scheint. Shugo fällt ihm zum Opfer und droht in der richtigen Welt ins Koma zu fallen. In einem abgelegenen Raum des Spiels wird er jedoch in letzter Sekunde von einem leuchtend weißen Mädchen gerettet und bekommt einen goldenen Armreif, den Data Drain. Bevor das Mädchen verschwindet sagt sie, dass er damit „The World“ retten könne. Zurück bei Rena gelingt es ihm nun das Monster zu besiegen, doch wieso ist es überhaupt erst hier erschienen? Normalerweise ist so etwas gar nicht möglich? Was genau hinter allem steckt erfahren wir auf dem weiteren Weg der Beiden, zu denen sich mit der Zeit weitere Charaktere gesellen. Die Party wird somit größer, genau wie die Gefahren, die sich ihnen in den Weg stellen.
Auf den ersten Blick mutet „ .hack//Legend of the Twilight“ genau so an wie „SIGN“, weder Fisch noch Fleisch, was die Genreeingruppierung betrifft. Wer sich mit „SIGN“ aber anfreunden konnte, wird keine Probleme haben, denn von der Örtlichkeit hat sich nicht viel geändert. „The World“ sieht noch so aus, wie in der ersten Serie. Einziger Unterschied sind die Charaktere, die wesentlich kindlicher wirken und damit hebt sich auch der „kawaii“ Faktor („wie süß“ Faktor). Shugo und Rena, sowie die Zugänge Mireille und Hotaru sind somit für Niedlichkeit zuständig, wogegen Werwölfin Ohka, Schwertkämpfer Sanjuro und Lord Balmung die erwachsenen und starken Fighter repräsentieren. Die beiden letzteren sind zudem mehr als der erste Anschein offen legt.
Wer sich im Anime Genre auskennt wird bei den Sprechern der Charaktere mindestens zwei bekannte Stimmen ausmachen können. Die eine gehört Masami Kikuchi, der den tollpatschigen Komiyan III. spricht. Masami Kikuchi ist den meisten wohl als Tenchi Masaki in den Tenchi Serien bekannt und er leihte auch Keiichi Morisato in den „Oh! My Goddess“ Serien seine Stimme. Für mich ist er einer der größten männlichen Seiyuus, da er ja auch meine männlichen Lieblingscharaktere spricht. Die andere bekanntere Stimme ist die von Hotaru, die gesprochen wird von Ayako Kawasumi. Ayako Kawasumis sanfte Stimme hörte man schon in vielen Serien, wie „NieA_7“, „Mamotte Shugogetten“, „Serial Experiments Lain“, oder „ToHeart“ und „Great Teacher Onizuka“. Für mich ist sie ebenso eine der großen Seiyuu, denn diese Stimme geht einfach ins Herz. Beim Blättern in den Seiyuu Namen fällt mir jetzt noch Maaya Sakamoto auf, die der Figur von Aura ihre Stimme leiht. Warum mir ihre ebenso unverwechselbare Stimme nicht aufgefallen ist liegt wohl daran, dass Aura ganz selten in Erscheinung tritt, somit also sehr wenig zu sagen hat. Maaya Sakamoto zählt mit zu den besten Seiyuu, ist eine recht erfolgreiche Sängerin und leihte ihre Stimme schon vielen bekannten Seriencharakteren, wie Hiromi Kanzaki in „Escaflowne“, Stella in „Cowboy Bebop“, Reika Mishima in „Rahxephon“, oder Hamona in „Wolfs Rain“. Ihre ebenso sanfte Stimme hat einen unverwechselbaren Klang und hört man gleich heraus. Mai Nakahara, die Stimme von Rena, ist ebenfalls eine bekannte Sprecherin und macht ihre Sache ebenso erstklassig, wie der Yasunori Masutani, der Shugo seine Stimme leiht und vor Jahren Detektiv Ross Sylibus in der OVA Serie „Armitage III“ seine Stimme lieh. Weiter will ich das Thema gar nicht ausdehnen, ist ja eh schon mehr als genug.
Um „Legend of the Twilight“ richtig genießen zu können ist die Kenntnis des .hack Universums nicht ganz unerheblich, denn sonst kratzt man sich des Öfteren am Kopf und fragt, was das alles zu bedeuten hat, oder was hier eigentlich vorgeht. Die erste Serie „ .hack//SIGN“ sollte man also mindestens gesehen haben, oder die Manga Serie kennen. Mit den Grundkenntnissen zum Universum ist einem aber auch durchaus geholfen, dann muss man im Verständnis der Serie aber abstriche machen.
Die gebotene Geschichte ist ein für sich eigenständiges Abenteuer, baut aber auf den vorigen Geschehnissen auf. Die Charaktere sind sympathisch und gut eingeführt und wegen ihrer Niedlichkeit schließt man sie schnell in sein Herz. Dramatische Ereignisse erlebt der Zuschauer schon, doch ist das alles nur halb so wild. Im Vordergrund steht eine beschwingte Unterhaltung mit lustigen Szenen, aber nicht allzu großem Tiefgang. Damit ist „Legend of the Twilight“ etwas oberflächlich, erreicht also nicht die Tiefe von „SIGN“.
Für die Animationen zeichnet sich auch hier Studio Bee Train verantwortlich und die Jungens machten ihre Sache ausgesprochen gut. Von Bee Train bin ich wesentlich oberflächlichere Animationen gewohnt, weswegen ich Bauklötzer staunte, als flüssige Animationen und sauber gezeichnete Charaktere sich vor meinem Auge zeigten. Zudem sind die Computereffekte gelungen und sehr gut mit den normalen 2-D Animationen verbunden. Hier und da erlebt man zwar einige Speedline Actionszenen, doch so schlimm ist das nicht, und hält sich auch sehr in Grenzen. Ich bin begeistert und es hebt die Qualität der Serie an.
Musikalisch enttäuschte mich „Legend of the Twilight“ ganz leicht. Vielleicht nicht unbedingt während der Episoden, doch schon im Vorspann, denn der hier zu hörende Song ist eher mittelprächtig und weiß nicht zu begeistern. Anders sieht es da schon mit dem Ending aus. Dieses doch schon sehr gelungen und bietet einen ruhigen Song, der eine sehr gute Singstimme aufbietet. Und das Ending gefällt auch durch eine schöne Visuelle Note, was man ebenso dem Opening zu Gute halten kann.
Alles in Allem ist „ .hack//Legend of the Twilight“ eine unterhaltsame Anime Serie, die eine gelungene Mischung aus Fantasy und Science Fictionserie ist. Im Vergleich zu „ .hack//SIGN“ spielt sie einen Tacken öfter in der realen Welt, wobei es die Macher aber tunlichst vermieden, die wahren Gesichter der Protagonisten zu zeigen, was auch in „SIGN“ so gewesen ist. Inhaltlich kommt „Legend of the Twilight“ nicht an „SIGN“ heran, doch gefällt auf seine Art und fesselt auch bis zum Schluss. Zudem gibt es hier wesentlich mehr zu lachen.
Wertung:
Die DVDs
Beez Entertainment nahm sich, nach der Veröffentlichung von „ .hack//SIGN“ der Serie an und verteilte die 13 Episoden auf 3 Volumen. Die gebotene Bildqualität ist sehr gut und auch der Ton weiß zu gefallen und klingt atmosphärisch. Schade nur, dass die Untertitel sich häufig vom tatsächlich gesprochenen entfernen und nicht immer gut getimt sind. Für mein Empfinden basieren sie auf dem englischen Skript. Sonderlich Sinn entfremdend sind sie nicht, doch hätte ich mir mehr Nähe gewünscht. Die gebotenen Zusatzextras fallen solide aus. So findet sich im ersten Volumen ein Booklet mit netten Informationen zu den Charakteren, auf den Scheiben selbst finden sich erklärende Hintergrundinfos, die zum Verständnis der Serie beitragen, sowie Opening und Ending ohne Credits und wer die Einzel-DVDs kauft bekommt stets ein Wendecover. Ein solches wird sich aber sicher auch bei der Komplettbox finden, die im letzten Jahr erschienen ist und den Geldbeutel des Interessenten etwas schont.
Trotz der etwas unglücklichen Untertitel bin ich mit der Auflage zufrieden, zumal die Menüführung sehr ansprechend ausfällt und Bild und Tonqualität stimmen.
Wertung: 1/2