@Magischer Ballermann
Danke.
@Xyrxes
Dank auch dir.
Ja, dem "Die Unbesiegten" sollte man wirklich ne Chance geben. Zwar ist das Bürgerkriegs Zeug immer gegenwärtig, doch tritt es angesichts anderer Sachen auch schon bald stärker in den Hintergrund und stört dann nicht weiter.
Land der tausend Abenteuer (USA / 1960)
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=Q6X_aB4E ... re=related
Ein Kollege erzählte mir einmal, dass das Vorspannlied ein sehr gelungener Song sei. Nun mit Songs hab ich es nicht so. Ich mag doch eher ansprechende Melodien und das besonders bei Western.
Für Sam McCord (John Wayne), George Pratt (Stewart Granger) und sein Bruder Billy (Fabian) hat sich die beschwerliche Arbeit endlich ausgezahlt, denn sie sind auf eine Goldader gestoßen. Nun soll Sam für George von Alaska nach Amerika reisen, um seine Verlobte her zu holen, damit der Verliebte George endlich heiraten kann.
Doch Sam hat wenig Erfolg, denn die Geliebte seines Freundes hat nach drei Jahren mittlerweile geheiratet und mit ihrem ehemaligen Geliebten längst abgeschlossen. Was also tun, damit George nicht ins völlige Unglück stürzt?
In einem Freudenhaus lernt Sam die aufreizende Michelle kennen. Um seinem Freund den Schmerz des Verlustes seiner Braut zu versüßen überredet er Michelle mit nach Alaska zu kommen. Doch damit nimmt der Ärger seinen Anfang, denn die hübsche Frau verliebt sich bis über beide Ohren in Sam und fährt allein wegen ihm mit. Und auch Sam ist ihr scheinbar mehr als zugeneigt, will sich das aber nicht eingestehen.
Zurück in Alaska erfahren beide, dass es einige Probleme gibt, denn skrupellose Banditen wollen sich die Mine der drei unter den Nagel reißen. Die einen mit Gewalt, die anderen mit miesen Tricks. Die Sam, George und Billy haben alle Hände voll zu tun ihr Vermögen zu beschützen. Und mit Michelle sind die Probleme noch um ein vielfaches größer, denn diese verdrehte nicht nur Sam den Kopf, sondern ist auch dabei den kleinen Billy um den Verstand zu bringen und auch George ist der holden Schönheit nicht abgeneigt.
Wie gesagt, mit Titelsongs hab ich’s nicht so. Da er aber schnell vorüber ist kann man das Ganze schon verschmerzen.
Danach kommen die ersten Minuten Film und da erlebt man gleich den Duke und einen weiteren Schauspieler, der mich stets beeindruckte, obwohl er im Privaten eher ein unangenehmer Zeitgenosse war, da er sich für was Besseres hielt. Die Rede ist von Stewart Granger. Seine Leinwandpräsenz ist doch sehr besonders gewesen, was an seiner Art zu spielen lag. Sehe ich ihn sehe ich zudem immer Old Shurehand.
Und so sind es zwei beeindruckende Größen, die hier Seite an Seite spielen und zu denen sich Jungstar Fabian gesellt. Hier steht er noch ganz am Anfang seiner Karriere und tauchte danach noch in einigen Klassikern, wie „Fünf Wochen im Ballon“, „Da waren’s nur noch Neun“ oder „Der längste Tag“ auf.
Aber auch Capucine sollte man keineswegs vergessen, denn die damals wirklich sehr hübsche Schauspielerin erlebt man in der Rolle der Michelle, auch „Angel“ genannt. Vor diesem Film sah ich sie schon in „Der rosarote Panther“ und „Rivalen unter roter Sonne“. Ihr Spiel in „Land der Tausend Abenteuer“ braucht sich hinter dem von John Wayne und Stewart Granger keineswegs zu verstecken und sie rundet das Filmchen mit ihrer Präsenz noch zusätzlich ab. Durch ihre französische Herkunft passte sie zudem ausgezeichnet auf die Rolle.
Am 17. Januar 1990 verstarb Capucine übrigens tragischerweise durch eigene Hand. Sie beging Selbstmord.
Zu guterletzt sei noch Ernie Kovacs erwähnt, der in der Rolle des gaunerischen Bösewichtes Frankie Canon zu sehen ist. Wohl weniger wegen anderer Rollen, als vielmehr wegen der herrlichen Performance, die er hier abliefert. Seine Verkörperung des Bösewichtes ist nicht wirklich fies, oder sonderlich bösartig. Nein er wirkt eher wie ein Gauner, der sogar gewisse Schwächen besitzt und nicht selten eins auf die Nase bekommt. Dennoch vermag es Kovacs seiner Rolle eine gewisse Intelligenz zu verleihen, der man die Taten die sie im Verlauf des Filmes begeht unumwunden zutraut.
Regie bei „Land der tausend Abenteuer“ führte Henry Hathaway ein Starregisseur, der schon viele Male oft mit John Wayne drehte. Auf sein Konto geht übrigens auch „Die vier Söhne der Katie Elder“ und Waynes Oscar Stück „Der Marshall“. Übrigens zeichnet sich Hathaway auch für die Winteraufnahmen in „Airport“ verantwortlich.
In „Land der tausend Abenteuer“, oder auch „Noth to Alaska“ wie er im Original heißt, hat er nicht wirklich mit Kälte zu tun, denn hier herrscht vornehmlich der Sommer. Es ist also trocken und sonnig.
Ohnehin spielt sich ja nicht das ganze Geschehen in diesem nördlichen Teil der Welt ab, sondern auch weiter unten in Amerika, wo Sam ja auf der Suche nach Georges Braut ist und dabei auf Michelle trifft. Hier erlebt man nicht nur dies, sondern auch ländliche Feste, wo Baumstammklettern und dergleichen bewundert werden können. Und Regisseur Hathaway setzt auch den Comedy Stil weiter fort, den er mit einer Massenschlägerei zu Beginn des Filmes schon eingeführt hat.
So sorgt nach diesem Ereignis John Wayne für weitere Lacher, wenn er im Freudenhaus auf Capucine trifft und auf dem nachfolgenden Fest sich einen zuviel hinter die Binde gießt.
Zurück in Alaska geht das ganze Späßchen weiter, denn die Ereignisse um die begehrte Michelle fordern dem Zuschauer weiterhin alles ab, denn es geht von einer haarsträubenden Szenerie zur nächsten und zu lachen gibt es dabei immer viel.
Besonders amüsant find ich Wayne, dessen Minenspiel einfach zum schießen ist. Den sympathischen, verklemmten, harten Kerl nimmt man ihm unbesehen ab und für mich ist er der eigentliche Star des Filmes, obschon man hier ja eine ganze Truppe an Hauptdarstellern hat.
Um noch einmal auf Henry Hathaway zu kommen. Er inszeniert „Land der tausend Abenteuer“ mit viel Witz und Action. Alles ist auf eine unbeschwerte Atmosphäre ausgelegt, was auch die Bösewichte betrifft. Sonderlich ernste und dramatische Ereignisse erlebt man selten. Stattdessen gibt es viel zu lachen. In Klamauk driftet das Geschehen dabei angenehmerweise aber nicht wirklich ab, auch wenn die anfängliche Massenschlägerei diesen Schluss nahe legt.
Was Hathaway obendrein noch gelingt ist den Zuschauer zu fesseln. Dieser verfolgt gebannt die Ereignisse auf der Leinwand und fiebert in der zweiten Hälfte richtig mit. Natürlich in Form von „kriegen sie sich, oder kriegen sie sich nicht“.
Obendrein nutzt er die Schönheit der Natur und fängt immer wieder herrliche Naturaufnahmen ein.
Western typische Dinge, wie Reitszenen und wilde Schießereien gibt es ebenso, wobei diese bei weitem nicht den Hauptteil ausmachen.
Und schließlich und endlich überzeugt auch die musikalische Untermalung.
„Land der tausend Abenteuer“ ist ein herrlicher Western, der vornehmlich auf Spaß setzt und damit locker leicht zu unterhalten versteht. Ein dramatischer ernster Film ist das bei weitem nicht, sondern einer wo es einiges zu lachen gibt. Ich find solche Streifen auch herrlich und hatte wirklich großen Spaß beim Ansehen. Besonders das Zusammenspiel von John Wayne und Stewart Granger gefällt mir und auch Waynes schauspielerische Darbietung.
Ein rundum gelungener Film.
Wertung:
Piraten im karibischen Meer (USA / 1942)
Dieser Abenteuerfilm ist einer der etwas früheren Filme John Waynes und man kann dabei sagen, dass er hier nicht die Hauptrolle innehat. Diese geht nämlich an Paulette Goddard in der Rolle der Loxie Claiborne. Aber auch Ray Millands Part scheint größer als der von Wayne. Und obendrein ist der Duke mal nicht durch und durch gut, was mich im Verlauf des Filmes angenehm überraschte. 1942 war der Mime eben noch nicht in der Form etabliert wie man ihn später kennt.
Captain Jack Stuart (John Wayne) gerät mit seinem Schiff bei Florida in Seenot und wird von der hübschen und selbstbewussten Loxie Claiborne (Paulette Goddard) gerettet. Schuld an der Miseere ist aber nicht eine Naturgewalt gewesen, auch wenn das Schiff in einem Sturm auf Grund lief, sondern King Cutler. Der skrupellose Kerl sorgte dafür, dass Captain Stuarts Schiff absichtlich in Not geriet, um nach dem Bergungsrecht Anspruch auf die Hälfte des Wertes der gesicherten Ladung zu erheben. Das Spiel treibt er schon seit längerer Zeit und ist den Rederern damit ein Dorn im Auge, denn letztendlich konnte ihm das falsche Spiel bisher noch nie nachgewiesen werden.
Der gerettete Jack verliebt sich in die hübsche Loxie und möchte sie heiraten sobald er das Kommando über ein bestimmtes Schiff erlangt hat. Doch angesichts des zurückliegenden Ereignisses weigert sich der Eigner ihm das Kommando zu übertragen.
Loxie Claiborne versucht ihrem Geliebten daraufhin etwas unterstützend unter die Arme zu greifen und stößt dabei auf Jacks ungemochten Widersacher, nämlich Stephen Tolliver (Ray Milland). Dieser hat derzeit die Gewalt über die Schiffe der Rederei und somit auch die Macht Captain Stuart das Kommando über das begehrte Dampfschiff zu übertragen. Loxie merkt, dass Tolliver verrückt nach ihr ist und beginnt ihn um den Finger zu wickeln. Doch was sie nicht für möglich gehalten hätte ist, dass sie beginnt Sympathien für diesen zuweilen etwas unmöglichen Gentleman zu empfinden. Als Tolliver merkt, dass er Jack ausstechen könnte, wenn er ihm das Kommando über das Dampfschiff vermacht setzt er alles daran King Cutler dingfest zu machen, denn davon ist letztendlich alles abhängig. Zudem würde ihm diese Tat einige Sympathien bei Loxie einbringen, die er unter allen Umständen ehelichen möchte und zudem ihr Herz erobern. Für wen wird sich die selbstbewusste Frau letztendlich entscheiden?
Regie bei diesem mitreißenden Abenteuerfilm führte Cecil B. DeMille, der ein sehr guter Regisseur gewesen ist und ein noch besserer Produzent. Denn in letzterer Position ermöglichte er Filme wie „Der jüngste Tag“, „Krieg der Welten“, „Die zehn Gebote“ und „König der Freibeuter“.
„Piraten im karibischen Meer“ inszenierte er mit viel Feingefühl, denn schließlich musste er die Charaktere genau einführen und so zeichnen, dass im Zuschauer die richtigen Emotionen wach gerufen werden. Das ist ihm sehr gut gelungen, denn man fiebert zu Beginn mit Wayne und Goddard mit und beginnt dann Sympathien für Milland zu empfinden, bevor Waynes Charakter in eine andere Richtung schwingt. Das macht das Geschehen umso fesselnder und zieht den Zuschauer richtig rein.
Gewürzt wird das Ganze mit beeindruckenden Effekten, die sich auf Miniaturen und überwältigende Setbauten beziehen. Im Finale bekommt man dann noch einen herrlichen Tintenfisch geboten. Diese Szene erinnerte mich etwas an die Riesenkrakenszene aus „20.000 Meilen unter dem Meer“ mit Kirk Douglas und James Mason. Sie ist trashig, aber dennoch ungemein ansprechend. Und sie gibt dem letzten Drittel des Filmes einen weiteren Höhepunkt.
Die Wahren Höhepunkte im Schauspielerischen sind John Wayne und vor allem Ray Milland, sowie Paulette Goddard, die zudem mit ihrem hübschen Aussehen punktet. Auf der Seite der Bösewichte sticht hingegen Raymond Massey besonders hervor. Seine Verkörperung des bösartigen King Cutler ist wirklich gelungen und besticht durch eine wahrhaft dämonische Form, was das Finale umso packender macht.
„Piraten im karibischen Meer“ ist ein exzellenter Abenteuerfilm mit herrlichen Effekten und vor allem einer fesselnden und ungemein mitreißenden Geschichte, sowie erstklassigen Schauspielern. Ein weiterer Bonus des Filmes ist dabei, dass er in Farbe daherkommt. 1942 war das noch eher selten, was den Film noch zusätzlich wertvoll macht.
Zur deutschen Fassung sollte man noch erwähnen, dass einige der gesungenen Lieder in Deutsche transportiert wurden, was seinerzeit Gang uns Gebe war, heute jedoch leider nicht mehr praktiziert wird. Gesungen wurde in den damaligen Filmen ja sehr oft.
Ein wirklich herrlicher Klassiker.
Wertung: