Gestern war ich im Kino, da ich als Dinosaurierfan mir den Film gern angucken wollte und die Dokumentationen recht gut fand:
Dinosaurier 3D - Im Reich der Giganten (GB,USA,NZ/2013)
Ein Namenloser Onkel, welcher Paläontologe ist, nimmt seine Nichte und seinen Neffen mit nach Alaska um ihnen eine Überraschung zu zeigen. Während der Namenlose Neffe an genervt ist, ist die Nichte hellauf begeistert als der Onkel aus einer alten Socke den fossilen Zahn eines Gorgosauriers hervor. Während der Onkel mit der Nichte zur Ausgrabungsstätte geht, wartet der Neffe am Auto, welcher von einer Krähe angesprochen wird, die offenbar Bauchreden kann. Die erzählt ihm die Geschichte von Bauchredenden Patchi, dem kleinen Pachyrhinosauriers, welcher als Außenseiter aufwächst dabei fies von seinem großen Bruder gemobbt wird und sich in die Pachyrhinosaurierdame Juniper verliebt, die er schon seit seiner Kindheit kennt. Während er so heranwächst wird sein Vater von einem Gorgosaurier getötet, er und sein Bruder werden von seiner Herde getrennt, findet aber eine neue Herde und wächst heran, bis er schließlich zum Herdenführer wird und Juniper als sein Weibchen ansieht.
BBC war ja bekannt für seine Dokumentationsreihen über die Urzeit, wie etwa:
Dinosaurier: Im Reich der Giganten,
Die Erben der Saurier,
Die Ahnen der Saurier,
Die Geschichte von Big Al und diversen Specials mit dem Abenteurer Nigel Marven, welche durch ihre Effekte überzeugen konnten. Auch hier überzeugt der Film durch seine Optischen Effekte. Besonders in 3D sehen die Dinos wirklich zum Anfassen aus.
Leider ist das auch das einzig positive an dem ganzen Film. Man hat anscheinend versucht Dokumentation und Animationsfilm in einem herüberzubringen, was aber ganz und gar nicht klappen will. Die Tatsache dass die Dinosaurier Sprechen wurde erst im zweiten Trailer klar und ist einfach nur verwirrend, da sie ihre Münder dabei nicht bewegen, so hat man ab und zu Schwierigkeiten die Stimmen dem Sprecher zuzuordnen. Auch dass Otto Waalkes, welcher den kleinen Alexornis, einem kleinen Vogel, spricht, rettet den Film nicht. Zwar gibt es einige Ansätze die auf eine Doku hindeuten welche aber sich nur auf den Namen des Sauriers beschränken. Einmal wird der Gorgosaurier unter die Lupe genommen, doch die Informationen, die über diesen Saurier herausgegeben werden sind nur oberflächlich und beschränken sich auf das Äußerste. Die Information, dass der Gorgosaurus ein Verwandter des Tyrannosaurus Rex ist wird nicht einmal erwähnt. Stattdessen wird nur über die winzigen Ärmchen lustig gemacht und es wird auch nicht einmal darauf eingegangen, dass die Tyrannosaurier auch einen Fortsatz für einen dritten Finger haben, welcher aber mit dem Fingerknochen des unteren Armes verwachsen ist.
Ebenso die Einleitung ist mehr als dämlich. Der Bauchredner Vogel, welcher dem Jungen die Geschichte vom Zahn erzählt, sagt: "Ein Fossil erzählt eine ganze Geschichte." Der Satz stimmt zwar, aber der Film erzählt eine komplett andere Geschichte um zu der Geschichte mit dem Zahn zu kommen.
Wie die komplette Lebensgeschichte eines komplett anderen Dinosauriers erzählt werden kann anhand eines Zahnes, dem dieser Dino nicht gehört ist dem Zuschauer ebenfalls ein Rätsel. Am Ende des Films sieht man halt eben wie der Onkel mit seiner Tochter einen bestens erhaltenen Unterkieferknochen eins Gorgosauriers irgendwo im Sand "freipinselt" und der Zahn aus der Stinkesocke passt zufälligerweise in den Unterkiefer. Die Schlüsselszene zu der Geschichte mit dem Zahn passiert irgendwann in der Mitte des Filmes und der Bengel ist auf einmal ein überzeugter Dinosaurierfan.
Gerade wenn man BBC liest, erwartet man etwas realitätsnähe, obwohl man ja auch nicht immer alles glauben sollte was man in diesen Dokumentationen über Dinosaurier zu sehen bekommt. Es fehlt einfach dieses: "So hätte es sein können." aber BBC bringt das auch in den Dokus herüber wie "So war es, Basta!" Aber bei diesem Film wird der Zuschauer für dumm verkauft. Bei Steven Spielbergs Jurassic Park kann man ja das noch verstehen, es ist ein Science-Fiction Film. Bei BBC wiederum könnte man etwas mehr Realitätsnähe hinüberbringen. Es ist vollkommen unlogisch, dass der Unterkieferknochen freigepinselt wird. Wer mal auf einer Grabung dabei war, der weiß dass das völliger Unsinn ist, weswegen sich BBC sich auch nicht mit allzuviel Ruhm bekleckert.
Alles in allem: Ein Film, der einfach nur optisch überzeugt und der Rest nur kitschig und kindisch ist. Wer einen kleinen Neffen, Bruder oder Cousin hat, welcher grade in einer Dinophase ist, der kann sich den Film mal mit ihm anschauen, muss aber nicht. Eingefleischte Dinofans kramen da lieber die alten Dokumentationen heraus oder schauen einen anderen, weitaus besseren, Dinosaurierfilm an.