BATTLESTAR GALACTICA oder KAMPFSTERN GALACTICA?
Vielen Dank für die Blumen.Astro hat geschrieben:Schön gesagt, Stevie.
Ich finde eben immer wieder ... interessant ... , wenn einem quasi unterstellt wird, nicht mehr mit der Zeit mithalten zu können, bloß weil man erwartet, dass auch drin ist, was drauf steht.
Das hat wenig mit dem Alter zu tun, vielmehr mit Erwartungshaltungen. Wer die Originalserie kaum oder garnicht kennt oder sie aus welchen Gründen auch immer für minderwertig hält, der wird auch nichts erwarten und kann dem entsprechend nicht enttäuscht werden. Wenn ihm dann auch noch gefällt, was er sieht, kann er damit zufrieden sein.
Wenn ich eine Sendung einschalte, die sich Battlestar Galactica nennt, dann erwarte ich phantastische Abenteuergeschichten im All mit diesem besonderen Sense of Wonder, den ich an der Originalserie immer so gemocht habe. Ich erwarte Geschichten über Freundschaft, Familienzusammenhalt, Hoffnung und klassisch vorbildhaftes Heldentum, in Anlehnung an alte Mythen, diverse Genres und abgerundet durch einen kleinen Funken eines gesellschaftlichen Kommentars. Nichts besonders Anspruchsvolles, aber dafür angenehm unterhaltsam, ohne gleich dämlich zu sein.
Wenn ich komplexere, anspruchsvollere und tiefgründigere Science-Fiction will, dann sehe ich mir Blade-Runner an oder 2001 oder Welt am Draht oder Zardoz oder Soilent Green und wenn es etwas dazwischen sein soll, dann gucke ich mir Star Trek oder Babylon 5 an. Ich kann auch ebenso etwas von Lem lesen, Asimov, Bradbury, P.K. Dick oder Brian Aldiss usw.. Es ist ja nicht so, dass ich anspruchsvolle Science-Fiction nicht zu schätzen wüsste, aber wenn Galactica drauf steht, dann möchte ich eben eine Pulp-Serie sehen, bei der die Phantasie und das Abenteuer im Vordergrund stehen und nicht die Kritik an der Gesellschaft.
Und wenn es sich dann auch noch ausgerechnet um eine Zuwendung zur Military-SF handelt, hört bei mir der Spaß sowieso auf. Dieses Subgenre ist in meinen Augen - mal abgesehen davon, dass ich es stinklangweilig finde - reaktionär, stockkonservativ und kriegstreiberisch. Natürlich gibt man sich dort immer objektiv und stellt alles so ambivalent wie möglich dar, denn es soll ja nicht der Eindruck entstehen, der Krieg werde verherrlicht. Allerdings wird er stets als alternativlos und notwendig dargestellt. Das deckt sich nicht gerade mit meiner pazifistischen Grundhaltung und meinem humanistisch geprägten Menschenbild.
Aus der familienfreundlichen Pulp-Space-Opera Kampfstern Galactica eine desolat-depressive Kriegsserie zu machen ist als würde man ein Remake der Waltons im Stil von Dallas drehen - mit ganz vielen Familienintrigen und Nachbarschaftsfehden. Genauso gut könnte man sich ein ALF-Re-Imagining einfallen lassen, in dem der böse Außerirdische die Familie Tanner mit telepathischen Kräften unterdrückt und terrorisiert. Man muss eben nur alles ein bisschen ins Gegenteil verkehren.
Was mich an der neuen Galactica übrigens zusätzlich abgeschreckt hat, ist diese langweilig gegenwartsaffine Darstellungsweise nach dem Motto "Wir machen Science-Fiction, die kein Stück wie Science-Fiction aussieht." Mir ist ehrlich gesagt der albernste silberne Raumanzug mit Schulterpolstern 1000 mal lieber, als wenn Leute, die aus einer fernen Galaxis kommen, mehr oder weniger aussehen wie die US-Streitkräfte der Gegenwart. Wenn sie dann auch noch Bob Dillan hören, kann ich mir ohnehin nur noch an den Kopf packen.
"Ich bin Ozymandias, Herr der Herrn.
Schaut, was ich schuf, ihr Mächtigen, und verzagt!"
Percy Bysshe Shelley
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Kann dir nur zustimmen.
Battlestar Deprimeria wäre wohl ein angemessener Titel gewesen.
Hässliche, deprimierte Charaktere versuchen vor Killerrobotern in roten Abendkleidern zu entkommen und wären eigentlich am liebsten tot. So kam der neue Stoff bei mir rüber. Dazu das von dir bereits angesprochene Technologie-Downgrade auf modernes Flugzeugträger-Niveau. Dann kann ich mir auch JAG anschauen. Und dazu diese ständige depressive Ethno-Untermalung. Das neue BSG ist kein richtiges SciFi in meinen Augen. Das ist nichts halbes und nichts ganzes. Und ein Kind der Depri-Welle bei den TV-Serien - EMO, Depressionen, Weltschmerz, Fatalismus, Kummer, langweiliges, sinnentleertes Geschwafel. Deprimierte CSI-Polizisten, Geisterflüsterer, etc.. Das ganze ebbt jetzt zum Glück wieder ab. Viele Serien sind oder werden eingestellt.
Battlestar Deprimeria wäre wohl ein angemessener Titel gewesen.
Hässliche, deprimierte Charaktere versuchen vor Killerrobotern in roten Abendkleidern zu entkommen und wären eigentlich am liebsten tot. So kam der neue Stoff bei mir rüber. Dazu das von dir bereits angesprochene Technologie-Downgrade auf modernes Flugzeugträger-Niveau. Dann kann ich mir auch JAG anschauen. Und dazu diese ständige depressive Ethno-Untermalung. Das neue BSG ist kein richtiges SciFi in meinen Augen. Das ist nichts halbes und nichts ganzes. Und ein Kind der Depri-Welle bei den TV-Serien - EMO, Depressionen, Weltschmerz, Fatalismus, Kummer, langweiliges, sinnentleertes Geschwafel. Deprimierte CSI-Polizisten, Geisterflüsterer, etc.. Das ganze ebbt jetzt zum Glück wieder ab. Viele Serien sind oder werden eingestellt.
Oh, yeah. Oooh, ahhh, that's how it always starts. But then later there's running and... and screaming.
Ja, so ähnlich habe ich das auch wahrgenommen. Was mich auch genervt hat, ist das Terrorthema. Natürlich war das - insbesondere für die Amis - eine wichtige Sache, aber ich fand es hier aus mehreren Gründen unangebracht.Astro hat geschrieben:Kann dir nur zustimmen.
Battlestar Deprimeria wäre wohl ein angemessener Titel gewesen.
Hässliche, deprimierte Charaktere versuchen vor Killerrobotern in roten Abendkleidern zu entkommen und wären eigentlich am liebsten tot. So kam der neue Stoff bei mir rüber.
Zum Einen ging es mir einfach auf den Zeiger, dass nun wirklich jede Plattform genutzt werden musste, um das 9/11 - Trauma aufzuarbeiten. Selbst die zweite Star Wars - Episode musste da mitziehen und den zukünftigen Darth Vader mit seiner Angebeteten an diesem Sissi-Schloss am Wörthersee über Demokratie schwafeln lassen.
Zum Anderen kommt erschwerend hinzu, dass ich das gesamte neue Galactica - Konstrukt ohnehin so wahrnehme, dass es komplett nach Schablone erstellt wurde - exakt auf bestimmte Zielgruppen zugeschnitten, die möglichst hohe Quoten bringen sollten. Statt einer künstlerischen Vision - wie etwa bei Roddenberrys Star Trek, Straczynskis Babylon 5 oder Whedons Firefly - sehe ich hier nur berechneten Kommerz. Ein bisschen Frauenquote hier, ein wenig Gegenwartsrealismus und Mystery da, ein brandaktuelles Thema, dass gerade sehr viele Leute beschäftigt, ordentlich Wackelkameras und Dokumentationsstil und dazu jede Menge Soapelemente und Sex - Voila! Zugegeben, das Original hat sich auch von Star Wars inspirieren lassen, aber es beschreitet dennoch eigene Wege, die nicht von irgend einer Mode geprägt sind, sondern vom Mormonen und SF-Fan Larson und von Bellisario selbst kommen. Das kann man als künstlerische Vision gelten lassen. Beim Re-Imagining sehe ich nichts dergleichen.
Was mich zudem bereits im Pilotfilm als schlichte Geschmacklosigkeit abgeschreckt hat war, als diese Cylonentussi einem Baby im Kinderwagen das Genick bricht. Sorry, aber das finde ich einfach nur total daneben, zumal die Terrorismusanalogie ja auch den Rückschluss nahe legt, Islamisten wären gefühllose Maschinen, die Babys ermorden. Ich fand das irgendwie gaga.
Genau den Gedanken hatte ich nach ein paar Folgen auch und soll ich dir was sagen, wenn JAG kam, habe ich auch schon immer umgeschaltet. Es gibt wirklich nichts am Militär, was ich interessant oder gar toll finde. Natürlich war die alte Galactica auch irgendwie ein militärisches Schiff - heißt ja auch nicht nur zum Spaß Kampfstern - aber das wurde nie großartig thematisiert. Es stand mehr das Menschliche im Vordergrund. Dieser "Sir, jawohl, Sir" - Pathos hält sich da eher in Grenzen. Übrigens mit ein Grund, warum ich mir Earth 2 und Lexx so gerne ansehe ist, dass da ausnahmsweise mal überhaupt kein Militär vorkommt. Man könnte ja ansonsten meinen, die Science-Fiction käme ohne so etwas nicht aus.Astro hat geschrieben:Dazu das von dir bereits angesprochene Technologie-Downgrade auf modernes Flugzeugträger-Niveau. Dann kann ich mir auch JAG anschauen.
Noch so 'ne Sache, wo nBSG in meinen Augen keine große Innovation zeigt, denn richtige Soundtracks sind ja bei TV-Serien (und teilweise sogar schon bei Filmen) gar nicht mehr im Trend. So eben auch bei Galactica. Bei vielen Serien reicht ja heute schon ein einziger Ton für den Vorspann. Ich mag Erkennungsmelodien, die ich auch erkenne. Pfeif doch mal einer die Titelmelodie von "Lost".Astro hat geschrieben:Und dazu diese ständige depressive Ethno-Untermalung.
Lost habe ich übrigens für eine der innovativsten und besten TV-Serien seit der Jahrtausendwende gehalten, bis dieses unsagbar dämliche Ende offen gelegt hat, dass sich die Autoren die ganze Zeit über nicht das Mindeste bei der ganzen Sache gedacht haben. Das ist auch so ein typisches Merkmal für eine Serie, die nach Schablone entstanden ist. Viele Geheimnisse, um die Leute bei der Stange zu halten, möglichst ausführliche Charakterzeichnungen, die ebenso ambivalent zu sein haben. Fertig.
Ich habe das Gefühl, mittlerweile hat sich eine neue Art von Künstler etabliert - der Bullshit - Artist! Ein Künstler, der seine Kunst nicht um der Kunst und seiner selbst wegen betreibt, sondern der seine Kunst nach der Marktforschung ausrichtet und sie wie aus einem Baukasten zusammen setzt. Da steckt keine Seele mehr drin. Weit und breit nicht.
Astro hat geschrieben:Das neue BSG ist kein richtiges SciFi in meinen Augen. Das ist nichts halbes und nichts ganzes. Und ein Kind der Depri-Welle bei den TV-Serien - EMO, Depressionen, Weltschmerz, Fatalismus, Kummer, langweiliges, sinnentleertes Geschwafel. Deprimierte CSI-Polizisten, Geisterflüsterer, etc.. Das ganze ebbt jetzt zum Glück wieder ab. Viele Serien sind oder werden eingestellt.
Ja, diese Serien sind auch nicht unbedingt mein Fall. Außerdem mag ich es nicht, wenn sich eine Serie dermaßen ernst nimmt. Bei einem Film ist das etwas anderes. Bei einer Miniserie auch. Aber zu einer regelmäßigen Fernsehserie finde ich eine gewisse selbstironische Brechung immens wichtig. Wenn man etwas wichtiges zu sagen hat, sollte man es selbstverständlich ernst nehmen, aber zwischendurch darf man auch ruhig mal mit einem Auge zwinkern. Serien wie Babylon 5 haben diese Gradwanderung immer sehr gut hinbekommen.
Es ist nun aber auch nicht so, dass ich alle neueren Serien schlecht finden würde. Mir gefällt z.B. True Blood sehr gut oder auch Torchwood und die Neuauflage von Doctor Who (so! darf eine gelungene Modernisierung alter Stoffe aussehen). Ich mag Primeval sehr gerne und fand den neuesten BBC-Robin Hood ganz nett. Jeckyll war super. Lie to me ist mal 'ne ganz interessante, innovativere Krimiserie. Monk gucke ich immer mal ganz gerne. Alpha 0.7 hat mir auch ganz gut gefallen.
Nur wenn man einen alten Stoff neu aufwärmt, um einen Markennamen auszuschlachten, dann geht mir das auf die Nerven. So ist es bei nBSG und so geht es mir mit den Star Wars - Prequels und ganz besonders mit diesem grenzdebilen neuen Star Trek - Film. Das sind in meinen Augen alles Baukastenprodukte von irgendwelchen Bullshit - Artists, die den Kommerz zur Kunst erheben wollen. ... Aber nicht mit mir!
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@Astro & Stevie
Ihr könnt euch natürlich gegenseitig bauchpinseln, wie ihr wollt, das ändert aber nichts an dem offensichtlichen Fakt, dass ihr, zumindest hinsichtlich BSG, hochgradig ignorant seid. Es hat euch doch niemand gezwungen, diese Serie anzuschauen. Dass sie sich vom Original löst und aus einer ähnlichen Prämisse eben etwas anderes als die Originalgeschichte macht, ist einer ihrer großen Vorzüge, den ihr hier mal eben als Manko anrechnet, nur weil ihr offenbar keinerlei Lust habt, euch auf etwas anderes einzulassen. Würdet ihr das tun, dann würdet ihr vielleicht auch realisieren, dass BSG keineswegs eine Militärfetischserie ist, sondern gerade die Rolle des Militärs in der Gesellschaft hinterfragt, und das ganz sicher nicht mit reaktionärer Tendenz. Es scheint euch doch wirlich nur anzukotzen, dass es nicht mehr so viele lustig-debile Sprüche wie früher gibt, dass Starbuck ein Weib ist, das Titelthema nicht mehr so schön heroisch ist und der Grundton so düster und beklemmend ist, wie es der Story, die ja immerhin mit der Auslöschung fast der gesamten Menschheit beginnt, angemessen ist. Ich will hier keineswegs die alte Serie schlechtreden, sie hat ihre Meriten, ist ordentlich unterhaltsam und die Effekte sind besser als bei fast allen Kinonachahmern von STAR WARS. Das macht sie aber nicht automatisch zur ultimativen Serie und das macht eine intelligente Neuinterpretation wie BSG nicht zu einem Produkt einer ideenlosen Serienfabrikationsanlage, der nur klingeltongeschädigte Jungschwachmaten etwas abgewinnen können. Die Diskussionen im
SciFi-Forum zeigen, dass man der alten Serie zwar sehr wohl etwas abgewinnen kann, sie aber in der Tat wenig Gesprächs- und Diskussionsstoff hergibt. An der neuen Serie hingegen kann man sich wunderbar festdiskutieren, und das, ohne dass der Unterhaltungswert vernachlässigt worden wäre, im Gegenteil.
BTW, nur dank der Tatsache, dass sich BSG so stark vom Original löst, hat letzteres noch eine echte Daseinsberechtigung. Hätte man KSG mit besseren Effekten und fetterer Ausstattung einfach nochmal verfilmt, dann hätte ich jede Kritik der KSG-Jünger verstanden, dann wäre die alte Serie nämlich wirklich obsolet und überflüssig geworden. So kann man beide Serien als zwei Seiten einer Medaille betrachten und sich im besten Fall an beiden erfreuen.
Übrigens bezweifle ich sehr stark, dass man BSG aus marketingtechnischen Gründen wieder Galactica genannt hat, ein Name, der bei der werberelevanten Zielgruppe ganz sicher kaum Zugkraft hat.
Ihr könnt euch natürlich gegenseitig bauchpinseln, wie ihr wollt, das ändert aber nichts an dem offensichtlichen Fakt, dass ihr, zumindest hinsichtlich BSG, hochgradig ignorant seid. Es hat euch doch niemand gezwungen, diese Serie anzuschauen. Dass sie sich vom Original löst und aus einer ähnlichen Prämisse eben etwas anderes als die Originalgeschichte macht, ist einer ihrer großen Vorzüge, den ihr hier mal eben als Manko anrechnet, nur weil ihr offenbar keinerlei Lust habt, euch auf etwas anderes einzulassen. Würdet ihr das tun, dann würdet ihr vielleicht auch realisieren, dass BSG keineswegs eine Militärfetischserie ist, sondern gerade die Rolle des Militärs in der Gesellschaft hinterfragt, und das ganz sicher nicht mit reaktionärer Tendenz. Es scheint euch doch wirlich nur anzukotzen, dass es nicht mehr so viele lustig-debile Sprüche wie früher gibt, dass Starbuck ein Weib ist, das Titelthema nicht mehr so schön heroisch ist und der Grundton so düster und beklemmend ist, wie es der Story, die ja immerhin mit der Auslöschung fast der gesamten Menschheit beginnt, angemessen ist. Ich will hier keineswegs die alte Serie schlechtreden, sie hat ihre Meriten, ist ordentlich unterhaltsam und die Effekte sind besser als bei fast allen Kinonachahmern von STAR WARS. Das macht sie aber nicht automatisch zur ultimativen Serie und das macht eine intelligente Neuinterpretation wie BSG nicht zu einem Produkt einer ideenlosen Serienfabrikationsanlage, der nur klingeltongeschädigte Jungschwachmaten etwas abgewinnen können. Die Diskussionen im
SciFi-Forum zeigen, dass man der alten Serie zwar sehr wohl etwas abgewinnen kann, sie aber in der Tat wenig Gesprächs- und Diskussionsstoff hergibt. An der neuen Serie hingegen kann man sich wunderbar festdiskutieren, und das, ohne dass der Unterhaltungswert vernachlässigt worden wäre, im Gegenteil.
BTW, nur dank der Tatsache, dass sich BSG so stark vom Original löst, hat letzteres noch eine echte Daseinsberechtigung. Hätte man KSG mit besseren Effekten und fetterer Ausstattung einfach nochmal verfilmt, dann hätte ich jede Kritik der KSG-Jünger verstanden, dann wäre die alte Serie nämlich wirklich obsolet und überflüssig geworden. So kann man beide Serien als zwei Seiten einer Medaille betrachten und sich im besten Fall an beiden erfreuen.
Übrigens bezweifle ich sehr stark, dass man BSG aus marketingtechnischen Gründen wieder Galactica genannt hat, ein Name, der bei der werberelevanten Zielgruppe ganz sicher kaum Zugkraft hat.
Martin
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Das sollte wohl ebenso zum "Realismus" beitragen, ähnlich wie die technische Downgradeausstattung.Stevie hat geschrieben: Ja, so ähnlich habe ich das auch wahrgenommen. Was mich auch genervt hat, ist das Terrorthema. Natürlich war das - insbesondere für die Amis - eine wichtige Sache, aber ich fand es hier aus mehreren Gründen unangebracht.
Für die US-Amerikaner war das eben ein herber Schlag. Da denkst du, du bist charming, awesome, alle lieben dich und dein komisches, käufliches Demokratieverständnis und die Sonne scheint dir aus dem Hintern, und plötzlich haut dir einer in die Fresse.Zum Einen ging es mir einfach auf den Zeiger, dass nun wirklich jede Plattform genutzt werden musste, um das 9/11 - Trauma aufzuarbeiten.
Das eine ist eben Kunst, das andere liebloses Marketing.Zum Anderen kommt erschwerend hinzu, dass ich das gesamte neue Galactica - Konstrukt ohnehin so wahrnehme, dass es komplett nach Schablone erstellt wurde - exakt auf bestimmte Zielgruppen zugeschnitten, die möglichst hohe Quoten bringen sollten. Statt einer künstlerischen Vision - wie etwa bei Roddenberrys Star Trek, Straczynskis Babylon 5 oder Whedons Firefly - sehe ich hier nur berechneten Kommerz. Ein bisschen Frauenquote hier, ein wenig Gegenwartsrealismus und Mystery da, ein brandaktuelles Thema, dass gerade sehr viele Leute beschäftigt, ordentlich Wackelkameras und Dokumentationsstil und dazu jede Menge Soapelemente und Sex - Voila! Zugegeben, das Original hat sich auch von Star Wars inspirieren lassen, aber es beschreitet dennoch eigene Wege, die nicht von irgend einer Mode geprägt sind, sondern vom Mormonen und SF-Fan Larson und von Bellisario selbst kommen. Das kann man als künstlerische Vision gelten lassen. Beim Re-Imagining sehe ich nichts dergleichen.
Oh, die böse Wackelkamera. Die hatte ich ganz vergessen. Wenn einen Filmtreibenden keine guten Idee kommen, muss die Wackelkamera her. Dann verwackelt die Ideenlosigkeit. Neustes Instrument sind Blendenflecke. Dahinter kann man Fantasielosigkeit verbergen.
Na ja, ein plumper Schockeffekt eben. Charakterisiert den Gegner als Monster, Nicht-Mensch, unwert jeder Gnade. Man muss ja Hass und Verachtung aufbauen.Was mich zudem bereits im Pilotfilm als schlichte Geschmacklosigkeit abgeschreckt hat war, als diese Cylonentussi einem Baby im Kinderwagen das Genick bricht. Sorry, aber das finde ich einfach nur total daneben, zumal die Terrorismusanalogie ja auch den Rückschluss nahe legt, Islamisten wären gefühllose Maschinen, die Babys ermorden. Ich fand das irgendwie gaga.
Sci-Fi funktioniert mit und ohne Militär. Es kommt einfach darauf an, was dargestellt wird. Nicht ohne Grund ist Star Treks Sternenflotte keine reine Militärorganisation. Und Diplomatie geht vor wildem Rumgeballer. Leider auch etwas, das der neue Film geflissentlich ausgeblendet hat, um mehr Action und Blendenflecke zu bieten. Babylon 5 ist ja auch sehr militärbasiert, aber auch dort steht die Diplomatie im Vordergrund.Genau den Gedanken hatte ich nach ein paar Folgen auch und soll ich dir was sagen, wenn JAG kam, habe ich auch schon immer umgeschaltet. Es gibt wirklich nichts am Militär, was ich interessant oder gar toll finde. Natürlich war die alte Galactica auch irgendwie ein militärisches Schiff - heißt ja auch nicht nur zum Spaß Kampfstern - aber das wurde nie großartig thematisiert. Es stand mehr das Menschliche im Vordergrund. Dieser "Sir, jawohl, Sir" - Pathos hält sich da eher in Grenzen. Übrigens mit ein Grund, warum ich mir Earth 2 und Lexx so gerne ansehe ist, dass da ausnahmsweise mal überhaupt kein Militär vorkommt. Man könnte ja ansonsten meinen, die Science-Fiction käme ohne so etwas nicht aus.
Konflikte an sich gehören auch in die Sci-Fi. Konflikte machen Geschichten interessant.
Ich sammle ja Soundtracks. Den von Lost kann ich jetzt nicht bieten.Noch so 'ne Sache, wo nBSG in meinen Augen keine große Innovation zeigt, denn richtige Soundtracks sind ja bei TV-Serien (und teilweise sogar schon bei Filmen) gar nicht mehr im Trend. So eben auch bei Galactica. Bei vielen Serien reicht ja heute schon ein einziger Ton für den Vorspann. Ich mag Erkennungsmelodien, die ich auch erkenne. Pfeif doch mal einer die Titelmelodie von "Lost".
Ich hab es auch nie geschaut. Ich habe diese Mystery-Verschwörungs-Blase gleich durchschaut. Da werden Dinge aufgebaut, die nicht durchgeplant sind, sich verselbständigen und im Mist enden.Lost habe ich übrigens für eine der innovativsten und besten TV-Serien seit der Jahrtausendwende gehalten, bis dieses unsagbar dämliche Ende offen gelegt hat, dass sich die Autoren die ganze Zeit über nicht das Mindeste bei der ganzen Sache gedacht haben. Das ist auch so ein typisches Merkmal für eine Serie, die nach Schablone entstanden ist. Viele Geheimnisse, um die Leute bei der Stange zu halten, möglichst ausführliche Charakterzeichnungen, die ebenso ambivalent zu sein haben. Fertig.
Für die Studios sicher lohnender als echte Kunst. Darum so erfolgreich. Das Problem beim Fernsehen ist, dass das gezeigt wird, was Geld bringt, nicht das, was die Zuschauer weiter bringt.Ich habe das Gefühl, mittlerweile hat sich eine neue Art von Künstler etabliert - der Bullshit - Artist! Ein Künstler, der seine Kunst nicht um der Kunst und seiner selbst wegen betreibt, sondern der seine Kunst nach der Marktforschung ausrichtet und sie wie aus einem Baukasten zusammen setzt. Da steckt keine Seele mehr drin. Weit und breit nicht.
Oder Andromeda, die Stargate-Serien (vor Universe).Ja, diese Serien sind auch nicht unbedingt mein Fall. Außerdem mag ich es nicht, wenn sich eine Serie dermaßen ernst nimmt. Bei einem Film ist das etwas anderes. Bei einer Miniserie auch. Aber zu einer regelmäßigen Fernsehserie finde ich eine gewisse selbstironische Brechung immens wichtig. Wenn man etwas wichtiges zu sagen hat, sollte man es selbstverständlich ernst nehmen, aber zwischendurch darf man auch ruhig mal mit einem Auge zwinkern. Serien wie Babylon 5 haben diese Gradwanderung immer sehr gut hinbekommen.
Torchwood war gut, ja. Primeval ebenso. Das sind ja auch neue Ideen. Und die Briten sind eben auch etwas mutiger und haben nicht die Angst vor Experimenten wie die Amerikaner.Es ist nun aber auch nicht so, dass ich alle neueren Serien schlecht finden würde. Mir gefällt z.B. True Blood sehr gut oder auch Torchwood und die Neuauflage von Doctor Who (so! darf eine gelungene Modernisierung alter Stoffe aussehen). Ich mag Primeval sehr gerne und fand den neuesten BBC-Robin Hood ganz nett. Jeckyll war super. Lie to me ist mal 'ne ganz interessante, innovativere Krimiserie. Monk gucke ich immer mal ganz gerne. Alpha 0.7 hat mir auch ganz gut gefallen.
In Dr.Who schalten wir hin und wieder mal rein, aber das alles zu verfolgen ist too much.
Monk habe ich seit den letzten Staffeln nicht mehr geschaut. Er wurde einfach immer übertriebener und dann nervte es, statt lustig zu sein. Das ist so ein Problem mit Serien.
Ja, das ist eigentlich Art Asylum in teuer. Nimm was tolles, rühre Quark hinzu und verkaufe den Dreck als Gold.Nur wenn man einen alten Stoff neu aufwärmt, um einen Markennamen auszuschlachten, dann geht mir das auf die Nerven. So ist es bei nBSG und so geht es mir mit den Star Wars - Prequels und ganz besonders mit diesem grenzdebilen neuen Star Trek - Film. Das sind in meinen Augen alles Baukastenprodukte von irgendwelchen Bullshit - Artists, die den Kommerz zur Kunst erheben wollen. ... Aber nicht mit mir!
In der Tat. Ich schaue ja keine Depri-Serien und will mir am liebsten die Pulsadern aufschneiden, weil die Welt so bös' zu mir ist und keiner meine EMO-Lieblingsserien mag. Zu unserer Zeit hat Fernsehen noch Spaß gemacht. Laserstrahlen und Explosionen im Weltraum konnte man hören. Darum bin ich heute so ein heiterer Mensch.kami hat geschrieben:Du scheinst ja, wenn man nach deinem Ge"LOL"e geht, leicht zu erheitern zu sein.Astro hat geschrieben: Ah, "famoser Soundtrack"... Bumballabumballabumballa
Ignorant ist wohl eher, uns unsere Kritik nicht zugestehen zu wollen, uns Wertungen unserer Mitmenschen zu unterstellen und Mutmaßungen über die Fanwelt als Tatsache hinzustellen.kami hat geschrieben:@Astro & Stevie
Schau du ruhig dein neues BSG und lass dir dein Hirn zu... bumballabumballabumballabumballa bumballabumballa bumballa
BUMBALLA!!!
Oh, yeah. Oooh, ahhh, that's how it always starts. But then later there's running and... and screaming.
So wirkst Du aber weiß Gott nicht. Und mit Serien wie BSG oder wegen mir auch LOST oder STARGATE UNIVERSE macht Fernsehen auch heute noch Spaß.Astro hat geschrieben: In der Tat. Ich schaue ja keine Depri-Serien und will mir am liebsten die Pulsadern aufschneiden, weil die Welt so bös' zu mir ist und keiner meine EMO-Lieblingsserien mag. Zu unserer Zeit hat Fernsehen noch Spaß gemacht. Laserstrahlen und Explosionen im Weltraum konnte man hören. Darum bin ich heute so ein heiterer Mensch.
Ignorant ist, dass ihr beide eure persönlichen Vorlieben, gegen die ja keiner was sagen will, als Wertungsmaßstab benutzt und jede Abweichung davon als modischen Schund und kommerziellen Mist hinstellt, der sich bei seiner Zielgruppe anbiedert. Komisch, dass ausgerechnet SGU nach zwei Staffeln eingestellt wurde, während die grenzdebilen Vorgängerserien sich großer Popularität erfreuten und gar nicht aufhören wollten. Ihr gratuliert euch gegenseitig zu euren Vorurteilen, anstatt einfach zuzugeben, dass diese neuen Serien einfach nicht euren Geschmack treffen, was sie aber nicht automatisch schlecht macht. Und für echte Kritik sind eure Pamphlete doch viel zu substanzlos.Ignorant ist wohl eher, uns unsere Kritik nicht zugestehen zu wollen, uns Wertungen unserer Mitmenschen zu unterstellen und Mutmaßungen über die Fanwelt als Tatsache hinzustellen.
Martin
Ignorant in dem Sinne, dass ich die Serie nach dem Pilotfilm (durch den ich mich vor gähnender Langeweile wirklich durchgequält habe), den ersten paar Folgen (in denen ich gehofft habe, dass es vielleicht noch besser wird) und ein paar weiteren sporadischen Einblicken (dank Lucy Lawless) nicht weiter verfolgt und mich nicht mehr näher damit beschäftigt habe - ja, so gesehen hast du da sicher recht.kami hat geschrieben:@Astro & Stevie
Ihr könnt euch natürlich gegenseitig bauchpinseln, wie ihr wollt, das ändert aber nichts an dem offensichtlichen Fakt, dass ihr, zumindest hinsichtlich BSG, hochgradig ignorant seid. Es hat euch doch niemand gezwungen, diese Serie anzuschauen. Dass sie sich vom Original löst und aus einer ähnlichen Prämisse eben etwas anderes als die Originalgeschichte macht, ist einer ihrer großen Vorzüge, den ihr hier mal eben als Manko anrechnet, nur weil ihr offenbar keinerlei Lust habt, euch auf etwas anderes einzulassen.
Und natürlich zwingt mich auch niemand, mir die Serie anzusehen. Allenfalls könnte man sagen, ich wäre dank dieser Serie gezwungen, meine Hoffnung auf eine "richtige" Fortsetzung oder ein Remake statt eines Re-Imaginings der Originalserie aufzugeben. Das empfinde ich schon ein wenig als ärgerlich, zumal mir Richard Hatchs Second Coming - Trailer sehr gut gefallen hat.
Ob man das Lösen von der Originalserie als Vorzug ansieht oder nicht, bleibt wohl Geschmackssache und mit dem "Sich auf etwas Neues einlassen" ist es immer so eine Sache. Bei Serien wie "Earth 2" oder "Lexx" hatte ich nicht die geringsten Probleme, mich auf etwas Neues einzulassen und wenn ich mir so einige meiner Lieblingsbands, wie etwa System of a Down, Archive oder The Mars Volta betrachte, habe ich nicht gerade den Eindruck, vor Neuem davon zu laufen. Prinzipiell halte ich mich da eigentlich schon für recht offen.
Auf der anderen Seite erwarte ich in der Kneipe ein Bier zu bekommen, wenn ich eins bestellt habe und nicht, dass mir der Kellner eine Fanta hinstellt und sagt:"Sei nicht so ignorant und trink das mal. Schmeckt auch gut." Man kann das eben aus verschiedenen Blickwinkeln sehen.
Naja, das hängt wohl auch vom eigenen Bezug zum Militär als solchem ab. Military Science-Fiction neigt in der Regel dazu, das Militär und die durch das Militär geführten Kriege als notwendiges Übel darzustellen und sich kritisch zu geben, wobei allerdings denkbare Alternativen, von einem Militär gänzlich abzusehen, dezent unter den Tisch fallen gelassen werden.kami hat geschrieben:Würdet ihr das tun, dann würdet ihr vielleicht auch realisieren, dass BSG keineswegs eine Militärfetischserie ist, sondern gerade die Rolle des Militärs in der Gesellschaft hinterfragt, und das ganz sicher nicht mit reaktionärer Tendenz.
Ich gebe gerne zu, dass ich bei den wenigen Folgen von nBSG, die ich gesehen habe, genau die jenigen verpasst haben könnte, in denen die Institution des Militärs selbst in Frage gestellt und nach nichtmilitärischen Konfliktlösungen gesucht wurde. Ich kann auch nichts darüber sagen, inwiefern das im Pilotfilm gezeichnete Islamistenbild des babymordenden Maschinenmenschen im späteren Verlauf der Serie relativiert oder differenziert wird.
Die Sache ist einfach nur die, dass ich das Militär als solches im Grunde ablehne und daher auch kein großes Interesse habe, mich näher mit dessen Stellenwert in der Gesellschaft zu befassen. Mit einer Art der Science-Fiction, die das Militär gezielt und vor allem eindeutig kritisiert oder jene SF-Geschichten, in denen paramilitärische Strukturen mit anderer Funktion dargestellt werden oder in denen das Militärische weniger hervorgehoben wird, kann ich mich anfreunden. Am liebsten sind mir aber ehrlich gesagt ohnehin solche SF-Geschichten, die gänzlich auf diesen Militärkrempel verzichten.
Das Militär im originalen BSG wirkt auf mich eher wie eine Art "Cowboytruppe". Das ganze ist ja ohnhin recht Westernaffin und Adama und seine Truppe sind mehr die Anführer eines Wagenzugs, als richtige Militäroffiziere. Vor allem werden da immer wieder munter Befehle aufgrund eigenständigen Denkens oder aus Freundschaft und Menschlichkeit missachtet. Darin steckt sogar gewissermaßen etwas Subversives. Das stört mich dann wenig. Es gibt nur wenige Momente im alten Galactica, wo das "Böse Kommunisten müssen bekämpft werden - Thema" allzu sehr herausgekehrt wird, sodass es mir eher auf die Nerven geht.
Mich kotzt an der neuen Galactica tatsächlich so einiges an, aber lustig-debile Spüche habe ich nie vermisst. Vielleicht, weil ich sie im Original auch nie wahrgenommen habe. Gib mal ein Beispiel.kami hat geschrieben:Es scheint euch doch wirlich nur anzukotzen, dass es nicht mehr so viele lustig-debile Sprüche wie früher gibt, dass Starbuck ein Weib ist, das Titelthema nicht mehr so schön heroisch ist und der Grundton so düster und beklemmend ist, wie es der Story, die ja immerhin mit der Auslöschung fast der gesamten Menschheit beginnt, angemessen ist.
Dass Starbuck eine Frau ist, ja, ganz ehrlich, das finde ich dämlich! Es gab weibliche Charaktere in der Originalserie, die in der neuen Version - wenn mich nicht alles täuscht - überhaupt nicht vorkommen. Weder Cassiopeia, noch Athena, Serina oder Sheeba - eigentlich eine sehr wichtige weibliche Figur im Original - existieren dort gar nicht. Statt dessen macht man mal eben aus urprünglich männlichen Figuren Frauen. Was soll das?
Das Titelthema war abgesehen davon tatsächlich schön. Ich höre mir diese Musik immer wieder gerne an. Aber den Soundtrack von nBSG zu kritisieren läge mir fern, denn ich habe ihn kaum wahrgenommen. Das Getrommel bei den Raumkämpfen war nett.
Letzteres scheint das Lieblingsargument der nBSG-Jünger zu sein, oder? Guckt man sich in der Literatur- und Filmgeschichte um, wird man etliche Werke finden, in denen trotz desolater Ausgangslagen und erschütternder Ereignisse ebenso "unangemessen" erzählt wird, wie in BSG. Jedes Stück der Fiktion unterliegt nun einmal den Absichten des Autoren. Danach richtet sich dann auch die Darstellungsweise. Realismus ist nicht das Maß aller Dinge. Es steht einem Autoren völlig frei, wo er seine Schwerpunkte setzt.
Auch in der alten Serie wird die Tragädie geschildert. Adama verliert seine Frau, Apollo die Mutter. Später wird Apollos Braut getötet und er übernimmt daraufhin die Sorge für ihren Sohn. Es wird auch das Elend an Bord der Schiffe gezeigt und sogar thematisiert, wie die Reichen unter Sire Uri alle Vorräte bunkern, während andere hungern. Die oft kritisierte Carillon-Geschichte ist zudem in Wirklichkeit vom psychologischen Standpunkt aus betrachtet absolut korrekt und nachvollziehbar. Nach einem schrecklichen Ereignis neigt man nun einmal zu Verdrängungstaktiken. Diese Dinge werden im Original sehr wohl angesprochen - nur eben nicht vertieft. Statt der Depression setzt man auf das Hoffnungsprinzip. Ich halte beide Darstellungsmöglichkeiten für "angemessen".
Da fühle ich mich doch ein wenig überinterpretiert.kami hat geschrieben:Ich will hier keineswegs die alte Serie schlechtreden, sie hat ihre Meriten, ist ordentlich unterhaltsam und die Effekte sind besser als bei fast allen Kinonachahmern von STAR WARS. Das macht sie aber nicht automatisch zur ultimativen Serie und das macht eine intelligente Neuinterpretation wie BSG nicht zu einem Produkt einer ideenlosen Serienfabrikationsanlage, der nur klingeltongeschädigte Jungschwachmaten etwas abgewinnen können.
Mmmh, frag mich mal, was ich vom SciFi-Forum halte.kami hat geschrieben:Die Diskussionen im
SciFi-Forum zeigen, dass man der alten Serie zwar sehr wohl etwas abgewinnen kann, sie aber in der Tat wenig Gesprächs- und Diskussionsstoff hergibt. An der neuen Serie hingegen kann man sich wunderbar festdiskutieren, und das, ohne dass der Unterhaltungswert vernachlässigt worden wäre, im Gegenteil.
Als ob bessere Effekte und Ausstattung gleich automatisch ein besseres Produkt ergeben würden. So lässt sich das nicht rechnen. Der neue Star Trek - Film hat ganz tolle Effekte und sogar z.T. recht ordentliche Schauspieler. Das ändert trotzdem nichts daran, dass die alte Serie aus den 1960ern insgesamt 100 mal besser ist, als dieser grenzdebile Schwachsinn, den sich Orci und Kurtzman da haben einfallen lassen.kami hat geschrieben:BTW, nur dank der Tatsache, dass sich BSG so stark vom Original löst, hat letzteres noch eine echte Daseinsberechtigung. Hätte man KSG mit besseren Effekten und fetterer Ausstattung einfach nochmal verfilmt, dann hätte ich jede Kritik der KSG-Jünger verstanden, dann wäre die alte Serie nämlich wirklich obsolet und überflüssig geworden. So kann man beide Serien als zwei Seiten einer Medaille betrachten und sich im besten Fall an beiden erfreuen.
Darüber hinaus hat Star Trek - The Next Generation die alte ST-Serie ebenso wenig abgelöst. Beides kann ganz gut nebeneinander bestehen. Aber das eine verrät niemals die Tradition des anderen. Da liegt der Unterschied.
Ein Remake oder noch besser eine Fortsetzung des Originals hätte ich gerne gesehen, zumal man die Geschichte zu einem Ende hätte bringen können.
kami hat geschrieben:Übrigens bezweifle ich sehr stark, dass man BSG aus marketingtechnischen Gründen wieder Galactica genannt hat, ein Name, der bei der werberelevanten Zielgruppe ganz sicher kaum Zugkraft hat.
In den USA? Da wo man noch Jahrzehnte nach der Ausstrahlung der Originalserie Romane, Comics und diverse Merchandise-Produkte zur Serie auf den Markt gebracht hat? Es reicht völlig aus, dass der Name bekannt ist und eine gewisse Markenqualität mit sich bringt. Diese Voraussetzung war mehr als erfüllt. Nicht nur Richard Hatch hatte eine Fortsetzung in Planung, auch Glen A. Larson selbst wollte einen Kinofilm machen und dann war da noch das Projekt von Brian Singer. Eine Neuauflage war seit Jahren im Gespräch. Ich denke, der Name hatte Zugkraft genug. Dass die Serie in Deutschland weniger bekannt und populär sein mag, dürfte den Amis relativ egal sein.
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Schaut, was ich schuf, ihr Mächtigen, und verzagt!"
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kami hat geschrieben:
Ignorant ist, dass ihr beide eure persönlichen Vorlieben, gegen die ja keiner was sagen will, als Wertungsmaßstab benutzt und jede Abweichung davon als modischen Schund und kommerziellen Mist hinstellt, der sich bei seiner Zielgruppe anbiedert. Komisch, dass ausgerechnet SGU nach zwei Staffeln eingestellt wurde, während die grenzdebilen Vorgängerserien sich großer Popularität erfreuten und gar nicht aufhören wollten. Ihr gratuliert euch gegenseitig zu euren Vorurteilen, anstatt einfach zuzugeben, dass diese neuen Serien einfach nicht euren Geschmack treffen, was sie aber nicht automatisch schlecht macht. Und für echte Kritik sind eure Pamphlete doch viel zu substanzlos.
Stevie hat geschrieben:
Aber mal fernab aller Polemik verhält es sich im Grunde einfach nur so, dass ich mit Military Science - Fiction generell relativ wenig anfangen kann und mir dieses ewige "Sir, es war mir eine Ehre unter ihnen gedient zu haben" - Blah Blah einfach nur auf die Nerven geht. Ich will der Serie ihre Ambitionen und eine gewisse Tiefgründigkeit gar nicht absprechen. Nur gefällt mir weder das Welt- und Menschenbild dieses speziellen Subgenres, noch fühle ich mich von verfilmten Dauerdepressionen sonderlich gut unterhalten.
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Okay, akzeptiert, Du nimmst diese Position aber nicht konsequent ein, sondern versuchst trotz der von Dir erkannten Geschmacksdifferenzen eine scheinobjektive Bewertung aus Deinem Nichtgefallen zu machen, Stichwort Wackelkamera und Score. Sagt einfach, dass euch BSG nicht anspricht, dann wäre ich der Letzte, der Euch Euren Geschmack streitig machen wollte. Aber bitte fällt kein qualitatives Urteil über eine Serie, zu der Euch aus genannten Gründen der Zugang fehlt, die aber zurecht von Fans und Kritik gleichermaßen als die wohl wichtigste SciFi-Serie des letzten Jahrzehnts gefeiert wird, was sicher nicht vornehmlich auf den Marketing-Hype zurückzuführen ist.
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Gerade das sollten wir wohl besser wissen, hier in einem Godzilla-affinen Forum. Ich sag nur, King Kong und Frankenstein.Stevie hat geschrieben:kami hat geschrieben:Übrigens bezweifle ich sehr stark, dass man BSG aus marketingtechnischen Gründen wieder Galactica genannt hat, ein Name, der bei der werberelevanten Zielgruppe ganz sicher kaum Zugkraft hat.
In den USA? Da wo man noch Jahrzehnte nach der Ausstrahlung der Originalserie Romane, Comics und diverse Merchandise-Produkte zur Serie auf den Markt gebracht hat? Es reicht völlig aus, dass der Name bekannt ist und eine gewisse Markenqualität mit sich bringt. Diese Voraussetzung war mehr als erfüllt. Nicht nur Richard Hatch hatte eine Fortsetzung in Planung, auch Glen A. Larson selbst wollte einen Kinofilm machen und dann war da noch das Projekt von Brian Singer. Eine Neuauflage war seit Jahren im Gespräch. Ich denke, der Name hatte Zugkraft genug. Dass die Serie in Deutschland weniger bekannt und populär sein mag, dürfte den Amis relativ egal sein.
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Nein?kami hat geschrieben:Okay, akzeptiert, Du nimmst diese Position aber nicht konsequent ein, ...
Stevie hat geschrieben: Ich möchte der neuen Serie auch gar nicht absprechen, eine gewisse Qualität zu besitzen. Für sich selbst betrachtet - und vorausgesetzt, dass man Military-Science-Fiction mag - ist sie sicher ziemlich gut. Nur spricht sie mich halt insgesamt in keiner Weise an und als Neuauflage einer Serie, die ich richtig gerne mag, taugt sie in meinen Augen eben leider auch nichts.
Für ein richtiges Qualitätsurteil habe ich wirklich zu wenig von der neuen Serie gesehen. Den Pilotfilm und immer mal ein paar einzelne Folgen. Aber ein paar meiner Freunde versuchen schon seit einiger Zeit, mich zu überreden, der Serie noch eine Chance zu geben. Naja...mal gucken..
Stevie hat geschrieben:Aber mal fernab aller Polemik verhält es sich im Grunde einfach nur so, dass ich mit Military Science - Fiction generell relativ wenig anfangen kann und mir dieses ewige "Sir, es war mir eine Ehre unter ihnen gedient zu haben" - Blah Blah einfach nur auf die Nerven geht. Ich will der Serie ihre Ambitionen und eine gewisse Tiefgründigkeit gar nicht absprechen. Nur gefällt mir weder das Welt- und Menschenbild dieses speziellen Subgenres, noch fühle ich mich von verfilmten Dauerdepressionen sonderlich gut unterhalten.
Hätte die Serie einen eigenständigen Titel, wäre sie mir einfach nur gleichgültig. Sie behauptet aber, etwas zu sein, was sie nicht ist. Da hilft es auch nicht, diesen Umstand mit einer lustigen Neuwortschöpfung wie "Re-Imagining" zu verklären.
Stevie hat geschrieben:Ignorant in dem Sinne, dass ich die Serie nach dem Pilotfilm (durch den ich mich vor gähnender Langeweile wirklich durchgequält habe), den ersten paar Folgen (in denen ich gehofft habe, dass es vielleicht noch besser wird) und ein paar weiteren sporadischen Einblicken (dank Lucy Lawless) nicht weiter verfolgt und mich nicht mehr näher damit beschäftigt habe - ja, so gesehen hast du da sicher recht.
Stevie hat geschrieben:Ich gebe gerne zu, dass ich bei den wenigen Folgen von nBSG, die ich gesehen habe, genau die jenigen verpasst haben könnte, in denen die Institution des Militärs selbst in Frage gestellt und nach nichtmilitärischen Konfliktlösungen gesucht wurde. Ich kann auch nichts darüber sagen, inwiefern das im Pilotfilm gezeichnete Islamistenbild des babymordenden Maschinenmenschen im späteren Verlauf der Serie relativiert oder differenziert wird.
Die Sache ist einfach nur die, dass ich das Militär als solches im Grunde ablehne und daher auch kein großes Interesse habe, mich näher mit dessen Stellenwert in der Gesellschaft zu befassen. ... Am liebsten sind mir aber ehrlich gesagt ohnehin solche SF-Geschichten, die gänzlich auf diesen Militärkrempel verzichten.
Ach ja?kami hat geschrieben:...sondern versuchst trotz der von Dir erkannten Geschmacksdifferenzen eine scheinobjektive Bewertung aus Deinem Nichtgefallen zu machen, Stichwort Wackelkamera und Score.
Stevie hat geschrieben:Und die ständigen Wackelkameras waren auch nicht mein Fall.
Stevie hat geschrieben:Noch so 'ne Sache, wo nBSG in meinen Augen keine große Innovation zeigt, denn richtige Soundtracks sind ja bei TV-Serien (und teilweise sogar schon bei Filmen) gar nicht mehr im Trend. So eben auch bei Galactica. Bei vielen Serien reicht ja heute schon ein einziger Ton für den Vorspann. Ich mag Erkennungsmelodien, die ich auch erkenne.
Stevie hat geschrieben:Das Titelthema (der alten Serie) war abgesehen davon tatsächlich schön. Ich höre mir diese Musik immer wieder gerne an. Aber den Soundtrack von nBSG zu kritisieren läge mir fern, denn ich habe ihn kaum wahrgenommen. Das Getrommel bei den Raumkämpfen war nett.
Na gut.kami hat geschrieben:Sagt einfach, dass euch BSG nicht anspricht, dann wäre ich der Letzte, der Euch Euren Geschmack streitig machen wollte.
Stevie hat geschrieben:Ein großes Manko der neuen Serie ist darüber hinaus ja leider auch, dass alle Protagonisten im Grunde unsympathische Arschgeigen sind, für die ich mich nicht die Bohne interessiert habe. Dazu die Dauerdepri-Stimmung. Näääääh, das war nix für mich. Und blonde Topmodell-Zylonen? Lass mal. Die Geschlechtsumwandlungen einiger Hauptfiguren sind da ja noch das geringste Übel.
Im Zweifelsfall geht meine Stimme immer an die klassische Serie. Lorne Greene kann eh keiner überbieten.
Stevie hat geschrieben:Was mich an der neuen Galactica übrigens zusätzlich abgeschreckt hat, ist diese langweilig gegenwartsaffine Darstellungsweise nach dem Motto "Wir machen Science-Fiction, die kein Stück wie Science-Fiction aussieht." Mir ist ehrlich gesagt der albernste silberne Raumanzug mit Schulterpolstern 1000 mal lieber , als wenn Leute, die aus einer fernen Galaxis kommen, mehr oder weniger aussehen wie die US-Streitkräfte der Gegenwart. Wenn sie dann auch noch Bob Dillan hören, kann ich mir ohnehin nur noch an den Kopf packen.
Stevie hat geschrieben:Was mich auch genervt hat, ist das Terrorthema. Natürlich war das - insbesondere für die Amis - eine wichtige Sache, aber ich fand es hier aus mehreren Gründen unangebracht.
Stevie hat geschrieben:Zum Anderen kommt erschwerend hinzu, dass ich das gesamte neue Galactica - Konstrukt ohnehin so wahrnehme, dass es komplett nach Schablone erstellt wurde - exakt auf bestimmte Zielgruppen zugeschnitten, die möglichst hohe Quoten bringen sollten. Statt einer künstlerischen Vision - wie etwa bei Roddenberrys Star Trek, Straczynskis Babylon 5 oder Whedons Firefly - sehe ich hier nur berechneten Kommerz.
Stevie hat geschrieben:Was mich zudem bereits im Pilotfilm als schlichte Geschmacklosigkeit abgeschreckt hat war, als diese Cylonentussi einem Baby im Kinderwagen das Genick bricht. Sorry, aber das finde ich einfach nur total daneben, zumal die Terrorismusanalogie ja auch den Rückschluss nahe legt, Islamisten wären gefühllose Maschinen, die Babys ermorden. Ich fand das irgendwie gaga.
Nochmal zusammen gefasst:Stevie hat geschrieben:Mich kotzt an der neuen Galactica tatsächlich so einiges an, aber lustig-debile Spüche habe ich nie vermisst.
Zufrieden?Stevie hat geschrieben:das war nix für mich.
O.K.kami hat geschrieben:Aber bitte fällt kein qualitatives Urteil über eine Serie, ...
Stevie hat geschrieben:Im Grunde genommen habe ich ja auch gar nichts gegen pessimistische Geschichten mit Sex und Blut und Gewalt. Ich mag ja auch Horrorfilme und Exploitation - Streifen und Gangsterfilme.
Nur hätte man unter der Prämisse eben lieber etwas Eigenständiges daraus machen sollen, statt sich einen verkaufsträchtigen Markennamen zu schnappen und unter diesem Label etwas völlig anderes zu produzieren. Das ist eben irgendwie ärgerlich, zumal es ja deshalb auch keine Hoffnung mehr auf eine "richtige" Galactica-Neuauflage gibt. (Es sei denn, da käme doch nochmal ein Kinofilm von Larson....).
Stevie hat geschrieben:Und natürlich zwingt mich auch niemand, mir die Serie anzusehen. Allenfalls könnte man sagen, ich wäre dank dieser Serie gezwungen, meine Hoffnung auf eine "richtige" Fortsetzung oder ein Remake statt eines Re-Imaginings der Originalserie aufzugeben. Das empfinde ich schon ein wenig als ärgerlich, zumal mir Richard Hatchs Second Coming - Trailer sehr gut gefallen hat.
Stevie hat geschrieben:Nur wenn man einen alten Stoff neu aufwärmt, um einen Markennamen auszuschlachten, dann geht mir das auf die Nerven.
Wie gesagt:kami hat geschrieben:... zu der Euch aus genannten Gründen der Zugang fehlt, …
Darüber hinaus halte ich es durchaus für legitim, zu kritisieren, was mir den Zugang versperrt. Das ist längst noch kein Qualitätsurteil, das sich auf den konkreten Inhalt bezieht. Der ist mir relativ egal, wenn mich bereits die grundlegenden Voraussetzungen nicht interessieren oder eher abstoßen.Stevie hat geschrieben:Ob man das Lösen von der Originalserie als Vorzug ansieht oder nicht, bleibt wohl Geschmackssache und mit dem "Sich auf etwas Neues einlassen" ist es immer so eine Sache...
Und wo es gerade im letzten Jahrzehnt dermaßen viele neue Science-Fiction-Serien (inbesondere Space Operas) gegeben hat, ist das natürlich ein echtes Kunststück. Würde ich meine Meinung nach Fans und Kritikern ausrichten, müsste ich Star Trek (2009) wohl für einen supertollen, wahnsinnig innovativen und originellen Film halten.Stevie hat geschrieben:...die aber zurecht von Fans und Kritik gleichermaßen als die wohl wichtigste SciFi-Serie des letzten Jahrzehnts gefeiert wird,...
Das ist eben meine Meinung zu dem, was ich bisher von nBSG gesehen habe. Die radikale Reduktion der Verfremdung und Gegenwartsaffinität ist in meinen Augen weder besonders ästhetisch, noch sonderlich interessant. Das macht es für mich künstlerisch belanglos. Und verglichen mit Serien wie Babylon 5 oder eben der originalen Galactica, sehe ich auch keine besonders phantasievolle Arbeit in nBSG.Stevie hat geschrieben:Schade, dass die neue Serie so phantasie- und kunstlos daher kommt.
Nicht vornehmlich.kami hat geschrieben:...was sicher nicht vornehmlich auf den Marketing-Hype zurückzuführen ist.
Der Markenname ist nur die halbe Miete. Man braucht eine gute Frauenquote, ein aktuell brisantes Thema, ein wenig Sex und Gewalt und Cameos der Altstars. Dazu mischt man die gerade gängigen Stilmittel in Kameraführung, Charakerzeichnung und Ästhetik. Mit diesem Gesamtpaket ist ein kommerzieller Erfolg bereits sehr wahrscheinlich. Innerhalb dieses eng gesteckten Rahmens darf sich ein Autor dann noch 5 % Freiheit erlauben und wenn er sie richtig nutzt, kann durchaus trotzdem etwas Anspruchsvolles entstehen.Stevie hat geschrieben: Das sind in meinen Augen alles Baukastenprodukte von irgendwelchen Bullshit - Artists, die den Kommerz zur Kunst erheben wollen.
Eine Form der Kunst auf diese Weise zu berechnen, widerspricht trotz allem meinem grundlegenden Kunstverständnis und bei Galactica erschien es mir recht auffallend, dass hier nach einem gewissen Rezept gearbeitet wurde. Selbstverständlich kann ich das nur anhand diverser Indizien vermuten und keinesfalls beweisen. Auch die Möglichkeit, dass ich mich täusche, darf in Betracht gezogen werden. Deshalb habe ich meinen Eindruck ja auch als solchen Formuliert und nicht als Tatsache.
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Okay, du schreibst immer wieder, dir gefiele das nicht und du hättest auf jenes keinen Bock und kommst aus diesen nicht bedienten Geschmackspräferenzen zu deinem negativen Urteil, welches zugegebenerweise differenzierter ausfällt als das vom Kollegen Astro. Habe sträflicherweise eure beiden Statements durcheinandergebracht. Und ja, es gab im letzten Jahrzehnt nicht allzuviele Space Operas, aber doch einige, darunter mit FIREFLY ja sogar ein echter Fanliebling. Und deine Vermutung hinsichtlich der kommerziellen Durchkalkuliertheit halte ich eindeutig für falsch, in den Interviews und Audiokommentaren äußert sich Ronald Moore (der Showrunner) immer wieder auf sehr ehrliche Art und Weise über die Serie und kann imho schlüssig die Motivationen für die Änderungen und Stilmittel darlegen. Hier plädiere ich mindestens auf "Im Zweifel für den Angeklagten". Zudem erscheint es doch sinnvoll, die neue Serie auch zeitgemäßer zu gestalten. Letztlich impliziert deine Kritik an der kalkulierten Machart der neuen Serie, dass frühere Serien inkl. KSG aus reiner Freude an der Sache entstanden wären, statt den STAR WARS-Trend ordentlich auszuschlachten. Du tust BSG einfach unrecht, wenn Du hier mit zweierlei Maß misst, eine Sache, die mir leider immer wieder im Zusammenhang mit der Verklärung älterer Filme und Serien auffällt: Klassikern wird gerne unterstellt, sie wären aus edlen Motiven produziert worden, wohingegen Remakes und Neuauflagen aus reiner Profitgier und Ideenlosigkeit produziert würden. Nur ist so mancher Klassiker selbst schon Remake oder Neuverfilmung, beispielsweise der in den vorangegangenen Seiten erwähnte 1959er BEN HUR, der ja gerade als TV-Spektakel neuverfilmt wurde, selbst aber auch schon die zweite Verfilmung der Romanvorlage ist. DIE SPUR DES FALKEN war die vierte Verfilmung des gleichen Romanes innherhalb von 10 Jahren und gilt dennoch und zurecht als Klassiker. Und mir erscheint es durchaus auch sinn- und reizvoll, sich an dieserart Neuinterpretationen zu versuchen. Die Originale werden dadurch ja nicht ausgelöscht, sondern meiner Meinung nach eher geehrt und auch im Gedächtnis der Nachwelt frisch gehalten. Und gerne dürfen sich diese Remakes (ein Begriff, der mittlerweile ja schon erschreckend negativ konnotiert ist) auch von der Vorlage lösen, ja sie sollen es sogar. Ohne diese Freiheit wäre BATMAN wohl immer noch ein trashig-klamaukischer Flattermann und die X-MEN kunterbunte Krawallmacher.
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Kritiker tun das jeden Tag. Und ich denke, dass auch uns ein qualitatives Urteil zusteht, wenn man die Handwerksarbeit bei der Umsetzung der Serie beurteilt. Und dazu gehören nun mal nicht nur die Effekte. Sondern u.a. auch Kreativität und Originalität. Und da versagt das neue BSG ebenfalls.kami hat geschrieben:Aber bitte fällt kein qualitatives Urteil über eine Serie, zu der Euch aus genannten Gründen der Zugang fehlt, die aber zurecht von Fans und Kritik gleichermaßen als die wohl wichtigste SciFi-Serie des letzten Jahrzehnts gefeiert wird, was sicher nicht vornehmlich auf den Marketing-Hype zurückzuführen ist.
Es gibt auch Kritik, die die Serie verreißt. Und dass "Fans" ihre Serie in den Himmel loben ist kein Kunststück. Eher Vorraussetzung.
Du unterschätzst auch die Macht des Marketings. Es gibt Marketing, das du bewußt gar nicht wahrnimmst. Die Masse der Menschen ergibt in der Summe einen Vollidioten. Bester Beweis: Die Welten von DSDS, Gerichtsshows, Fake-Talk, Big Brother und allen anderen "innovativen" TV-Formaten, die von einem Millionenpublikum geliebt werden.
Milliarden Fliegen können nicht irren... wird da oft eingeworfen.
Richtiges Marketing ist alles.
Ich glaube ja immer noch, dass die Serie eingestellt wurde, weil sie den Studiobossen zu reaktionär war. Allein der Gedanke an eine Prostituierte als edelmütiges Crewmitglied dürfte im konservativen Amerika zu Panikattacken führen.kami hat geschrieben: FIREFLY ja sogar ein echter Fanliebling.
Interessanterweise gab es das schon beim alten BSG. Bei der neuen Version war man bemüht von solchen liberalen Ferkeleien, ganz im Sinne der neuen (alten) Zeit, die Finger zu lassen.
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Konflikte sind schon in Ordnung und eine Darstellung des Militärs, die das Militärische, wie wir es heute kennen, nicht allzu sehr heraus kehrt, sondern uns ein idealisiertes, diplomatisches Militär präsentiert, stört mich auch nicht. B5 und Star Trek zählen zu meinen Lieblingsserien.Astro hat geschrieben:Sci-Fi funktioniert mit und ohne Militär. Es kommt einfach darauf an, was dargestellt wird. Nicht ohne Grund ist Star Treks Sternenflotte keine reine Militärorganisation. Und Diplomatie geht vor wildem Rumgeballer. Leider auch etwas, das der neue Film geflissentlich ausgeblendet hat, um mehr Action und Blendenflecke zu bieten. Babylon 5 ist ja auch sehr militärbasiert, aber auch dort steht die Diplomatie im Vordergrund.
Konflikte an sich gehören auch in die Sci-Fi. Konflikte machen Geschichten interessant.
Allerdings finde ich, dass gerade in den SF-Serien das Militär oft eine ziemlich dominante Rolle spielt und da bin ich dann wirklich froh um jede Serie, die mal einen anderen Weg beschreitet. Wie gesagt, Earth 2 und Lexx gingen in diese Richtung. Auch Farscape fand ich sehr schön. Blake's 7 war ziemlich cool. Doctor Who ist große Klasse. Quantum Leap habe ich immer gern gesehen. Firefly war genau mein Geschmack.
Was ich aber an der SF besonders mag, ist weniger der Konflikt, sondern mehr dieser "Sense of Wonder". Den hatte Galactica z.B. wenn man die Ruinen von Kobol besucht hat oder als man auf Fürst Iblis und die Lichtwesen trifft. Ich mag es, wenn Geschichten mich zum Staunen bringen. "Moon" war z.B. ein großartiger SF-Film ohne jedes Geballer. "Es ist nicht leicht ein Gott zu sein" ist ein toller Film. Noufragós war spitze. Den B5-Film "Thirdspace" fand ich super.
Einer der meiner Meinung nach besten und bissigsten SF-Filme der letzten Jahre war übrigens ziemlich konfliktreich: Battle Royale.
Nur eben dieser richtige Militärpathos nervt mich und da muss ich ehrlich gesagt Stargate genauso aufführen, wie nBSG. Das ist einfach nicht meins. Bei Stargate mochte ich allerdings den Kinofilm sehr.
Der Trick daran war ja, die Leute mit der Neugier auf die Lösung der Geheimnisse zu locken und sie nebenher dermaßen intensiv mit den Figuren vertraut zu machen, dass sie letztendlich mehr an deren Schicksal, als an der Lösung der Mysterien interessiert waren.Astro hat geschrieben:Ich hab es auch nie geschaut. Ich habe diese Mystery-Verschwörungs-Blase gleich durchschaut. Da werden Dinge aufgebaut, die nicht durchgeplant sind, sich verselbständigen und im Mist enden.
Mir zog sich das am Anfang auch zu sehr in die Länge und ehrlich gesagt bin ich erst mit der dritten Staffel eingestiegen. Da ging dann auch alles etwas rasanter zu und machte neugierig. Später habe ich die ersten beiden Staffeln nachgeholt und voller Spannung die letzten drei verfolgt. Fast bis zum Ende habe ich wirklich auf eine vernünftige Auflösung gehofft. Immerhin hatten die Autoren 3 garantierte Jahre Zeit, alles hinzubiegen. Statt dessen wurden sogar in der letzten Staffel noch neue Baustellen eröffnet und die Lösung war ein riesiger Haufen MIST.
Echt Schade. Ich denke, ein wirklich ambitionierter Autor, der um der Kunst willen arbeitet und nicht des Geldes wegen, hätte aus dieser Serie etwas wirklich Rundes und Überragendes machen können. Statt dessen wurde am Schluss einfach klar, dass es den Autoren schlichtweg egal war, wie der Quatsch endet. Hauptsache die Serie lief sechs Staffeln lang und sie wurden ordentlich dafür bezahlt. Ich war selten so enttäuscht. Das letzte Mal - ach ja - beim Galactica - Remake.
Astro hat geschrieben:Torchwood war gut, ja. Primeval ebenso. Das sind ja auch neue Ideen. Und die Briten sind eben auch etwas mutiger und haben nicht die Angst vor Experimenten wie die Amerikaner.
In Dr.Who schalten wir hin und wieder mal rein, aber das alles zu verfolgen ist too much.
Das ist der Punkt. Diese Ideen sind neu. Und dazu noch sehr fantasievoll umgesetzt. Gestern habe ich erst das aktuelle Staffelfinale von Primeval gesehen und bin total begeistert davon. Da steckt soviel Phantasie und Kreativität drin. Das macht einfach Spaß.
Torchwood war ja am Anfang erstmal durchwachsen, aber der Fünfteiler "Kinder der Erde" war wirklich großes Kino und nicht weniger düster, pessimistisch und ambivalent, als nBSG. Nur eben ohne "Sir, jawohl, Sir" und mit sympathischeren Hauptfiguren.
Den Doc zu verfolgen ist aber übrigens nicht so schwer. Man muss das nicht von Anfang an geguckt haben. Wer mit dem Neustart von 2005 anfängt kommt eigentlich sehr gut rein. Ich gucke mir zwischendurch immer mal ein paar ältere Folgen an. Die aktuelle Staffel hat ja gerade Sommerpause.
Ja, so in der Art läuft das wohl.Astro hat geschrieben:Ja, das ist eigentlich Art Asylum in teuer. Nimm was tolles, rühre Quark hinzu und verkaufe den Dreck als Gold.
Vor allem kann ein Film inhaltlich noch so dämlich sein. Allein, was da ausgegeben wird, um die Werbetrommel zu rühren, sorgt letztendlich doch für die Zustimmung aller. Mediale Konditionierung zum Konformismus könnte man das nennen.
Naja und das diese Rechnung mittlerweile ziemlich oft aufgeht, sieht man ja an den vielen Parasitärproduktionen unserer Zeit. Ein Remake folgt dem nächsten.
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Ich glaube, du bringst da etwas durcheinander: Warum sollte FOX, nebenbei gesagt ein sehr reaktionärer Sender, FIREFLY zu reaktionär sein? Und warum sollte FIREFLY überhaupt reaktionär sein? Bitte um Aufklärung...
Ansonsten können wir die Diskussion auch gerne beenden, jetzt werden die Pseudoargumente, Halb- und Unwahrheiten sowie Vorurteile ja nur nochmal wiedergekäut. Ergötzt Euch ruhig an dem Glauben, zu intelligent und zu medienerfahren zu sein, um auf einen angeblichen Hype wie BSG hereinzufallen.
Ich glaube, du bringst da etwas durcheinander: Warum sollte FOX, nebenbei gesagt ein sehr reaktionärer Sender, FIREFLY zu reaktionär sein? Und warum sollte FIREFLY überhaupt reaktionär sein? Bitte um Aufklärung...
Ansonsten können wir die Diskussion auch gerne beenden, jetzt werden die Pseudoargumente, Halb- und Unwahrheiten sowie Vorurteile ja nur nochmal wiedergekäut. Ergötzt Euch ruhig an dem Glauben, zu intelligent und zu medienerfahren zu sein, um auf einen angeblichen Hype wie BSG hereinzufallen.
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FOX reaktionär??? FOX ist der konservativste Sender von allen. Das Sprachrohr des rechten Republikanerflügels. Der Haussender.
Die Erklärung steht doch oben. Wie gesagt ist es eine persönliche Vermutung. Ich schrieb nichts von Beweisen. Aber wenn man bedenkt, dass Bush damals die Macht übernahm - so muss man das ja fast nennen.
Dir als Europäer dürfte nicht viel reaktionäres in Firefly auffallen. Aber du musst das eben aus US-Sicht sehen. Du darfst nicht nur von dir ausgehen. Die US-Moral hinkt ein paar hundert Jahre hinterher. Für uns Europäer dürfte der "Kick ins Triebwerk" mehr schockierend sein, als der eine Prostituierte als Heldin. Ich muss dich ja nicht daran erinnern, was passiert, wenn in den USA eine Titte auf dem Bildschirm erscheint. Zerplatzende Köpfe sind aber ok. Na ja, höchstens macht man das Blut digital schwarz...
Die Erklärung steht doch oben. Wie gesagt ist es eine persönliche Vermutung. Ich schrieb nichts von Beweisen. Aber wenn man bedenkt, dass Bush damals die Macht übernahm - so muss man das ja fast nennen.
Dir als Europäer dürfte nicht viel reaktionäres in Firefly auffallen. Aber du musst das eben aus US-Sicht sehen. Du darfst nicht nur von dir ausgehen. Die US-Moral hinkt ein paar hundert Jahre hinterher. Für uns Europäer dürfte der "Kick ins Triebwerk" mehr schockierend sein, als der eine Prostituierte als Heldin. Ich muss dich ja nicht daran erinnern, was passiert, wenn in den USA eine Titte auf dem Bildschirm erscheint. Zerplatzende Köpfe sind aber ok. Na ja, höchstens macht man das Blut digital schwarz...
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Und das auf beiden Seiten. Das bringt nicht viel. Da hast du schon recht. Also Schluss damit. Es gibt ja auch Wichtigeres.kami hat geschrieben:Ansonsten können wir die Diskussion auch gerne beenden, jetzt werden die Pseudoargumente, Halb- und Unwahrheiten sowie Vorurteile ja nur nochmal wiedergekäut.
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Genau! Die letzten Folgen von CAPRICA gucken, z.B.. Ein famoses Finale.Stevie hat geschrieben:Und das auf beiden Seiten. Das bringt nicht viel. Da hast du schon recht. Also Schluss damit. Es gibt ja auch Wichtigeres.kami hat geschrieben:Ansonsten können wir die Diskussion auch gerne beenden, jetzt werden die Pseudoargumente, Halb- und Unwahrheiten sowie Vorurteile ja nur nochmal wiedergekäut.
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Diese Diskussion erinnert mit an gewissen Diskussionen im ScFi-Forum. Natürlich bietet nBSG viel Stoff für kontroverse Diskussionen. Aber dass muss nicht unbedingt für die Serie sprechen.
Stevie hat doch recht: Galactica wurde bis zur Unkenntlichkeit neu interpretiert. Bei all der Qualität, die ich der neuen Serie zubillige, bleibt doch ein bitterer Beigeschmack. Die Rohheit der Gewalt (Babymord, die Farm) erscheint mir unnötig und abstoßend.
Es gibt gute Charatermomente (Adama und Starbuck z. B., als sie ihm gestand, warum sein Sohn starb), aber insgesamt spricht mich der depressive Pessimismus nicht an.
Was bleibt: eine handwerklich sehr gut gemachte Serie, mit guter Schauspielerei, mit einem sehr herben Beigeschmack, in der anstelle von Symbolik nun Holzhammer-Direktheit mit seltsamer "Gott-Engel-Mystik" verwoben wird. Das Ganze läuft auf eine immer wiederkehrende "Zeitschleife" der totalen Sinnlosikeit hinaus.
Auf diese Neuinterpretation hätte ich auch verzichten können. Eine modernisierte Fortsetzung des alten Stoffes wäre mit 1000mal lieber gewesen.
Stevie hat doch recht: Galactica wurde bis zur Unkenntlichkeit neu interpretiert. Bei all der Qualität, die ich der neuen Serie zubillige, bleibt doch ein bitterer Beigeschmack. Die Rohheit der Gewalt (Babymord, die Farm) erscheint mir unnötig und abstoßend.
Es gibt gute Charatermomente (Adama und Starbuck z. B., als sie ihm gestand, warum sein Sohn starb), aber insgesamt spricht mich der depressive Pessimismus nicht an.
Was bleibt: eine handwerklich sehr gut gemachte Serie, mit guter Schauspielerei, mit einem sehr herben Beigeschmack, in der anstelle von Symbolik nun Holzhammer-Direktheit mit seltsamer "Gott-Engel-Mystik" verwoben wird. Das Ganze läuft auf eine immer wiederkehrende "Zeitschleife" der totalen Sinnlosikeit hinaus.
Auf diese Neuinterpretation hätte ich auch verzichten können. Eine modernisierte Fortsetzung des alten Stoffes wäre mit 1000mal lieber gewesen.
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Voltaire)
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Vermutlich hätte niemand was gegen die Serie gehabt, wenn man es einfach nicht Battlestar Galactica genannt hätte.
Stattdessen vielleicht "Battleship Depression and the Saddest Excuse for a Fleet".
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Re: BATTLESTAR GALACTICA oder KAMPFSTERN GALACTICA?
BSG ist natürlich die bessere (weil professionellere) Serie.
Aber ich hege großen Zweifel, ob sie noch in 20 Jahren Kult sein wird.
Kampfstern Galactica ist das, auch heute noch - daher Nostalgie-Stimme.
Aber ich hege großen Zweifel, ob sie noch in 20 Jahren Kult sein wird.
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