Ich suche schon seit einiger Zeit diese DVD aus den Staaten? Weiß jemand, wo es die gibt, wie sie ist, und kann auch mal was zum Film sagen? Danke...
Verfasst: Mi 10.08.2005, 15:46
von Dr.Prankenstein
Würde Dir für's erste auch das deutsche VHS-Tape von Warner weiterhelfen?
Verfasst: Mi 10.08.2005, 17:21
von Ashitaka
Kommt demnächst hierzulande von Warner. Die FSK hat bereits geprüft: http://www.spio.de/fskonline/PDF/0507/51905DVD.pdf
Es ist eine SF-Version der "Sieben Samurai"-Story und Robert Vaughn, der bereits im Remake "Die glorreichen Sieben" dabei war, ist es auch hier wieder (und lässt sich erneut zur Schnecke machen ).
Für diesen Film sind die ganzen Trickszenen entstanden, die in weiteren Roger Corman-Produktionen immer wieder verwendet wurden, besonders in "Space Raiders", wo sogar James Horners Musik receycelt wurde. Den Streifen gibts ganz billig (ca. 5,00 €) und qualitativ vertretbar von Carol Media.
Verfasst: Mi 10.08.2005, 17:56
von caro31
Ein wirklich feines Filmchen! Freue ich mich drauf!
Verfasst: Mi 10.08.2005, 18:05
von Dr.Prankenstein
Feines Filmchen - genau. An den Spezialeffekten wirkte übrigens auch Terminator-Papi James Cameron mit.
Wie gesagt - ich hab noch die Original-VHS-Kassette. Wenn's jemandem auf die Schnelle helfen sollte/könnte ...
Verfasst: Mi 10.08.2005, 18:14
von caro31
Danke, aber VHS ist ja sowas von toooooot....
Ich warte gern noch ein Weilchen aufs Silberscheibchen - tut auch dem Geldbeutel ganz gut
Warum werden solche Independent-Space Operas bloß heute nicht mehr gedreht...
Verfasst: Do 11.08.2005, 09:40
von kami
ralo31 hat geschrieben:
Warum werden solche Independent-Space Operas bloß heute nicht mehr gedreht...
Weil der Film für damalige Verhältnisse ja gar nicht mal so billig war (angeblich 5Mill.US$) würde eine heutige Produktion mit den gleichen Stärken sicher um die 50Mill.US$ kosten. Immerhin, BATTLEFIELD EARTH wurde unabhängig von den 2 B-Movie-Heinis Andrew Stevens und Ashok Amitraji (beide Chefs der B-Klitsche ROYAL OAKS und für einige Fred Olen Ray und Jim Wynorski-Filme verantwortlich) produziert.
dr.prankenstein hat geschrieben:
Wie gesagt - ich hab noch die Original-VHS-Kassette. Wenn's jemandem auf die Schnelle helfen sollte/könnte
Da ich nicht weiß, wie schnell Warner die DVD veröffentlicht und die US-DVD oop zu sein scheint (selbst bei ebay.com bekommt man sie nicht) würde mich das Tape als Übergangslösung interessieren. Watt möchteste denn noch dafür?
Verfasst: Do 11.08.2005, 10:35
von Dr.Prankenstein
kami hat geschrieben:Watt möchteste denn noch dafür?
Sende mir mal per Kurznachricht Deine Adresse, dann schicke ich Dir die Kassette zu. Leihweise kannst Du sie natürlich so haben, da brauchst Du nichts für abzudrücken.
Ich habe eine US-LD und die US-DVD !
Verfasst: Do 11.08.2005, 10:37
von Anonymous
Also ich habe die US-Laserdisc und die US-DVD. Ich könnte mich von einem der beiden Medien vielleicht trennen. Allerdings muss man mir ein Angebot machen, was ich nicht abschlagen kann.
Verfasst: Do 11.08.2005, 10:47
von kami
Dr.Prankenstein hat geschrieben:
kami hat geschrieben:Watt möchteste denn noch dafür?
Sende mir mal per Kurznachricht Deine Adresse, dann schicke ich Dir die Kassette zu. Leihweise kannst Du sie natürlich so haben, da brauchst Du nichts für abzudrücken.
Ist denn jetzt der PN-Service wieder sicher?
Verfasst: Mo 22.08.2005, 16:11
von kami
Hab heute das Tape bekommen (nochmals vielen Dank an DR.Prankenstein), gleich begutachtet, hier meine kurze Rezi (V.1.1):
BATTLE BEYOND THE STARS
Roger Corman, der ungekrönte König des Trashfilms, hatte Zeiten, zu denen man ihn nicht unbedingt mit filmischen Rohrkrepierern wie der grottigen CARNOSAURUS-Saga, DINOCROC oder diversem Don „The Dragon“ Wilson-Schrott in Verbindung brachte. Unter seinen Fittichen durften sich verschiedene Talente, von Fancis Ford Coppola über Joe Dante bis hin zu James Cameron, ihre ersten Sporen verdienen, bevor er sich im Verlauf der 80er Jahre mit immer mehr immer liebloseren Billigfilmen und der Protegierung von zweifelhaften Gestalten wie Jim Wynorski oder Fred Olen Ray den Ruf ruinierte. 1980 aber wollte Corman auf alle Fälle noch mal big ins Business zurück, und für diesen Knaller nahm er sich auch noch einen der technisch ambitioniertesten Big Budget-Filme überhaupt zum Vorbild, nämlich George Lucas STAR WARS-Saga, damals noch ein Zweiteiler.
Für sein ehrgeiziges Projekt scheute Corman keine Kosten, angeblich 5 Millionen US$ machte er locker, für seine Verhältnisse ein Riesenbudget, und zu einer Zeit, wo STAR WARS noch für 12 Millionen US$ in einem teuren Renommierstudio gedreht wurde, generell eine stolze Summe. Einige Newcomer, die an BATTLE BEYOND THE STARS, so der Name des Filmes, mitarbeiteten gehören heutzutage zu den ganz großen im Geschäft, das reicht von Gale Anne Hurd (Produzentin von u.a. TERMINATOR 1-3 oder auch ARMAGEDDON) über James Cameron und Mark Goldblatt (Top-Editor) bis hin zu TITANIC-Komponist James Horner.
So überrascht es kaum, dass das entstandene Filmchen, für das sich mit ORION auch ein angesehener internationaler Verleih fand, eine richtig schöne Space Opera geworden ist, welche zwar nicht das epische Flair eines STAR WARS bietet, dafür aber in 100 Minuten eine recht spannende aber auch humorvolle SciFi-Variation von Akira Kurosawas Klassiker SEVEN SAMURAI zu erzählen weiß.
Statt der Räuberbande des Originals findet sich hier der böse Imperator Sador, der mit seinem Sternenzerstörer den agrarorientierten Hinterwäldlerplaneten Akir zu erpressen trachtet und den armen Bewohnern nicht einmal mehr das nötigste lassen möchte. Darum beschließen diese, den jungen Bengel und Luke Skywalker-Verschnitt Shad mit dem letzten verbliebenen Raumschiff ins Weltall zu schicken, auf dass dieser Söldner für die Verteidigung anheuere: Tja, um´s kurz zu machen, es gelingt ihm, eine illustre Truppe zusammenzustellen, in der sich ein nostalgischer Weltraumcowboy von der Erde (der "A-Team Hannibal Smith" George Peppard) ebenso findet wie ein Reptilienmensch, ein Killer, ein mental verbundenes Mutantenquintett, eine dickbrüstige Walküre (gespielt von Sybil Danning und damals sicher für mehr als einen feuchten Traum beim männlichen Publikum verantwortlich) und eine schöne Technikerin, die auch als Love-Interest für Luke, äh Shad herhalten darf. Und nachdem man sich gefunden hat nimmt man den Kampf gegen die Flotte Sadors auf.
Im Gegensatz zum 209minütigen SEVEN SAMURAI gönnt sich SADOR (der dt.Titel des Filmes) nicht einmal die Hälfte dieser Laufzeit, so dass Cormans Version gerade zu Beginn einen recht gehetzten Eindruck macht. Des böse Raumschiff landet auf dem lieben Planeten, ein großes Hologramm Sadors erscheint, sagt „Buh!“ und verkündet den erschreckten Akiranern seine Forderungen. Das passiert alles in den ersten paar Minuten des Filmes, so dass die Wirkung dieses Auftritts etwas geschmälert wird und sich von Anfang an leicht trashiges Flair einstellt. Vergleicht man den Auftakt dieses Filmes mit dem seiner Mitbewerber wie eben STAR WARS oder KRULL, dann lassen sich diese zu Beginn etwas mehr Zeit, um den Bösewichtern die Möglichkeit zu geben, eine bedrohliche Präsenz zu vermitteln. Hier wurden klar Möglichkeiten für die Etablierung einer solchen verschenkt, John Saxon, den man ja nun auch eher als Haudegen aus ENTER THE DRAGON kennt und der hier eindeutig zu erkennen ist, wirkt stattdessen banal und leicht lächerlich. Glücklicherweise fängt sich der Film schnell und präsentiert im Folgenden ein Panoptikum aus skurrilen Charakteren, amüsanten Dialogen und beeindruckenden Schauplätzen. Im Gegensatz zu Kinji Fukasakus STAR WARS-Hommage MESSAGE FROM SPACE verliert das Drehbuch aber nie die eigentliche Handlung aus den Augen, es passiert zudem ständig etwas, so dass sich inmitten dieses gediegen photographierten Bilderreigens nie Langeweile einstellt. Großes Lob muss Regisseur Jimmy T.Murakami ausgesprochen werden, der es schafft, trotz der Vielzahl an Charakteren dank seiner stringenten Inszenierung immer die Zügel in der Hand zu behalten.
Obwohl unser schwul gescheitelter Held, gespielt von ES-Hauptdarsteller Richard Thomas, mit seinem Fleck an der Backe und seinen Segelohren wirklich bescheiden aussieht und gelegentlich auch feige rumzetert, erlaubt er doch ein vernünftiges Maß an Identifikationsmöglichkeiten für den Zuschauer, da er zuweilen recht putzige Sprüche absondert und nach einer gewissen Eingewöhnungszeit auch souverän agiert.
Die anderen Charaktere sind allesamt nicht uninteressant, bleiben aber aufgrund der kurzen Laufzeit ziemlich blass und werden von den eigentlichen Stars des Filmes auch etwas an die Wand gespielt.
Gemeint sind natürlich die Effekte (an denen James Cameron beteiligt war), von denen es jede Menge gibt, und die für eine Independentproduktion wie diese wirklich beeindruckend sind. Das fängt bei den phantasievollen und detaillierten Miniaturen an und setzt sich über schicke Explosionseffekte und ausnehmend schöne Matte-Paintings bis hin zur Effektphotographie fort. Im Gegensatz zu STAR WARS gibt es hier auch exotische Planetenoberflächen zu bewundern, welche besonders beeindruckend anzusehen sind.
Größtes Fauxpas der Effekte sind allerdings die Raumkämpfe, welche doch ziemlich statisch erscheinen und nie die Dynamik ihrer STAR WARS-Pendants entfalten, in dieser Beziehung schlägt sich auch MESSAGE FROM SPACE besser. Sei´s drum, den Gesamteindruck schmälert das kaum, James Horners erstklassiger Orchesterscore kann eventuell entstehende Atmosphäredefizite locker wieder ausgleichen, wobei seine Musik wie eine gelungene Fingerübung für den noch besseren KRULL-Soundtrack erscheint.
Insgesamt ist BATTLE BEYOND THE STARS sicher kein wirklicher STAR WARS-Konkurrent , dazu fehlt der epische Atem ebenso wie die epochalen Raumschlachten. Aber Cormans ambitioniertes Projekt wollte offensichtlich auch etwas anders darstellen als das übermächtige Vorbild, nämlich gleichermaßen Space Opera wie auch augenzwinkernde Verbeugung vor dem SciFi- und Fantasy-Genre im Allgemeinen, und diesem Anspruch wird der Film vollends gerecht, so dass er trotz natürlich vorhandener Schwächen als Erfolg gelten darf. Außerdem beweist BATTLE BEYOND THE STARS, dass selbst mit limitierten Mitteln ein an Schauwerten reicher SciFi-Streifen auf die Beine gestellt werden kann, wenn die Beteiligten mit Enthusiasmus und Spaß ans Werk gehen, dass sich dieser Spaß auch direkt auf den Zuschauer überträgt macht das Ergebnis besonders empfehlenswert.
objektiv gute 7/10 Punkte
Verfasst: Mo 22.08.2005, 20:21
von Harryzilla
Kami for Pranke!
Verfasst: Mo 22.08.2005, 20:42
von caro31
Sehr interessantes Review Ich als Alt-Fan, der Film damals noch im Kino erlebt habe, könnte dazu eine ganze Menge ergänzen, bin aber leider etwas Zeitknapp, darum leider nur kurz Telegramm, sorry
Was bei der Review etwas unterging, ist der Fakt, dass "Sador" nicht wirklich als epische Star Wars-Konkurrenz ins Feld zog, sondern eher als augenzwinkernde Hommage und freundliche Genreparodie.
Richard Thomas, den Du zwar korrekt als ES-Hauptdasteller vorstellt, war für uns damals aber etwas ganz anderes: Nämlich John Boy Walton im Weltraum! Und das war für das damalige Publikum wirklich ein Riesenbrüller! Ungefähr so, würde Mutter Beimer Lukes Mutter spielen!
Unverzeihlich finde ich, dass Du nicht auf die ehemalige Miss Supergeil und Trash-Queen Sybil Danning als Sternenamazone eingehst, so eine scharfe Rolle hatte sie nie wieder und beschehrte uns damals massig feuchte Träume.
Auch sehr fein ist George Peppard in seiner Vor-A-Team-Zeit als Space Cowboy - keine Sekunde ernstgemeint Peppard spielte damals eigentlich eher die harten Knochen im Film (Straße der Verdammnis) und dürfte sich mit der Rolle wohl schon ein Ticket ins A-Team-Studio gelöst haben
Auch sehr schön der Walfänger des Weltalls mit leichten Moby Dick-Anklägen. Überhaupt sprüht der Film in seiner Präsentation der skurrilsten Alien-Wersen und Schiffe nur so vor Fantasie und vuisuellem Reichtum. Die Suzenen auf Shads Heimatplaneten fallen dagegen qualitativ und visuell leider deutlich ab.
Mein persönlicher Favorit des Films ist aber Nell, das lebende Schiff!
Spoiler:
Die Sequenz in der Shad es nicht übers Herz bringt, auf die Gegner zu feuern, und Nell sich der Sache dann annimmt ist eine meiner absoluten Highlightszenen aller Filme.
Verfasst: Mo 22.08.2005, 21:46
von kami
Danke für Deine Hinweise, ich war so frei, mit ihrer Hilfe meine Rezi upzudaten . Ich hab sie auch in die ofdb gestellt, da es dort noch keine Besprechung zum Film gibt. Jetzt hoffe ich nur noch, dass die deutsche DVD nicht mehr allzulange auf sich warten lässt.
Verfasst: Mo 22.08.2005, 22:10
von caro31
Wenn die Rezi drin steht, kannst Du ja mal einen Link posten, bin gespannt!
Verfasst: Mo 22.08.2005, 22:32
von kami
ralo31 hat geschrieben:Wenn die Rezi drin steht, kannst Du ja mal einen Link posten, bin gespannt!
Ähm, oben steht jetzt schon die leicht veränderte Version.
Verfasst: Mo 22.08.2005, 22:45
von caro31
Lese ich morgen, muß in die Heia
Verfasst: Di 23.08.2005, 08:51
von Anonymous
Auch erwähnenswert ist, dass Robert Vaughn in "Sador" den gleichen Charakter spielt, wie damals schon im Western-Remake "Die glorreichen Sieben".
Und Sybill Danning spielte auch nochmals Jahre später in einem Remake was im Gladiatoren-Genre angesiedelt war mit. Nämlich in die "Sieben glorreichen Gladiatoren".
Einige scheinen also von dem berühmten "Sieben-Stoff" von Kurosawa nicht wegzukommen.