Rezension: Mark Brandis - 22 - Die Lautlose Bombe(2 von 2)
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Rezension: Mark Brandis - 22 - Die Lautlose Bombe(2 von 2)
Mark Brandis - 22 - Die Lautlose Bombe(2 von 2)
Zum Inhalt:
Die Suche nach seinem Halbbruder Jonathan führt Mark Brandis von den kalten Kergulen bis ins heiße Afrika. Doch auch der Geheimdienst ist aktiv, und es sieht fast so aus, als schaffe es der Commander nicht mehr rechtzeitig, seinen Bruder noch aufzuhalten. Als es schliesslich zur entscheidenden Konfrontation kommt, liegt das Schicksal der Menschheit einmal mehr in den Händen von Mark Brandis.
Zur Produktion:
Nach einer kurzen Zusammenfassung der Ereignisse des letzten Teils, die der Commander in Form eines Berichts an das Hauptquartier gibt, läuft die Handlung lückenlos weiter. Von Anfang an herrscht eine spannungsgeladene Atmosphäre, die sich auch auf den Hörer überträgt und bis zum Schluss erhalten bleibt. Darüberhinaus wirkt diese Folge, im Gegensatz zur vorangegangenen, weitaus dynamischer, was nicht zuletzt an den ständig wechselnden Schauplätzen liegt. Das Geschehen wird durchweg flüssig erzählt, und besonders die Szene, in der Brandis einen Anruf von Dr. Phillip bezüglich Ruth bekommt, während er eigentlich José Verasteguí soufflieren soll, ist ein echtes Spannungs-Highlight. Bei Zweiteilern stellt sich oft die Frage, ob man die Geschichte nicht besser hätte raffen sollen, um eventuell entstehende Längen zu vermeiden. Ich bin mir zwar sicher, daß man das Ganze auf den Umfang von nur einer CD zusammenstreichen könnte, aber übrigbleiben würde lediglich eine mehr oder minder sinnvolle Aneinanderreihung von Actionszenen. Und damit ginge gerade das, was diese Serie ausmacht und so wohltuend von vergleichbaren Produkten abhebt, verloren, nämlich eine ausgewogene Balance zwischen Charakterisierung und rasanter Handlung.
Ich habe ja schon häufiger erwähnt, wie gelungen ich das Sounddesign und die Musik von Joachim-C. Redeker finde. Auch die vorliegende Episode bildet da keine Ausnahme. Die Musik ist immer stimmig, bei Brandis' Monologen klingt sie eher tragend, während sie bei der Einführung des Schauplatzes Massaua die ganze Lebendigkeit des Ortes, inklusive lokal gefärbter Klänge, wiedergibt. Wirklich toll wäre es, wenn Interplanar eines Tages, vielleicht zum Abschluss der Reihe, den Soundtrack veröffentlichen würde.
Ebenfalls begeistert bin ich von den eingesetzten Geräuschen, die das Geschehen so real wirken lassen. Sich öffnende Schleusen und Schotts, die für die entsprechende SF-Stimmung sorgen, bilden mit ihren Tönen einen satten Kontrast zu der knarrenden Holztür auf den Kergulen, und in manchen Szenen, wie zum Beispiel bei der Ankunft in Massaua, wird der Hörer von der dichten Geräuschkulisse regelrecht umfangen.
Zu den Sprechern:
Erneut hat Michael Lott(Cmdr. Mark Brandis) den Löwenanteil des Textes, da er in beinahe jeder Szene präsent ist. Natürlich bleibt seine Figur hier, wie gewohnt, der entschlossene, unbeugsame Held, aber es sind gerade deren Selbstreflektionen und Beobachtungen, in denen Lott sein ganzes sprecherisches Können zum Ausdruck bringt. Neben ihm verblassen die anderen Rollen beinahe, auch aufgrund der Tatsache, daß ihre Beiträge erheblich kürzer ausfallen. David Nathan(Cpt. Grigori "Grischa" Romen) hat zum Beispiel einen relativ kleinen Part und darf nur etwas spötteln, bevor er fürs Erste aus dem Geschehen verschwindet. Gut gefallen hat mir Claudia Urbschat-Mingues(Dr. Rebecca Levy) mit ihrer ironischen Art, hinter der sie aber lediglich ihre Resignation versteckt. Milosch Stojka(Andreas Müller) ist passend als traditionsbewußter, ernster Ziganer, Daniel Montoya(José Verasteguí) bleibt der etwas farblose Geheimagent und Joachim-C. Redeker(Dr. Philipp) der sachliche, leicht befremdete Arzt. Ganz so, wie es sich gehört, offenbart der Schurke" Jonathan "Nat" West am Schluß seine Motivation. Dessen Sprecher Jacob Weigert wählt geschickterweise einen sehr freundlichen Tonfall, der sich erst ändert, als das ganze Ausmaß seiner Desillusioniertheit zum Ausdruck kommt. In weiteren Nebenrollen treten Gerhart Hinze(John Harris), der ewig angespannte Chef der Vega, Mira Christine Mühlenhof(Bordsystem CORA), die weibliche Computerstimme, Henning Schäfer(Sgt. Schulmann), ein typischer Soldat, der Anweisungen befolgt und Martin Keßler(Lt.Pablo Torrente) als abgebrühter Pilot auf. Die sehr geschätzte Dorothea Anna Hagena(Ruth O´Hara) hat leider nur einen Kurzauftritt, der sich auf wenige geflüsterte Sätze beschränkt. Desweiteren wirken noch Marco Gehrmann, Stefan Kretschmer, Carsten Litfin und Werner Möhring als afrikanischer Händler, Doktor, Barbesitzer und Corporal Rooney mit.
Fazit:
Gelungener Abschluß der Geschichte, bei dem die Zeit geradezu verfliegt.
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