Perry Rhodan - Raumkapitän Nelson
Verfasst: Fr 27.08.2004, 11:50
Die größte Weltraumserie der Welt gehört nach wie vor zu den beliebtesten SciFi-Hörspiel-Stoffen. Seit den frühen 60er Jahren sind bereits weit über 2200 Romane dieser Serie erschienen. Ein Versuch, dieser Flut von Heften als Hörspiel zu Leibe zu rücken, währe natürlich ein äußerst gewagtes Unterfangen - auch EUROPA stellte ja in den 80er Jahren ihre Interpretation der frühen Rhodan Jahre nach 12 Ausgaben ein. Auch angesichts des aktuellen Hörspielbooms ist wohl kaum anzunehmen, dass sich ein Audioverlag tatsächlich daran wagen würde, einen kompletten Heftzyklus zu vertonen...
Die naheliegende Lösung liegt daher in den Einzelromanen, die parallel zur Serie immer wieder veröffentlicht wurden und in sich geschlossene Weltraum-Abenteuer im Rhodan-Universum präsentierten. Bereits in den frühen 70er Jahren wurden von EUROPA drei dieser Planeten-Romane vertont, wobei Rhodan selbst ironischerweise in zweien davon garnicht vorkam. Die Planeten-Romane boten den Perry-Autoren auch immer wieder die Gelegenheit, sich von den Fesseln der eigentlichen Serie zu lösen und einen eher ungewöhnlichen Blick auf das Rhodan-Universum und dessen Charaktere zu werfen.
Ein ganz besonders ungewöhnlicher Charakter des Rhodan-Kosmos ist dabei mit Sicherheit der von H.G.Ewers ersonnene, völlig versoffene Raumkapitän Nelson, der mit seinem schrottreifen Raumfrachter "Her Britannic Majesty" durch das All schippert und dabei von einem Schlamassel in den nächsten gerät. Mit an Bord des Raumers befinden sich seine resolute Schwester Mabel, ein dichtender Roboter und zwei Kinder des Weltraums, deren Herkunft unbekannt ist und die Nelson adoptierte. Als Nelson von seinem Auftraggeber, dem zwielichtigen Geschäftsmann Drillbee, um sein Auftragshonorar geprellt wird, will Nelson ihm zum Planeten Rundown folgen - nachdem man ihn aus der Ausnüchterungszelle gelassen hat. Als jedoch eine Explosion des Fusionsreaktors des Schiffes nur durch eine Nottransition verhindert werden kann, findet sich die "Her Britannic Majesty" in einem unerforschten Teil der Galaxis wieder. Wie der Zufall es will, wird der Planet auf dem sie nun landen von intelligenten Fledermäusen bewohnt, die sie für ihre Götter halten. Ein paar Tage lang genießen Nelson und seine Crew die Freuden der paradiesischen Welt - unfreiwillig, da die Fledrmäuse ihre Götter nicht einfach wieder gehen lassen. Dank der Poesie des Roboters löst sich aber auch dieses Problem und die Jagd nach Drillbee geht weiter. Wieder springt der schrottreife Raumer - irgendwohin... und stößt so auf eine geheime Springerwelt. Der Herrscher der Springerbasis wirkt zunächst ausgesprochen feindseelig, was sich aber schnell ändert, als Nelson erwäghnt, dass er nach Rundown will. Schnell wird man sich einig, das Nelson eine wichtige Frachtladung dorthinbringt - er ahnt ja nicht, dass ihm die Springer eine Arkonbombe in eine seiner Landestützen einbauten. Als die ramponierte "Her Britannic Majesty" beim Start ausgerechnet dieses Landestütze verliert, geht die Welt des Springers im Atombrand unter - und erneut rettet nur eine Notrasition den alten Frachter. Nun halt Nelson nur noch ein Ziel: Den Großadministrator Rhodan von der offensichtlichen Verschwörung zu unterrichten.
Der Hallo! Eins A Medien Audioverlag hat sich nicht nur daran gemacht, die berühmten Perry Rhodan Silberbände als Hörbücher umzusetzen, sondern auch eine offenbar recht erfolgreiche Serie neuer Rhodan-Hörspiele auf den Markt gebracht. Als bereits 15. Folge dieser Serie wird nun ein Weltraumabenteuer der ironischsten und absurdesten Art präsentiert. Was hier an verrückten und absurden Situationen und unglaublichen Zufällen aufgefahren wird, ist schon mehr Parodie als "echte" Science Fiction. Reinhard Schulat-Rademacher ist als versoffener Kapitän großartig besetzt und auch seine Schwester Mabel klingt authentisch. Mit den Stimmen der Weltraum-"Kinder" konnte ich mich dagegen weniger anfreuden. Insgesamt ist das Hörspiel jedoch flott, augenzwinkernd und wirklich unterhaltsam produziert mit ausgezeichneten Effekten. Die Musik klingt manchmal leider zu sehr nach Synthesizer und wirkt auch stellenweise etwas zu dominant, aber da habe ich schon wesentlich schlechteres gehört. Die Poesie des Roboters zieht einem allerdings meist die Schuhe aus - was aber wohl auch ironisch gemeint sein wird. Am Ende des Hörspiels tauchen sogar noch Reginald Bull und Perry Rhodan auf. Der Erzähler hat eine angenehme Stimme, stellenweise aber ein wenig zuviel Text, der bei EUROPA sicherlich in Form ausgesprochener Charakter-Gedanken verabeitet worden wäre; aber das ist sicherlich auch reine Geschmackssache.
Auch für Nicht-Kenner des Perry Rhodan-Universums ein schön ironisches Hörspiel mit kleinen Schwächen. Nicht ganz so professionell wie die Commander Perkins-Hörspiele von Maritim, aber durchaus unterhaltsam und empfehlenswert.
Die naheliegende Lösung liegt daher in den Einzelromanen, die parallel zur Serie immer wieder veröffentlicht wurden und in sich geschlossene Weltraum-Abenteuer im Rhodan-Universum präsentierten. Bereits in den frühen 70er Jahren wurden von EUROPA drei dieser Planeten-Romane vertont, wobei Rhodan selbst ironischerweise in zweien davon garnicht vorkam. Die Planeten-Romane boten den Perry-Autoren auch immer wieder die Gelegenheit, sich von den Fesseln der eigentlichen Serie zu lösen und einen eher ungewöhnlichen Blick auf das Rhodan-Universum und dessen Charaktere zu werfen.
Ein ganz besonders ungewöhnlicher Charakter des Rhodan-Kosmos ist dabei mit Sicherheit der von H.G.Ewers ersonnene, völlig versoffene Raumkapitän Nelson, der mit seinem schrottreifen Raumfrachter "Her Britannic Majesty" durch das All schippert und dabei von einem Schlamassel in den nächsten gerät. Mit an Bord des Raumers befinden sich seine resolute Schwester Mabel, ein dichtender Roboter und zwei Kinder des Weltraums, deren Herkunft unbekannt ist und die Nelson adoptierte. Als Nelson von seinem Auftraggeber, dem zwielichtigen Geschäftsmann Drillbee, um sein Auftragshonorar geprellt wird, will Nelson ihm zum Planeten Rundown folgen - nachdem man ihn aus der Ausnüchterungszelle gelassen hat. Als jedoch eine Explosion des Fusionsreaktors des Schiffes nur durch eine Nottransition verhindert werden kann, findet sich die "Her Britannic Majesty" in einem unerforschten Teil der Galaxis wieder. Wie der Zufall es will, wird der Planet auf dem sie nun landen von intelligenten Fledermäusen bewohnt, die sie für ihre Götter halten. Ein paar Tage lang genießen Nelson und seine Crew die Freuden der paradiesischen Welt - unfreiwillig, da die Fledrmäuse ihre Götter nicht einfach wieder gehen lassen. Dank der Poesie des Roboters löst sich aber auch dieses Problem und die Jagd nach Drillbee geht weiter. Wieder springt der schrottreife Raumer - irgendwohin... und stößt so auf eine geheime Springerwelt. Der Herrscher der Springerbasis wirkt zunächst ausgesprochen feindseelig, was sich aber schnell ändert, als Nelson erwäghnt, dass er nach Rundown will. Schnell wird man sich einig, das Nelson eine wichtige Frachtladung dorthinbringt - er ahnt ja nicht, dass ihm die Springer eine Arkonbombe in eine seiner Landestützen einbauten. Als die ramponierte "Her Britannic Majesty" beim Start ausgerechnet dieses Landestütze verliert, geht die Welt des Springers im Atombrand unter - und erneut rettet nur eine Notrasition den alten Frachter. Nun halt Nelson nur noch ein Ziel: Den Großadministrator Rhodan von der offensichtlichen Verschwörung zu unterrichten.
Der Hallo! Eins A Medien Audioverlag hat sich nicht nur daran gemacht, die berühmten Perry Rhodan Silberbände als Hörbücher umzusetzen, sondern auch eine offenbar recht erfolgreiche Serie neuer Rhodan-Hörspiele auf den Markt gebracht. Als bereits 15. Folge dieser Serie wird nun ein Weltraumabenteuer der ironischsten und absurdesten Art präsentiert. Was hier an verrückten und absurden Situationen und unglaublichen Zufällen aufgefahren wird, ist schon mehr Parodie als "echte" Science Fiction. Reinhard Schulat-Rademacher ist als versoffener Kapitän großartig besetzt und auch seine Schwester Mabel klingt authentisch. Mit den Stimmen der Weltraum-"Kinder" konnte ich mich dagegen weniger anfreuden. Insgesamt ist das Hörspiel jedoch flott, augenzwinkernd und wirklich unterhaltsam produziert mit ausgezeichneten Effekten. Die Musik klingt manchmal leider zu sehr nach Synthesizer und wirkt auch stellenweise etwas zu dominant, aber da habe ich schon wesentlich schlechteres gehört. Die Poesie des Roboters zieht einem allerdings meist die Schuhe aus - was aber wohl auch ironisch gemeint sein wird. Am Ende des Hörspiels tauchen sogar noch Reginald Bull und Perry Rhodan auf. Der Erzähler hat eine angenehme Stimme, stellenweise aber ein wenig zuviel Text, der bei EUROPA sicherlich in Form ausgesprochener Charakter-Gedanken verabeitet worden wäre; aber das ist sicherlich auch reine Geschmackssache.
Auch für Nicht-Kenner des Perry Rhodan-Universums ein schön ironisches Hörspiel mit kleinen Schwächen. Nicht ganz so professionell wie die Commander Perkins-Hörspiele von Maritim, aber durchaus unterhaltsam und empfehlenswert.