Rezension: Dorian Hunter - 22.1 - Esmeralda - Verrat(1von2)

Neongrüne Riesenspinnen jagen Frankensteins Monster durch Draculas Schloß!
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MonsterAsyl
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Rezension: Dorian Hunter - 22.1 - Esmeralda - Verrat(1von2)

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Dorian Hunter - 22.1 - Esmeralda - Verrat(1von2)

Zum Inhalt:
Durch seinen alten Freund Norbert Helnwein erhält Dorian Hunter Unterlagen der spanischen Inquistion aus dem 15. Jahrhundert. In diesen wird von Juan Garcia de Tabera, einer früheren Inkarnation Hunters, berichtet. Noch während Helnwein die Dokumente an den Dämonenkiller faxt, wird ein Mordanschlag auf den alten Mann verübt. Währenddessen ist Olivaro weiter dabei, seine Macht als neues Oberhaupt der 'Schwarzen Familie' zu festigen.


Zur Produktion:
Nach einem kurzen Ausflug ins John Sinclair-Universum (Folge 21), führt Zaubermond nun den eigentlichen Handlungsstrang von Teil 20 (Devil´s Hill) fort. Auch hier geht es, wie schon in der Doppelfolge 10.1 & 10.2, um eine frühere Inkarnation des Dämonenkillers, und wieder ist die Geschichte viel zu komplex, als dass sie auf eine CD passen würde. Wer sich nun Sorgen macht, er könne der Handlung nicht folgen, weil er den eben angesprochenen Zweiteiler nicht kennt, den darf ich beruhigen. Da es sich um eine andere Wiedergeburt handelt, ist ein entsprechendes Vorwissen nicht nötig.
Skript, Regie und Tonproduktion liegen erneut in den bewährten Händen Marco Göllners, der das Geschehen flüssig und temporeich erzählt. Neben dem aufregenden Inhalt, sorgen vor allem die humorvollen Dialoge immer wieder für ein wenig Auflockerung. Besonders gefallen hat mir in diesem Zusammenhang Coco Zamis' Anspielung auf 'Hellraiser'. Wegen des ständigen Wechsels der Perspektiven, Zeitebenen und Erzählstränge, sollte man sich allerdings unbedingt auf den Ablauf konzentrieren, um das Hörspiel richtig genießen zu können und nicht den Faden zu verlieren. Natürlich bleiben hier noch diverse Fragen offen, die aber alle, laut Produzent Dennis Erhardt und Marco Göllner, in der Ende August erscheinenden nächsten Folge (Esmeralda - Vergeltung), geklärt werden sollen.
Die Produktion an sich ist in ihrer Komplexität dem Inhalt durchaus ebenbürtig. Im musikalischen Bereich, aus dem Hause Moorland Music, gibt es neben dem obligatorischen, fetzigen Titeltrack mal wabernde Synthisounds und dann wieder langezogene Klänge, die sich mit fast brachial klingenden Weisen abwechseln. Zu den eingesetzten Instrumenten gehören zahlreiche Streichinstrumente, das Klavier und, dem spanischen Setting entsprechend, natürlich auch die Gitarre. Ebenso abwechslunsreich wie die Musik, ist die Geräuschkulisse gestaltet, welche dem Hörer hilft, die einzelnen Handlungsstränge zu unterscheiden. Die Gegenwartsschauplätze sind adäquat mit modernen Sounds, wie Telephon, Motorgeräusch eines Autos oder Faxgerät unterlegt, während die in der Vergangenheit spielenden Szenen Vogelgezwitscher und andere natürliche Geräusche enthalten. Auffallend fand ich dabei die Türen-Sounds. Sie werden in der Gegenwart eher kurz und knapp gehalten, während sie im 15.Jahrhundert das typische Quietschen einer ungeölten, robusten Holztür aufweisen. Auch die eingesetzten Effekte können den Hörer absolut überzeugen! Ob es sich dabei um die Überblendung zweier Sprecher handelt, die dasselbe sagen, um das unterschwellig zu hörende dämonische Raunen oder das Stimmengewirr bei Gericht, jeder dieser Kunstgriffe steigert noch zusätzlich die Wirkung der dargestellten Szene.


Zu den Sprechern:
Zur Hauptfigur Thomas Schmuckert(Dorian Hunter) muss man eigentlich nicht mehr viel anmerken. Er erledigt seine Auftritte mit der bekannten Souveränität, gepaart mit einer kräftigen Portion ironischer Spöttelei. Zur weiteren und gleichermaßen überzeugenden Stammbesetzung gehören natürlich auch Hasso Zorn(Norbert Helnwein), dem man seinen geschwächten Zustand sofort abnimmt, und Claudia Urbschat-Mingues(Coco Zamis), Hunters entschlossene Freundin. Zugegebenermaßen habe ich eine Schwäche für Frank Felicetti(Donald Chapman) in seiner Rolle des auf Puppengröße geschrumpften Mannes, der immer einen witzigen bzw. sarkastischen Spruch auf Lager hat. Was mich aber besonders freute, war das Wiederhören mit dem leider viel zu früh verstorbenen Konrad Halver(Trevor Sullivan), dem Chef des Dämonenkillers, den mittlerweile kaum noch etwas ünerraschen kann. Iris Artajo(Lilian Hunter), Dorians geistig verwirrte Frau, hat mit kindlicher Stimme einen ebenso kurzen Auftritt wie ihr abgebrühter Beschützer Frank Gustavus(Marvin Cohen). Desgleichen Regina Lemnitz(Martha Pickford), die ihren kleinen Part auf resolute Art voll ausfüllt. Kaya Marie Möller(Esmeralda) ist sehr gut als junges, verunsichertes Mädchen, das von dem machtbesessenen, stets auf den eigenen Vorteil bedachten Volker Brandt(Lucero) schamlos ausgenutzt wird. Am überzeugensten fand ich aber den großartigen Eberhard Prüter(Matthias Brandstätter) mit seinem Portrait des zerstreut wirkenden Freundes von Norbert Helnwein. Dem beinahe ebenbürtig ist Stefan Krause(Olivaro), der das schmierige, gerissene neue Oberhaupt der 'Schwarzen Familie' spielt. Constantin von Jascheroff(Juan Garcia de Tabera) ist klasse als Dorians frühere Inkarnation, dessen Selbstsicherheit an die des Dämonenkillers heranreicht. Das gilt auch für Ronald Nitschke(Diego de Deza) als skrupelloser Großinquisitor, genauso wie für Andreas Schmidt(Skarabäus Toth), den unterwürfigen, immer geschäftigen Anwalt der 'Schwarzen Familie', dessen umständliche Sprechweise ein wenig an Yoda erinnert. Einzig Karim Chamlali(Hassan El-Kali) als fieser Dämon hat mir nicht so gut gefallen. Das liegt aber nur an seinem Akzent, der laut Rollenbeschreibung irakisch sein soll, sich für mich aber eher ägyptisch-arabisch anhört. In weiteren Nebenrollen bekommt man noch die sprachlichen Talente von Gerald Paradies(Alfredo Fuenseca) als misstrauischer Gegner von Lucero und Detlef Tams(Norman Winter) als bescheidener und sachlicher Agent zu hören. Erneut finde ich es bedauerlich, dass wieder gleich mehrere Sprecher(Susanne Meikl, Wolfram Mucha und Thomas Nero Wolff) ohne Rollenzuweisung bleiben, zumal deren Parts auch nicht kürzer sind als die von einigen anderen.

Fazit:
Einmal mehr erstklassige Unterhaltung, welche die Wartezeit auf die Fortsetzung umso länger erscheinen lässt.

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