Rezension: Frankensteins blutige Teufelspranke

Neongrüne Riesenspinnen jagen Frankensteins Monster durch Draculas Schloß!
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MonsterAsyl
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Rezension: Frankensteins blutige Teufelspranke

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Frankensteins blutige Teufelspranke

Zum Inhalt:
Das Trashothek-Team (Sascha, Thorsten und die Praktikantin Katja) freut sich auf das Japanfest in Düsseldorf. Nun, Katja vielleicht nicht ganz so sehr wie die Jungs, denn diese fiebern dem Pranke-Festival entgegen, zu dem Gastredner Ingojira eine Sensation angekündigt hat. Thorsten ist besonders aufgeregt, weil an diesem Wochenende außerdem seine E-Mailfreundin Keiko aus Tokyo zu Besuch kommen wird.
Eigentlich ein perfekter Tag; jedenfalls, bis ein riesiges Monster den Fluten des Rheins entsteigt...

Zur Produktion:
Wer angesichts des Titel sofort an 'Kaiju' - also Monsterfilme aus Japan - denkt, liegt genau richtig. Nach Folge 2 ("Kreuzfahrt der blutigen Skelette") vor gut einem halben Jahr, bei der die Trashothek diverse Horrorfilme auf hoher See persiflierte, erwartet den geneigten Hörer diesmal eine Hommage an Godzilla und Co. Der im Titel genannte 'Frankenstein' tritt übrigens nicht in Aktion. Er spielte ja aber auch in den Godzilla-Filmen nie eine Rolle, da sein Name nur zu deren (vermeintlich) besserer Vermarktbarkeit außerhalb Japans diente. Diese Strategie wird im Hörspiel lustigerweise aufgegriffen und das Monster, genau wie im Film, lediglich einmal und völlig zusammenhanglos so genannt.
Die Grundidee ihrer Story haben sich Sascha Menge und Throsten Anders bei dem Film "Der mysteriöse Dr. Lao"(1964) "geborgt", der Rest sind größtenteils Zitate aus diversen Riesenmonsterfilmen, neu zusammengesetzt und natürlich mit dem Trashothek-typischen Augenzwinkern präsentiert. Die lockere Art der Inszenierung, ebenso wie die spannend und flüssig erzählte Geschichte, wird aber auch den "Nicht Eingeweihten" gefallen, vorrausgesetzt, man mag überhaupt Comedyhörspiele. Wie gewohnt feuern Sascha und Thorsten dermaßen viele Gags ab, daß es fast unmöglich ist, beim ersten Hören gleich alle mitzubekommen. Der Humor deckt dabei wieder die gesamte Bandbreite ab, und von eher brachialen Sprüchen wie "Ich kack Dir in den Helm", bis hin zum eher subtilen "Ich hol schon mal den Wagen", ist alles vertreten. Mein humoristisches Highlight war übrigens das Gespräch des Großvaters mit dem Monster, da es sich für mich so anhörte, als würde er es immer "Pikachu" nennen. Für ein gleich doppeltes Vergnügen, möchte ich noch unbedingt den Audiokommentar empfehlen, den man sich umsonst bei der Trashothek (http://www.trashothek.de) herunterladen kann. Der ist mindestens genau so amüsant wie das eigentliche Hörspiel und enthält darüber hinaus noch zusätzliche Informationen zu diesem bzw. seiner Entstehung.
Die Produktion selbst haben die beiden Labelbetreiber Sascha Menge und Thorsten Anders ganz bewusst im Stil ihrer Vorbilder, der Hörspiele der 1970er bzw. 1980er, gehalten. Um das Ganze noch authentischer zu gestalten, wird schon mal absichtlich das den LP-Liebhabern so bekannte Knistern und Knacken eingespielt, oder der Tonarm des Plattenspielers rutscht unsanft weg. Witzigerweise nutzen die Macher letzteres Geräusch auch ganz gern als Überleitung zwischen einzelnen Szenen. Das mag jetzt nicht sonderlich feinsinnig sein, funktioniert hier aber ganz hervorragend. Die eingespielten Geräusche sind zwar nicht sehr zahlreich, klingen aber jederzeit natürlich. Akustisches Highlight war für mich zwar der ständig vor sich hin kläffende Köter von Norbert und Caren, aber auch den Roboter fand ich sehr gelungen. Nicht ganz so gut gefallen hat mir der Kampf zwischen dem Monster und dem Roboter, da dieser recht chaotisch präsentiert wird und sich die Sounds zu überschlagen drohen. Aber andererseits passt diese ziemlich wirre Geräuschemischung gut zum Geschehen. Selbstverständlich gibt es auch diverse Soundeffekte. So wurden beispielsweise Stimmen mit verschiedenen Filtern versehen. Auf diese Weise klingt es dann so, als kämen die gesprochenen Sätze aus dem Radio oder einem Megaphon. Auf dem CD-Cover befindet sich der Hinweis, man habe nur gemafreie Musik verwendet. Das Ergebnis klingt allerdings in keiner Weise billig oder unpassend, denn Sascha und Thorsten hatten ein dermaßen glückliches Händchen bei der Auswahl der Stücke, daß man den Eindruck bekommt, sie seien alle extra für das Hörspiel produziert worden. An dieser Stelle möchte ich mich auch ausdrücklich bei den Beteiligten dafür bedanken, daß man nach dem ca. 67minütigen Hörspiel noch gut fünfeinhalb Minuten lang die von mir immer so geliebten Outtakes als Bonus genießen darf.

Zu den Sprechern:
Wer schon mal ein Hörspiel der Trashothek gehört hat, weiß, daß die Sprecher immer ein bunter Mix aus Profis, Semi-Profis und Laien sind und man ihre Leistungen dementsprechend einordnen sollte. Wie schon in den vorangegangen Produktionen, gibt Thomas Nückel auch hier wieder den Erzähler. Er hat merkbar Spaß an seinem Text und liest diesen mit angemessenem, leicht ironischem Unterton. Sascha Menge(Sascha) und Thorsten Anders(Thorsten) neigen bei ihrer Performance ganz bewusst zum Overacting, was den Kontrast zwischen ihren beiden Figuren, der eine pfiffig und immer bereit für Action, der andere eher etwas bedächtig und vorsichtig, nur noch verstärkt. Gut gefallen hat mir auch die ewige Praktikantin Katja Eggers(Katja), die es wie üblich nicht fassen kann, was für Nerds ihre Chefs doch sind. Ihre Art, den Captain anzuhimmeln, hat mich mehr als einmal zum Schmunzeln gebracht. Yoko Alexandra Hagino(Keiko Miyagi) ist eine hervorragende Besetzung als Japanerin. Sie spielt ihren Part mit vollkommen natürlich klingendem asiatischem Akzent, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, daß sie fließend Japanisch spricht. Wirklich witzig agiert auch Santiago Ziesmer(Meister Miyagi) als ihr Großvater, dem es irgendwann einfach zu dumm wird, so verquer wie Yoda zu sprechen. Noch lustiger finde ich aber Hennes Bender(Sensationsreporter), der seinen Text so reißerisch und hektisch wie möglich gestaltet und damit beinahe wie ein Radioreporter der 1950er klingt. Obwohl Ingo Strecker(Ingojira) sicherlich zu den Laiensprechern zählt, macht er seine Sache recht gut. Er spielt hier quasi den Wissenschaftler-Ersatz, der nicht nur über Kaijus philosophiert, sondern sich auch aktiv und unter Lebensgefahr für die Rettung des Monsters einsetzt. Patrick Steiner(General Ostholz) [übersetzt mal den Namen ins Englische] verschmilzt sozusagen mit seiner Rolle, die wohl nicht von ungefähr an den schießwütigen General Forbett aus der Jan Tenner-Serie erinnert, denn genau wie dieser "bellt" er förmlich seine Befehle mit harter Stimme. Sven Görgens(Adjutant Kember) überzeugt als pikierter, leicht verwirrter Untergebener des Generals und Tim Caspers(Panzergrenadier) als dienstbeflissener Soldat. Mit seinem stotternd vorgebrachten, vollkommen inhaltslosen Text, wirkt Joachim Hoffmann(Bürgermeister) wie der Inbegriff des hilflosen Politikers und steht damit in krassem Gegensatz zu Stefan Margenfeld(Captain Trash), der den schon aus Teil 1 ("Blutige Zeche in Bottrop") bekannten Superhelden betont lässig spricht. Klaus Füßmann(Panik-Macher) übertreibt so sehr und setzt seine Stimmlage dermaßen hoch an, daß er ein wenig an den verstorbenen Hans Clarin in seiner "Hui Buh"-Rolle erinnert. Nina Goldberg(Caren) ist köstlich als Kreischhenne aus dem Pott. Ihr 'Ehemann' Rainer Herzog(Norbert) verblasst da im direkten Vergleich fast etwas, doch auch er überzeugt als genervter Gatte. Markus Wessels(Jürgen) ist der nervöse, immer mahnende Ökoaktivist, während Rosemarie Bot-Schulz(Brigitte) seinen extrem militanten Gegenpart darstellt. In weiteren Nebenrollen treten noch Ramona Pöpping(Claudia) als besorgte Tierschützerin sowie der aufgeregte Kay Pinno(Funker) auf. Wer das schreiende und blökende kleine Monster namens Eric spricht, bleibt ein Geheimnis.

Fazit:
Aberwitzige Unterhaltung, nicht nur für Riesenmonsterfans.

Das Hörspiel Frankensteins blutige Teufelspranke
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Keeper of the Monsters

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