Rezension: Dorian Hunter - 13 - Wolfshochzeit
Verfasst: So 06.03.2011, 10:22
Dorian Hunter - 13 - Wolfshochzeit
Zum Inhalt:
Nachdem Dorian Hunter aus Wien zurückgekehrt ist, hat er direkt wieder Ärger am Hals. Ein Mr. Smith, angeblich Mitarbeiter des Secret Service, holt ihn am Flughafen ab und bringt ihn zu einem Haus, in dem kurz zuvor ein Massaker stattgefunden hat. Da der Verdacht auf den Dämonenkiller gelenkt wird, sieht er sich er sich jetzt nicht nur von der schwarzen Familie, sondern auch von den eigenen Kollegen des Secret Service gejagt...
Zur Produktion:
Die Saga um den Dämonenkiller geht mit dieser Folge schon in die 13te Runde. Für diese Episode nimmt sich Folgenreich wirklich Zeit, denn das Hörspiel hat eine Laufzeit von fast 80 Minuten und ist somit das bisher längste aus der Reihe. Aus diesem Grund verwundert es auch nicht, wenn es der eigentlichen Geschichte etwas an Tempo fehlt. Zum Ausgleich bietet die Handlung aber viel Platz um Nebencharaktere aus den vorangegangenen Teilen wieder einmal auftreten zu lassen. So gibt es endlich ein Wiedersehen mit Dorians magisch geschrumpftem Kollegen Donald Chapman und auch Hunters Vorgesetzter Trevor Sullivan, gesprochen von Hörspiellegende Konard Halver, hat verdientermassen eine größere Rolle.
Das Skript von Marco Göllner, der auch für die Regie und Tonproduktion verantwortlich ist, kann trotz einiger Längen insgesamt überzeugen, und auch die Regie ist schnörkellos. Mit der Tonproduktion bin ich allerdings diesmal nicht ganz so zufrieden. Es gibt einige Passagen, bei denen sich die Sprecher zu sehr überlappen bzw. bei denen mit Hilfe der Tonregler Textpassagen lauter oder leiser gedreht wurden. Offensichtlich soll dadurch eine gewisse Dynamik erzeugt werden, um Gesprächsfetzen entweder in den Vorder - oder Hintergrund zu rücken. Bei mir führte es dazu, daß ich mich gezwungen sah, dauernd die Lautstärke zu verändern. Die Geräuschuntermalung ist gut, und insbesondere die "Metzelgeräusche" der Werwölfe würden jedem Splatterfilm Ehre machen. Gleiches gilt für die Musik von MoorlandMusic und das eingängige, sehr rockigen Titelstück von Joachim Witt, die das Klangbild wieder einmal positiv abrunden. Insgesamt also, bis auf die genannten leichten Abstriche, eine gelungene Produktion.
Zu den Sprechern:
Thomas Schmuckert ist Dorian Hunter. Da gibt es kein Wenn und Aber. Einige Hörer werden sicher noch die alten Vertonungen von Europa oder die bei Nocturna Audio erschienene Einzelfolge kennen, aber Schmuckert gibt einfach den besten Dorian! Seine Betonung ist immer überzeugend und den entsprechenden Situationen angemessen. Wie schon oben erwähnt, lebt diese Folge vor allem durch die Nebendarsteller. Frank Felicetti(Donald Chapman) ist für mich einer der prägnantesten Charaktere in der Serie. Sein Spiel ist immer witzig angelegt und entlockt einem öfters mal ein Schmunzeln. Regina Lemnitz(Martha Pickford) ist einfach großartig in ihrer Rolle als eigenwillige Gouvernante des geheimnisvollen Hermaphroditen Phillip Hayward(Tim Kreuer). Besonders gefreut hat mich Robert Kotullas Auftritt(Frederic de Buer). Sein schauspielerisches Talent und die mit ihm verbundenene wohlkingende Stimme wird leider viel zu wenig in Hörspielproduktionen eingesetzt. Auch alle anderen Nebendarsteller machen ihr Sache ausgezeichnet, allen voran K.Dieter Klebsch als herrlich fieser Asmodi. Oliver Kalkofe(Sheldon Young) beweist mit seiner Interpretation, daß nicht nur Humor zu seinen Stärken gehört. Michael Prelle(Jörg Eklund) und Kertin Draeger(jennifer Jennings) bilden ein herrlich böses und verruchtes Gespann. Erfreulicherweise hat auch Marco Göllner(Tim Morton) diesmal einen längeren Auftritt, der beweist, daß er nicht nur hinter den Kulissen ein gutes Bild abgibt.
Sascha Rotermund(Smith) bleibt etwas blass, was aber auch seiner kurzen Rolle zugeschrieben werden muss. Die schiere Anzahl der weiteren Nebenrollen macht es unmöglich jedem gerecht zu werden. Es
muss reichen darauf hinzuweisen, daß alle ihre Rollen voll und ganz ausfüllen.
Fazit:
Eine weitere, sehr befriedigende Folge aus der Serie um den Dämonenkiller Dorian Hunter, die im hörBücher Magazin nicht zu Unrecht als die zurzeit beste Mystery-Hörspielserie bezeichnet wird.
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