Rezension: Gruselkabinett - 51 - Die Mumie
Verfasst: Di 22.03.2011, 10:23
Gruselkabinett - 51 - Die Mumie
Zum Inhalt:
Zunächst freut sich der Medizinstudent Abercrombie Smith, als er im Jahr 1884 ein kleines Appartment in einem stillgelegten Teil der Universität Oxford beziehen kann. Außer ihm wohnen dort nur noch die beiden Studenten Edward Bellingham und William Monkhouse Lee. Doch schon sehr bald muss Smith feststellen, daß seine Mitkommilitonen ein düsteres Geheimnis umgibt.
Zur Produktion:
Sir Arthur Conan Doyle(1859-1930) hat vor allem durch seine Geschichten um den Meisterdetektiv Sherlock Holmes Weltruhm erlangt. Nur wenigen ist bekannt, daß er darüber hinaus auch noch einige Romane und Erzählungen verfasst hat, die eher dem phantastischen Genre zuzuordnen sind. Dazu zählen unter anderem seine Werke über Professor Challenger, sowie die Erzählungen "Der Ring des Thoth" und "Lot No. 249", von denen letztere die Grundlage dieses Hörspiels bildet. Dadurch, daß Marc Gruppe sich mit seinen Skripten immer so dicht wie nur irgend möglich an die Originale hält, gelingt es ihm auch hier, die Fans der gedruckten Version zufriedenzustellen und denen, die die Handlung noch nicht kennen, eine adäquate Alternative zum Buch zu liefern. Wer Sir Arthut Conan Doyles Original dennoch nachlesen möchte, kann dies auf der Webseite: http://gaslight.mtroyal.ca/lotno249.htm tun.
Der Gang der Handlung ist rasant und bleibt kontinuierlich spannend, auch wenn es kurz vor Schluß, genau wie in der literarischen Vorlage, mit dem Aufenthalt von Smith bei Dr. Plumptree Peterson, zu einem leichten Durchhänger kommt. Die Musik vermittelt ein Gefühl von stetig lauernder Gefahr, und zusammen mit der sehr gut gemachten Geräuschkulisse stellt sich schnell eine Atmosphäre des Grauens ein. Auch die Abmischung lässt keinen Raum für Kritik. Selbst schwierige Passagen, wie zum Beispiel das Belauschen eines Gesprächs hinter verschlossener Tür, sind so gekonnt umgesetzt worden, daß der Hörer problemlos alles mitbekommt. Beim Cover handelt es sich übrigens um eine 1:1 Umsetzung aus dem berühmten Film "Die Mumie"(1932) mit Boris Karloff, den man sofort wiedererkennt.
Zu den Sprechern:
Bene Gutjan(Abercrombie Smith) trifft genau den richtigen Ton, um dem jungen Medizinstudenten Glaubwürdigkeit zu verleihen, und Hannes Maurer(Edward Bellingham) spielt die Rolle des verschlagenen angehenden Ägyptologen mit der nötigen Intensität, ohne jedoch ins Overacting zu verfallen. Max Felder(William Monkhouse Lee), Peter Reinhardt(Dr. Plumptree Peterson), Alexander Turrek(Jephro Hastie) und Frank Schaff(Long Norton) sind in ihrer Darstellung zwar immer überzeugend, haben aber zu kurze Auftritte, als daß sie sich richtig entfalten könnten. Einzig Dagmar von Kurmin(Marktfrau) und Jochen Schröder(Thomas Styles), gelingt es, aufgrund ihrer prägnanten Stimmen und der vorgebrachten Dynamik, Akzente zu setzen.
Fazit:
Wieder einmal eine bemerkenswert gute Realisierung einer klassischen Romanvorlage, die auch das Attribut "Grusel" zurecht im Titel trägt.
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