Rezension: Jack Slaughter - 15 - Bedrohung aus dem All

Neongrüne Riesenspinnen jagen Frankensteins Monster durch Draculas Schloß!
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MonsterAsyl
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Rezension: Jack Slaughter - 15 - Bedrohung aus dem All

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Jack Slaughter - 15 - Bedrohung aus dem All

Zum Inhalt:
Nach einem Meteoriteneinschlag in Jacksonville, beginnen sich dessen Einwohner seltsam zu verhalten und mit militärischen Titeln anzureden. Selbst Jack Slaughter und seine Freunde bleiben nicht davon verschont. Zum Glück betrifft das nicht Bob und Jean-Claude Van Helsing. Gemeinsam stellen sie sich dem Kampf gegen die Körperfresser.


Zur Produktion:
Diesmal schlägt sich die Tochter des Lichts mit einem neuen Gegner, außerirdischen Invasoren, herum. Eine Abwechslung, die der Serie gut tut, denn auch sonst bietet die Geschichte einige Überraschungen. Die größte davon, dass nämlich der bisher bloß unverständlich vor sich hin brabbelnde, dümmlich wirkende Bob ausgerechnet ein Alien- Weltraum-Cop namens Robert Stark ist, verraten die Macher leider schon auf dem Cover, aber da kommt ja auch noch die Enthüllung über Flopper, Prof. Dooms Lieblingsdelphin-Figur. Dementsprechend haben diesmal nicht Jack Slaughter und Tony Bishop die Hauptrollen, sondern zur Abwechslung Bob und Jean-C. Van Helsing. Darüber hinaus erfährt man, was es denn nun mit Tonys neuem Haustier, dem Kapuzineräffchen General Wilson, das in der letzten Folge eingeführt wurde, auf sich hat. Die Handlung wird flüssig erzählt, bleibt im Verlauf spannend und wartet mit einem typischen Jack Slaughter-Ende auf.
Einzig die Tatsache, daß die Aliens stets als Körperfresser bezeichnet werden, hat mich ein wenig irritiert. Zum einen, weil in diesem Fall keine Körper gefressen werden und zum anderen, weil ich die Körperfresser aus den gleichnamigen Filmen anders kenne. Dort werden nämlich Körper und Seelen komplett ersetzt, während die Aliens hier "lediglich" die geistige Kontrolle übernehmen und die Menschen ansonsten unverändert bleiben. Aber das ist künstlerische Freiheit und wird wohl auch niemanden weiter stören. Davon abgesehen ist die Serie ja eh als Comedy angelegt, und allein deshalb sollte man wohl nicht alles so bierernst nehmen. Der Humor ist teilweise etwas derb, und nicht jeder Witz kann zünden, aber da es davon etliche gibt, bekommt garantiert jeder Hörer was zu lachen.
Die Regie, Produktion und Dramaturgie von Lars Peter Lueg ist ordentlich, wenn auch noch nicht ganz perfekt. Insbesondere die Übergänge zwischen den einzelnen Tracks finde ich noch etwas verbesserungswürdig. Die Geräusche sind gut, könnten aber für meinen Geschmack nach wie vor ruhig etwas zahlreicher sein. Wobei es mir besonders die Sounds bei Prügeleien angetan haben, da sie genauso klingen, wie in den italienischen Filmen zu Beginn der 1980er Jahre. Es sind Laute wie diese, die dem Hörer die Atmosphäre jener Zeit, zu der die Handlung ja auch spielen soll, vermitteln. Der Einsatz der Musik, komponiert von Andy Matern, der auch die Nuschel-Rolle von Bob spricht, erfolgt nicht inflationär, passt zu den einzelnen Szenen und trägt damit erheblich zur Gesamtstimmung bei.


Zu den Sprechern:
Till Hagen(Erzähler) macht seine Sache, bis auf eine Passage, in der er eine Zeile à la:"Wer denkt sich so einen Blödsinn aus?" einfach nicht überrascht bzw. verwundert genug spricht, durchaus zufriedenstellend. Simon Jäger(Jack Slaughter) ist gewohnt trocken in seiner Darstellung der Tochter des Lichts, und David Nathan(Tony Bishop) gefällt einmal mehr als Jacks etwas transusiger Freund. Arianne Borbach(Dr. Kim Novak) hat diesmal zwar nur wenige Sätze, betont diese aber wie gewohnt mit leicht erotischem Ton in der Stimme. Andy Matern(Bob) nuschelt wieder gekonnt unverständliches Zeug, und es ist beruhigend zu wissen, daß er der Serie erhalten bleiben wird, da seine "normale“ Stimme, Dietmar Wunder(Robert „Bob" Stark), hier nur einen Cameoauftritt gibt. Wunder ist toll als zäher Weltraumpolizist, und obwohl ich Andy Materns Bob sehr mag, hoffe ich doch, daß es nicht bei dem einen Gastspiel bleibt. In dieser Episode erfährt man dann auch, warum General Wilson extra einen Sprecher hat und nicht, wie in Floppers Fall, lediglich eine Tierstimme ertönt. Sven Plate spielt den Affen routiniert, wenn auch mit etwas zu wenig Schwung. Michael Pan(Piet) macht Spaß in seiner Rolle als Taucher, den nichts mehr erschüttern kann. Gleiches gilt für Lutz Mackensy(Llyod Skinner), der seinen Charakter als undurchsichtige Type mit fiesem Wesen angelegt hat. Thomas Nero Wolff(Jean-C. Van Helsing) kann als ernster, ein wenig angeberischer Balletttänzer und Karateprofi überzeugen, aber die beste Leistung bringt dieses Mal Ulrike Stürzbecher(White Silk). Dank ihres Textes kann Stürzbecher endlich mal zeigen, was in ihr steckt, und sie schafft es problemlos, vom fröhlich plappernden, abgedrehten Hippiemädchen auf die harte, herrische Frau umzuschalten. Gisela Fritsch(Grandma Abigail) sorgt mit ihren Schminktipps und Anekdoten bei mir für ein Dauergrinsen, genau wie die wenigen Sätze von Fang Yu(Mr. Ming), bei denen ich zu gern wüsste, was sie bedeuten. K.Dieter Klebsch(Professor Doom) und Rainer Fritzsche(Basil Creeper) sprechen ihre Parts mit viel Enthusiasmus und bleiben selbst bei den teilweise sehr kindischen Dialogen immer souverän. Lutz Riedel(Dog Hurley) geht aufgrund seines Kurzauftritts beinahe komplett unter, und Cathleen Gawlichs(Computer) Stimme wurde derart verzerrt, daß sie wahrscheinlich nicht mal ihre Mutter erkennen würde. Delphin Mitzi(Flopper) hört sich für mich immer wie Flipper an, aber ich weiß nicht, ob es da bei Delphinen überhaupt so große Unterschiede in der Ausdrucksweise gibt.


Fazit:
Klamaukiger Spaß, der weder vor Kalauern noch zotigen Witzen zurückschreckt und damit auf jeden Fall zu unterhalten weiß.


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