Rezension: Jack Slaughter - 18 - Das Scheusal aus dem Meer
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Rezension: Jack Slaughter - 18 - Das Scheusal aus dem Meer
Jack Slaughter - 18 - Das Scheusal aus dem Meer
Zum Inhalt:
Damit der Teufel in den Besitz von Jack Slaughters Seele kommt, muss dieser erst einmal sterben. Um den Vorgang zu beschleunigen, hat sich Satan etwas ganz besonderes ausgedacht. Er verwandelt den Surfer Rick Silver in das Haimonster Silberfish, dessen fauliger Atem seine Opfer sofort betäubt. Als die Kreatur Dr. Kim Novak, eine Freundin von Jack Slaughter, entführt, müssen er und Tony Bishop sich schnell etwas einfallen lassen.
Zur Produktion:
Es macht schon sehr viel Spaß dabeizusein, wenn Lars Peter Lueg auf der einen Seite neue Figuren etabliert, wie etwa Jacks langvermisste Eltern, während er auf der anderen immer wieder altbekannte Charaktere auf ungeahnte Weise verändert (diesmal "erwischt" es Rick Silver) oder sie teilweise sogar ganz aus der Handlung verschwinden läßt.
Das sorgt für Überraschungen und bringt damit eine gewisse Serien-Dynamik. Genau wie schon in der sehr guten letzten Folge, wird die Geschichte kurzweilig erzählt, lediglich die Szene mit dem doch sehr seltsamen Memoryspiel dauerte für mich einen Ticken zu lange. Daß es in Luegs überdrehtem Jack Slaughter-Universum nicht immer ganz logisch zugeht, nehme ich gern in Kauf. Trotzdem war es für mich irritierend, daß zwar nur Jacks Eltern Dooms geheimen Aufenthaltsort erfahren, Jack und Tony diesen dann aber plötzlich auch kennen und dorthin eilen, ohne vorher Informationen von John und Barbara zu erhalten.
Darüber hinaus habe ich ein wenig die sonst so zahlreichen Anspielungen auf die 1980er Jahre vermisst. Das Salz in der Suppe machen aber eh die von Devon Richter und Nikola Frey verfassten Dialogbücher aus, welche erneut mit viel Humor angereichert sind. Absolutes Highlight war der (jedenfalls für mich) neue Verwendungszweck von Mäusevorhäuten.
Daß Macher Lueg hier für seinen Gastauftritt den Namen Devon gewählt hat, kommt wohl auch nicht von ungefähr.
Ganz zum Schluß wird es dann nochmal richtig dramatisch, denn das Schicksal zweier Hauptakteure scheint nun endgültig besiegelt zu sein.
Für die musikalische Untermalung sorgt mit sphärischen Klängen oder drohenden Synthisounds der überaus begabte Andy Matern, unterstützt von Stefan Ellerhorst auf der Gitarre. Die Einspielungen sind immer passend gewählt und helfen so dabei, die richtige Atmosphäre zu schaffen. Auch wenn die Geräuschkulisse weniger üppig ausfällt als in vergleichbaren Produktionen, bleibt sie doch jederzeit authentisch. Das gilt für die Kneipenlaute, ebenso wie für die nassen Schlurfgeräusche des Silverfishs. Während des Endkampfs wird das Ganze allerdings etwas unübersichtlich, so daß man beim Hören über die Anlage leicht den einen oder anderen Spruch verpassen kann. Um ganz sicher jeden Kalauer mitzubekommen, empfiehlt sich hier der Einsatz von Kopfhörern.
Zu den Sprechern:
Zu meiner großen Freude darf Till Hagen(Erzähler) diesmal ein wenig mehr machen als einfach nur Szenen beschreiben. Neben einem perfekten, schwarzhumorigen Vortrag, leidet er hier richtig mit und wendet sich sogar direkt an den Hörer. Sprecherisches Highlight war für mich Dennis Schmidt-Foss(Rick Silver) mit seiner Performance als Surfer und späteres Haimonster. Während er zu Beginn noch ganz der gewohnte, überhebliche Angeber ist, mutiert er schnell zum sprücheklopfenden Ungeheuer mit leicht verändertem Tonfall und viel Spucke in der Stimme. Dieser Wandel ist überaus gelungen und zeigt das großartige Talent dieses Sprechers. Über Lutz Mackensy(Lucy Lucifer) muss man nicht viele Worte verlieren, er intoniert den Teufel kongenial wie immer, mit einer großen Portion Sadismus in der Stimme, und der kurze, aber überaus amüsante Gastauftritt vom Erfinder und Macher der Serie, Lars Peter Lueg(Devon) als Ricks Surfkumpel, sorgt für einige Erheiterung. Genauso souverän absolviert auch Gisela Fritsch(Grandma Abigail) ihren obligatorischen Einsatz als Warnerin vor dem Bösen, deren Schminktips diesmal ausnahmsweise für Barbara bestimmt sind. Die beiden hier noch relativ neuen Stimmen Katharina Lopinski als abgebrühte Ex-Agentin, die auch mütterliche Seiten zeigen kann und Engelbert von Nordhausen als der obercoole Vater, überzeugen als Jacks Eltern Barbara und John. K.Dieter Klebsch(Professor Doom) spielt zwar innerhalb der Handlung eine eher untergeordnete Rolle, würzt aber das Geschehen mit seinem Portrait des kaffeetrinkenden und erstaunlicherweise umweltbewussten Dämons, der schnell beleidigt ist. Ein weiterer Garant für eine humorvolle Darbietung ist David Nathan(Tony Bishop), wie üblich ein wenig einfältig und gegenüber Frauen sehr unsicher. In dieser Folge jedoch versucht er, angestachelt durch den immer lässigen Simon Jäger(Jack Slaughter), richtig aus sich herauszugehen, natürlich mit jämmerlichem Ergebnis. Beinahe ebenso gut wie Dennis Schmidt-Foss, hat mir Marie Bierstedt(Rose Parker) als Tonys Stalkerin gefallen. Einfach genial, wie sie Tony verliebt anflötet, um nur einen Atemzug später Jacks Sätze mit barscher Stimme abzuwürgen. Ihre Charakterisierung der durchgeknallten, völlig realitätsfremden Irren ist treffend auf den Punkt gebracht. In weiteren Nebenrollen sind noch Rainer Fritzsche(Basil Creeper) als geläuterter, sanft säuselnder Gehilfe Dooms, dessen Geplärre beinahe Mitleid erzeugt und Arianne Borbach(Dr. Kim Novak) als entschlossene, bildschöne Parapsychologin. Zu erwähnen sind noch Delphin Mitzi(Flopper), Andy Matern(Bob) der seinen Text selbstredend murmelt und Fang Yu(Mr. Ming), der mich stets wünschen lässt, Chinesisch zu verstehen.
Fazit:
Ein echtes Highlight der Serie mit unbedingter Kaufempfehlung für alle Freunde des abseitigen Humors.
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