Rezension: Van Dusen - 05 - Stirb schön mit Shakespeare
Verfasst: Di 18.10.2011, 18:26
Professor Dr.Dr.Dr. Augustus van Dusen - 05 - Stirb schön mit Shakespeare
Zum Inhalt:
Während einer Gastspielreise der Shakespeare-Players verschwindet Ensemble-Star Belinda Belmont mitten in einer Aufführung spurlos. Wie konnte sie das Theater nur ungesehen verlassen, und was hat es mit einer ominösen Pralinenschachtel auf sich, die der Diva geschenkt wurde?
War etwa Hypnose im Spiel? Prodessor Dr. Dr. Dr. van Dusen, die "Denkmaschine", beginnt auf Hochtouren zu ermitteln.
Zur Produktion:
Nach fast genau einem Jahr können sich die zahlreichen van Dusen-Fans nun endlich über einen weiteren CD-Release der beliebten Deutschland-Radio-Hörspiele freuen.
Diesmal diente zwar wieder eine Jacques Futrelle-Geschichte (Dressing Room A) als Vorlage, deren Inhalt wurde jedoch von Autor Michael Koser stark bearbeitet, um überhaupt genügend Substanz für eine Verhörspielung zu bieten.
Herausgekommen ist eine nicht sonderlich spektakuläre, aber doch ganz solide gemachte Kriminalgeschichte aus der Welt des Theaters, mit auf mysteriöse Weise verschwundener Schauspielerin, hypnotischen Blicken, Strychninattacken, diversen Verdächtigen und einem wie üblich hoffnungslos überforderten Detective-Sergeant Caruso.
Glücklicherweise kann ihm aber auch hier Professor van Dusen auf die Sprünge helfen und den Fall ohne größere Probleme zu einer nachvollziehbaren Auflösung bringen.
Wie bisher bei allen Folgen der Serie üblich, fällt die Inszenierung eher sparsam, aber genügend aus.
So gibt es im Theater Stimmengewirr, bei den Gesprächen von van Dusen und Hatch Kaminfeuer-Knistern und auch ansonsten , wo passend, Schlüsselgeklimpere oder Kofferklicken.
Musikalische Untermalung, meist durch Geige und Klavier (die verwendeten Stücke sind auf dem rückwärtigen Cover genannt) wird ebenfalls gelegentlich eingesetzt, um Übergänge zu schaffen oder während Unterhaltungen im Hintergrund für Auflockerung zu sorgen.
Eine Hypnosesequenz bekommt durch den Einsatz meditativer Klangeffekte zusätzlich Atmosphäre.
Zu den Sprechern:
Friedrich W. Bauschulte (van Dusen) und Klaus Herm (Hutchinson Hatch) verkörpern ihre Dauerrollen als genialer Professor und immer neugieriger Zeitungsreporter auch diesmal überzeugend.
Daneben sind Reinhard Kolldehoff, wieder als eher hilfloser Detective-Sergeant Caruso, Peter Schiff (Theaterinspizient Paul Elton), Otto Sander, als unglücklich verliebter Schauspieler Walter Mason, Otto Czarski (Portier) oder Sabine Barth (in einer Doppelrolle als zickige Darstellerin Dianna Warwick und schwerkranke Garderobiere Gertrud Manning) zu hören. Sie alle verkörpern ihre Parts in angemessener Weise. Am deutlichsten dürfte dem Hörer unter den Theaterleuten aber doch Arnold Marquis im Gedächtnis bleiben, der Regisseur John Meany angemessen besserwisserisch-selbstüberzeugt auftreten läßt. Der Mann hat bei mir sowieso einen besonderen Stellenwert, da er in dem Film: Die neun Leben des Fritz the Cat, Gott seine Stimme geliehen hat.
Horst Schön(Jamer Willis/ Arzt) und Olga Demetriescu(Belinda Belmont) haben nur extrem kurze und entsprechend wenig aussagekräftige Auftritte und sollen deshalb nur der Vollständigkeit halber noch erwähnt werden.
Den abschließenden Track 10 bildet wieder ein Gespräch zwischen Autor Michael Koser, Regisseur Rainer Clute und Hatch-Sprecher Klaus Herm, das zusätzliche informative Einblicke in die Entstehung der Hörspiele vor mehr als 30 Jahren gibt.
Fazit:
Leichte, angenehme Unterhaltung, nicht nur für Fans der "Denkmaschine".
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