Rezension: MindNapping - 08 - Der schwarze Vogel

Sherlock Holmes, Jerry Cotton - Kommissare und Detektive ermitteln Psychopaten im Ohr.
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MonsterAsyl
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Rezension: MindNapping - 08 - Der schwarze Vogel

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MindNapping - 08 - Der schwarze Vogel

Zum Inhalt:
Die Autorin Chloe Watson hat schon bessere Zeiten gesehen. Ihr neues Buch kommt nicht an, eine Lesung wird mangels Publikumsinteresse zum Desaster, und dann findet sie auch noch eine Leiche. Von ihrem Fund zu einem möglichen neuen Roman inspiriert, versucht Chloe, Licht in die Angelegenheit zu bringen. Und da ist noch die Sache mit dem schwarzen Vogel, der sie nicht nur in ihren Träumen ständig begleitet.


Zur Produktion:
Bei dieser Folge handelt es sich um einen lupenreinen Vertreter des Psychothrillers. Hier steht die Psyche der Erzählerin und gleichzeitigen Protagonistin klar im Vordergrund. Die Handlung wird flüssig und auch durchaus spannend erzählt, aber Kenner des Genres werden wohl ziemlich schnell hinter das Geheimnis kommen. Allerdings muss man hervorheben, daß dies der Spannung keinen Abruch tut, zumal die Erklärung am Schluss alle offenenen Fragen zufriedenstellend beantwortet. Für den Skriptautor Franjo Franjkovic ist "Der schwarze Vogel" sein Debutbeitrag zu Patrick Holtheuers MindNapping Serie.
Auch wenn mir die zugrundeliegende Geschichte nicht ganz so gut gefallen hat wie die der vorangegangenen Folge, ist die Produktion an sich einwandfrei. Musik, Mix und Mastering stammen diesmal von Sebastian Pobot, dem genialen Produzenten von Captain Future, der uns Hörspielfans auch mit seiner Wiederveröffentlichung einiger Klassiker, wie die Van Dusen-Serie, beglückt hat. Statt einer durchgängigen Melodie, arbeitet Pobot mit einzelnen Tönen und wabernden Klängen, wobei vor allem Klavier und Geigen verwendung finden. Auf diese Weise wird jede Ablenkung vermieden, so daß die derart akzentuierten Szenen ihre volle Wirkung entfalten können. Die "richtige" Liveatmosphäre entsteht natürlich vor allem durch eine üppige Geräuschkulisse, die immer so gestaltet werden sollte, daß die Sprecher trotzdem jederzeit klar verständlich sind. Das ist hier der Fall und jede Sequenz mit passenden Geräuschen versehen worden. Neben den eher üblichen Tönen, wie Vogelzwitschern oder rauschender Wind, wird in einer Szene auch das Geräusch eines schlagenden Herzens äußerst effektvoll eingesetzt. Alles ist atmosphärisch stimmig und klingt immer realistisch.


Zu den Sprechern:
Dieses Hörspiel kommt mit einer kleinen aber sehr feinen Besetzung aus. Kerstin Draeger(Chloe Watson) wirkt ausgezeichnet als müde, abgespannte Autorin. Ihr Spiel ist extrem facettenreich und jederzeit glaubhaft. Nicht ganz so gut gefallen hat mir Oliver Böttcher(Aron Watson) in seiner Rolle des hingebungsvollen Ehemanns. Die Fürsorglichkeit gegenüber seiner Frau kauft man ihm zwar jederzeit ab, aber in den dramatischen Sequenzen schwächelt er meines Erachtens ein wenig. Nicht so Gernot Endemann(Coon), der seinen Charakter mal freundlich und besorgt, dann wieder kalt und abweisend spricht. Mia Diekow(Mia), die nebenbei bemerkt auch erfolgreich als Musikerin tätig ist, macht ihre Sache als Freundin der Ermordeten sehr gut und beweist, daß sie auch auf diesem Sektor ihre Stimme erfollgreich einsetzen kann. Sabine Schmidt-Kirchner(Schwester Kate) ist mit ihrer herrisch klingenden Stimme die perfekte Besetzung für eine dominante Krankenschwester, aber das eigentliche Highlight kommt direkt am Anfang, in Form des unerbitterlichen Kritikers Klaus Dittman(Zuhörer) mit seiner laut vorgetragenen Schimpftirade, ohne Rücksicht auf Verluste.


Fazit:
Guter Psychothriller, mit seiner sommerlichen Stimmung genau das Richtige für diese Jahreszeit.

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