Dr. Morbius - Folge 3: Endstation Newport
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Dr. Morbius - Folge 3: Endstation Newport
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Inhalt: Ms. Pelham, eine Patientin von Dr. Morbius macht ihm gegenüber Andeutungen, dass sie glaube, dass die Fälle Kerr und Hellow zusammengehören.
Dr. Morbius will auf Nummer sicher gehen und die alte Dame beseitigen.
Doch wie sich herausstellte, hat die alte Dame bessere und für das Team um Morbius gefährliche Kontakte als erwartet.
Darum müssen sich Morbius und seine Komplizen ein Ablenkungsmanöver einfallen lassen…
Besprechung: Was war das?
Schon vorbei?
Ja in der Tat, die dritte Folge um unseren folternden Rache-Doktor ist in unter 50 Minuten schon durch.
Back to the 80s, quasi.
Nun können knackige Hörspiele ja was für sich haben, doch hier ist es leider nicht der Fall.
Folge 3 erschien damals mit einiger Verspätung und man hatte sich seitens der Produzenten schon darauf geeinigt aus dem ursprünglichen Zehnteiler einen Sechsteiler zu machen.
Umso verwunderlicher ist die kurze Laufzeit, würde man doch meinen, dass man nun mehr Handlung in die verbleibenden vier Teile unterbringen müsste.
Nun dem scheint nicht so, denn viel Handlung hat die Folge nun wirklich nicht zu bieten und dafür würde ich nicht mal die kurze Laufzeit verantwortlich machen.
Die Folge setzt mehr oder weniger am Ende der zweiten Folge an, soweit so positiv, doch dann bricht die Serie irgendwie ein.
Beginnen möchte ich mit Morbius Doppelmoral.
In der Folge führt er ein Gespräch mit Kerr in dem er meint, er töte ihn nicht, denn dann wäre er ja genauso wie er.
Es ist natürlich bei weitem nicht so schlimm jemanden über Monate hinweg mit Krebszellen vollzupumpen und ihn dann als Experiment zu benutzen als ein gezielter schneller Stich ins Herz, mit dem Kerr ja Morbius Frau und sein Kind tötete.
Morbius verdient somit schon mal mindestens ein Preis für seine Menschlichkeit.
Aber worauf ich eigentlich hinaus will, ist die Tatsache (ACHTUNG SPOILER!!!), dass Morbius ja Plant, einen Autounfall Kerrs zu arrangieren, bei dem dieser ums Leben kommt, indem man das Auto einen Abhang runter jagt.
Ich bin da jetzt nicht zu 100% konform, aber ist das nicht doch Mord?
Während wir nun alle grübeln brechen uns in der Folge dann auch so ziemlich alle anderen Figuren ein.
Eric, zwischenzeitlich ja so was wie die moralische Instanz, hat auf einmal kein Problem mehr damit eine Amputation, ohne Narkose, alleine durchzuführen.
Grace hat eindeutig mehr als ein psychisches Defizit und über ihren Verwandten Graf Andrew Crimson erfahren wir auch etwas mehr und vor allem seine Hintergründe.
Letzteres empfinde ich etwas als störend, da ich mir erhoffte wir würden seine Beweggründe erst gegen Ende erfahren, zumal ich mir mit dem Backround um ihn jetzt schon einiges zusammengereimt habe und es mich enttäuschen würde, wenn es denn so käme.
Viel kann man über die Folge eigentlich auch nicht schreiben, da a nicht viel passiert und sie b doch recht kurz ist.
Die Sprecher machen ihre Sache alle gut.
Udo Schenk ist hier über jeden Zweifel erhaben, man nimmt ihn die Figur zu jeder Zeit ab und er geht gerade zu in ihr auf.
Leider bietet ihm Folge 3 wenig schauspielerische Herausforderungen.
Es gibt keine innere Zerrissenheit mehr in der Figur oder andere Fassetten die er hätte ausarbeiten können, was wiederum schade ist.
Thomas Nero Wolff ist ebenfalls klasse, hat aber als Eric wie auch Schenk in Folge 3 keine große Herausforderung zu bewältigen, da sich seine Figur ja mittlerweile auch mit allem abgefunden zu haben scheint.
Gleiches gilt für David Nathan, auch wenn er gegen Ende der Folge was zeigen kann.
Er hat in der Folge definitiv den qualitativ am besten ausgearbeiteten Teil und bringt ihn hervorragend rüber.
Victoria Sturm macht ihre Sache auch souverän.
Bierstedt und Rode kommen zwar auch noch in der Folge vor, neben einigen der anderen Figuren, die schon in Folge 1 und 2 vorkamen, doch sind ihre Anteile ziemlich gering, weshalb man schon fast von einem Quartetthörspiel sprechen kann.
Da sie das erste Mal dabei ist möchte ich Johanna Hanke, als Mrs. Pelham erwähnen.
Sie gefällt mir echt gut und mir fällt auch gerade nicht ein, wo ich sie sonst schon mal gehört hätte.
Meistens hat man ja die üblichen Verdächtigen die ältere Frauen sprechen.
Die Effekte sind, wie in den Vorgängern schon solide.
Etwas over the top, stellenweise zu gekünstelt (als ob so eine Beinamputation klingt…) aber irgendwie dennoch passend.
Die Musik ist gut und nicht aufdringlich.
Ich glaube ich hatte schon mal an einer Stelle erwähnt, dass ich einen zu auffälligen Soundtrack bei Hörspielen als störend empfinde.
Fazit: Tja, der Tiefpunkt bisher.
Ob sich die Serie noch mal fängt wird sich zeigen.
Ich bin doch etwas enttäuscht, eine Füllerfolge vorzufinden, wenn man eine Serie doch von zehn auf sechs Folgen runtergekürzt hat.
Mal sehen was Folge 4 bringt.
"What Chato's land doesn't kill, Chato will." - Chato's Land (1972)