Rezension: Die Elfen - 04 - Der Fluch des Schicksalwebers
Verfasst: Mo 27.02.2012, 14:56
Die Elfen - 04 - Der Fluch des Schicksalwebers
Zum Inhalt:
Nachdem die Trolle ihren ehemaligen Stammsitz, die Festung Phylangan, im Sturm wieder eingenommen haben, gibt es für sie kein Halten mehr. Um ihren Triumph komplett zu machen, wollen sie nun noch die verhasste Elfenkönigin Emerelle töten. Die unheimlichen Späher der Schamanin Skanga bringen sie schnell auf deren Spur, die direkt nach Firnstayn im Fjordland führt. Schon bald haben Trollherzog Dumgar und sein Untergebener Orgrim ihr Ziel erreicht, und Asla, Anda und alle anderen müssen um ihr Leben fürchten.
Zur Produktion:
Nach einer Pause von fast vier Monaten geht die epische Saga um die Elfen nun in die vierte und damit vorletzte Runde. Die Ereignisse spitzen sich zu, und so mancher der bereits liebgewonnen Charaktere muss sein Leben lassen. Wer die betreffenden sein werden, verrate ich natürlich nicht. Die Geschichte wird spannend und flüssig erzählt, ohne dabei ganz auf ruhigere Momente zu verzichten. Insbesondere die Sterbeszenen werden sehr eindringlich vorgetragen, und so verwundert es auch wenig, daß diesmal kaum humoristische Auflockerungen vorhanden sind.
Das Drehbuch von Regisseur und Produzent Dennis Ehrhardt ist ziemlich actionreich ausgefallen, und es bleibt kaum Zeit, die Ereignisse zu verarbeiten, bevor schon wieder etwas Neues passiert. Vor allem bei den diversen Kämpfen muss man schon sehr genau hinhören, um dem Geschehen folgen zu können. Ansonsten ist jede Szene mit wenigen, aber dafür wunderbar natürlich anmutenden Geräuschen versehen. Die Hunde klingen wie solche, und das Knirschen, welches beim Laufen auf Schnee entsteht, sowie das Geräusch der Schlitten auf dem Eis, sind perfekt eingefangen worden. Ebenso stimmig wie die verschiedenen Laute, wird auch die Musik von Andreas Meyer eingesetzt. Mal bekommt man eher epische Klänge à la "Herr der Ringe" zu hören, dann wieder eher fröhliche Melodien, die ein wenig an Minnegesänge erinnern. Zusammengesetzt ergibt sich daraus ein harmonisches Bild, das für die entsprechende Atmosphäre sorgt. Nur einen "Kunstgriff" habe ich nicht wirklich verstanden. Warum wurde dem Erzähler bei der Jagd über das Eis ein Halleffekt in die Stimme gelegt?
Zu den Sprechern:
Aufgrund der breitgefächerten Handlung, ist auch die Zahl der Sprecher so umfangreich, daß ich erneut die im Booklet aufgeführte Rassen-Einteilung übernehme, um deren Leistungen zu kommentieren.
Menschen:
Zurecht wird Dagmar Dreke(Asla) als Erste genannt, denn sie hat diesmal eine der Hauptrollen. Ihren Part meistert sie auch mit Bravour, und schafft es, darin das ganz Spektrum ihres Könnens zu zeigen. Es ist beeindruckend, wie überzeugend sie ein Gefühlsrepertoir von wütend über ängstlich, hin zu mutig, bis zu verzweifelt vorträgt. Dabei bleibt sie immer glaubhaft, egal ob als besorgte Mutter oder als Alfandas tatkräftige Ehefrau. Ebenso stark ist die schauspielerische Leistung von Andreas Mannkopf(Ole Ragnasson). Den zum schwachen Greis gewordenen Kämpfer nimmt man ihm sofort ab, allerdings wirkt sein Gejammer gegen Ende beinahe ein wenig zu übertrieben. Martin May(Kalf) macht sich gut als mutiger Beschützer von Asla, in die er verliebt ist, aber für mich persönlich ist Christian Schult(Gundar) das sprecherische Highlight. Mit seiner brummigen Stimme verkörpert er geradezu ideal den älteren Freund der Familie, der mal unsicher und mal angestrengt klingt und es sich auch nicht nehmen lässt, seinen Text bei Bedarf zu rufen oder zu flüstern. Phillip Draeger(Ulric) gibt eine wirklich gelungene Darbietung von Alfadas mutigem Sohn. Sascha Rotermund(Alfadas) ist perfekt als kerniger Held, der sich um seine Familie sorgt, und Dirk Hardegen(Lambi) macht Spaß als sein gutgelaunter, leicht angeberischer Sidekick. Carla Sachse(Halgard), das kleine Mädchen, hat eine zu nebensächliche Rolle, um länger im Gedächtnis zu bleiben, kommt dabei jedoch genauso natürlich rüber wie Draeger. Helmut Winkelmann(Sigvald), der zunächst etwas knurrig und nach seiner Zurechtweisung durch Asla fast unterwürfig wirkt, gefiel mir genauso gut wie Gordon Piedesack(Godlip), das verbohrte und nur auf seinen Vorteil bedachte Oberhaupt von Firnstayn. Obwohl ihre Auftritte eher kurz sind, gelingt es Evelyn Gressmann(Anda), die dank ihrer Stimmlage zum Part passend arrogant erscheint und Andreas Brucker(Thorfinn), welcher schwer verletzt seine letzten Worte aushaucht, in der Erinnerung des Hörers zu bleiben. Das gilt auch für Uli Krohm(Reiter) und Eckart Dux(Horas Starkschild), die trotz ihrer wenigen Sätze ein eindringliches Spiel abliefern.
Trolle:
Tilo Schmitz(Orgrim), der hinterhältige Untergebene von Herzog Dumbar, schmiedet immer noch Intrigen gegen seinen Herrn, und Jan-David Rönfeldt(Dumgar), der mit seiner verfremdeten Stimme durch und durch boshaft klingt, hat hörbar Freude an seinem Portrait des überheblichen und blutrünstigen Trollführers. Frank Felicetti(Boltan) kommt diesmal nicht recht zum Zug und muss sich auf wenige wütende Äusserungen beschränken. Simona Pahl(Birga) wollte mir nicht so recht gefallen. Ihre Stimme war mir zum einen zu weich, zum anderen wirkte sie streckenweise stark verstellt.
Elfen:
Helmut Zierl(Meister Alvias/Erzähler) kann wieder einmal mit seiner ruhigen Sprechweise punkten, genau wie Cathlen Gawlich als die eiskalte, in Alfadas verliebte Silvyna. Tim Kreuer(Vahelmin) ist gewaltig als gepeinigtes Monster. Bernd Rumpf(Ollowain) hat dagegen eine Stimme, die seinen Charakter gleich sympathisch macht.
Weitere Bewohner von Albenmark:
Da sie sich nicht eindeutig zuordnen lassen, seien die restlichen Sprecher nur der Vollständigkeit halber genannt:
Mia Diekow, Benjamin Dittrich, Dennis Erhardt, Janis Grossmann, Frank Gustavus, Christopher Hamann, Günter Lach, Christian Langmann, Regina Lemnitz, Alexander Rieß, Martin Sabel, Marco Sand, Erik Schäffler, Thomas Schmuckert, Hans Teuscher und der ehrenamtliche 15-köpfige Trollchor unter der Regie von Sebastian Breidbach
Fazit:
Actionreicher Auftakt zum dramatischen Finale, welches für April 2012 angekündigt ist.
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