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Titel: Fantastic Four - Rise of the Silver Surfer
Regie: Tim Story
Produktionsort: England, Kanada
Budget: 130 Mio. US-$
Produktionsstudio/ Verleih: 20th Century Fox / Constantin
Produzenten: Avi Arad, Bernd Eichinger, Ross Fanger, Kevin Feige, Stan Lee, Ralph Winter
Drehbuch: Don Payne
Kamera: Larry Blanford
Musik: John Ottman
Genre: Fantasy/ Science Fiction/ Action/ Comicverfilmung
Darsteller:
Ioan Gruffudd - Mr. Fantastic / Reed Richards
Jessica Alba - Invisible Woman / Susan Storm
Chris Evans - Human Torch / Johnny Storm
Michael Chiklis - The Thing / Ben Grimm
Julian McMahon - Dr. Doom / Victor Von Doom
Laufzeit: 92 Minuten
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren
Story:
Aus den Tiefen des Alls taucht ein neues Lebewesen auf, der so genannte Silver Surfer. Er kann Materie problemlos durchqueren und besitzt ungeahnte Kräfte mit denen er enormen Schaden anrichtet. Deshalb will die Regierung, dass die Fantastic Four und Victor Van Doom ihn aufhalten, damit die erde nicht völlig im Chaos zerfällt.
Kritik:
Fortsetzung der finanziell erfolgreichen Comicverfilmung der Fantastic Four inklusive Crossover mit dem Silver Surfer. Der Trailer sah wirklich umwerfend aus und hatte richtig Hoffnungen gemacht auf die Fantastic Four und dem Silver Surfer im XXL Format, doch leider gab es im Trailer schon das meiste und beste zu sehen, dem Endprodukt fehlt nämlich ein viel besseres Drehbuch und eine genauso gute Handlung. Man hat hier viel zu viel rein gesteckt, aber das enorme potential nur angekratzt und nicht im Geringsten ausgeschöpft.
Der Silver Surfer ist eine sehr komplexe Figur mit einem tragischen Hintergrund, ich hab zwar nicht die Comics gelesen, aber ich kenne die Zeichentrickserie dazu. Im Film jedoch ist nur das Nötigste über ihn bekannt und seine komplexe Hintergrundgeschichte wird leider nur Ansatzweise erzählt. Ganz besonders bei ihm hätte wirklich wesentlich mehr drin gewesen sein müssen, da so viel potential und interessantes in ihm steckt. Auch Die menschliche Fackel hatte dramatisches Potential, was ebenfalls anscheinend wegen der sehr kurzen Dauer von grad mal 92 Minuten, nicht mal ansatzweise genutzt wurde, zum ersten mal, hätte man ihm etwas Ernsthaftigkeit verleihen können und er hätte mehr als nur der Spaßvogel und Poser der Truppe sein können, ansonsten sorgt er mal wieder für die besten und witzigsten Sprüche. Dr. Doom, als Nebencharakter hatte fast genau so viel wie der titelgebende Silver Surfer, er ist mal wieder herrlich fies und ziemlich stark, aber dass er als Nebencharakter so viel Bildschirmpräsenz wie der Surfer bekommt ist echt schade, zumindest für den Surfer.
Die Tatsache, dass diesmal das Schicksal des gesamten Planeten auf dem Spiel steht nimmt dem Film auch die etwas lockere Art, die sein Vorgänger hatte, der auch nicht so überladen gewirkt hat und schön kurzweilig und nicht so episch gewesen ist. Hier in der Fortsetzung wird alles etwas ernster und melodramatischer, auch wenn’s meistens immer nur von kurzer Dauer ist, man hätte es daher entweder ganz bleiben lassen sollen oder wenigstens richtige Drama Elemente einbauen sollen. Immerhin sind die witzigen Elemente und Situationen noch immer genau so lustig, wenn nicht sogar noch lustiger als im Vorgänger. Es gibt wieder geniale (Wort-)Gefechte zwischen dem Ding und der menschlichen Fackel und auch Mr. Fantastic tritt in das eine oder andere Fettnäpfchen rein, so dass seine Verlobte the invisible Girl ziemlich wütend auf ihn ist. Aufjedenfall gibt’s wieder ordentlich zum lachen und Schmunzeln, auch wenn z.B. nicht jeder Gag sitzt, aber solche Ausfälle gibt’s eher seltener. Neben der sympathischen Komik, die möglicherweise manchen zu kitschig sein mag steht hier diesmal die Action klar im Vordergrund.
Hier gibt’s echt einige explosive und gigantische Szenen zu bestaunen, jedoch ist auch hier mal wieder das Niveau der Effekte deutlich unter dem, was es hätte werden können. Bei einem Budget von 130 Mio. US-$ sind wirklich ne Menge verpatzter Effekte dabei, die sehr künstlich wirken und sich nicht lupenrein ins Gesamtbild einfügen. „Transformers“ hat schon deutlich bewiesen, was ein Budget von ungefähr dieser Größe alles schaffen kann. So sah der Surfer, in einigen Szenen arg künstlich aus und auch Mr. Fantastic’s Ausdehnungen sahen stellenweise übelst billig aus, ganz besonders bei der peinlichen Tanzeinlage, Spider-Man 3 lässt grüßen. Aber ganz so schlimm war es nun auch nicht, es Waren auch ne Menge netter Effekte dabei, am meisten von den besseren Effekten gibt’s im furiosen Finale zu begutachten.
Die Schauspieler machen ihre Sache wieder exakt wie im Vorgänger und wie schon erwähnt, durch das recht schwache Drehbuch und die sehr Kurze Spieldauer des Films. Stan Lees Cameo-Auftritt war einfach ur göttlich gewesen, fast so gut wie Bruce Campbell’s Cameo-Auftritt in Spider-Man 3. Ioan Gruffud als Mr. Fantastic spielt das Superhirn der Fantastic Four. Er ist intelligent, aber auch ziemlich hektisch und oft auch etwas ungeschickt. Er wird schnell zum Sympathieträger und sorgt auch für einige Lacher. Michael Chiklis, spielt das „Ding“ und sorgt mit seinem Charakter neben der menschlichen Fackel für den meisten Spaß. Die Dialoge und Aktionen zwischen den beiden sind einfach klasse, genau wie sie es in Teil 1 waren, wenn nicht sogar noch einen Ticken lustiger. Auch das Kostüm vom Ding kann sich wieder durchaus sehen lassen. Von der Charaktertiefe bekommt er diesmal gar nichts ab im Gegensatz zum Vorgänger, wo er damit noch nicht so klar kam und es viele ernste und traurige Situationen mit ihm gab. Chris Evans hat dieses Jahr schon mit „Sunshine“ bewiesen, dass er durchaus auch in ernsteren Rollen zu überzeugen weiß. Hier darf er mal wieder den Clown der Truppe mimen, ohne Charaktertiefe, aber dafür mit massig lustigen Sprüchen und sauwitzigen und dummen Poser Aktionen, er ist meiner Meinung nach der lustigste Charakter der Fantastic Four. Zum krönenden Abschluss gibt’s noch Jessica Alba, die zwar ebenfalls nicht viel an schauspielerischem Talent bietet, aber dafür ihre weiblichen Reize zur Schau stellen darf und das zu Genüge. In jeder Szene sieht sie einfach umwerfend aus und lässt mit ihrer Anwesenheit schwebt man(n) förmlich im siebten Himmel, allein durch ihre Präsenz. Meiner Meinung nach ist sie eine der absolut schönsten Frauen auf dem Planeten. Schade, dass ihr Charakter kaum Tiefe bekommt und eigentlich nur was fürs Auge bietet, die Kurze Spieldauer des Films ist dabei trotz ihrer hohen Bildschirmpräsenz hinderlich, wenn ihr versteht was ich meine.
Die musikalische Untermalung gehört eher zu den Dingen die wirklich gelungen sind, die Stücke spiegeln die Stimmungen und die Atmosphäre der jeweiligen Situationen sehr gut wieder. Die spannenden und actiongeladenen Szenen wurden von Komponist John Ottman passend mit orchestraler, bombastischer und epischer Musik unterlegt.
Fazit:
Alles in Allem hat Tim Story zwar keine so gute Fortsetzung hier abgeliefert, aufgrund des löchrigen Drehbuchs und den fehlenden Charaktervertiefungen. Doch auch obwohl der Film ziemlich überladen ist haben die Fantastic Four an sich nichts an Charme eingebüßt, die Charaktere, die man schon im Vorgänger lieben gelernt haben überzeugen zwar nicht durch ein ausgefeiltes Schauspiel, sind aber überaus sympathisch und witzig, die ständige Action lässt dabei keine einzige Sekunde Langeweile aufkommen und so vergehen die grad mal 92 knappen Minuten sowieso wie im Flug . Hätte besser werden können, aber als anspruchsloses, aber dafür umso rasanteres und liebenswertes Popcornkino reicht es allemal, daher vergebe ich äußerst unterhaltsame, aber dafür nur wenig anspruchsvolle
6,5/10 Punkten ( ).
Original verfasst am 19.08.2007