Pranke Forum

Nach einem Comic von Will Eisner inszenierte Frank Miller dieses Projekt.

Inhalt (Quelle = Cinefacts): Basierend auf dem legendären Comicstrip ist "The Spirit" die Geschichte eines ehemaligen jungen Cops, der auf mysteriöse Art und Weise als Spirit von den Toten aufersteht, um aus der Schattenwelt das Verbrechen von Central City zu bekämpfen. Sein Erzfeind, der Octopus (Samuel L. Jackson), hat eine andere Mission: Er plant, Spirits geliebte Stadt auszulöschen, indem er seiner eigenen Version von Unsterblichkeit nachgeht. Spirit verfolgt diesen kaltherzigen Killer quer durch Central City - von heruntergekommenen Lagerhäusern über feuchte Katakomben bis hin in das windgepeitschte Hafenviertel ... und während der ganzen Zeit trifft er auf eine Horde von schönen Frauen, die den maskierten Kreuzritter entweder verführen, lieben oder töten wollen. Dabei umkreisen ihn fortwährend Ellen Dolan (Sarah Paulson), ein Mädchen von nebenan mit messerscharfem Verstand; Silken Floss (Scarlett Johansson), eine punkige Sekretärin und frigide Zicke; Plasters of Paris (Paz Vega), eine mordende französische Nachtclubtänzerin; Lorelei (Jaime King), eine Phantomsirene, und Morgenstern (Stana Katic), eine junge sexy Polizistin. Dann gibt es da natürlich Sand Sareff (Eva Mendes), die Juwelendiebin mit gefährlichen Kurven. Sie ist die Liebe seines Lebens, die sich nun dem Bösen verschrieben hat. Wird er sie retten oder wird sie ihn töten?

Das erste Mal, dass er allein Regie führt. Bei Sin City war's ja noch in Zusammenarbeit mit Robert Rodriguez und Quentin Tarantino.

Zudem erinnert die Optik etwas an Sin City:

http://german.imdb.com/video/trailer/vi2279801113/

Bin gespannt, was am Ende dabei herauskommt.

Ich bin bei dem Projekt noch etwas skeptisch. Klar, Miller ist eine der festen Größen der Comicwelt, doch selbst er verblasst neben dem Erbe von Will Eisner. Und bisher scheint es mir, als hätte Miller einfach eine eigene Version gemacht, anstatt sich explizit auf Eisner zu beziehen. Eigentlich sollte er ja am besten verstehen, dass der Wiedererkennungswert des Vorlagenschöpfers bei einer Verfilmung möglichst hoch sein sollte, und da fände ich es sehr schade, wenn er Eisner verwehrt, was Rodriguez ihm gab: Eine möglichst vorlagengetreue Verfilmung, die ihren Titel auch verdient.

Vielleicht wäre es sowieso besser, man hätte einen anderen Regisseur genommen. Nicht nur, weil Miller einen auf Egomanen machen könnte, sondern vor allem, weil im Mainstream nur sein Name durchdringt. Ist ja auch beim Trailer so, erstmal wird groß Frank Miller, Schöpfer von SIN CITY und 300 genannt. Will Eisner wird noch als Schöpfer der Vorlage genannt, aber beim Durchschnittszuschauer hat sich der Name Frank Miller durchgesetzt.

Naja, mal sehen, vielleicht wird alles nicht so schlimm. Ich weiss auch nicht, warum ich mich in den letzten Monaten so gegen die Verfilmungen der großen, bisher unangetasteten Comic-Klassiker sträube.

Nicht nur, weil Miller einen auf Egomanen machen könnte, sondern vor allem, weil im Mainstream nur sein Name durchdringt. Ist ja auch beim Trailer so, erstmal wird groß Frank Miller, Schöpfer von SIN CITY und 300 genannt. Will Eisner wird noch als Schöpfer der Vorlage genannt, aber beim Durchschnittszuschauer hat sich der Name Frank Miller durchgesetzt.

Ja, aber wozu dient denn ein Trailer?

Er wird doch im Kino gezeigt um das Publikum anzulocken. Da erreicht man mehr, wenn man prägnante Namen oder Filmtitel nimmt. Sicherlich wäre eine Nennung von Will Eisner besser, doch damit können denke ich ja nur die aus der Szene richtig was mit anfangen. Frank Miller kennt man eben schon in Zusammenhang mit Sin City und 300 und da ist seine Nennung als Zugpferd für den Film sicher gut gewählt.

Ich denke, wenn sich der Film durchsetzen sollte wird bei zukünftigen Filmen nach Vorlagen von Will Eisner sicher auch sein Name als zugkräftiges Argument in einem Trailer vor allen anderen genannt werden.

mario-pana hat geschrieben:Ich denke, wenn sich der Film durchsetzen sollte wird bei zukünftigen Filmen nach Vorlagen von Will Eisner sicher auch sein Name als zugkräftiges Argument in einem Trailer vor allen anderen genannt werden.

Sorry, das glaube ich nicht. Frank Miller wurde bei SIN CITY direkt über'm Titel aufgeführt. Es war überall zu lesen, dass Frank Miller der kreative Kopf hinter SIN CITY war, was zum Einen daran lag, dass sich der Film so immens an die Vorlage gehalten hat, und zum Anderen daran, dass er selbst mitgearbeitet hat. Will Eisner weilt seit einigen Jahren leider nicht mehr unter uns, eine Mitarbeit am SPIRIT-Kinofilm ist also ausgeschlossen. Und ob der Film nun so vorlagentreu wird, wie SIN CITY, habe ich ja bereits angezweifelt.

Eben weil Eisner sich nicht mehr selbst zu Wort melden und sich Aufmerksamkeit verschaffen kann, sehe ich es schon als Pflicht der Fans an, die breite Masse darauf aufmerksam zu machen, dass THE SPIRIT eben kein Frank Miller ist, sondern ein Will Eisner.

Also ich bin ja der Meinung, dass hinter dem Projekt vornehmlich finanzielle Interessen stehen. Nicht von ungefähr ist doch die Optik der von Sin City ähnlich. Und wenn das bei Will Eisners Comics von Hause aus so ist, dann haben die Macher sicher nach Material Ausschau gehalten dass Ähnlichkeiten aufweist.

Es ist wie mit Matrix. Der Film hat mit seinen innovativen Effekten die breite Masse angesprochen, was dazu führte, dass von da an viele Filme entstanden die mindestens eine Effektform aus Matrix verwendeten, oder auch im optischen Stile des Streifens gehalten waren.

Und wie ist dass nun bei Sin City gewesen? Nun Robert Rodriguez und Quentin Tarantino sehe ich als Filmemacher, die gern neue Wege beschreiten. So war Sin City ein weiteres Produkt ihrer Kreativität, denn Frank Millers Vorlage optisch auch so umzusetzen hätten sich nur ganz wenige versucht, wenn überhaupt. Wie dem auch sei, das Projekt war ein Erfolg.

Grund genug für andere auf der Form herumzureiten um ihrerseits Kohle zu machen, denn soweit ich sehen kann sind Tarantino und Rodriguez nicht an "The Spirit" beteiligt. Und im Zusammenhang mit Sin City hat sich eben auch der Name Frank Miller in die Köpfe des Publikums eingebrannt.

Wie gesagt, sehe ich hier klar finanzielle Interessen stehen, weswegen sicher auch, in Hinblick auf maximalen Erfolg, der Name Frank Miller als Erstes auftaucht.

Nun mag man argumentieren, dass Rodriguez und Tarantino doch sicher auch nur finanzielle Interessen verfolgen. Das mag wohl stimmen, doch denke ich, dass die beiden als Erstes Filme so realisieren wie sie sie selbst gern sehen wollen. Nicht umsonst ist Robert Rodriguez mit seiner Produktionsfirma sein eigener Chef. Zumal er in seinem Heim auch alles andere, wie Filmschnitt, Musikabmischung, usw. allein realisieren kann, ohne dass ihm ein Verleih oder sonstig großer Konzern reinredet.

Letztendlich kann ich aber diejenigen verstehen die sich an solch einer Sache stören. Ist schon eine gewisse Herabwürdigung eines Künstlers. Doch so etwas hat Hollywood ja noch nie interessiert. Oder viel zu selten.

Auf YahooMovies (Klick) ist ein neuer Trailer zu The Spirit erschienen.

Also ich muss zugeben, dass ich Will Eisener's Vorlage zu diesem Film leider nicht gelesen habe und daher kann ich wohl ganz unbeschwert an The Spirit rantreten. Ich erwarte mir also einen Film mit einer komplexen Story, vielen Twists und einer genialen Optik à la Sin City. Hoffentlich werd ich am Ende nicht enttäuscht. Der deutsche Kinostart kommt übrigens dem US-Start gleich, welcher auf den 25.12.2008 fällt.

ComicBookResources hat eine Review veröffentlicht, die meine Befürchtungen ziemlich eindeutig bestätigt.

The Spirit: The CBR Review

Ich finde es nicht nur schade, dass Miller sich so völlig von Eisners Vorlage verabschiedet hat, ich finde es richtig unverschämt. Das ist der Typ, der Filmemacher erst an SIN CITY ranließ, als man ihm zeigte, dass man die Vorlage fast 1:1 übernehmen würde. Und genau dieser Typ, der noch groß rumtönte, er würde niemand anderem zutrauen, THE SPIRIT gut zu verfilmen , hat so ziemlich alles umgekrempelt, damit es SEINEN Vorstellungen entspricht. Er mag einst ein genialer Comicschöpfer gewesen sein, doch ich schätze, jetzt ist er nur noch ein Charakterschwein erster Güte.

War da gestern drin , waren zu 4. im ganzen kino , so gut war der auch nicht. vorallem der Nazischeiß war überflüssig

Um The Spirit würdig zu verfilmen, hätte man sich der Optik von Warren Beattys Dick Tracy bedienen müssen. Aber daraus einen Sin City Klon zu machen, ist abstrus.

Und dann noch von einem Typen wie Miller, der ständig wegen Creator Rights rumkräht und primadonnahaft mault, wenn an seinen Werken was verändert wird. Da geht er hin und vergewaltigt Eisners Schöpfung. Was für ein Heuchler.